Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

jumus
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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#31

Beitrag von jumus » Mo 27. Nov 2017, 22:05

Hi Nachtkauz,
nein, Du hast mir nicht auf die Füße getreten!
Ich bin auch ein Individualist und manchmal denke ich, daß ein angepassterer Lebensentwurf viel einfacher wäre.
Ich dachte mir gestern: Ich würde gern sehen, was daraus wird und Deine Idee mit der Postkarte ist richtig gut.
Der Vergleich mit der Paintballknarre hinkt m.E. deshalb, weil man diesen großen Wohnanhänger nicht auf dem Küchentisch zusammenbauen kann. Ich sag mal "Wohnanhänger", weil ein Wohnmobil ein selbstmotorisiertes Ding ist, ein Wohnwagen so ein weißer Joghurtbecher, ein Bauwagen triffts auch nicht wirklich.

Die Tips, die Du z.B. in Sachen Wertsteigerung für Dein angedachtes Projekt nach Deinem vorletzten post bekommen hast, finde ich gelinde gesagt gewagt.
Und ich habe nicht geschrieben:"Mach es doch einfach so" sondern "mach es doch erstmal so". Das ist ein entscheidender Unterschied. ..jumus

centauri

Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#32

Beitrag von centauri » Di 28. Nov 2017, 08:16

@Nachtkauz
Moin moin,
nach deinem letzten Post verstehe ich deine Frage eigentlich nicht so ganz. Du hast das für dich eh schon entschieden. Besser wäre dann doch die Frage "Wie würdet ihr das Projekt gestalten?" gewesen. Oder wie werde ich mit einem Bauwagen möglichst Autark?
Naja egal, vielleicht ist das ein interessantes Video für Dich.
https://www.youtube.com/watch?v=V9-Q1kP ... ture=share

Eli
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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#33

Beitrag von Eli » Di 28. Nov 2017, 21:56

Nachtkauz hat geschrieben:Die Abwägung gegen einen Wohnwagen habe ich gemacht, folgende Punkte waren ausschlaggebend:
-geringerer Platz
-nicht veränderbar weil Tüv-Vorgaben
-für mich nicht reparierbar (hingegen Holz kann ich leimen oder austauschen, Stahl kann ich schweissen)
-kein Festbrennstoffofen möglich, damit keine Lüftung durch Ofen, und man ist festgelegt auf Propan
Das stimmt so, bis evtl. auf den 3. Pkt., nicht.
Es gibt riesige WoWa, auch 8 bis 10 m lange. Und etliche, viel kürzere Bauwagen. Soviel ich weiß, sind Anhänger bis 12 m Länge lt. StVZO zulässig. Auch Wohnwagen.

TÜV-Vorgaben: Du kannst den Aufbau eines WoWa genauso abräumen und komplet neu aufbauen. Wenn du willst, auch aus Holz. Du musst nur bestimmte Bedingungen erfüllen, z.B. max. Breite, Höhe, zulässiges Gesamtgewicht, die Stabilität für den Straßenbetrieb muss gegeben sein usw. Also genauso wie beim Bauwagen. Du musst nur Veränderungen, die allzu offensichtlich von Orignal abweichen, ggf. vom TÜV abnehmen lassen. Und kannst auch WoWa mit oder ohne Papieren einer Vollabnahme unterziehen, auch völlige Neuaufbauten. Sowas haben schon viele gemacht.
Du kannst auch auf TÜV/Straßenzulassung verzichten und den umgebauten WoWa auf einem Transporter/Anhänger transportieren. Also genauso, wie du es mit deinem Bauwagen vor hast...oder habe ich das falsch verstanden?
Es gibt sogar nicht wenige Wohnwagen, die sind orignal von Hersteller aus Holzlatten und Sperrholzplatten aufgebaut. Also auch die Pauschalierung "WoWa = Kunststoff plus Alu" stimmt so nicht.

Es gibt genügend Beispiele für Festbrennstoffofen im WoWa, auch viele gut dokumentierte im Netz. Der Inhalt des WoWa muss nur während der Fahrt (!) gesichert sein (wie alle sonstige Ladung) und das Ofenrohr außen würde ich beim Fahren auch abnehmen...
Selbst im Wohnmobil/ausgebauten LKW/Bus haben viele eine Feststoffofen. Da gibt es also praktikable Wege und Möglichkeiten.
Im Sommer würde ich einen Ofen aber bevorzugt ins Vorzelt/unters Vordach stellen oder dort mit Propangas kochen (Außenküche)...

Ich schreibe das jetzt nur, falls jemand hier liest und sich z.B. wundert, warum Feststoffofen im WoWa nicht gehen sollte. Und nicht, um dich von deinem Vorhaben abzubringen. Mit deinen Voraussetzungen würde ich auch den Selbstaufbau eine Bauwagens ernsthaft erwägen. Aber die hat halt nicht jeder. Das wären dann die Kandidaten für Festbrennstoffofen im WoWa, so wie ich... ;)
Ach so: Würde ich ein Tiny House selbst aufbauen, würde ich mir wahrscheinlich eher ein Fahrgestell mit PKW-Kuppung wählen...ggf. auch das eines alten, sehr großen Wohnwagens...
So wie z.B. diese:
https://www.bauwagenbau.info/bauwagen-bau/
http://www.timeout-caravans.de/wohnwagen/
Hängt aber natürlich von der Größe ab und vom Gewicht, welches man plant. Da muss man halt schauen, was ein Fahrgestell max. tragen und was eine Zugmaschine max. ziehen darf - falls man überhaupt eine Straßezulassung anstrebt.
Und ja: Es gibt mMn keine starre Grenze zwischen WoWa und Bauwagen, was die Bauweise, Größe und den Wohnkonfort betrifft.

Auf alle Fälle dir alles Gute bei deinem Projekt. Bin gespannt... :)

LG Chris

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Peterle
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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#34

Beitrag von Peterle » Mi 29. Nov 2017, 00:01

Also der Unterschied zwischen Bauwagen und Wohnwagen wäre meiner Meinung nach wohl 2- Achsen gegen max. Zwillingsachse. Aber es gibt auch Wohnwagen mit zwei Achsen (oneoff oder Individualbau).
Wegen der Dampfbremse, was hat das jetzt mit dem Raumklima zu tun? Das habe ich nicht verstanden.

Dampfbremse: verhindert das Eintreten von Wasserdampf und vermindert den Winddruck, ermöglicht das Austreten von Wasserdampf.
Die Dampfbremse sitzt vor dem Taupunkt (von außen betrachtet), das Raumklima wird hauptsächlich durch die verbauten Materialien bestimmt, die mit der Luftzirkulation im Inneren in Berührung kommen. Luftaustausch mit außen sollte eigentlich immer kontrolliert geschehen.
Die Außenhaut, also Holz oder Alu beeinflussen das Raumklima anderweitig. Zum Bsp. ist der Wärmedurchgangswert von Alu schlechter als von Holz. Die Außenschalung wird _nicht_ den Feuchtehaushalt innen regulieren.

Man könnte auf eine Dampfbremse verzichten, wenn man genug Wanddicke hat, um durch den Materialmix ein Diffundieren nach außen sicher stellen kann. Kommt beim Wohnwagen/Bauwagen eher nicht in Betracht.
Oder habe ich hier etwas falsch verstanden?

Gruß

Peter

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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#35

Beitrag von Eli » Mi 29. Nov 2017, 01:31

Hallo Peter,

es gibt unzählige, kürzere Bauwagen mit nur einer Achse: https://www.ecosia.org/images?q=bauwagen+einachser
Also auch da sehe ich keine eindeutige Abgrenzung.

Und hier mal Beispiele für 9 m WoWa:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -220-17298
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 3-220-8441
Also enger als in einem BauWa muss in einen WoWa nicht sein...

Bezüglich Wohnklima/Raumklima bin ich möglicherweise von einer anderen Definition ausgegangen, also eher physikalisch: Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftbewegung.
Ich lese oft, dass "gesundes Raumklima" bedeutet, dass die Wände "atmen". ;) Ich habe schon Bauwagenausbauten verfolgt, die auf einen Dampfbremse verzichten. Ich dachte, du argumentierst in diese Richtung.
Ich weiß, was eine Dampfbremse für eine Funktion hat.

Auch ein WoWa lässt sich innen und/oder außen mit dem Material individueller Wahl verkleiden. Auch Dämmmaterial und darüber Holz. Das haben auch schon einige gemacht. Auch hier kann man das Wohn- oder Raumklima also gestalten...

Viele Grüße
Chris

P.S: Werden wir mit unserer Diskussion nicht zu sehr OT? Dem Threadersteller hilft das ermutlich nicht...

Eli
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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#36

Beitrag von Eli » Mi 29. Nov 2017, 09:10

Peterle hat geschrieben:Die Dampfbremse sitzt vor dem Taupunkt (von außen betrachtet)
Ähm...stehe ich jetzt auf dem Schlauch, oder...?

Ich hatte bisher gedacht, die Dampfbremse sitzt vor dem Taupunkt, von innen betrachtet... Dahinter, also weiter außen, da soll dann der Taupunkt liegen...also dort, wo dann kein Wasserdampf mehr hinkommen und folglich auch nix mehr kondensieren können soll...

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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#37

Beitrag von Peterle » Mi 29. Nov 2017, 09:40

Hast recht, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil :)

Gruß

Peter

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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#38

Beitrag von Peterle » Mi 29. Nov 2017, 09:44

Hallo Eli,

Zwillingsachse ist als eine Achse zu betrachten. Achsabstand Mitte zu Mitte <= 1m meine ich mich zu erinnern.
Alles mit grösserem Achsabstand hat zwei Achsen und unterliegt anderen Vorschriften (Verhältnis Gewicht Zugwagen zu Anhänger).

An diese Zwerge von Bauwagen mit einer Achse hatte ich jetzt in Bezug auf Leben im Bauwagen nicht gedacht, aber die gibt es tatsächlich.

Gruß

Peter

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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#39

Beitrag von Eli » Mi 29. Nov 2017, 10:11

Peterle hat geschrieben:Alles mit grösserem Achsabstand hat zwei Achsen und unterliegt anderen Vorschriften (Verhältnis Gewicht Zugwagen zu Anhänger).
Vermutlich darf man mehr Gewicht auf zwei Achsen anhängen, als auf einer.
Und dann sicher auch je nach Art der Bremse. Bauwagen gibt es ja auch mit deutlich wirksamerer Druckluftbremse. Ich gehe mal davon aus, dass es Hänger mit PKW-Kupplung nur mit Auflaufbremse gibt, denn welches Zugfahrzeug mit PKW-Kupplung hat schon eine Druckluft-Bremsanlage.

LG Chris

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Re: Fragen zur Möglichkeit Leben in Bauwagen

#40

Beitrag von Peterle » Mi 29. Nov 2017, 14:04

Da ja schon gelinkt wurde auf Anbieter von Wohnwagen möchte ich mal auf meinen Favoriten verweisen:

Boheme Wagen

Ein Traum von einem Bauwagen.
Der war Grundlage für meine Darstellung in Leben auf Booten.

Gruß

Peter

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