Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

Fina
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Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#1

Beitrag von Fina » Fr 16. Jun 2017, 11:39

Hi !
Ich habe gelesen,wie einfach man Kalkfarbe herstellen kann.Auch wetterfeste Kalk-Kasein Farbe und Kalk-mörtel,mischt man letzterem Ziegelstein-Mehl unter,entsteht feuerfester Mörtel,der auch unter der Erde oder im wasser abbindet.

Ich wollte den Wachtel Stall erst mit Kalk- Kasein +Distelöl streichen, fand im Baumarkt weder Sumpf Kalk noch Weißkalkhydrat. Der Stall besteht aus Natur-Holz Nut und Feder Brettern,weil ein ! trockenes Öl das Holz auch wetterfest macht, habe ich mich für Distel Öl entschieden.


Wir wollten erst Sumpf Kalk ansetzen,braucht man aber ein großes Gefäß was Hitze vertragen kann beim ablöschen,ein Gefäß zum lagern.
Man kann statt dessen aber auch Weißkalkhydrat nehmen und nur so viel anrühren wie man braucht.Von der Qualität soll Sumpfkalk aber besser sein.

Hat hier jemand Erfahrungen damit?
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Adjua
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#2

Beitrag von Adjua » Fr 16. Jun 2017, 12:54

Wetterfest: Brennen, wird aber schwierig, wenn das Teil schon zusammengebaut ist. Ginge so: Bretter mit Gasbrenner ankohlen, Bürsten, bei Bedarf polieren (für Stall nicht notwendig). Haben wir mit unserer Terrasse gemacht, sieht auch noch super aus. Und der neue Holzzaun wird genauso. Ist aber eine Schweinearbeit.

Ölen: Wenn ihr den Stall 14 Tage trocken halten könnt (damit das Öl völlig trocken ist), warum nicht Leinöl? Leinöl polymerisiert und bildet eine echt gute Schutzschicht. Unsere geölten Böden (auch im Bad) sehen nach Jahren immer noch super aus.

Allerdings: Bei den Wachtelställen hab ich gar nix gemacht. Einfach roh gelassen und halbwegs gut unter Dach gestellt ...

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emil17
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#3

Beitrag von emil17 » Sa 17. Jun 2017, 07:21

Es gibt nur zwei Methoden, Holz wetterfest zu machen:
Konstruktiver Holzschutz, oder chemische Mittel, die du nicht verwenden willst oder nicht verwenden solltest (Teer, Karbolineum, Hochdruckimprägnierung)
Alles andere kann den Zerfall bei falsch eingebautem Holz nur etwas verzögern.

Das beste ist meiner Meinung nach (ich gehöre dzu denjenigen, die Streichen nicht besonders gerne mögen), dauerhafte Holzarten zu verwenden und es so einzubauen, dass es keinen Erdkontakt hat und sich auf der Konstruktion nirgendwo Wasser ansammeln kann.
Bei untergeordneten Bauten geht ja immer nur die erdnahe Zone kaputt, falls das Dach in Ordnung ist. Hier die Ständer auf Sockel stellen, Erdkontakt mit Holz unbedingt vermeiden, aussen den untersten Meter senkrecht mit Brettern verschalen, die sich dann leicht auswechseln lassen.
Was ich beispielsweise schon oft gesehen habe, ist, dass man zwischen Holz und Erde einfach Steinplatten gelegt oder Teerpappe angebracht und dann Erde gegengeschüttet hat. Das hilft nicht auf Dauer und es kommt immer die Trockenfäule rein. Am besten einen Sockel mauern, der mindestens 30 cm über Erde geht, und ein anständiges Vordach machen, dann ist Ruhe, auch wenn man nicht streicht.
Fina hat geschrieben:Auch wetterfeste Kalk-Kasein Farbe und Kalk-mörtel,mischt man letzterem Ziegelstein-Mehl unter,entsteht feuerfester Mörtel,der auch unter der Erde oder im wasser abbindet.
Das stimmt so nicht: Unter Wasser (genauer: ohne Luft) abbindender Mörtel nennt man hydraulischen Mörtel - er bindet ab durch chemische Reaktion ausschliesslich der Mörtelzuschläge untereinander. Feuerfest ist er deswegen nicht.
Statt Ziegelmehl (woher?) selber unterzumischen, kauft man hydraulischen Kalk und hat dann, was man will.
Luftkalkmörtel braucht CO2 aus der Luft, um abzubinden, deshalb der Name.
Feuerfest wird ein Mörtel nur, wenn man auch feuerfeste Zuschläge verwendet, Hier ist Quarz als Beimengung vom Sand ein Problem, der treibt ab etwa 600 Grad. Luftkalkmörtel zersetzt sich ab etwa 900 Grad, der abgebundene Kalk wird wieder gebrannt.
Wenn du feuerfesten Mörtel willst, nimm Sand aus Vulkangestein und gewöhnlichen Prtlandzement.

Ich würde Kalk nicht selber löschen. Das ist viel zu gefährlich und unnötig. Der Kalk wurde früher auf der Baustelle gelöscht, weil man so weniger Transportewicht hatte und dort, wo der Kalk gebrannt wirde (oft irgendwo im Wald in Einweg-Kalköfen), kein Wasser benötigt wurde.
Sumpfkalk hat man früher gemacht, damit der Kalk wirlich durchgelöscht war. Ist er es nicht, reagieren die nicht gelöschten Partikeln dann im Mörtel mit dem Anmachwasser und treiben. Kalkhydrat kann man in einer mit vertretbarem Aufwand unerreichbaren Qualität billig kaufen.
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#4

Beitrag von Dyrsian » Sa 17. Jun 2017, 18:34

Sumpfkalk ist aber unglaublich billig, man kann damit sowohl streichen als auch Mauern und Verfugen usw. Leider muss er einige Jahre einsumpfen um richtig gut zu werden. Die Reaktion beim Löschen ist echt heftig, die Brühe wird auch kochend heiß, also nur mit Vollschutz. Im 200 L Maßstab ziemlich unangenehm zu machen schätze ich, ich habs bisher auch noch nicht selbst durchgeführt, nur Videos gesehen.
Wer keine Zeit oder Angst hat, kann auch fertige Sumpfkalkfarbe kaufen, ist aber sündhaft teuer.

Wie Emil gesagt hat, wenn Holz im Wasser steht, vergammelt es immer. Man kann Eiche nehmen, oder Tropenholz, aber besser ist eigentlich das Zeug aus dem Wasser zu holen. Manchmal ist es, so schön und praktisch es auch ist, auch einfach der falsche Werkstoff, da ist dann Beton oder Aluminium besser.

Kann das Wasser ablaufen, wie z.B. von Wandverschalungen oder so, kann man das Holz giften, damit es nicht vergraut. Es würde aber vermutlich auch lange halten wenn du einfach nix draufmachst. Bisschen Öl schadet auf jeden Fall nicht, dann saugt es nicht mehr so arg. Ich setze, außer dort wo schon vorhanden, überhaupt keine synthetischen Farben, Mittel usw mehr ein. Nur Öle und Wachse. Dann kannst das Zeug nämlich hinterher auch noch durch den Ofen jagen.

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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#5

Beitrag von Fina » Di 20. Jun 2017, 11:23

Vielen Dank für eure Informationen.
Ich hab das so verstanden, dass Trass oder Ziegelsteinmehl durch seine Struktur Luft enthält und der Mörtel deshalb unter der Erde abbindet. Da die Öfen früher so gebaut wurden, müsste es ja funktionieren, mein Mann möchte seinen Grill mit dem Mörtel weiter bauen.

Sumpfkalk ist sündhaft teuer. Man könnte ihn auch nach und nach löschen immer in kleinen Mengen. Haben uns aber erstmal dagegen entschiedn. Deshalb kam mir ja die Idee mit dem Weißkalkhydrat. Wir haben aber noch nichts bestellt.
Ziegelsteinmehl kann man auch kaufen.

Unser Stall steht auf Rollen, die in Schienen stehen, auf dem Beet, ca 10 cm über dem Boden und Wasser kann sich auf dem Holz nicht sammeln.
Distelöl, weil es ein trockenes Öl ist, weil es billiger ist als Leinöl und nicht unbedingt schlechter ist.
Bisher habe ich nur innen behandelt, möchte es außen aber auch noch auftragen.

Wie lange dauert es bis die Kalkfarbe getrocknet ist ? Reicht es morgens streichn und Abends können die Wachteln wieder rein?
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#6

Beitrag von emil17 » Di 20. Jun 2017, 17:09

Fina hat geschrieben: Ich hab das so verstanden, dass Trass oder Ziegelsteinmehl durch seine Struktur Luft enthält und der Mörtel deshalb unter der Erde abbindet. Da die Öfen früher so gebaut wurden, müsste es ja funktionieren, mein Mann möchte seinen Grill mit dem Mörtel weiter bauen.
Nein, das geht anders: Die Bestandteile des Mörtels reagieren chemisch mit dem Anmachwasser und härten aus, ohne dass dazu Luft nötig wäre.
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#7

Beitrag von Fina » Di 20. Jun 2017, 18:00

OK
hauptsache es funktioniert :)
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#8

Beitrag von Fina » Fr 21. Jul 2017, 15:39

Ich hab mal eine Frage an euch.
Mein Mann baut ein Erdkeller. Das Loch ist da und an den Erdwänden hoch möchte er Kantensteine oder ähnlich mauern.
Geht das mit Kalkmörtel, mit normalen Sand?

Später soll ein Riffelblech oben drauf das man drüber laufen kann. Ist der Kalkmörtel so weit belastbar?
Oder muss er mit Trass mischen?
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#9

Beitrag von emil17 » Fr 21. Jul 2017, 16:35

Das geht mit gewöhnlichem Kalkmörtel, denn sonst hätte man vor der Erfindung des Portlandzements keine solchen Keller bauen können.
Es geht sogar ganz ohne Mörtel.
Allerdings reicht es nicht, ein Loch zu haben und an den Wänden dieses Loches Kantensteine oder ähnliches aufzustapeln und diese mit Kalk- oder anderem Mörtel zusammenzukleistern.
Auch ein Riffelblech als Kellerdecke ist ziemlich sinnlos.
(Wenn du bloss ein Erdloch mit Deckel meinst, um Vorräte darin lagern zu können, dann erfüllt das nicht meine Vorstellung von einem Erdkeller. Das lässt sich am einfachsten erreichen, indem man ein paar genug grosse Betonschachtringe eingräbt.)
Fina hat geschrieben:Ist der Kalkmörtel so weit belastbar?
Grundsätzlich ist bei solchen Bauten, wenn man die richtigen Steine nimmt und diese fachgerecht vermauert, die Festigkeit des Materials weit jenseits der tatsächlich auftretenden Belastungen. Aber man muss die Regeln des Vermauerns von Steinen beachten, und das Mauerwerk muss so angeordnet sein, dass unter Berücksichtigung des seitlichen Erddruckes und der Deckenauflast und des Eigengewichtes der Mauer nur Druckkräfte auftreten und deren Wirklinie innerhalb des Mauerwerks liegt. Bei einem Erdkeller kommen noch unerwünschte Einwirkungen durch Grundwasser und durch seitlich zufliessendes Wasser in Betracht, die sich nur vor Ort beureilen lassen.
Ebenso könnte es Verkehrslasten sowie Auflasten durch benachbarte Bauten geben, wenn der Keller zwischen oder in Gebäuden angelegt wird. Man möchte ja nicht, dass das durch ein Fundament oder einen Weg belastete Erdreich seitlich in den Keller hinein ausweichen kann.

In der Praxis läuft das auf ein Gewölbe hinaus, wenn man nicht Stahlbeton verwendet. Gewölbe mauern ist nichts für Anfänger. Das ist nicht so arrogant gemeint, wie es sich vielleicht liest - ich meine das ernst.
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Re: Kalk-Farbe,-Mörtel , Stall kalken? Holz ölen?

#10

Beitrag von Fina » Fr 21. Jul 2017, 21:42

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Wir haben nicht die Möglichkeit Schacht ringe einzubringen und von daher schwanken wir zwischen verschalen mit Beton oder geht auch was anderes vergleichbares? Aber mit Baustahlmatte.

Zum lagern von Gemüse 2 meter x 80cm tiefe 1.20 meter . In die Terasse eingelassen und zum drüber laufen.

Sickerwassereintritt von der Seite. Bitumbahn? Noppenbahn?
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