Holzunterstand mit dachbegrünung

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Koebens
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Holzunterstand mit dachbegrünung

#1

Beitrag von Koebens » Mo 4. Jun 2018, 22:34

Hallo,
Neu im Forum möchte ich gerne direkt mit euch eine Frage diskutieren.
Ich möchte eine holzunzerstand bauen, der sich nach hinten bis knapp über den Boden absenkt.
Das Dach soll begrünt werden damit es in den Garten passt und nicht wie ein Fremdkörper wirkt.
Nun habe ich wenig Lust das Holzdach mit Folien abzudichten. Meine Idee: die Bretter von der Seite ,die später
Kontakt mit der Erde hat, verkohlen lassen.
Dann direkt auf die Bretter kleine Äste, rasenmulch und Erde.

Hat jmd. damit eventuell sogar schon Erfahrungen gesammelt?
Was sagt ihr zudem Idee?

Beste Grüße
Paul

Koebens
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Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#2

Beitrag von Koebens » Mo 4. Jun 2018, 22:35

Sorry für die Fehler. Autokorrektur am Tablet.

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osterheidi
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Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#3

Beitrag von osterheidi » Di 5. Jun 2018, 05:29

Wenn du etwas bepflanzt wird es immer feuchtigkeit ziehen. teichfolie darunter könnte für längere haltbarkeit sorgen

centauri

Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#4

Beitrag von centauri » Di 5. Jun 2018, 06:26

Erfahrung habe ich mit deiner Methode nicht. Würde ich auch nicht machen wollen. Nimm eine Teichfolie wie Heidi schon schrieb. Kannst ja auch eine Kautschukfolie nehmen. Wenn überhaupt würde ich da erst mal einen Versuch mit Lärche, Douglasie oder Robinie machen. ;)

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emil17
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Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#5

Beitrag von emil17 » Di 5. Jun 2018, 08:25

Ein begrüntes Dach, also mit lebendigem Dauergrün drauf, erfordert entweder eine künstliche Bewässerung oder dann mindestens 30 cm Überdeckung mit Erdreich. Das gibt eine Dachauflast von mehr als 500 kg/m2, die von der Unterkonstruktion sicher aufgenommen werden muss. Dazu kommt noch eine Schneeauflast, deren Gewicht man aus Tabellen entnehmen kann, die das Klima der Gegend berücksichtigen (im Hochschwarzwald mehr als in der rheinischen Tiefebene).

Das erfordert also bei überdecktem Raum in einer Grösse, der ein vernünftiges Holzlager erlaubt, eine mächtige Unterkonstruktion.

Bei der Konstruktion mit Teichfolie auf einer Bretterschalung muss man sehr darauf achten, dass sich nie Schwitzwasser zwischen Folie und Schalung bilden kann. Das geschieht z.B. im Frühjahr, wenn tauender Schnee auf dem Dach liegt. Geschieht das regelmässig, geht die Schalung kaputt.
Das tut sie auch, wenn man Robinie oder Douglasie nimmt, nur dauert es dann etwas länger.

Du schreibst nun nicht, ob du darin Brennholz trocknen oder Konstruktionsholz lagern willst. Bei Brennholz würde ich mindestens zwei Abteile machen, deren jedes reichlich einen Jahresbedarf fassen kann. Besser sind drei (eins füllen, eins Lager zum Trocknen, eins Verbrauch), dann kann man zweijährig getrocknetes Holz verbrennen.
Dach bis fast zum Boden runter ist für die Belüftung und auch für die Lebensdauer einer reinen Holzkonstruktion eher ungünstig. Für Holzlager will man Raumhöhe (gebückt im Lager was zu verstauen oder rauszuholen ist nicht lustig) und luftdurchlässige Wände.

Die grünen Häuser in Island, Irland usw. haben eine sehr steile Dachneigung und sind in Gegenden mit kühlen, feuchten Sommern. Die Dachneigung ermöglicht es, mit den damaligen Mitteln das Dach dicht zu bekommen, weil ab einer gewissen Neigung die Rasenschicht selber dichtet, ähnlich wie beim Reetdach.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#6

Beitrag von viktualia » Di 5. Jun 2018, 08:36

Nimm Dachpfannen, bissl Dreck und Sukkulenten.
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Fuchur
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Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#7

Beitrag von Fuchur » Di 5. Jun 2018, 09:17

Eigentlich soll ein Gründach mit nur sehr geringen Gefälle ausgeführt werden. Brettschalung und EPDM-Folie oder Schweißbahn. Das mit der Kondensation zwischen Holz und Folie sehe ich nicht so kritisch, das Holz kann die Feuchte puffern, durch die Überdeckung mit Substrat entsteht nicht der Effekt wie bei einem Blechdach durch die Unterkühlung. Es muss natürlich die Möglichkeit bestehen die überschüssige Feuchte wegzulüften. Nur Bretter in direktem Kontakt mir Erdreich wird nicht funktionieren.

viktualia

Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#8

Beitrag von viktualia » Di 5. Jun 2018, 09:24

Wenn Dachpfannen zu teuer, und/oder zu schwer sind, geht auch so´n Plastik-Well Dings, ruhig gebraucht (wenn keine Löcher/Risse drin sind). Je nach Dachneigung halt. Die Neigung beeinflusst natürlich auch, wieviel Wasser die Pflanzen so abbekommen können.

Als "Substrat-Halt" wollte ich schon immer mal ne Fleece-Decke ausprobieren, so was ähnliches nehmen die bei professionellen Wandbegrünungen. Plastik mit mega viel Oberfläche.
(Schafwolle wär da auch interessant, aber das ist Anfangs vel "gutes Futter" und nach dem ersten Jahr aufgebraucht.)

Was witzig ist, ist wie das "Unkraut" sich darauf verhält: es siedeln sich zwar kleine Klees und hin und wieder ein Gras an, die bleiben aber lilliputanisch; winzige Pflänzlein nach längerem Regen, bei Trockenheit sind se weg.

P.S.: die Neigung ist bei mir auch nicht groß, hier kannst gucken: https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 61&t=18283
"Bis zum Boden" halte ich auch für nur schwer praktizierbar. (Ich gehe davon aus, dass es vorne nicht viel mehr als 2 Meter haben wird).

Benutzer 72 gelöscht

Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 5. Jun 2018, 11:02

Wir haben Betondächer, Holz verrottet zu schnell (wie sich Kohle verhalten tät, weiß ich nicht - bin da selber neugierig drauf!). Bei uns siedelt sich ganz von selber "überall" Moos an, es ist schattig und feucht.
Also tät ich mal sagen, es hängt sehr von deinem Mikroklima ab.
Also so vom optischen finde ich ein Betondach ok, wie es mit der Umwelt aussieht - ?
wie schädlich ist Beton??

bin echt neugierig drauf, ob angekohltes Holz länger hält als normales. Wie wurden die Pfahlbauten in der Steinzeit gebaut?

Koebens
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Re: Holzunterstand mit dachbegrünung

#10

Beitrag von Koebens » Mi 6. Jun 2018, 21:02

Wow, vielen Dank für die Rückmeldungen. Die Idee mit den Dachpfannen ist super. Auf dem Grundstück habe ich kürzlich ein Gebäude abgerissen und daher noch welche liegen. Vielen Dank für die Ausführungen zu der Neigung des Dachs. Ich halte euch auf dem laufenden. :)

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