Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

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Specki
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Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#1

Beitrag von Specki » Mo 13. Nov 2017, 11:27

Hallo zusammen,

Dachte ich frag hier auch mal, da hier ja auch mehrere etwas ältere Gebäude haben ;)

Ich habe vor gut 2 Jahren ein haus BJ 64 gekauft. Das Haus haben wir größtenteils selbst komplett saniert.
(Gab ja auch mal einen Thread hier dazu)

Ein Problem ist noch der feuchte Keller.
So wie es aussieht zieht der Keller stetig etwas feuchtigkeit über die Mauern rein. Das ist jedcoh im überschaubaren Rahmen.
Der Keller hat neue und dichte Fenster bekommen (Die alten waren undicht und zum teil schon kaputt)

Wir nutzen den Keller als Lagerraum für alles Mögliche, auch Kinderklamotten, Stoffe, etc.
Der keller hat eine Waschküche in der auch ein Trockner mit Kondenswasserbehälter steht. Ob über diesen viel Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben wird, weiß ich nicht. Kann mir das vielleicht einer sagen? Die meiste Nässe landet natürlich in dem Kondenswasserbehälter, aber da er ja die Umgebungsluft ansaugt und wieder abgibt befürchte ich, dass er auch eine gewisse Menge an die Umgebung abgibt. Er läuft ca. 5 mal die Woche.

So, jetzt zum eigentlichen Thema: Wie komme ich mit der Feuchtigkeit im Keller klar.
Ich habe in mehreren Räumen LF-Messer aufgestellt und möchte die Luftfeuchtigkeit unter bei max. 60 bis 65 % halten.

Meine Vorgehensweise:
Im Winter: Ein bis zwei mal die Woche alle Fenster über Nacht öffnen. Das reicht vollkommen aus. Ist schnell erledigt. Somit halte ich die Luftfeuchte im Winter zwischen 50 und 65%.
Im Herbst und Frühjahr: Je nach Außentemperatur ca. 4 bis 7 mal die Woche die Fenster über die Nacht öffnen. Ist mit einem recht hohem Aufwand verbunden, funktioniert aber noch.
Im Sommer: Ja, hier wird es problematischer. Die Außentemperatur liegt über der Kellertemperatur. Das bedeutet, wenn ich die Fenster öffne ziehe ich somit eher Feuchtigkeit in den Keller. Also stelle ich hier zwei Luftentfeuchter in den Keller die mir die Luftfeuchte auf 60% halten. Die ziehen dann täglich bis zu ca. 2-3 Liter Wasser aus der Luft.
Das kostet leider schon pro Sommer so ca. 200€ Strom.
Hat hierfür jemand vielleicht einen besseren Vorschlag?

Eine Sanierung kommt für mich nicht in Frage. Ich hatte hierzu eine Firma da, die mit Horizontalsperre etc. ankam, das hätte mal locker zwischen 15.000 und 30.000€ gekostet.

Selber aufbaggern, außen abdichten und Isolieren wird mich auch an die 8.000€ aufwärts kosten und das Problem ist, dass ich an einer Seite garnicht hinkomme, da hier direkt eine geteerte Straße am Haus entlang läuft.

Bin über gute Vorschläge dankbar, vielleicht weiß ja noch jemand etwas ;)

Gruß
Specki

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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#2

Beitrag von marceb » Mo 13. Nov 2017, 11:35

Im Sommer gar nicht lüften und den Raum so wenig wie möglich betreten.

Gruß
Martina

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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#3

Beitrag von Specki » Mo 13. Nov 2017, 11:53

Ja, das Lüften mach ich ja (im Winter und den Übergangszeiten).

Im Sommer bleiben die Fenster natürlich geschlossen. Also sobald es außen höhere Temperatu hat als im Keller.
Das ist auch der Grund, wieso ich die Fenster auf keinen Fall "undicht" machen lassen möchte, weil ich sonst im Sommer noch größere Probleme habe.

Naja der Keller wird hauptsächlich betreten zum Wäsche waschen (8 personen) und zum Holz holen. und dann halt vielleicht noch ein oder zweimal die Woche, wenn man was aus den Lagerräumen holt....

Ich befürchte, wenn ich keine große Sanierung vornehmen möchte komme ich um die Luftentfeuchter im Sommer nicht drum rum.
Aber dachte mir, vielleicht weiß ja jemand etwas ;)

Gruß
Specki

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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#4

Beitrag von si001 » Mo 13. Nov 2017, 13:55

Specki hat geschrieben: ... das Problem ist, dass ich an einer Seite garnicht hinkomme, da hier direkt eine geteerte Straße am Haus entlang läuft.
Gruß
Specki
Das Problem ist nicht, dass dort eine Straße verläuft (sicherlich mit Gehweg?). Da ließe sich mit Sicherheit mit dem Baulastträger (Gemeinde oder Landkreis oder...) reden. Das Problem dabei ist, dass die Straße/der Gehweg auf deine Kosten wieder hergestellt werden müssen. Bei näherer Information könnte ich dir einen ganz grobe Zusammenstellung der Kosten mal machen, aber ich glaube nicht, dass du das zahlen willst. :rot:
Liebe Grüße, si001!
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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#5

Beitrag von Thomas/V. » Mo 13. Nov 2017, 14:53

Kondensationstrockner raus und Ablufttrockner rein. (wenn man unbedingt so ein Ding benutzen muß)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#6

Beitrag von Specki » Mo 13. Nov 2017, 16:11

si001 hat geschrieben: Das Problem ist nicht, dass dort eine Straße verläuft (sicherlich mit Gehweg?). Da ließe sich mit Sicherheit mit dem Baulastträger (Gemeinde oder Landkreis oder...) reden. Das Problem dabei ist, dass die Straße/der Gehweg auf deine Kosten wieder hergestellt werden müssen. Bei näherer Information könnte ich dir einen ganz grobe Zusammenstellung der Kosten mal machen, aber ich glaube nicht, dass du das zahlen willst. :rot:
Sorry, falsch ausgedrückt. Es ist keine öffentliche Straße, sondern unsere einfahrt. Also das wegmachen wäre kein Problem. Aber wie du so schön sagst, das möchte ich nicht zahlen ;)
Thomas/V. hat geschrieben:Kondensationstrockner raus und Ablufttrockner rein. (wenn man unbedingt so ein Ding benutzen muß)
Das wird schwierig. Das ist nämlich nicht unserer, sondern der von unseren Mietern in der zweiten Wohnung des Hauses. Und die haben den erst vor 1,5 Jahren gekauft und ich glaube nicht, dass die so einfach den jetzt weg tun bzw. austauschen würden.
Wir haben einen Ablufttrockner, der wird aber nur momentan ein oder zwei mal die Woche benutzt, da wir gerade zwei Wickelkinder mit Stoffwindeln haben und dann noch die normale Wäsche eines vier-Personen-Haushaltes und da kommen wir mit dem lufttrocknen in der Wohnung nicht hinterher. Sonst ist der aber normal höchstens zwei oder drei mal im Jahr überhaupt in Benutzung. Ist auch noch ein ziemlich altes Modell, das schon im Haus stand, als wir es gekauft haben, sonst hätten wir garkeinen.

Aaaber es wäre mal einen Versuch wert, dass unsere Mieter unseren Trockner benutzen für zwei Wochen und wir dann mal schauen, wie sich die Feuchtigkeit dann verhält. Vielleicht hab ich dann kaum noch ein Problem im Keller und sie würden sich zu einem anderem Gerät überreden lassen :)

Ist schon mal nen Versuch wert.

Danke.

Gruß
Specki

Akkarian
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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#7

Beitrag von Akkarian » Mo 13. Nov 2017, 17:02

Hey,

Mit gleichem Thema habe ich mich ebenfalls schon mal lange beschäftigt und bin letztendlich (nach vielem ausprobieren) zu folgendem Schluss gekommen:
Es kommt zu aller erst sehr viel auf das Mauerwerk an. Beton ist erheblich leichter abzudichten als ein Bruchsteinmauerwerk. In Beton kann man z.B. eine flüssig Horizontalsperre einlaufen wobei man bei Bruchsteinmauerwerk wahrscheinlich literweiße selbige einlaufen lassen kann und ein großteil nicht an der Stelle landet an die es eigentlich soll.

Letztendlich kommt man jedoch nur schwer bei einem unter Erdoberfläche liegenden Keller an einer richtig angelegten Drainage vorbei. Auch wenn die Kosten dafür für den Moment recht hoch erscheinen, zahlt sich diese auf Dauer sicher aus.

Das kleine Zaubermittelchen, dass das Mauerwerk super dicht macht und den Keller ohne großen Aufwand und mit geringen Kosten trocken hält, habe ich leider nie gefunden, auch wenn viele Mittel genau das versprechen.

Ich möchte dazu sagen, dass ich kein Fachmann auf diesem Gebiet bin und lediglich von meinen Erfahrungen berichte. Sicher haben wir hier im Forum einige, die sich beruflich mit der Materie erheblich besser auskennen:-)

Grüße Akkarian

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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#8

Beitrag von Specki » Mo 13. Nov 2017, 17:09

Hallo Akkarian,

danke für deinen Beitrag, aber er ging leider am Ziel vorbei.
Das was du berichtest ist mir soweit bekannt. Aber das möchte ich nicht machen, da die Kosten immens sind.

Und ich bisher mit vertretbarem Aufwand klar komme. Es ist also nicht viel Feuchtigkeit was da im Keller ist, sonst würde ich den Winter über nicht mit 1x die Woche lüften klarkommen. Und für das "bisschen" Feuchtigkeit nehme ich gerne etwas Aufwand in Kauf anstatt mehrere Tausend oder sogar 10 Tausende Euro hinzulegen.

Auch wird es mit einer Horziontalsperre an den Außenmauern wohl nicht getan sein, da vermutlich die Innenmauern auch Feuchte hoch ziehen....

Wie gesagt, es ist nicht dramatisch und ich habs theoretisch im Griff. Es wäre schön, wenn ich um die hohe Entfeuchtungsleistung der Luftentfeuchter im Sommer drum rum kommen würde und dachte mir, vielleicht hat hier jemand ja einen guten Vorschlag :)

Gruß
Specki

centauri

Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#9

Beitrag von centauri » Mo 13. Nov 2017, 17:15

@Specki
Irgendwie ist mir die Sachlage nicht ganz klar. Um welches Mauerwerk gehts denn eigentlich? Ist das mit dem feuchten Mauerwerk eine Vermutung oder sieht man offensichtlich wo Wasser eindringt?
Ich kann mir auch vorstellen das es sich eher um ein Be- oder Entlüftungsproblem handelt.

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Re: Wie mit einfachen Mitteln Keller entfeuchten?

#10

Beitrag von Specki » Mo 13. Nov 2017, 17:42

centauri hat geschrieben:@Specki
Irgendwie ist mir die Sachlage nicht ganz klar. Um welches Mauerwerk gehts denn eigentlich? Ist das mit dem feuchten Mauerwerk eine Vermutung oder sieht man offensichtlich wo Wasser eindringt?
Ich kann mir auch vorstellen das es sich eher um ein Be- oder Entlüftungsproblem handelt.
Also der Keller ist Teilweise Mauerwerk von BJ XX, das weiß keiner genau. ich vermute irgendwas aus den 20er/30er Jahren. 1964 wurde das Haus nach hinten erweitert und auch der Keller entsprechend erweitert, das müsste betoniert sein, aber ich hab den Putz nicht wirklich aufgeklopft.

Ich hatte zwei Leute da, die sich das angeschaut haben. Einer von einer Baufirma vom alten Schlag. Der meinte, ich soll nix dran machen. Der Keller ist halt bissl feucht, aber das ist normal. Vernünftig Lüften und gut ist, aber es wird halt kritisch empflindliche Sachen darin zu lagern, mei so ist das halt. Sein Feuchtemessgerät hat an der Wand schon etwas ausgeschlagen, ging in den orangen Bereich, aber es war nicht dramatisch.
Der andere von einer Firma die spezialisiert auf Kellerentfeuchtung sind. Dem sein Gerät hat ausgeschlagen wie der Teufel, er wollte mir eine Horizontalsperre etc. andrehen zwischen 15 und 30 T€.

Das Haus stand vor dem Erwerb durch mich 10 Jahre lang leer und war 8 Jahre davor nur von einer alten Dame bewohnt bis sie gestorben ist. Der ganze Keller war schimmlig. Dort waren sehr viele sachen gelagert, papier, stoffe, etc. das war alles durchgeschimmelt.
Als wir den leer hatten, haben wir erstmal mit ordentlichen Entfeuchtern ne weile gearbeitet, die haben viel Wasser rausgeholt. Seit wir das Haus bewohnen schaut es ganz gut aus. Aber wenn ich nichts mache im Keller, dann steigt mir nach 2 bis 4 Wochen die Luftfeuchtigkeit wieder auf 80 bis 90%. Deswegen die von mir eingangs erwähnten Maßnahmen, mit denen ich die Luftfeuchtigkeit gut bei ca. 60% halten kann.

Ein Lüftungsproblem ist es an sich nicht, da ich ja ca. 9 von 12 Monaten im Jahr mit mehr oder weniger Lüftungsaufwand gut hinkomme. Nur in den Sommermonaten bringt lüften halt leider nichts wegen der hohen Außentemperatur.

Ich hoffe die ausführliche Beschreibung hilft etwas weiter ;)

Achja, im vorderen, älteren Kellerteil habe ich teilweise ein paar Putz und Farbabplatzuungen. Hinten im neuren teil hab ich das überhaupt nicht. Denke das kommt daher, da es vorne etwas feuchter ist und vorallem der Putz halt schon bald 100 Jahre alt ist...

Gruß
Specki

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