Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

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Thomas/V.
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#151

Beitrag von Thomas/V. » Do 7. Jun 2018, 18:21

Es kommt immer auf Deinen Komfort-Bedarf an...
Ich schätze, ohne was an den Fenstern und der Dämmung zu machen, könntes Du Deine Heizkosten auf die Hälfte reduzieren. Wir habens jedenfalls geschafft, statt 1000l Heizöl nur noch 500 -600 zu verbrauchen, ohne Geld aus zu geben (abgesehen von nem Küchenherd, Kettensäge und Zubehör)
Unsere "Wohnfläche" ist rechnerisch auch bei 120m2, tatsächlich beheizt wird ca. die Hälfte. Und da ist in unserm Haus gar nichts gedämmt, es kann immer frische Luft unten rein und zum Dachboden raus :mrgreen: Die Fenster sind von 94 und werden auch nicht mehr gewechselt, so lange sie den Regen abhalten. :lol:
Laß Dich von diesen Energiekaspern nicht verunsichern, ne Dämmung fürs ganze Haus und Altbau sowieso ist ungesund und teuer. Sinnvoller ist evtl. den Strom selber zu machen und zur Unterstützung (z.B. Warmwasser) zu nutzen. Aber setz Dir keine PV aufs Dach, die brennen gern mal ab mitsamt dem Dachstuhl...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 146 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#152

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 7. Jun 2018, 18:37

Der Gedanke des Schornsteinfegers ist wohl der, dass es wenig sinnvoll ist, sehr gut dämmende Fenster in mäßig dämmende Wände einzusetzen, weil das die Schimmelgefahr erhöht.
Da aber der Austausch von Fenstern immer einem von der EnEV vorgegebenen Mindestdämmwert entsprechen muss, ist eine Fassadendämmung die fast zwangsläufige Folge.
Also entweder Beides oder Keines von Beidem.
Was sind denn das derzeit für Fenster?
Thomas/V. hat geschrieben:Aber setz Dir keine PV aufs Dach, die brennen gern mal ab mitsamt dem Dachstuhl...
Nur wenn der PV-Installateur gepfuscht hat! :)

Benutzer 5127 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#153

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Do 7. Jun 2018, 18:52

Habe keine Ahnung, was genau das für Fenster sind ...

Ich hatte ja gar nicht vor, das ganze Haus zu dämmen. Eigentlich will ich auch nur die untere Etage bewohnen (und ob der 93jährige Bewohner das Obergeschoss geheizt hat, weiß niemand genau). Die genauen Maße habe ich nicht, es müssten Küche, Bad und Schlafzimmer ca. 50qm sein. Ich war ja nur kurz gucken, ob es mir gefällt. Und nun kann ich "meinen" Bausachverständigen nicht hinzuziehen, weil der ja das Verkehrsgutachten geschrieben hat.

Es ist unklar, ob das Dach eine Solaranlage tragen kann. Ich finde eher die Idee gut, im Schweinestall (direkt neben dem Bad -> Warmwasser) so ein Mini Blockheizkraftwerk aufzustellen und den Heizstrom so herzustellen. Dann muss nicht die ganze Bude umgebaut werden.

Es ist auf jeden Fall mit großem Aufwand verbunden, das wollte ich gerade nicht.


Den Tipp mit dem Gutachten werde ich befolgen: ohne Gutachten kein weiteres Kaufinteresse.

Danke, ihr seid eine große Hilfe!!!!

Küstenharry
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#154

Beitrag von Küstenharry » Fr 8. Jun 2018, 00:18

frodo hat geschrieben: Da aber der Austausch von Fenstern immer einem von der EnEV vorgegebenen Mindestdämmwert entsprechen muss, ist eine Fassadendämmung die fast zwangsläufige Folge.
Das stimmt so nur bedingt. Die EnEV lässt durchaus Ausnahmen beim Bestand zu, insbesondere wenn es bautechnisch nicht sinnvoll oder bauphysikalisch problematisch ist, sagt meine Frau (ist ihr täglich Brot).
Man kann also sehr wohl Fenster austauschen ohne die Fassade dämmen zu müssen. Die Aussage, dass ein Fenster, was wärmetechnisch besser ist als die Wand, zu Problemen führen kann, stimmt.

Es sind nicht immer alle Dämmmaßnahmen sinnvoll (abhängig von der Bausubstanz), aber die Dämmung des Daches bzw. der oberen Geschossdecke bringt auf jeden Fall etwas im HInblick auf den Energieverbrauch und den Wohnkomfort.
Gruss von der Küste

Harry

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emil17
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#155

Beitrag von emil17 » Fr 8. Jun 2018, 06:48

Hier kommt man ohne genaue Kenntnis des Gebäudes und Deiner Wohngewohnheiten (andere nennen es Mindstkomfortanspruch) nicht weiter.
Die Wanddämmung aus 4 cm Polystyrol kann, wenn sie aussen angebracht wurde, Schäden an der dahinter liegenden Wand verursacht haben oder nicht, denn sie hat dann den Effekt einer aussen liegenden Dampfsperre.
Die Heizbedarfberechnungsleute gehen meist davon aus, dass die ganze Wohnfläche ganzjährig auf Wohntemperatur gehalten werden soll. Es stellt sich die Sinnfrage.

Die Energiewerte können und sollen dazu dienen, Häuser zu vergleichen und abzuschätzen, ob sich im Altbau Investition in energetische Sanierung lohnt. Bei 270 kWh pro m2 und Jahr rechnerischem Verbrauch ist da schon deutlich Handlungsbedarf gegeben. Du solltest also nach dem Kauf noch ein bisschen was Geld flüssig haben. Das muss man beim Altbaukauf sowieso, aber solche Zahlen sind ein Hinweis darauf, die Reserve nicht allzu knapp zu bemessen.

Wenn du das Obergeschoss thermisch von unten trennen kannst (so wie früher, ungeheizter Flur mit Treppe und Zimmertüren), dann musst du oben nicht heizen. Das Obergeschoss wirkt dann wie eine zusätzliche Wärmedämmung.
Fenster: Früher gabs die guten alten Vorfenster und den Trick, nachts die Läden zu schliessen. Vorfenster vermisst niemand mehr, denn sie sind lästig zum Montieren im Herbst und stellen im Sommer den Keller voll.
Wenn in der Wohngegend Brennholz zu vernünftigem Preis erhältlich ist, kann ein Holzofen für die Übergangszeit viel Heizung sparen. Das Thema interessiert allerdings jetzt im Juni kaum jemanden, so ab Oktober ändert sich das dann wieder. Will heissen: Wenn du kaufst und so was willst, kümmere Dich im Sommer darum.
Zustand von Wasser-, Abwasserleitungen und Elektroinstallation? Hält das noch, oder ist das irgendwie zusammengewurschtelt, weil alles vernünftige Material für die Wehrmacht oder den Aufbau des Sozialismus beansprucht wurde? Im Zweifelsfall ist da auch noch mit lästigen und nicht gerade billigen Reparaturen zu rechnen, wenn man nichts selber machen kann. Zudem kommt das dann immer sehr ungelegen. Ein Mangel ist das aber nicht unbedingt, Altbau eben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#156

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 08:28

Küstenharry hat geschrieben:
frodo hat geschrieben: Da aber der Austausch von Fenstern immer einem von der EnEV vorgegebenen Mindestdämmwert entsprechen muss, ist eine Fassadendämmung die fast zwangsläufige Folge.
Das stimmt so nur bedingt. Die EnEV lässt durchaus Ausnahmen beim Bestand zu, insbesondere wenn es bautechnisch nicht sinnvoll oder bauphysikalisch problematisch ist, sagt meine Frau (ist ihr täglich Brot).
Da hat Deine Frau recht :) , aber der Schornsteinfeger geht bei seiner Beratung vermutlich eher vom Regel-, als vom Ausnahmefall aus. Darum habe ich ja gefragt, was für Fenster das sind, weil's vielleicht auch insgesamt am sinnvollsten ist, sie zu belassen.
Wie Emil richtig sagt, hängt es von den persönlichen Gewohnheiten und Bedürfnissen ab, wieviel Heizenergie tatsächlich gebraucht wird, und eigentlich weiß man erst nach einem Jahr Probewohnen einigermaßen sicher, wo man was ändern muss. 30-50% der Kaufsumme übrig haben für Sanierung, ist jedenfalls kein Fehler bei Altbauten :pfeif:

Benutzer 5127 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#157

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 11:54

Auf meine Bitte um das Gutachten, da ich sonst kein Kaufinteresse hätte, kam eine lapidare Absage : leider "können wir die Weitergabe des Gutachtens nicht beeinflussen. Wir bedauern Ihre Entscheidung, können sie jedoch nachvollziehen."

Toll, jetzt war wieder alles umsonst :bang:

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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#158

Beitrag von Dyrsian » Fr 8. Jun 2018, 15:14

Wirf doch nicht gleich die Flinte ins Korn. Nimm halt einen anderen Menschen mit, der was von der Sache versteht.
Es werden so oder so irgendwelche unangehmen Überraschungen auftreten, nachdem du die Hütte gekauft hast. Etwas Stress ist garantiert.
Ich täte da erstmal garnix dämmen oder sanieren, solange die Hütte trocken ist würde ich erstmal einziehen und einen Winter lang testen wie es sich so wohnt. Mit dem Herd in der Küche hast du doch erstmal einen mucklig warmen Raum, und im Schlafzimmer willst doch auch keine 25 Grad haben.
Ich finde die Gebäude mit den luftdichten, stark gedämmten Fenstern immer irgendwie stickig, da brauchts meiner Meinung nach eine technische Lüftungsanlage. Dann kann man auch direkt eine Klimatisierung mit verbauen, wenn man sowas mag.

Davide
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#159

Beitrag von Davide » Fr 8. Jun 2018, 21:28

Verfolge mit grosser Anteilnahme Deine Suche!
Dyrsian hat recht; wenn dir das Haus wirklich gefällt, gib nicht zu schnell auf!
Wichtig sind in der Heizdebatte zunächst nur ein dichtes Dach und mindestens ein Holzofen... wenn das Haus weitere Abzugskamine hat, um so besser.
Damit kommst Du auf jeden Fall über die erste Zeit und kannst in Ruhe planen. Dämmen auf Teufel komm raus ist bei Altbauten nicht die erste Wahl.
Es gibt viele clevere Heizungskonzepte für solche Häuser wie Wandheizung (Kupferrohrschlangen in der Wand), Wandheizungspaneele (dasselbe als Vorsatzelemente), Fussleistenheizung und und und... Erste Regel sollte sein: "keep it simple" .
Ich drücke dir die Daumen!

Davide

centauri

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#160

Beitrag von centauri » Fr 8. Jun 2018, 21:45

MaggieO hat geschrieben:Auf meine Bitte um das Gutachten, da ich sonst kein Kaufinteresse hätte, kam eine lapidare Absage : leider "können wir die Weitergabe des Gutachtens nicht beeinflussen. Wir bedauern Ihre Entscheidung, können sie jedoch nachvollziehen."

Toll, jetzt war wieder alles umsonst :bang:
Soll ich mich da mal reinhängen? Würde mich jetzt persönlich interessieren wie die ticken. :hmm:

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