bau eines lebenden zaunes?

Manfred

Re: bau eines lebenden zaunes?

#21

Beitrag von Manfred » Di 25. Feb 2014, 15:05

Ein Steckling will zunächst mal eine vernünftiges Verhältnis von oberirdischem und unterirdischem Material. Sonst trocknet ihn die Verdunstung aus. Weiden sind da zum Glück extrem hart im nehmen.
Dann wollen sie einen angemessenen Anteil an Bodenraum und Luftraum. Und ein vernünftiges Verhältnis von Grünmasse zum zu erhaltenden Holz-/Rindenanteil.
Deswegen hat ein normaler Baum einen großen Wurzelraum und eine große Krone und dazwischen etwas Stamm.
Wenn du irgendwelche Naturbauwerke errichten willst, die überwiegend aus Stamm bestehen sollen, Dann musst du den daran beteiligten Pflanzen auch irgendwie den nötigen Anteil an Boden- und Luftraum zukommen lassen.
Wenn du z.B. 10 oder 20 Weidenstecklinge als Bündel in den Boden steckst, dann wird davon langfristig wegen der Wurzelkonkurrenz nur einer überleben. Außer es sind Klone die zusammenwachsen.
Und wenn du eine regelrechte Wand aus Holz heranziehen willst, und meinst die kann später von ein paar Blättern oben drüber versorgt werden, dann klappt das auch nicht.
Nur wenn dauerhaft ein vernünftiges Verhältnis von Wurzel- und Luftraum zu Stammanteil für jede einzelne am Bauwerk beteiligte Pflanze gewährleistet ist, wird es dauerhaft funktionieren.

Bei einer Weidenkuppel z.B. wäre es viel vernünftiger diese gleich aus einzelnen Stecklingen zu ziehen statt aus ganzen Bündeln.
Wenn man wegen der Optik zu Beginn Bündel will, dann könnte man die auch abtöten oder kopfüber einpflanzen und nur einen lebensfähigen Steckling pro Bündel belassen, aus dem später der Stamm gezogen wird, der das Bündel in der Konstruktion ersetzt.
Oder du lässt als Reserve anfangs 2 Steckling je Bündel stehen und tötest einen ab, falls beide anwachsen.
Wenn du beide wachsen lässt (oder alle) dann kannst du nicht vorhersagen, welche das Rennen machen wird. Dann hast du evtl. 5 Jahre lang die Kuppel geformt und geschnitten und dann stirbt der gerade der aus dem Bündel ab, der am wichtigsten gewesen wäre... und du fängst von vorne an.

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Renysol
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#22

Beitrag von Renysol » Di 25. Feb 2014, 15:40

Danke für die Erläuterungen

Rauchschwalbe
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#23

Beitrag von Rauchschwalbe » Di 25. Feb 2014, 19:39

In dem Buch "Hecken" von Kurz/Machatschek/Iglhauser wird sehr ausführlich über Geschichte, Ökologie, Anlage, Erhaltung und Nutzung von Hecken geschrieben. Auch Hecken, welche zum Zweck der Viehhaltung angelegt wurden (auch die verflochtenen), werden sehr ausführlich beschrieben.

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Re: bau eines lebenden zaunes?

#24

Beitrag von rinswind275 » Mi 26. Feb 2014, 13:56

ich denke mal das das mit stecklingen auch recht lange dauert bis die groß genug sind.
werde das mal mit hainbuchen oder weide versuchen.wenn ich haselnuss oder andere tragende bäume nehm kann ich mir vorstellen das die irgendwann plattgetreten werden.
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#25

Beitrag von kraut_ruebe » Do 22. Mai 2014, 20:36

hat sich schonmal jemand an einem heckenzaun nach der angeblich 2000+ jahre alten variante 'laying a hedge' versucht?

das sieht mir so aus als würd es bissl was aushalten?
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#26

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 22. Mai 2014, 20:47

Die englische Variante davon ist mehr als 5m breit/tief - also deutlich mehr als eine lebende "Hecke" in der deutschen Version. Am ehesten kommen noch sehr alte Knicks dem nahe - aber die wurden ja im Rahmen der Flurbereinigung fast alle entsorgt.... :motz:
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#27

Beitrag von kraut_ruebe » Do 22. Mai 2014, 21:10

5 meter wär n bissl heftig wegen platzverbrauch. die viecher halten das dann aber bestimmt schmäler :hmm:

ganz oben zum waldstück hin hab ich ein paar schlehen stehen, die hab ich schon auf linie bereinigt. ich glaub mit denen versuch ich das mal, um die wärs nicht so schade wenn das nix wird, da stehen dahinter noch genug rum.
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#28

Beitrag von Ceres » Mo 7. Jul 2014, 09:16

Hallo zusammen
Manfred hat geschrieben: Dann wollen sie einen angemessenen Anteil an Bodenraum und Luftraum. Und ein vernünftiges Verhältnis von Grünmasse zum zu erhaltenden Holz-/Rindenanteil.
Und wie sieht das mit dem Wasserbedarf von Weiden aus? Ich plane einen lebenden Weidenzaun, der ca einen Meter hoch werden soll. Dahinter sollen eine Hasel ein Holunder und zwei Quitten wachsen. Zur anderen Seite ist ein asphaltierter Weg. Bekommen die dann alle genug Wasser?

LG Ceres
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Liebe Grüße Ceres

Manfred

Re: bau eines lebenden zaunes?

#29

Beitrag von Manfred » Mo 7. Jul 2014, 09:36

Weiden wachsen eigentlich fast überall. Wenn du nicht gerade trockenen Sandboden hast, sollte das keine Probleme machen.
Ich frage mich eher, wie du Weiden auf 1 m Höhe halten willst? Da bräuchtest du schon eine recht schwachwüchsige Unterart.

Ceres
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Re: bau eines lebenden zaunes?

#30

Beitrag von Ceres » Mo 7. Jul 2014, 15:33

Meine Überlegung war eher ob die anderen Gewächse genug Wasser bekommen?

Na es gibt doch diese Bogenförmigen lebenden Zäune. Ich wollte die Bögen halt nur einen Meter hoch flechten und dachte man muß die halt regelmäßig zurückschneiden. Die zurückgeschnittenen Ruten wollte ich zum Flechten benutzen.... Man findet viele Bilder im Netz von frisch gepflanzten Zäunen, aber nix wie das ganze nach ein paar Jahren aussieht.

Liebe grüße Ceres
Smile, it confuses people

Liebe Grüße Ceres

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