Erfahrung mit Erdhügelhaus

[Kyrlie]

Hallo,
wir träumen ja schon länger von einem eigenen Haus und können das Passende nicht finden... Daher interessieren uns mittlerweile auch Ideen zum Bauen.
Wohnt hier eigentlich jemand in einem Erdhügelhaus oder hat irgendwelche Erfahrungen damit? Nach ersten Recherchen im Netz scheint es in D nur ganz wenige Anbieter zu geben - SolArc und Neuschwader (oder so ähnlich), kennt Ihr noch andere?

Merci und viele Grüße, Katrin

[emil17]

Ich denke, es ist besser, nach einer Bestandesimmobilie weiterzusuchen. Bei unüblichen Baumaterialien und -verfahren ist der Umgang mit den Bauämtern nicht gerade einfacher.
Vielleicht hast Du zu hohe Ansprüche oder noch nicht die richtige Suchstrategie.
Ausserdem, in einem typischen Neubauviertel wohnen zu müssen, ist ziemlich besch****en.
In einem etwas abgelegenen Resthof kannst Du es dann mal versuchen, deklariere es als Kartoffelmiete oder so - merkt vermutlich keiner.

[Knurrhuhn]

Tolle Idee, habe mal eine Reportage über solche in Haus im TV gesehen, fand ich klasse.

Schau mal hier ist eines zu verkaufen - leider nix für 'nen schmalen Geldbeutel:

http://www.privatimmobilien.de/immobili ... 47942.html

[Kyrlie]

Uiii, Frau Hollerbusch, das ist aber ein Preis...

Emil, das passende Grundstück hätten wir schon gefunden, das ist kein Neubaugebiet und einen Bebauungsplan gibbet auch nicht. Günstige Resthöfe kriegt man hier hinterhergeworfen, aber die haben auch alle einen Renovierungsbedarf, der einfach nicht zu überblicken ist. Und da versuche ich meine Grenzen realistisch einzuschätzen.

Das Hügelhaus ist aber nur eine Idee von vielen, ich find nur leider so wenig Infomaterial dazu.

Viele Grüße, Katrin

[AnamPrema]

Hallo kyrlie

guck mal hier zur weiteren Inspiration, wenn Du magst:
http://thatroundhouse.info

http://www.simondale.net/house/index.htm

[Spottdrossel]

Da gebe ich mal zu bedenken:
Das Verkaufsobjekt in D hat riesengroße Fenster. Und es gibt nur 3 Stück davon hier.
Warum?
Vermutlich, weil traditionell hier nur Feldfrüchte unter der Erde wohnen...
Versteh´mich nicht falsch, wo es hinpaßt, ist das sicherlich toll, aber der Hauptsinn von so einem Haus war doch vermutlich, eine KÜHLE Wohnung zu bieten, oder?
Sonst hätten unsere Vorfahren auch so gebaut.
Mit dem großen Fenster wurde das Haus für deutsche Klimaverhältnisse tauglich gemacht, wobei ich mich frage, ob damit nicht die Kühlwirkung im Sommer wieder abgeschwächt wurde und das Haus mehr von seinem Exotenstatus lebt.
Einen Baustil muß man immer in Verbindung nach dem Entstehungsort sehen - wie man z. B. auch ein Reetdachhaus nicht einfach so irgendwo abseits der Küste hinstellen kann
(können natürlich schon, nur fault mangels Wind das Dach weg...).

[luitpold]

der scweizer architekt vetsch ist da ein spezialist für erdhügelhäuser, für reiche!!! werden die technischen probleme nicht bewältigt, was meist aufwändig/teuer ist, fallen die häuser schnell in die kategorie "schnellkompostierbar".

lg
luitpold

[Grunling]

Ich habe mich bisher nur theoretisch mit traditionellen Erdhäusern beschäftigt. Diese findet oder fand man auf allen Breitengraden. Erde ist ein guter Isolator und verfügbar, man kann also fast überall damit bauen.

Eine moderne Variante ist dasEarthship. Hier sind ebenfalls große Fenster auf der Südseite angebracht. Damit soll soviel Sonnenwärme wie möglich eingefangen werden. Es ist also ein passives Solarhaus (passive solar home) , gebaut mit lokal verfügbaren Materialen sprich low impact living.

Simon Dale.. ja in so ein Hobbithaus würde ich auch sofort ziehen Simon Dale baut auch in Lammas Lammas in Wales, wo noch mehr Erdhausvarianten gebaut wurden.

Ansonsten ist es wohl schwer in Deutschland so etwas aufzuziehen. Andererseits gibt es auch hier die Kulturinsel Einsiedel mit den Baumhäusern, Aufbauten usw. Alles von deutschen Deutschen genehmigt mit offiziellen Stempeln usw. Und Sieben Linden hat ebenfalls die Lehmhäuser bauen dürfen. Es geht also doch... mit viel Gerangel, Kraft und Menschen. Und nebenbei wird das Haus auch noch zum Politikum... geschmackssache sage ich nur.

[Linde]

Auch mich interessiert die Idee, anstatt im Winter stark heizen zu müssen, die gleichbleibende Temperatur unter Erde wenigstens teilweise für ein Haus zu nutzen.

Für mich ist das Gerangel mit den Baugenehmigungen nicht einzusehen.
Einerseits ist von einem zukünftigen Zwangsgesetz zur Aufrüstung von Häusern auf Nullenergiestandard die Rede, andererseits wird es Menschen schwer gemacht, eine ebensolche Baugenehmigung für Häuser aus Materialien wie
Lehm, Stroh, Holz zu bekommen.

Auch ich mache mir Gedanken, ob man ein Haus halb unter Erde bauen könnte, wo die Temperaturen sommers und winters gleichbleibend sind oder einige mehr in der Erde liegende Räume zur Benutzung im Winter.
Es gab einmal eine Sendung im Fernsehen von einem Haus, das aus umgedrehten Halbkugeln bestand. Es gab schöne ineinandergehende Räume mit viel Licht. Von oben sah man nur die Kugelformen unter grünem Rasen und in einem Innenhof schöne weiße Fenster und Türen. Das Haus sah toll aus.
Ein Freund sagte mir, man könne solche Räume bauen, indem man Sand zu einer festen Halbkugel aufschüttet und darauf eine Schicht Zement legt, nach Abtrocknung den Sand entfernt.

[Bunz]

man könne solche Räume bauen, indem man Sand zu einer festen Halbkugel aufschüttet und darauf eine Schicht Zement legt, nach Abtrocknung den Sand entfernt.

Und genau aus diesem Grund schreibt der Gesetzgeber vor, daß ein Haus von einem Sachkundigen zu planen und zu errichten ist.
Und so eine "Sonderkonstruktion" kostet eben mehr Kohle (also Geld) als das stinknormale Reihenhaus.
Ist das nicht zu begreifen?
lg
Bunz
Also: Wer richtig Kohle hat, kann natürlich ein schönes Erdhaus bauen.