Ein etwas anderer Dome: Power Flower Greenhouse

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Chiroptera
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Ein etwas anderer Dome: Power Flower Greenhouse

#1

Beitrag von Chiroptera » Mo 19. Feb 2018, 20:33

Hei Leute

Ich hab da kürzlich was im Internet entdeckt (wer hätte das gedacht?)!

Und zwar war ich auf der Suche nach der einfachsten und günstigsten Konstruktion für ein Gewächshaus. Ein GeoDome? Ja, ich mag die Dinger. Doch weiss ich nicht, ob ich die Dinger bauen mag. Neben vielen teuren Werkzeugen braucht man auch jede Menge erstklassiges Bauholz, womöglich sogar eine Art Fundament, einen guten Plan und viel Geschick... und Ausdauer. :pfeif:

Auf dieser Seite stellt ein genialer Künstler einige seiner Ideen und Arbeiten vor. Die PowerFlower ist eine davon.
https://p0werfl0wer.blogspot.ch

Hier ein Bild der PowerFlower in einer kleinen Ausführung:
Bild
Quelle:
https://1.bp.blogspot.com/-SIY964suOXw/ ... circle.jpg



Die Konstruktion
... ist eine einzige Stange/Rohr/Bambushalm/etc, die eine sich vortwährend wiederholende Spirale von Aussen zur Mitte und wieder nach Aussen zeichnet.


Ich habe den Autor angeschrieben und gefragt, ob die Konstruktion denn stabil genug für ein Treibhaus oder gar Wohnhaus wäre. Denn ich habe vor, mir einen kleinen Pilzdom wachsen zu lassen und brauche dazu noch ein stabiles Gerüst um erstmal tonnenweise nasse Holzschnitzel halbkugelig in Form zu bringen.
Seine Antwort war: ja. Als Treibhas ohne spezielle Verstärkung machbar. Nur die Verbindungen wie auf dem Bild. Für den Pilzdom bräuche es eventuell noch zusätzliche Stützen bis zum abtrocknen des Pilzmyzeliums nach etwa 6 Wochen.

Jetzt bin ich mir da nicht so sicher. Einerseits schaut die Figur extrem stark aus. Andererseits sehr zerbrechlich.

Was denkt ihr von Stabilität, bevorzugten Materialien (w.m. natürliche), Lebensdauer, etc.? Wie die Folien anbringen? Welches Material?

Mir gefällt die Geometrie und Einfachheit. Das sollte dabei sicher bewahrt werden.

viktualia

Re: Ein etwas anderer Dome: Power Flower Greenhouse

#2

Beitrag von viktualia » Di 20. Feb 2018, 08:26

Cool. Gibt es da so ne Art "Flechtanleitung", dass man sich das mal in klein nachbauen kann?

Ich töpfere viel und mach da gerne Schnecken. Da kann man sehr deutlich sehen und fühlen, wieviel stabiler so Spiralen sind als andere Formen,
insofern würde ich das tierisch gerne mal aus Peddigrohr nachbauen und damit "spielen".

Chiroptera
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Re: Ein etwas anderer Dome: Power Flower Greenhouse

#3

Beitrag von Chiroptera » Di 20. Feb 2018, 08:30

Soweit bin ich noch nicht... Aber ich habe genauso vor, ein kleines Modell davon, vielleicht 50cm Durchmesser, zu bauen. Ich schreibe es hier rein, wenn ich weiss wie flechten. Ich glaube aber, es kann so schwierig nicht sein. Ich vermute, dass es am leichtesten ist, wenn man mehrere kürzere Stangen hat, die man aneinanderstecken kannn...

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emil17
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Re: Ein etwas anderer Dome: Power Flower Greenhouse

#4

Beitrag von emil17 » Di 20. Feb 2018, 09:46

Meine SchwieMu hat sich mal sowas nach dem Prinzip in den Garten gestellt.
es ist erstaunlich, wie leicht und stabil und formbeständig das ist.
Nachts gibts gerne mal innen Kondenswasser, was bedeutet, dass eine Innenkonstruktion aus gebogener Hasel oder dergleichen nicht alt wird.

ABER: eine etwas übernormale Gewitterbö - und weg war das Teil. Vor allem die Haut kann man dann nicht mehr reparieren, und die ist teuer.
Wenn man es auf einen Ringanker stellt (einen kreisförmigen Bewehrungseisenstab, der mehrfach fest im Boden verankert sein muss: Pro Meter Umfang einen Ziegelstein tief im Boden vergraben, Drahtschlinge drum und damit den Ring nach unten binden) und die Stäbe unten daran festbindet - was man auch wieder extra basteln muss, die dünnen Stangen mögen Schrauben vermutlich nicht - dann könnte es halten oder auch nicht oder es wird bei starkem Wind einfach die Haut abgezogen. Die mitgelieferten Erdanker wurden jedenfalls einfach so rausgezogen.

Grund ist, dass bei Überströmung der Kuppel durch Wind die Sache genau so wie ein Flugzeugflügel wegen der Krümmung Auftrieb bekommt. Halbkugeln sind strömungstechnisch besser als rechteckige Konstruktionen, weil weniger Wirbel und damit weniger Anströmungsverluste entstehen. Der Effekt ist also stärker als bei einem gleich grossen üblichen Gewächshaus.
Die Kräfte sind enorm, pro Quadratmeter Fläche werden bei 10mbar Druckunterschied 10 kN = ca. 100kg Auftrieb erzeugt, welche die Haut und das Gerüst aufnehmen müssen. In böigem Wind erfolgt die Belastung plötzlich, was den Stress für die Konstruktion erhöht.

Man merkt es schon beim Aufstellen - wenn es nicht absolut windstill ist, will das Ding weg, sobald die Haut einigermassen drübergezogen ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Renysol
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Re: Ein etwas anderer Dome: Power Flower Greenhouse

#5

Beitrag von Renysol » Mo 26. Feb 2018, 21:13

Hallo, wie hier einigen bekannt ist, baue ich geodätische Domes und ähnliches, und was du da abbildest, ist zufällig mein aktuelles Projekt. Durch Frost und Schnee wurde es allerdings zum Stillstand gebracht. Ich habe dafür 7 Meter lange Bambusstangen, die auf Sechstel gespalten werden.

Wenn es fertig ist, kann ich gerne mal Bilder reinstellen. Bete für warmes Wetter ;-)

Die Bauform heißt übrigens Stardome und geht auf den japanischen Professor Daisuke Takekawa an der Universität Kitakyushu zurück. Mit Spiralen hat es allerdings nix zu tun.

Bambus ist ein mögliches Baumaterial, aber es sollte auch mit Weidenruten möglich sein, probiere ich gerade, aber leider minus 15 vorhergesagt, daher sitze ich stattdessen am PC. :mrgreen:

Nachbemerkung: Entschuldige, vielleicht ist es doch eine spiralähnliche Konstruktion. Ich hatte nach erster flüchtigen Inaugenscheinnahme gedacht, oh, ein Stardome.

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