Resthofstelle in Heringsdorf

Benutzer 5127 gelöscht

Resthofstelle in Heringsdorf

#1

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Mo 29. Mai 2017, 11:39

Hallo, liebe SV-Freunde,

nach meinen Postings bei den Selbstversorgerimmobilien bin ich fündig geworden :)

Gestern habe ich ein altes Bauernhaus an der Ostsee besichtigt. Schönes Grundstück, gute Lage, hübsches Haus, günstiger Preis - aber: Es hat jahrelang (wegen Erbstreit) leergestanden. Das Dach ist wohl dicht. Es gab einen Wasserschaden im 1. Stock, der professionell (mit Bohrungen in die Betondecke) getrocknet worden ist.

Bemerkt habe ich nur ein paar Schimmelflecken und etwas Mief, aber nicht so schlimm wie hier in meinem Altbaukeller. Keine Spuren von Tieren, nicht mal Spinnen.

Ich könnte es mir gut vorstellen, dort zu leben und zu werkeln
:oma: :knusper: :pfeif:

Ich soll heute ein Angebot machen. Besichtigt haben viele, kaufen wollten wohl einige, die vermutlich das Haus abreissen wollen. Vor einem Kaufvertrag würde ich mit jemandem, der sich mit Altbauten auskennt, eine Begehung machen wollen, ob das Haus mit meinen Möglichkeiten zu sanieren ist. Ich denke nun daran, die Grundstückskosten minus der Abrisskosten zu bieten. Ist das realistisch? Das wären 10 % weniger als der geforderte Preis ...

Es gibt einen ausgebauten Dachboden. Könnte ich (nach 2 Jahren) das 1.OG stilllegen und dort die gesetzlich geforderten Dämmung aufbringen, um die möglichen Sanierungskosten zu senken?

Ein großer Schritt, aber von mir aus kann es nun losgehen ...

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marceb
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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#2

Beitrag von marceb » Mo 29. Mai 2017, 12:23

Hallo,
welches Heringsdorf, es gibt mindestens 2 an der Ostsee.

Wenn in einem leerstehenden Haus keine Spinnen sind, sollte man vorsichtig sein, denn dann ist es kein gutes Wohnklima.
(hat mir ein älterer Architekt und Gutachter erklärt.)

Viele Grüße
Martina

Benutzer 5127 gelöscht

Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#3

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Mo 29. Mai 2017, 12:55

Heringsdorf in Holstein :fische20: :fische20: :fische20:

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emil17
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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#4

Beitrag von emil17 » Mo 29. Mai 2017, 22:05

MaggieO hat geschrieben:Ich denke nun daran, die Grundstückskosten minus der Abrisskosten zu bieten. Ist das realistisch? Das wären 10 % weniger als der geforderte Preis ...
Wenn keiner mehr bietet und die zu dem Preis verkaufen, passt es. Wenn einer mehr bietet ... So ist das eben.
Sich *vorher* über die lokalen Marktpreise schlau machen hilft.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Edermühle
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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#5

Beitrag von Edermühle » Di 30. Mai 2017, 00:32

Also wir haben uns ja 5 Jahre nach etwas umgeschaut,intensivst mit Immmobilien beschäftigt, den Verkauf unserer Mietwohnung mitbekommen, eine Eigentumswohnung gekauft und nach 3 Jahren wieder verkauft etc.
10% müssen meiner Meinung nach IMMER und MINDESTENS drinnen sein (bei unserer Edermühle waren es zum Schluss sogar fast 50%).

Im Umkreis von ca 5 km zu Deinem Objekt gibts für ca 70.000€ mehr in etwa vergleichbare (immer schwierig weil jede Immobilie ein Unikat ist) Objekte die fast(!) tip top dastehen.

Bei JEDEM Objekt "wollen einige kaufen"... Obs dann zu einer Unterschrift kommt, oder es diese Kaufwilligen (Anschaun tun viele des heißt genau garnix) überhaupt gibt, ist eine ganz andere Frage.
Bei unserer Edermühle (6 Jahre leer gestanden) wurden natürlich auch ganz "überraschend" andere "ernsthafte" Kaufinteressenten aus dem Hut gezaubert und auch bei unserer 2ten Besichtung waren "zufällig" andere Interessenten da...
Bei Deinem Objekt war es ja sogar eine Art "Open House" Besichtigung - festgelegegter Termin mit Voranmeldung - eher unseriös (vom Makler) um ehrlich zu sein. Dadurch soll ja lediglich Druck durch "Oje so viele andere wollen das Haus kaufen" aufgebaut werden.

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass man nie drinnen steckt - wie sehr will der Verkäufer das Objekt loswerden, wie sehr will es ein anderer haben und wie sehr willst Du es haben.

Ich bin mir sicher, bei unserer Eigentumswohnung hätten wir 3000€ weniger bezahlen können - dafür den Kauf riskieren?
Ich bin mir sicher wir hätten beim Verkauf 4000€ mehr verlangen können - dafür den Verkauf und somit Leerstand mit laufenden Kosten riskieren?
Ich bin mir sicher beim Kauf der Edermühle wären noch 5000 € im Preis gegangen - dafür das nach 5 Jahren ersehnte Traumobjekt saußen lassen ? (Die Verkäufer waren mehr als strange und sehr eigensinnig und hätten die Immobilie eher verfallen lassen als noch weiter runter zu gehen).

Emils Binsenweisheit trifft leider zu - ein Objekt ist genau soviel wert, wie jemand bereit ist dafür zu zahlen.Und das weißt man meistens leider erst hinterher deswegen kann man gewinnen oder verlieren.

Nichts desto trotz - nicht unter Druck setzen lassen.
Objekt mit Handwerkern oder Bekannten mit enstprechenden Kenntnissen so gut es geht durchchecken - auch wenns keine Garantie für "böse" Überraschungen is (nein auch ein Bauchsachverständiger wird dir diese nicht geben, außer Du bezahlst im so viel, dass nach 4 solchen Aktionen dein Eigenkapital futsch is).

Dein Bauchgefühl ist mit entscheidend ob es Dein neues zu Hause sein soll oder nicht - auch wenns schwer fällt und auch wenn Du Interesse zeigen darfst, wenn Du im Hinterkopf keinen Druck hast, dann bieten was Du für dich bieten kannst (wir "Normalos" haben halt leider ein Budget) und willst und schauen was passiert.

Bei der Veranschlagung der Sanierungskosten ruhig mindestens(!) 20% als Puffer einplanen - wennst den dann nicht brauchst um so besser. Wennst ihn brauchst und nicht hast, dann is richtig sch...

TOI, TOI, TOI und Ruhe bewaren!
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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Di 30. Mai 2017, 07:32

in meinem land gibt es von spezialanbietern statistiken über die realen differenzen zwischen angebotspreis und tatsächlichem kaufpreis. wenn ich das recht im kopf hab, ist der prozentsatz in salzburg 1,5, in wien 3 und im burgenland 15. ich geh davon aus, dass es solcherart statistiken in D auch gibt (es muss jemand sein, der die notariatsdaten kauft und ausarbeitet, denn nur die sind verlässlich).

das nutzt zwar nur bedingt, da hinter jedem verkauf ein mensch (oder mehrere) steht, der seine eigenen vorstellungen hat, aber mans kanns zumindest als argument in der preisverhandlung ins feld führen.

und natürlich gibt es das, dass bei guten (sei es vom kaufpreis her oder eine begehrte lage) objekten sofort mehrere ernsthafte interessenten vorhanden sind, es gibt auch genug andere die suchen. was 'gut' ist, ist sehr relativ, aber nach so langer recherche kannst du das sicher einschätzen, ob dein wunschobjekt im trend liegt oder was eher schwer verkäufliches ist, das seinen liebhaber finden muss.

hauptgrund, weshalb ich da schreibe ist aber: mit nem spezialisten würde man in meinem land VOR angebotslegung prüfen müssen, was zu renovieren (oder gar zu retten) ist, denn wenn ein angebot hierzulande beiderseits gezeichnet ist, ist es bindend (es sei denn, der verkäufer aktzeptiert einen vorbehalt einer fachlichen prüfung). zwischen angebot und kaufvertrag macht man hierzulande nur privatangelegenheiten, die dann keinen einfluss mehr haben (arglistig verschwiegene mängel ausgenommen, aber die gelten auch nach kauf).
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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#7

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Di 30. Mai 2017, 13:08

Es ist schwer einzuschätzen. Bis zur (Massen-) Besichtigung ist schon fast ein Monat vergangen. Wann sich die Erbengemeinschaft entscheidet, wurde völlig offen gelassen. :hmm:

Ich habe mich gestern als Kaufinteressentin rückgemeldet, aber einen Begehungstermin mit "Experten" bedungen.

Ein "Richtig" ist unter diesen Umständen wohl nicht möglich. Aber ohne irgendwelche Papiere und Handwerkerrückmeldungen kann ich kein Haus kaufen. Ist eben so ...

:ohm: :ohm: :ohm:


Hier in Berlin ist übrigens gerade ein Unwetter mit riesigen Hagelkörnern unterwegs :regen: :regen: :regen: :regen: :regen: :regen:

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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#8

Beitrag von Olaf » Di 30. Mai 2017, 13:12

OT: Ach bei Euch ist das? Hier hats gewaltig gedonnert und gewindet, aber die paar Tropfen waren verdunstet, noch bevor die das Pflaster richtig berührt hatten. Dachte schon, dass das nicht über die Autobahn gekommen ist. Immerhin ists "kühler" jetzt.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#9

Beitrag von emil17 » Di 30. Mai 2017, 14:30

Erbengemeinschaft ist oft schlecht, weil einer von denen mehr $$$$ will oder die so zerstritten sind, dass einer schon gegen den Verkauf ist, weil der andere dafür ist.
Was bei Bestandesimmobilien immer gilt:
- die Objekte, wo man mit Renovation oder weg und neu was verdienen kann, die sind nicht lang auf dem Markt, weil es überall Profis gibt, die davon leben
- entweder Abbruchobjekt, dann Kaufpreis = Landwert für Bauland an gleicher Lage minus Abbruchkosten
- oder Renovationsobjekt, dann Liegenschaft als Ganzes bewerten und Landwert egal, falls nicht noch zusätzlich überbaubar.
Viele Laien argumentieren mit "das Bauland hier geht für 250 Euro pro m2, und die Hütte drauf ist auch noch 80000 wert".

Folglich überleg Dir als Selbstnutzer nicht, wie wenig du bezahlen musst, um es immer noch zu bekommen, sondern wie viel es Dir maximal wert ist (Zustand, Lage, Romantikfaktor usw.) und gehe beim Verhandeln nicht darüber hinaus. Wer den Markt kennt, kann besser verhandeln.
Bei Bietrunden ungerade Preise bieten - nicht 120'000, sondern 121000.
Nach dem Zuschlag kann es sein, dass du an ein besseres billigeres Objekt ranläufst. Ignorieren.
Wer sich nie entscheidet, weil es noch etwas billiger sein könnte, hat nie etwas.

Faustregel für Selbstrenovierer: es dauert doppelt so lange wie angedacht, und es wird viel teurer als befürchtet. Wenn du nach dem Kauf klamm bist, war es für Dich zu teuer.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 5127 gelöscht

Re: Resthofstelle in Heringsdorf

#10

Beitrag von Benutzer 5127 gelöscht » Fr 2. Jun 2017, 10:23

Nach ein paar Tagen Funkstille habe ich nun ein paar alte Baupläne (Umbau 1961) bekommen. Also bin ich noch im Spiel :)

Nun warte ich auf einen Termin für eine zweite Besichtigung :ohm:
Wer sich nie entscheidet, weil es noch etwas billiger sein könnte, hat nie etwas.

Da hast du völlig recht!

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