Trockenmauer

Torsten
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Trockenmauer

#1

Beitrag von Torsten » So 11. Dez 2016, 08:54

Nachdem ich ohne Ende Steine aus dem Boden hole und schon länger über größere Baumaßnahmen nachdenke brauche ich Rat, Ideen, Bilder und Warnhinweise. Situation ist folgende:
Bild
Und noch im Original zum zoomen: https://goo.gl/photos/WsTg5FuvRZFayRTQ7

Der untere Hang ist ca. 1,40 höher als die Ebene darunter. Diese Ebene fällt auch mit ca. 20 grad Neigung, Die Kante unterhalb des Hangs ist alles andere als eben und fällt von links nach rechts sicher einen halben Meter auf etwa 15m breite. Am tiefsten Punkt (ganz rechts) entsteht im Moment ein Teich der abfließendes Wasser aufnehmen könnte.
Unter anderem wegen des Teichs will ich den Fuß des Hangs ebnen, da ansonsten der Teich hinten 60cm tiefer ist als vorne und der Hang dahinter mit der Zeit in den Teich fallen würde (https://goo.gl/photos/w6sY6ei2AvmKYrao8, im Hintergrund die Steine von denen ich noch jede Menge ausgraben werde...). Deshalb möchte ich die untere Hälfte des Hangs abgraben und alles mit einer Trockenmauer abstützen. Die soll also etwa 60-80cm hoch werden wobei ich da Abstriche machen würde (also nur 40cm hoch und weniger abgraben wenn es einen wesentlichen Unterschied macht).
An Baumaterial habe ich 14 große poröse Mauersteine (40x25x25, vorne links im Bild), ca. 50 rote Backsteine (20x12x8 oder so) und jede Menge kleiner und größerer Steine aus dem Acker, allerdings ist kaum einer größer als ein Wanderschuh Größe 43, viele der größeren Stücke sind eher ein Halbschuh Größe 43 (auch was die Form angeht). Und ich habe natürlich jede Menge organisches und Erde. Warscheinlich hilft es nicht, aber im Keller liegen auch noch ca. 30 Dachziegel und ich habe etwa 30 Meterstücke Baum. Ausserdem 13 solcher L-förmigen Steine (gibts auch als u, ca. 30 Kg schwer und ca 50x50x50).
Der Untergrund ist einigermaßen fest, beim Teichbau stoße ich in etwa 20-30 cm tiefe auf eine Schicht aus relativ lehmiger Erde die beinahe flächig mit Steinen durchsetzt ist.
Zwingend brauche ich die Mauer hinter dem Teich, also auf einer Breite von 5-7m, ob gerade oder im Bogen, als Nische oder wie auch immer ist mit wurscht, sie soll nur den Hang halten.
Bin für alle Hinweise dankbar!

Gruß

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emil17
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Re: Trockenmauer

#2

Beitrag von emil17 » So 11. Dez 2016, 22:32

Mir scheint das Steinmaterial aufgrund des Bildes wenig geeignet zu sein, was Form und Grösse angeht.
Taugt eher als Schotter zum Hinterfüllen.

Es sieht auch nicht danach aus, als ob es frostfest wäre. Das Zeug zerbröselt dann in wenigen Wintern.
Kann man herausfinden, indem man schaut, wie herumliegende Feldsteine aus dem gleichen Material aussehen.
Das betrifft auch die Ziegelsteine - tauche einen trockenen in Wasser. Wenn er saugt ist er kaum frostfest und zerfällt am Wetter bald.
Auch Holz wird dich nicht befriedigen.
Bleiben die L-Steine, Dachziegel usw. Damit sieht die Sache ziemlich bescheiden aus.
Wenn die Sache nicht im Kronenschatten von Waldbäumen ist, solltest du mit einer Mauer aus Rasensoden am ehesten zum Ziele kommen. Voraussetzung ist, dass die Böschung nicht zu steil werden muss, senkrechte Mauern kann man so nicht machen. 80cm Höhe auf 60 cm Anzug (oben 60 cm weiter hinten als unten) sollte gehen. Das wird sehr dauerhaft.
Du kannst zur Stabiliserung noch Fichtenzweige und dergleichen zwischen den Sodenstapel legen.
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Re: Trockenmauer

#3

Beitrag von kuscheltiger2017 » So 11. Dez 2016, 23:36

Für eine sinnvolle Mauer brauchst Du haltbare Steine. Wenn ein Fachwerkhaus abgebrochen wird, könnten die Sockelsteine interessant sein. Die haben dann auch eine stapelbare Größe. Backsteine halten die Bodenfeuchtigkeit meist nicht aus, der nächste Frost zerlegt die. Du brauchst eine leichte Neigung zum Hang hin. Je nach Größe der Steine und nachdem, wie leicht das abrutscht. Und dann braucht man ein Fundament, möglichst frostsicher. Also mindestens 20 cm tief anfangen, optimal wären 80 cm. Und dann viel Übung. Trockenmauer sieht elegant und einfach aus, ist es aber nicht. Am besten den Fachwerksockel genauso wieder aufschichten, numerieren. Alternativ die Lösung aus dem Baumarkt. Möglichst frostsicherer Sockel und darauf Hangsteine, aufschichten, da ist einer um 20 cm hoch. Kann man versetzt mehrere Lagen machen. Man darf da nur im Dunkeln nicht runterstolpern, dann bricht man sich die Haxen und Arme. Lässt sich schön bunt bepflanzen oder mit Efeu, wenn nicht zuviel Sonne. Alternativ noch das L-Beton-Fertigteil, ist aber Schinderei beim Aufstellen. Alte Bahnschwellen sind meist Gift Pur. Ansonsten hält Holz im Boden meist nicht lange. https://www.bauhaus.info/hangsteine/ehl ... p/13982479 Rund zwei Euro das Stück, Beton. Und nicht zu steil bauen, eher nur 40-50 Grad. Ein grasbewachsene Böschung hält auch meist so bis 30-40 Grad, lässt sich aber schlecht mähen. Ansonsten sollte man das nötige Know-How nicht unterschätzen. Ist ansonsten aber ein nettes Projekt, den Sommer zu füllen, so eine Trockenmauer....

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Re: Trockenmauer

#4

Beitrag von Wicheler » Mo 12. Dez 2016, 00:32

Hallo Torsten,

wenn du soviele kleine "unbrauchbare" Steine hast wären Gabionenkörbe vielleicht nicht schlecht. Die kannst du je nach "Steinaufkommen" nach und nach setzen und füllen.
Die nicht so schönen Steine nach hinten ;)
Hat zwar nicht so das flair wie eine richtige Trockenmauer, befestigt aber den Hang ganz gut (je nach Tiefe) und bietet Eidechsen usw. auch Schutz und Verstecke. Ein paar Trockenverträgliche Pflanzen, Hauswurz o.ä., kann man auch noch reinpflanzen.
Gruß Dieter

Torsten
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Re: Trockenmauer

#5

Beitrag von Torsten » Mo 12. Dez 2016, 06:41

Wow, nicht was ich hören wollte aber wirklich gute Infos!
Mein Baumaterial taugt nicht, habe ich mir fast gedacht. Die L-Beton Dinger könnte ich zum Stützen nehmen und dann hinter den Bruchsteinen verstecken, aber ich hab nur 13 und schaffe sicher keine neuen an...mal genau anschauen ob mir die Breite und höhe die ich damit hin kriege reicht...
Gabionen finde ich an sich hässlich, aber der Dealbreaker wir da der Preis sein: der Meter so ab €30 ist deftig...allerdings wäre das die einfachste Lösung passend zum vorhandenen Material. Muss ich mal drüber nachdenken.
Die Hangsteine finde ich nicht schlecht, sind bezahlbar und mit etwa 15Kg Gewicht auch einigermaßen sinnvoll zu bewegen. Gefallen mir wesentlich besser als Gabionen.
Grassoden muss ich mal recherchieren, aber ich habe vermutlich kaum welche: die untere Wiese ist ziemlich vertrocknet, sticht man da was ab zerbröselt es einfach. Ich schaus mir trotzdem mal an.

Vielen Dank für den Input, bringt mich ziemlich voran!

Gruß

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Re: Trockenmauer

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 12. Dez 2016, 07:06

hast noch stämme über von den fällaktionen?

dann wär ne krainerwand mit den steinen hinterfüllt ne lösung
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Re: Trockenmauer

#7

Beitrag von emil17 » Mo 12. Dez 2016, 07:42

Wenn du Zeit und Zufahrt hast:
Ich habe mir schon mal von einem Abbruch gegen Ersatz der Transportmehrkosten alte Mauersteine anfahren lassen.
Weil man beim Abbruch für Transport und dann nochmals für Deponiekosten zahlt, kann das durchaus eine Möglichkeit sein.
Rechne pro Quadratmeter Mauer bei diesen Mauerhöhen einen halben Kubikmeter Schüttvolumen.
Häufig werden Mauersteine aus Abbruch auch durch einen Brecher gelassen und zu Strassenschotter verarbeitet.
Bei handbehauenen Werksteinen schmerzt das.
Erkundige Dich mal bei einem einschlägigen Unternehmer, ob und zu welchen Bedingungen die was abgeben.
Du brauchst viel Geduld, bis du die Steine hast, aber das Ergebnis lohnt den Aufwand.
Bei Steinen so ab 30, 40, 50 kg wäre es dann angebracht, über einen behelfsmässigen Kran nachzudenken. Vor allem wenn du Alleintäter bist. Ich weiss, das kann man murksen, aber es ist dann eben Murks.
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Re: Trockenmauer

#8

Beitrag von Torsten » Mo 12. Dez 2016, 15:08

kraut_ruebe hat geschrieben:hast noch stämme über von den fällaktionen?

dann wär ne krainerwand mit den steinen hinterfüllt ne lösung
Davon hab ich im Leben noch nie gehört, aber das sieht abgefahren aus. Habe nur noch Meterschtücke, aber da stehen noch 5 Bäume die weg müssen...die könnte ich am Stück lassen. Das schau ich mir mal genauer an, danke!
emil17 hat geschrieben:Wenn du Zeit und Zufahrt hast:
Mir fehlt leider die Zufahrt, sonst würde ich vielleicht sogar über passende Steine für eine Trockenmauer nachdenken. Leider braucht man ein deutlich Geländegängiges Fahrzeug und günstige Witterung um aus dem Garten auch wieder raus zu kommen und ich habe keine Lust Tonnen von Material im Pickup meines Bruders mühsam anzukarren. Liefern tut mir da hin vermutlich keiner...leider.
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Re: Trockenmauer

#9

Beitrag von emil17 » Mo 12. Dez 2016, 17:54

Ich kenne die Situation nicht, aber bis 200m gehts mit der Schubkarre. Bretter auslegen.
Andere bezahlen fürs Fitness-Studio :grinblum:
Oder Klein-Raupentransporter ausleihen
Oder für einen Tag einige Kollegen aufbieten und für Wurst und Bier sorgen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Trockenmauer

#10

Beitrag von kuscheltiger2017 » Mo 12. Dez 2016, 18:05

Wenn du nicht am Hungertuch nagst, würde ich Dir die Hangsteine mit Schotterunterbau empfehlen - ein festgefahrener Lastwagen mag interessant sein - aber nicht wenn der Chef den am nächsten Morgen dringend braucht.

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