Was habt ihr so für eure Häuser bezahlt?

[Tess]

Mich würde sehr interessieren was ihr so für Haus und Grundstück bezahlt habt und in welchem Zustand es war. Mir ist aufgefallen dass die Leute oft gänzlich unterschiedliche Ansichten haben was ein Haus wert ist bzw was sie bereit sind auszugeben.


Ich habe ein kleines Haus (eine Etage ausgebaut ca 60qm) in sehr gutem Zustand und 11.000 qm Grund um 145.000€ gekauft. Ich finde es angemessen, die Nachbarn völlig überteuert... der Grund ist zum Großteil Wald und teilweise sehr steil. Dafür konnte ich sofort einziehen.

[Peterle]

Mal abgesehen davon, dass ich nie solche Informationen öffentlich kund tun würde, was hättest du davon?
Neben Zustand und Ausstattung ist die Lage entscheidend.

Also identische Fakten, einmal in irgendeinem Dorf Nähe der Oder (poln. Grenze, vielleicht mit Kohlekraftwerk im Nacken und Tagebau in Hörweite) und einmal in St. Peter Ording.
Was hättest du von diesen Erkenntnissen?

Gruß

Peter

[Dagmar]

Hallo Tess,

entscheidend ist auch noch das Kaufdatum. Ich habe z.B. vor 10 Jahren gekauft und habe jetzt bei Verkäufen von Häusern in meiner direkten Nachbarschaft bemerkt, daß der Verkaufspreis doch stark angestiegen ist. Freut mich natürlich, da mein Objekt auch im Wert gestiegen ist und wahrscheinlich noch steigen wird.

Und ich habe dazu noch den Eindruck, daß die Kosten im Westen der Republik noch einmal um einiges höher sind als im Osten.


Dagmar

[Tess]

Was ich davon habe? Nichts, Ich hab ja schon gekauft. Aber als ich auf der Suche war hat es mich sehr interessiert was andere bezahlt um ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich war damals sehr froh Foren gefunden zu haben wo mit diesen Zahlen diskutiert wurde

Nachdem viele Leute ihren Wohnort etc öffentlich machen verstehe ich jetzt allerdings nicht ganz warum der Kaufpreis so ein Geheimnis ist?

[Peterle]

Für dich könnten nur Fakten interessant sein, die in deinem Umfeld spielen.
So etwas kann man bei Immoscout und ähnlichen Plattformen heraus finden. Das die Nachbarn die Verkaufspreise immer zu hoch finden ist nicht neu. Man gönnt dem Verkäufer den Preis nicht, bloß sagen will man das auch nicht.
Wenn es dir den Preis wert war ist es doch gut.

Gruß

Peter

[Waldläuferin]

Du kannst vom Gutachterausschuss Deiner Gemeinde einen Überblick über die aktuellen, wirklich gezahlten Preise bekommen (Durchschnittspreise). Die Immoscout-Preise beziehen sich auf die geforderten Preise. Im Schnitt kannst Du von denen 5 Prozent abziehen.

[kraut_ruebe]

in Ö gibt die gemeinde keine auskünfte über wirklich bezahlte preise. das fällt hier unter datenschutz. die gemeinde kann über den aktuellen grundstückswert auskunft geben, mehr nicht.

für solche fragen gibt es in Ö detaillierte statistiken, welche zumeist auf notariatsdaten basieren.

über suchmaschine gibts so allgemeine zuhauf, zb https://www.trend.at/branchen/immobilie ... nd-7590680

für spezielle regionen/dörfer/städte kann man die zahlen für die tatsächlich erfolgten verkäufe anonymisiert erwerben, dazu gibt es eigene programme bzw. gerichtszugänge (getrennt nach grundstücken und gebäuden). makler, bausachverständige, notare, anwälte, etc dürfen solche daten kaufen, auswerten und um persönliche daten bereinigt weiterverkaufen. da musst du nur jemanden suchen, der diese arbeit für dich machen will.

ansonsten kann man auch den aktuellen baupreis fürs bundesland in erfahrung bringen (sachverständige, baumeister, statistik austria...) und nachrechnen was ein gebäude neupreis kosten würde. und übern daumen die abnutzung abziehen. --> 145.000 minus steiles waldgrundstück dividiert durch 60 qm wäre dann die rechnung dazu, um den neubaupreis zu vergleichen.

[Peterle]

Vielleicht noch mal zu deinem Preis:

Ich rate mal Erzgebirge oder Oberfranken (wegen steil und zu teuer und Grundstücksgröße)
Ich rate mal 1.000qm Baugrund, 5.000qm Acker und 5.000 Wald.

Baugrund je qm 20,-- € = 20.000,-- €
Acker je qm 1,50 € = 7.500,-- €
Wald Bestand Fichte 20-30 Jahre je qm 1,50 € = 7.500,-- €
Erschließungskosten (bei Neukauf) = 10.000,-- €

Zwischensumme = 45.000,-- €

Bleiben also 100.000,-- € für Haus und Nebengebäude. 60qm im guten Zustand wären neu heute nicht unter 1.500,-- € je qm zu bekommen. Das ergibt ja schon fast deinen Kaufpreis.
Hast du noch Keller, Nebengebäude und weitere Ausbaumöglichkeiten, dann bist du schon im plus. Dabei muss man eventuelle dein "gut" nach heutigen Standards relativieren. Dem einen sein Gut ist dem Anderen ein Schiet (oder so ).
Auch die energetische Sanierung ist ein nicht unwesentlicher Punkt (wobei ich eine 10 Jahre alte Vorhangfassade aus Polystyrol als Altlast sehe und nicht als Bonus).

Vielleicht verhilft dir das zu einem guten Gefühl

Gruß

Peter

P.S. die Kaufpreise Immoscout und Co beziehen sich natürlich auf die Angebote, echte Preise werden (aus gutem Grund) nicht bekannt gegeben.

[Benutzer 72 gelöscht]

Bei uns war es so, wir haben für unseren Baugrund einen Preis bezahlt.
Das Nachbargrundstück hat ein Haus drauf und kostete viiiiel mehr.
mehr als unser Grundstück plus Baukosten kosten würde - wieso?

Das andere Grundstück* hat eine Hütte samt Wasser uns Strom, aber die gilt nicht als Haus und hat deshalb den Preis nicht in die Höhe gedrückt.

ist aber unser einzigstes Haus dort draußen

Sachen aufbewahren können wir auch in einem der drei Geräteschuppen.

*edit: ist verwirrend: wir haben drei Grundstücke gekauft, die aber beinah nebeneinander liegen - also auf einem unserer Teilgrundstücke steht eine Hütte

[Peterle]

Hast du alle Kosten mit berechnet?
Weil Baugrund und Hauskosten (Neubau) würden noch nicht die gesamten Kosten ergeben.
Auch könnte die Qualität der Materialien höher liegen als dein Vergleichspreis hergibt (Feldsteinfundament, Gewölbekeller etc.).


Gruß

Peter