Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

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Peterle
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Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#1

Beitrag von Peterle » Mi 1. Jan 2014, 19:08

Heute ist mir eine Idee gekommen, die will ich doch mal zur Diskussion stellen.

Immer wieder höre und lese ich, das viele gern bereit sind sich bei den Platzansprüchen zu beschränken, wenn dadurch ein eigenes Heim möglich wird.
Leider sind die Baukosten auch ohne Bodenplatte mit 1250,-- € je qm extrem hoch. Mit Bodenplatte kommt man dann schnell auf 1.500,-- € zzgl. Anschlußkosten.

Einige interessante Ideen habe ich im Web gefunden. So die modulare Bauweise mit vorgefertigten "Containern", mobile Häuser a la Tumbleweed Tiny Homes und Hausboote.
Alles hat so seine Vor- und Nachteile.

Zu meiner Idee kam ich über den Umweg eines Gartenhauses. Bauvorschrift:
Grundfläche umbauter Raum max. 24qm inkl. überdachtem Freisitz.
Wer schon mal Urlaub gemacht hat in Blockhäuseren etc. weiß, das für zwei Personen 24qm gar nicht mal so schlecht ist. Im Wohnwagen geht es enger zu - und das ist auch keine schlechte Unterkunft!

So, meine Vorgaben (für mich):
Kosten max. 1000,-- € je qm inkl. Naßzelle, Heizung/Warmwasser.
Auflage auf Punktfundamenten
Modulares Bauen (nachträglich erweiterbar)

Soll das Ganze problemlos (genehmigungsfrei) transportiert werden können, so ist ein Gesamtbreite von 2,55m einzuhalten.

Meine Lösung (und die Eintelteile gibt es alle schon auf dem Markt :) )
Breite 2,50
Länge 9m
Gesamtfläche Aussenmaß: 22,5
Überdachter Eingangsbereich: 1,5qm

So, damit hätten wir ein Gartenhaus.
Kosten geschätzt: 30.000,-- €inkl. MwSt. zzgl. Punktfundamente und Glasschaum.

Leider liege ich hier geringfügig über meinem Soll (1.333,-- je qm.) wobei die Ausstattung recht hochwertig ist (Wände mit Holz verkleidet).
Nehmen wir ein zweites Modul hinzu, dann wird es günstiger. Eine Wand fällt weg, eine Haustür reicht, Heizung reicht auch für beide Teile, Naßzelle entfällt ..
Kosten geschätzt: 20.000,-- €

Nun liegen wir schon dicht dran: 45qm bei Kosten von 1.111,-- €/qm.
Mit einem dritten Modul liegen wir dann fast auf Kurs: 67,5qm/1.037,--

Ich habe mich für 9mx2,5m entschieden weil dann damit auch zwei weitere Lösungen machbar sind:
- Wohnwagen mit Drehschemelanhänger, Kosten ca. 36.000,-- €
- Hausboot mit Katamaranrumpf, Kosten inkl. Motor ca. 55.000,-- €

Rein für den Hausbau wären Module mit 8x3m sicherlich die bessere Lösung.

Durch den universellen Einsatz erhoffe ich natürlich sinkende Kosten (Stückzahlen).

Was haltet ihr davon?

Gruß

Peter

Manfred

Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#2

Beitrag von Manfred » Mi 1. Jan 2014, 21:50

Ein Gartenhaus ist nicht mehr genehmigungsfrei, sobald es eine Feuerstätte beinhaltet. Und es darf auf nicht zum dauerhaften Aufenthalt genutzt werden.
Evtl. könnte man die Dämmvorschriften teilweise umgehen, wenn man das Ding als Ferienhaus mit nur Sommernutzung baut.
Wenn dann die Baubehörde eine Umnutzung feststellt, da ganzjährig bewohnt, kann es aber wieder Ärger geben.
Kommt halt immer drauf an, welche Grenzen man überschreiten will.
Wenn alles ganz legal und in D sein soll, dann muss man leider durch das volle Baugenehmigungsprogramm.

Mein Nachbar hat neulich 2 Beton-Fertiggaragen aufstellen lassen. Habe kurz überlegt, ob man die nicht als Grundmodul für meinen modularen Kleinhausbau verwenden könnte. Die Dinger sind aber nicht ganz billig.
Wenn man die Öffnungen (Fensterfront mit Tür statt Garagentore) nach Süden ausrichtet, die Dinger auf erhöhte Streifenfundamente stellt und allseitig (auch unten) mit Styro-Dämmung versieht, müsste man noch in deinem Wunsch-Budget bleiben können.

Manfred

Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#3

Beitrag von Manfred » Mi 1. Jan 2014, 23:48

Zufallsfund, passend zum Thema:
http://www.tinyhouseliving.com/house-straw/

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Peterle
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Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#4

Beitrag von Peterle » Do 2. Jan 2014, 09:42

Hallo Manfred,

ich wollte eigentlich gar nicht erstrangig auf die Nutzung als Gartenhaus raus. Das ist nur eine Möglichkeit. Läßt man die Heizung weg, dann wäre das ja auch möglich.
Wegfall der Heizung bedeutet eine Ersparnis von ca. 4.500,-- €.
Gartenhäuser aus Holz (Blockbohle 70mm) kosten auch so um die 12.000,-- € nackt.

Gelingt es die Module in variablen Längen/Breiten zu gleichen Preisen zu bekommen, dann wäre das Konzept interessant.

Wohnwagen in der Qualität (Tabbert, LMC, etc.) liegt preislich deutlich drüber, die Tiny Homes beginnen irgendwo bei 57.000,--$ (entspr. 41.500,-- € + 4.000,-- € Transport + 10% Zoll + 19% MwSt. ~ 59.500,-- €)
Hausboot habe ich günstigstenfalls ab 69.000,-- gefunden
Gartenhaus bin ich teurer, allerdings ist alles drin (Statik etc.) und Haus ist schlüsselfertig inkl. Malerarbeiten.
Ferienhaus wären zwei bis drei Module
Wohnhaus wären drei oder mehr Module (zm. Bsp. 8mx3m = 72qm)

Insgesamt eine super Nutzungsvielfalt und günstiger als der Rest auf dem Markt in D bei gleicher oder besserer Qualität.

Fakt ist, dass der Baustil in letzter Zeit pervertiert. Schiere Größe ist das Maß der Dinge. Du Manfred hast das auch schon mal angeschrieben.
Wozu muß das Schlafzimmer 20qm oder mehr haben?
Oder das Bad 10qm oder mehr?
Wohnzimmer 40qm und mehr?
Für zwei Personen als Dauernutzer?

Ich kauf mir auch keinen Kleinbus als 8-Sitzer, nur weil ich Enkel habe oder?
Mal sehen ob ich an dem Konzept weiter arbeite. Ich schreibe die Hersteller mal an um zu sehen, wohin die Reise ginge.

Gruß

Peter

Knurrhuhn

Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#5

Beitrag von Knurrhuhn » So 5. Jan 2014, 16:22

Hallo Peter,

hast Du da evtl. mal Links zu dem, was Dir vorschwebt?

Ich liebäugelte auch schon mit der Idee, denn mir würde das auch reichen. Das meiste was man in dieser Größe und bezahlbar auf dem Immo-Markt findet sind Wochenendhäuser, in denen (offiziell) nicht dauergewohnt werden darf... oder muffige Holzbuden aus den 60er Jahren.
:roll:

Den einzig für mich preislich akzeptablen Module-Hersteller hab ich aber bisher nur in Österreich gefunden. Also für eine Anlieferung bis zum mittleren Westen Deutschlands oder gar Norddeutschland eher nicht lohnenswert in Anbetracht der Transportpreise.

Halt uns da bitte mal auf dem laufenden, tät mich interessieren zu welchem Ergebnis Du kommst.

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Peterle
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Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#6

Beitrag von Peterle » Di 7. Jan 2014, 09:34

Ich werde da gern weiter berichten.

Bisher geklärt: Nutzung als Hausboot.
Unterbau als Katamaran ist prinzipiell geklärt und eine Hersteller bis hin zu CE gefunden.
Weiterer Kontakt: Hersteller für Wohnmobile. Auch hier prinzipiell alles klar.
In beiden Fällen sind die Längen 9,5m machbar.

Als Wohnwagen: Hier begrenzen die Führerscheine die Möglichkeiten. Mit alter Klasse 3 darf der Hänger nur eine Achse haben (also nix mit Drehschemel) oder umschreiben (ab dann alle fünf Jahre zum Gesundheitstest :motz: ).
Ich erwarte ca. 6t Gewicht, also muß auch die Zugmaschine 6t Eigengewicht mitbringen :eek:
Einzige Lösung: Sattelauflieger. Das ist optisch suboptimal. Drehschemel ist optisch schöner und könnte im Stile der Zirkuswagen gehalten werden. Soll ja schön und praktisch und günstig sein.

Nun muß der Hersteller der Module noch reagieren :)

Gruß

Peter

Naturmensch
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Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#7

Beitrag von Naturmensch » Mi 8. Jan 2014, 17:07

Peterle hat geschrieben:Heute ist mir eine Idee gekommen, die will ich doch mal zur Diskussion stellen.

Immer wieder höre und lese ich, das viele gern bereit sind sich bei den Platzansprüchen zu beschränken, wenn dadurch ein eigenes Heim möglich wird.
Leider sind die Baukosten auch ohne Bodenplatte mit 1250,-- € je qm extrem hoch. Mit Bodenplatte kommt man dann schnell auf 1.500,-- € zzgl. Anschlußkosten.

Einige interessante Ideen habe ich im Web gefunden. So die modulare Bauweise mit vorgefertigten "Containern", mobile Häuser a la Tumbleweed Tiny Homes und Hausboote.
Alles hat so seine Vor- und Nachteile.

Zu meiner Idee kam ich über den Umweg eines Gartenhauses. Bauvorschrift:
Grundfläche umbauter Raum max. 24qm inkl. überdachtem Freisitz.
Wer schon mal Urlaub gemacht hat in Blockhäuseren etc. weiß, das für zwei Personen 24qm gar nicht mal so schlecht ist. Im Wohnwagen geht es enger zu - und das ist auch keine schlechte Unterkunft!

So, meine Vorgaben (für mich):
Kosten max. 1000,-- € je qm inkl. Naßzelle, Heizung/Warmwasser.
Auflage auf Punktfundamenten
Modulares Bauen (nachträglich erweiterbar)

Soll das Ganze problemlos (genehmigungsfrei) transportiert werden können, so ist ein Gesamtbreite von 2,55m einzuhalten.

Meine Lösung (und die Eintelteile gibt es alle schon auf dem Markt :) )
Breite 2,50
Länge 9m
Gesamtfläche Aussenmaß: 22,5
Überdachter Eingangsbereich: 1,5qm

So, damit hätten wir ein Gartenhaus.
Kosten geschätzt: 30.000,-- €inkl. MwSt. zzgl. Punktfundamente und Glasschaum.

Leider liege ich hier geringfügig über meinem Soll (1.333,-- je qm.) wobei die Ausstattung recht hochwertig ist (Wände mit Holz verkleidet).
Nehmen wir ein zweites Modul hinzu, dann wird es günstiger. Eine Wand fällt weg, eine Haustür reicht, Heizung reicht auch für beide Teile, Naßzelle entfällt ..
Kosten geschätzt: 20.000,-- €

Nun liegen wir schon dicht dran: 45qm bei Kosten von 1.111,-- €/qm.
Mit einem dritten Modul liegen wir dann fast auf Kurs: 67,5qm/1.037,--

Ich habe mich für 9mx2,5m entschieden weil dann damit auch zwei weitere Lösungen machbar sind:
- Wohnwagen mit Drehschemelanhänger, Kosten ca. 36.000,-- €
- Hausboot mit Katamaranrumpf, Kosten inkl. Motor ca. 55.000,-- €

Rein für den Hausbau wären Module mit 8x3m sicherlich die bessere Lösung.

Durch den universellen Einsatz erhoffe ich natürlich sinkende Kosten (Stückzahlen).

Was haltet ihr davon?

Gruß

Peter
Hallo Peter

Habe hier 2006 ein Blockhaus 70er Bohle( knapp 60m² Wohnfläche ) aufgestellt.

Gesamtkosten 25000 Euro.

Bausatz 9500 Euro ( da Barzahler 1300 Euro Rabatt 9) also 8200 Euro.

Dach mit Isolierung und Edelstahlschornstein.( 2500 Euro ) in Eigenleistung .

Betonplatte 1100 Euro in Eigenleistung.

die orginalen Holzfenster und Eingangstür wurden durch grössere Kunststoff Fenster und Tür ( 3 fach verglast ) ersetzt . Kosten mit Anlieferung 2100 Euro ( bestellte ich in Polen ).

Kaminofen von Hark ( 7,5 KW , Austellungsstück ,daher halber Preis ) 1000 Euro.

Bad gefliesst bzw Einbau , 5000 Euro ( von Firma ) und Wasseranschluss.

Fussboden isoliert mit Belag, 1000 Euro.

Stromleitung verlegen ( Eigenleistung ) 600 Euro.

Wohninventar ca 3000 Euro ( Waschmaschine ,Herd , TV , u.s.w. ).

Wenn Du möchtest, zeige ich Dir nächste Woche Bilder.

Nicht zu vergessen die Heizkosten ( je nach Winter 600-800 Euro pro Jahr und wir sind 4 Personen ), geheizt wird mit Holz und nachts werden ein paar Briketts aufgelegt.
Raumtemperatur im gesamten Haus zwischen 20-25 Grad.

Ja gut, das Grundstück kostete voll erschlossen knappe 20000 Euro ( ca 500 m² ), also gesamt 45000 Euro.

Auf dem Gehöft steht auch noch ein 24 m² grosses Gartenhaus mit 50 er Bohle, das auch bewohnt wird. Die Kosten dafür : ca 8000 Euro, es ist noch nicht ganz fertig , Dach und Fussboden sind isoliert,plus Edelstahlschornstein.
und demnächst soll auch noch ein Bad rein. Kosten dafür, noch einmal 5000 Euro.

Das war unser Ziel, gemütlich leben ohne Verbindlichkeiten ( Bankkredit ) und hier haben wir Natur pur ,Wasser und Wald im Überfluss .

Gruss Andreas

Manfred

Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#8

Beitrag von Manfred » Mi 8. Jan 2014, 17:38

Ist das Haus zusätzlich gedämmt, oder nur 70er Bohle?
Wenn nur Bohle: Wie habt ihr den Bauantrag durchbekommen? Nach der EnEV 2002 hätte 2006 so ein Bau doch gar nicht mehr zulässig sein dürfen?

Naturmensch
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Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#9

Beitrag von Naturmensch » Mi 8. Jan 2014, 19:55

Manfred hat geschrieben:Ist das Haus zusätzlich gedämmt, oder nur 70er Bohle?
Wenn nur Bohle: Wie habt ihr den Bauantrag durchbekommen? Nach der EnEV 2002 hätte 2006 so ein Bau doch gar nicht mehr zulässig sein dürfen?

Hallo Manfred, Bauantrag war kein Problem, die 70er Bohle ist nicht gedämmt, wozu auch ?
Wir haben weniger Heizkosten als unser Nachbar. Die verbrauchen für ihr gedämmtes Massivhaus ( 75 m² ) doppelt soviel mit nur 2 Personen.

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Re: Kleine Häuser - modulares Bauen etc.

#10

Beitrag von Peterle » Mo 20. Jan 2014, 20:42

Da kommt mir doch einiges seltsam vor?
Stromleitungen selbst verlegt.. und wer nimmt die ab, wer schließt das Netz an?
Abwasserentsorgung?
Schornsteinfeger?
Statik?
Bauabnahme?

Also bei uns würde das so nicht gehen, mit 70mm Bohle schon gar nicht. Das ist Gartenhaus, nicht Wohnhaus.

Dann die Fenster, Standard raus, selbst gekaufte aus Polen rein. Da wäre bestimmt die Hütte insgesamt aus Polen günstiger gekommen, inkl. Fenster mit U=1.1.
Heute (2014) ist das Preisgefälle Polen - Deutschland nicht mehr mit 2006 zu vergleichen. Jetzt müsste man schon nach Estland oder Ukraine.

Aber schön zu sehen, dass immer mal wieder was geht.
Gruß

Peter

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