Wohnen auf Booten

bielefelder13
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 767
Registriert: Do 3. Mär 2016, 09:03
Familienstand: ledig
Wohnort: Bielefeld

Re: Wohnen auf Booten

#11

Beitrag von bielefelder13 » Do 23. Nov 2017, 07:34

Hört sich sehr gut an. :daumen: Wünsche Dir viel "Leben" bei Deinen Vorhaben.
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#12

Beitrag von Peterle » Do 23. Nov 2017, 09:31

Hallo Bielefelder,

das ist der Plan dahinter!

Für eine eigene Überlegung Richtung Wohnen auf dem Boot sind einige Vorgaben zu prüfen:
- Festlieger als Hausboot
- Motorboot
- Segelboot

Ein Festlieger kann im einfachsten Falle aus zwei Schwimmkörpern bestehen, welche mittels Plattform, welche die Schwimmkörper verbindet, eine Basis für einen Aufbau darstellen. Der Aufbau kann schmucklos aus einem Wohnwagen bestehen oder eine selbst gebauten Hütte. Die Anmeldung beim Wasserschiffahrtsamt gestaltet sich aber zunehmend schwieriger.
Wenn es fahren kann ist es, bei Einhaltung der maximalen Abmessungen und Gewichte, ein Sportboot. Hierfür gibt es weder TÜV noch besondere Auflagen. Boote aus Verbundmaterialien wie Sperrholz, Epoxyd und Glasfaser kann man selbst bauen, Pläne gibt es im Netz reichlich. Ich habe mir mal ein 5m Segelboot selbst gebaut und lag bei ca. 160Std. Arbeitsleistung und knapp 2.000,-- € Material. Gekauft kostet so etwas um 10.000,-- €.

Segelboot sind in der Erstellung relativ teuer. Zum Rumpf und dem Ausbau kommen noch die Kosten für eine Takelage und die Segel hinzu. Der Motor ist in diesem Falle meist kleiner und damit günstiger.
Motorboote sind mit teuren Maschinen ausgestattet und daher neu sehr teuer. in der 10m Klasse reden wir von 100.00,-- € aufwärts wenn neu!

Trotzdem wird ungehemmt gekauft und der Gebrauchtbootmarkt ist gut bestückt. Ab 20.000,-- € wird man schon etwas ordentliches bekommen, je nach Anspruch und Fahrgebiet. Segelboote haben den Vorteil, große Strecken mit scheinbarer kostenloser Kraft des Windes bewegt werden zu können. Aber nichts ist umsonst, hier werden Segel, stehendes und laufendes Gut beansprucht und man braucht Platz zum Bewegen. Also erst einmal höher investieren um damit weniger Lebensraum zu erwerben. Aber Segeln ist natürlich klasse, nicht toppt die Eleganz eines Bootes unter Segel, der Umgang mit Wind und Welle und um mich herum nur die Geräusche der Natur. 20 Jahre jünger, und ich wäre wieder auf einem Segelboot gelandet.
Ein Motorboot ist eher wie Auto fahren. Auch klasse, aber mit weniger Aktion und weniger Spaß an der eigene Leistung.

Seltsamerweise werden Segelboote auf den ersten Blick günstiger angeboten als entsprechende Motorboote. Wer also sucht sollte bei einem Vergleich das Segelboot um einen Meter länger wählen (Rumpflänge oder length of centerline). Segel und Motoren müssen im gewarteten Zustand sein und nach Schulnote einer 2- entsprechen. Wenn man das berücksichtigt, dann sind die Preise zwischen Motorboot und Segelboot recht ähnlich.
Teurer wird eine sogenannter Motorsegler. Böse Zungen behaupten, dass dieser alles kann aber nichts davon richtig. Das ist so falsch nicht, wird doch die Konstruktion im wesentlichen durch die wirkenden Kräfte und den Wasserabriss am Heck beeinflusst. Ein Segelboot unter Segel entwickelt den Vortrieb annähernd in der Mitte des Bootes, ein Motorboot im hintersten Drittel. Daher haben Motorboote ein breites Heck und Segelboote ein schmales. Aber wir segeln ja alle keine Regatten, daher ist dieses zu vernachlässigen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt von Interesse ist über Boote zu schreiben. Es geht ja hier über das Leben und Wohnen auf Booten und weniger um Selbstversorgung. Als Buchempfehlung könnte ich Annie Hill anführen mit Ihrem Buch "Voyaging on a Small Income".
Das Buch handelt von der Autorin und Ihrem damaligen Lebensgefährten Peter Hill. Beide haben sich ein Boot gebaut in der 34 Fuß Klasse (knapp 10,5m) mit geringsten Mitteln und sind damit jahrelang um die Welt gesegelt. Nebenbei haben die beiden eine Konzept entwickelt um die laufenden Kosten möglichst gering zu halten. In dem Buch geht es also nebensächlich um Boot und Reisen, hauptsächlich um die Kunst des Lebens. Ein schönes interessantes Buch!

Aber ich glaube, ich habe zu weit ausgeholt. Wenn ich also zu weit draußen bin, holt mich (thematisch) wieder rein.

Gruß

Peter

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#13

Beitrag von Peterle » Do 23. Nov 2017, 09:38

Damit ihr auch mal was zu sehen bekommt habe ich hier zwei Verweise eingefügt.

Wer sich also für Wohnboote interessiert, hier kann man sich mal ein Bild von machen: klick

Ein Boot wie es Annie Hill gebaut hat. Hier sind die Pläne dazu: klack

Viel Spaß

Peter

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#14

Beitrag von Peterle » Do 23. Nov 2017, 10:53

Wer ernsthaft raus möchte in einen Bauwagen oder auf ein Boot oder was auch immer mobil oder fliegend oder ungewöhnlich für unsere Amtsstuben ist, der kann sich auf dieser Website umfassend informieren: klick

Viel Erfolg dabei

Peter

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#15

Beitrag von Peterle » Mo 27. Nov 2017, 10:32

Für Gedankenspielereien habe ich mal ein Szenario für fast fertig entworfen, auch weil im Strang Bauwagen Leben zu sein scheint:

Also Bauwagen braucht:
- Untergestellt
- Bremsanlage
- Aufbau

Hausboot braucht
- Untergestell
- Aufbau

beide brächten (beim Faktor Mobilität) Zugmaschine bzw. Motorisierung)

Vergleichen wir die Kosten "fertig", so liegen wir beim Bauwagen mit fahrbarem Untergestell in der 8m Klasse bei ungefähr 35.000,-- €.
Ein Untergestell neu (Katamaran) im Bereich von 10mx3m liegt bei 15.000,-- €, einen Aufbau fertig im Stile Bauwagen (ohne das Untergestell) bei ca. 30.000,-- €.

Damit ist das Hausboot also ca. 10.000,-- € teurer, hat aber zum Wagen selbst noch Bereiche neben, hinter und vor dem Aufbau. Beide könnte man per Dienstleistung verlegen lassen.
Einen Bauwagen "motorisieren" ist minimal ein Traktor, oder typischer Weise ein kleiner LKW. Die Plattform motorisieren ist "führerscheinfrei" ein 15PS Aussenborder plus Steuerstand (2x15 bis 2x30PS ist besser).

Gebrauchte Motoren liegen im Bereich von 2.000,-- € plus Bautenzüge, Steuerrad und etwas Kleinkram bei ca. 4.000,-- €.
In Summe werden sich beide Lösungen immer ähnlicher. Fertige Lösungen im genannten Bereich der Hausboote beginnen bei ca. 60.000,-- € und auch gebraucht werden die nach Jahren nicht viel günstiger.

Beim Bauwagen schätze ich den realistisch zu erwirtschaftenden Eigenanteil in der genannten Größenordnung bei ungefähr 10.000,-- € ein, beim Hausboot bei bis zu 20.000,-- €. Arbeitsleistungen muss man mit > 1000 Std. ansetzen (für einen Nichthandwerker ohne Werkstatt).

Gruß

Peter

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#16

Beitrag von Peterle » Mo 11. Dez 2017, 10:35

Falls jemand ernsthaftes Interesse am Wohnen auf dem Boot hegt, hier gibt es ein sehr gutes Angebot (vorbehaltlich einer Bestätigung beim Besichtigen): Selbstbau Segelboot
Muss ja nicht immer teuer sein.

Und wegen dem Bezug zur Selbstversorgung:
Fischen im Mittelmeer und etwas Gärtnern im Umfeld sollten einiges an Bedarf decken können.
Etwas gebrauchtes kaufen hinterlässt auch nur einen sehr kleinen "Fußabdruck ", konsequent segeln kann sehr günstig sein. Na, und das Umfeld ist, was Wohnwert angeht, über jeden Zweifel erhaben (wenn man Wasser mag, was ich mal voraussetze beim Wohnen auf Booten).

Gruß

Peter

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#17

Beitrag von Peterle » Mi 13. Dez 2017, 14:30

Wohnen auf Booten,

in Berlin kann das zum Bsp. so aussehen

klick

Gruß

Peter

Fuchur
Beiträge: 115
Registriert: Mi 20. Sep 2017, 20:21

Re: Wohnen auf Booten

#18

Beitrag von Fuchur » Mi 13. Dez 2017, 14:43

Ich will ja niemandes Spaßbremse sein, aber möchte daran erinnern das gerade Bootsrümpfe aus Verbundwerkstoffen zwar weit verbreitet sind aber eines Tages für den Letztbesitzer ein gewisses Entsorgungsproblem darstellen können. Dieses sollte bei der Kalkulation mit berücksichtigt werden, gerade wenn man über Gebrauchtkauf nachdenkt. Gild natürlich auch für landgebundene mobile Unterkünfte, unter der Prämisse es muß leicht, kompakt und billig, gleichzeitig irgendwie beheizbar sein ist da vieles auf lange Sicht nicht besonders nachhaltig.

Benutzeravatar
Peterle
Beiträge: 2284
Registriert: Fr 3. Sep 2010, 16:28
Familienstand: Witwe/r
Wohnort: Europa
Kontaktdaten:

Re: Wohnen auf Booten

#19

Beitrag von Peterle » Mi 13. Dez 2017, 15:01

Das ist richtig und gilt eigentlich für alle Verbundwerkstoffe. Bestes Beispiel ist die schicke neue Hausfassade.
Staatlich verordneter Sondermüll ohne echten Nutzen: klick

Stahlboote sind natürlich kaum betroffen und GFK Rümpfe sollten locker die 50 Jahre schaffen. Meiner ist BJ 1979 und wurde in 2005 für die nächsten 50 Jahre fit gemacht.
Geht also auch irgendwie..

Gruß

Peter

Fuchur
Beiträge: 115
Registriert: Mi 20. Sep 2017, 20:21

Re: Wohnen auf Booten

#20

Beitrag von Fuchur » Do 14. Dez 2017, 10:02

Das ist richtig und erstreckt sich ja auf vieles was erstmal unkritisch als positiv empfunden wird: energetische Sanierung bei Häusern, Flügel von Windkraftanlagen, Verbundwerkstoffe zur Gewichtsreduzierung von Fahrzeugen usw. Deswegen muß man vorsichtig sein wenn man ein Boot sehr günstig angeboten bekommt, das kann durchaus eine verkappte Entsorgung sein. Auch wenn man Stellplätze als Winterlager anbietet muß man dafür Sorge tragen das die Boote (oder Wohnwagen etc.) auch wieder abgeholt werden und man nicht auf dem Zeugs sitzen bleibt...

Antworten

Zurück zu „Gebäude, Zäune etc.“