Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

Benutzer 5127 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#21

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Di 16. Jan 2018, 17:39

@MeinNameistHASE: Danke für den Link, ist ja sehr interessant.

@Specki: Danke für die Antwort. Dann hat der Makler ja durchaus realistische Angaben gemacht.


@RichardBurgenlandler: "Die einzige Frage, die mir dazu einfällt ist: kostet das Ganze unter 5000 € und ist Vollaufgeschlossen und hat noch genug Grund rund um, dann wäre mir alles andere egal." Das verstehe ich leider nicht.

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emil17
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#22

Beitrag von emil17 » Mi 17. Jan 2018, 09:41

Ist einfach: Ausser der Lage und der Grundstücksgrösse kann man alles richten, Zeit und Geld vorausgesetzt.

Bei Feuchteschäden musst du unterscheiden zwischen Salz (Salpeterbelastung, solche Wände trocknen niemals, aus dem Schweinestall wird deshalb niemals ein Musikzimmer, egal was der Makler sagt), Kondenswasser, aufsteigender Feuchte und seitlich eindringendem Grundwasser. Das ist nicht einfach, aber entscheidend für die Abhilfe und Prognose der Kosten.
Wie RB sagt, wenn du die lokale Marktlage nicht kennst, bezahlst du zuviel.
Andersrum wird auch ein Schuh draus - wenn du dich nie entscheidest, weil ja noch etwas noch besseres kommen könnte, hast du auch nie etwas.

Eine Faustregel wäre etwa: Beobachte den Markt genau ohne Kaufentscheid etwa ein Jahr lang, dann nimm das erste Objekt, das einigermassen passt, und dann lies keine Immoanzeigen mehr.

Zum Pappdach: ist billig und unterhaltsintensiv. Nach einigen Jahren gibts Risse, Wasser läuft unter die Pappe und ruiniert die Unterkonstruktion.
Man merkt es gewöhnlich erst, wenn man die Schäden von unten sieht. Das ist spät, oft zu spät.
---> Dächer schlau und sturmsicher eindecken, auch wenn es etwas kostet. Wenn die Pappe noch einigermassen ist, kann sie als Unterdach bleiben. Dächer, um die man sich dauernd kümmern muss, sind lästig und langfristig sehr teuer.
(die drei schlimmsten Dinge im Haus sind ein rauchender Schornstein, ein leckes Dach und ein mürrischer oder zänkischer Partner ... )
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Fuchur
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#23

Beitrag von Fuchur » Mi 17. Jan 2018, 10:00

Ein Pappdach ist entweder nur ein Notdach (das sind dann die billigen Dachbahnen die bei jedem Sturm weiter kaputt gehen) oder vernünftig ausgeführt (Schweißbahnen, mehrlagig oder diese Bitumenschindeln) schon einigermaßen haltbar, auf Dauer rächt sich am Dach jedoch jeder Versuch zu sparen. Dachpappe kostet pro Tonne übrigens genauso viel bei der Entorgung wie Asbest... Wenn da aber schon von jährlich streichen geredet wird ist das Dach wahrscheinlich schon ein Fall für die Tonne und es ist die Frage ob schon tiefergehende Schäden vorhanden sind die weitreichende Reperaturen erfordern, als Laie ist man da oft zu gutgläubig. Wenn die Lage und das Grundstück passt kommt es aber tatsächlich im Grunde nur darauf an nicht sein ganzes Budget für den Kaufpreis zuverfeuern, der Rest ist alles irgendwie machbar und wenn das Gebäude einigermaßen bewohnbar ist hat man ja im Optimalfall die eingesparte Miete zur Verfügung.

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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#24

Beitrag von bielefelder13 » Do 18. Jan 2018, 08:16

Hallo, stimme euch zu. Habe in meinem Leben schon so einige Häuser restauriert. Meine Erfahrung ist ganz eindeutig. Das Dach ist die Basis. Ist das Dach nicht ok spart man am falschen Ende. Ohne einem guten Dach lohnt sich kein Rennovieren. :opa:
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#25

Beitrag von Dyrsian » Do 18. Jan 2018, 19:44

MaggieO hat geschrieben: Lassen sich alte Lehmwände, die mit Isotapete beklebt waren, leicht trochnen und dann neu beschmieren und kalken? Oder liegt die feuchte Wand vielleicht an fehlenden Heizen? Oder einer evtl. fehlenden Dampfsperre?
?
Ein kleines Flachdach kann man auch super mit EPDM Folie (Teich- oder Dachfolie) abdichten. Das sieht u.U. nicht hammermäßig aus und ist bei Eternit auch verboten (darfst nix drüberbauen) hält aber trotzdem ein paar Jahre und kostet fast nix an Arbeit und Geld. Wenn du allerdings da drunter heizt, ist es wohl nicht gut wegen Kondenswasser, also eher was für die Scheune, Werkstatt oder so. Musst aber gut beschweren, mit Betonplatten oder gleich ein Gründach draus machen. Bei Schneelast + der Beschwerung sollte man dann vielleicht mal bisschen Schnee runterfegen :holy:
Mit den feuchten Wänden muss man aufpassen, man muss immer die Quelle der Feuchtigkeit eliminieren. Das reicht von aufsteigender Feuchtigkeit bis hin zu Dachschäden, Kältebrücken (Kondensat), Rohrbrüchen, Lecks im Abwasserrohr. Statements wie "die Wand war mal feucht, jetzt ist alles wieder gut" kann man mit einem Messgerät für wenige Euro überprüfen.
Ein bisschen feuchte Wände sind nicht so tragisch, wenn nix drauf ist was schimmeln kann, aber so richtig nass ist eventuell ein Totalschaden. Grade die Sanierung von aufsteigender Feuchtigkeit ist manchmal so teuer, dass es billiger ist die Hütte abzureißen und neu zu bauen.

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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#26

Beitrag von der.Lhagpa » Fr 19. Jan 2018, 12:02

Hatte mich hier mit dem örtlichen Bauern unterhalten, der meinte Asbest-Entsorgung kostet hier bis 2t/Jahr nix. LK MSE (Demmin)

Benutzer 947 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#27

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Fr 19. Jan 2018, 18:18

MaggieO hat geschrieben:Und ab in die nächste Besichtigungsrunde :knusper: :knusper: :knusper:

Dazu habe ich einige Fragen:

Ist ein Dachpappendach jährlich zu streichen?

Ist ein Haus mit mittlerweile reparierten Dachschäden, aber braungefärbten Tapeten ein Schimmelkandidat?

Kostet ein neuer Brunnen (15m tief) wirklich nur 5.000 Euro? Und die Entsorgung eines Asbestdaches nur 700 Euro?

Lassen sich alte Lehmwände, die mit Isotapete beklebt waren, leicht trochnen und dann neu beschmieren und kalken? Oder liegt die feuchte Wand vielleicht an fehlenden Heizen? Oder einer evtl. fehlenden Dampfsperre?

Kostet Ackerland wirklich mittlerweile 3 Euro/qm?
Also wenn diese Dinge, die du schreibst, der Makler/Verkäufer erzählt hat, wäre ich äußerst vorsichtig. Das hört sich für mich nach einem ziemlich problembeladenen Haus an. Das heißt jetzt nicht, dass ich vom Kauf grundsätzlich abraten würde, aber es heißt: Auf jeden Fall sehr sehr genau schauen und am besten jemanden mitnehmen. Vier Augen sehen mehr als zwei.

Reparierter Dachschaden - erst mal kein so großes Thema. Hat man öfter bei alten Häusern. ABER: Niemand wird dir sagen wollen oder können, wie lange es wo und in welchem Umfang reingeregnet hat. Und je nachdem wie groß der Schaden war und wie er dann tatsächlich "saniert" wurde, kannst du die Folgen gut in den Griff bekommen oder musst eben gehörig investieren - bis hin zum Austausch von Dach-, Decken- oder Wandbalken.

Brunnen: Im Normalfall (keine großen Steine etc.) und wenn die Tiefe von 15 Metern reicht, kommt man meines Erachtens mit 5000 Euro hin - im Internet gibt´s Infos dazu...

Wenn alte Lehmwände mit Isotapete beklebt waren, ist es erst mal logisch, dass sie feucht sind, fehlendes Heizen kann ebenfalls ein Grund für Kondenswasserbildung sein... allerdings würde ich auch hier genau nachhaken und schauen, ob wirklichso was der Grund ist oder doch anderswo Feuchtigkeit her kommt. Problem ist, dass der Lehm zwar trocknen wird, wenn er nicht weiter mit Wasser gefüttert wird, aber wenn entsprechend viel Stroh mit dabei ist, können sich reichlich Schimmelsporen gebildet haben. Und die Frage ist natürlich auch, was an Holz im Bauwerk hinter dem Lehm ist und wie das dann aussieht. Aber zu Lehm befragst am besten Richard Burgenlander. Ich habe ein Steinhaus und mache alles mit Kalkputz. Auch unser Haus hatte große Wasserschäden, allerdings von aufgefrorenen Bleileitungen während Leerstand - wir sind da auch noch nicht ganz durch... im Thread "Das Haus vom Gretchen" gibt es ein paar Bilder dazu. Der Schaden war aber klar zu definieren bezüglich Ursache und Ausmaß. Und wir haben ein Steinhaus, kein Fachwerkhaus. Von Fachwerkhäusern mit heftigem Wasserschaden würde ich persönlich die Finger lassen.

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Thomas/V.
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Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#28

Beitrag von Thomas/V. » Fr 19. Jan 2018, 18:37

Wenn alte Lehmwände mit Isotapete beklebt waren, ist es erst mal logisch, dass sie feucht sind, fehlendes Heizen kann ebenfalls ein Grund für Kondenswasserbildung sein... allerdings würde ich auch hier genau nachhaken und schauen, ob wirklichso was der Grund ist oder doch anderswo Feuchtigkeit her kommt. Problem ist, dass der Lehm zwar trocknen wird, wenn er nicht weiter mit Wasser gefüttert wird, aber wenn entsprechend viel Stroh mit dabei ist, können sich reichlich Schimmelsporen gebildet haben.
Und nicht vergessen: Hausschwamm! Einen Bausachverständigen (z.B. Architekt, der die örtlichen Gepflogenheiten und alten Häuser kennt) sollte man mitnehmen bei einer Besichtigung.

Und wir haben ein Steinhaus, kein Fachwerkhaus. Von Fachwerkhäusern mit heftigem Wasserschaden würde ich persönlich die Finger lassen.
Naja, wir haben auch ein Steinhaus, aber die Fußbodenbalken wurden auf blanken Stein gelegt und Trennwände aus ganz billigen Lehmziegeln auf Holzbalken gebaut.
Die Bretter hatten als "Isolierung" 20cm Luft und drunter war Erde :lol:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 5127 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#29

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Fr 19. Jan 2018, 18:42

Hallo

und danke für die vielen Anregungen.

Meine Fragen bezogen sich auf drei verschiedene Objekte. Die erste Besichtigung gestern fiel dem Wetter zum Opfer.

Brunnen: die Maklerin hat mir nun einen Kostenvoranschlag geschickt, sind doch fast 13.000 Euro :eek: und vor allem ohne Garantie, dass das Wasser dann Trinkwasserqualität hat ...

feuchter Lehm: es handelt sich um ein Ziegelhaus (mit Luftschicht) und von innen mit einer Schicht Lehmziegel, also eigentlich sehr gute Ausgangslage. Mal vor Ort schauen ...

verfärbte Tapete: dem Haus mit dem reparierten Wasserschaden stehe ich sehr skeptisch gegenüber, könnte ein Faß ohne Boden sein

Pappdach: kommt dank der vielen schlechten Erfahrungen, die hier geäußert worden, nun nicht mehr in Frage

Asbest: ist nicht so teuer wie befürchtet, aber das kann sich ja schnell ändern

Vor einer Vertragsunterzeichnung werde ich auf jeden Fall einen Architekten ober Bausachverständigen hinzuziehen!!


Dankeschön :oma:

Benutzer 947 gelöscht

Re: Was lange währt, wird endlich gut: Hauskauf

#30

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Fr 19. Jan 2018, 21:58

Thomas/V. hat geschrieben: Naja, wir haben auch ein Steinhaus, aber die Fußbodenbalken wurden auf blanken Stein gelegt und Trennwände aus ganz billigen Lehmziegeln auf Holzbalken gebaut.
Die Bretter hatten als "Isolierung" 20cm Luft und drunter war Erde :lol:
Oh - na dann... also unsere Boden-Balken liegen im Erdgeschoss auf Eisenträgern, Kellerdecke und alle Wände, einschl. Trennwände sind aus Bimsstein gemauert. Im Keller über einen halben Meter dick, sonst 40 cm. Saugt natürlich Wasser wie verrückt, wenn da wo was nass ist... lässt sich aber auch gut sanieren.

Bin ohnehin reich beschenkt mit meinem Haus - hat mich weniger gekostet als in manchen Gegenden eine Garage und ist total solide.

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