Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

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guenther
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Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#21

Beitrag von guenther » Sa 28. Apr 2012, 04:41

quellwasser am besten in flaschen abfuellen und verkaufen :daumen:

uebrigens, kann man frische sardinen einfach so essen? oder muessen die erst untersucht werden?
na ja, ich geh auf nummer sicher und nehm die aus der konservendose :haha: :haha: :haha: :haha:


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emil17
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Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#22

Beitrag von emil17 » Sa 28. Apr 2012, 08:25

Trinkwasser ist eines der qualitativ am besten überwachten Lebensmittel. Bedingung ist, dass man die Sache nicht privatisiert. Die öffentlichen behörden können und wollen es sich nicht leisten, hier die Beziehung zwischen Qualität und Gewinn zu "ertragsoptimieren".
Zusatz von Fluor oder anderem Zeug ist verboten.
Vielleicht mal mit einem Brunnenmeister reden, bevor man ungesehen solches Zeug behauptet.

Nitrat kriegt man mit vertretbarem Aufwand nicht raus, solche Quellen werden deshalb nicht für Trinkwasser gefasst.
Wer der staatlichen Überwachung der Wasserqualität nicht traut, der müsste eigentlich vorrangig andere Probleme im Bereich Lebensmittel- und Lebensqualität haben, wenn er hier in Mitteleuropa lebt.
Was die Wasserqualität von nicht überwachten Quellen angeht, muss halt jeder selber wissen, was er säuft. Immerhin war zu Zeiten, als die Menschen noch "naturnäher" waren, Tod z.B. durch Cholera aus versauten Quellen häufig.

Wasser aus Höhlenquellen (Karsgebiet) ist relativ oft problematisch, weil das Niederschlagswasser in solchen Gebieten sehr rasch in Gesteinsspalten verschwindet und somit eine biologische Reinigung im Boden nicht stattfindet. Später in den Höhlen auch nicht in ausreichendem Masse.

Wie, bitte, soll man die Wasserversorgung in Gebieten mit Bevölkerungsdichten von 500 EW/km2 sicherstellen, wenn nicht durch aufwendige Technik? Soll da jeder beim Einkaufen nen Abstecher zu seiner privaten Quelle machen?
Aus Umweltschutzgründen wäre es sinnvoller, sein Haus mit einer Regenwasseranlage auszurüsten - es macht keinen Sinn, das Klo, das Auto und die Fliesen mit technisch aufwendig aufbereitetem Wasser sauberzumachen und dann extra Kilometer zu fahren, um sauberes Quellwasser zu holen.
Hartes Wasser ist absolut gesundheitsunschädlich, hingegen lästig für Haushaltgeräte und beim Waschen. Trinken kann man es bedenkenlos.
Hauptproblem in manchen Gegenden ist ein hoher Arsengehalt im Grundwasser, aber zum Glück nicht bei uns.

Was die esoterische Komponente betrifft, so ist der Mensch frei zu glauben, was er will, so lange er damit keinem anderen schadet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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ahora
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Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#23

Beitrag von ahora » Sa 28. Apr 2012, 09:00

hallo emil,

alsoooooo: ich war jahrelang in meiner heimatgemeinde in der gemeindevertretung -

meine tochter hatte mit 5 jahren ein blinddarmentzündung - ich war mit ihr im krankenhaus und in diesem krankenhaus lagen noch mehrere kinder, die gleichzeitig eine blinddarmentzündung hatten, die nicht weiter als 100 m von uns entfernt wohnten - merkwürdiger zufall.

es war winter, also schwimmbad etc. schied aus.

ich habe mich darauf hin näher mit unserem wasser befasst und gefragt, wie oft es untersucht würde: die antwort war: zweimal im jahr. und da ich in der gemeindevertretung war habe ich mir natürlich auch die untersuchungsunterlagen angeschaut.

als meine tochter und ich aus dem krankenhaus zurückkamen, und ich die wasserhähne im bad öffnete, kam mir eine dicke chlorwolke entgegen, bis dahin war unser wasser trinkwasser ungechlort - komischer zufall.

danach baute die gemeinde eine uv-anlage ein.

unser wasser kommt aus ehemaligen bergwerken - die jedoch manchmal nur 5 m unter der oberfläche liegen. das ermöglicht natürlich sehr leicht das eindringen von keimen.

das ist nur meine erfahrung - nicht mehr . nicht weniger

ahora

Benutzer 72 gelöscht

Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#24

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Apr 2012, 09:39

hallo!

Also wir haben draußen Hausbrunnen (wie alle in der Gegend)
Unserer ist 5 Meter tief und wenn wir viel Wasser rausholen, ist er relativ schnell leer.
Wir haben einmal testen lassen und da waren die Werte optimal - aber trotzdem frage ich mich, was wir da eigentlich trinken - recht oberflächiges Sickerwasser, oder?

Und was ist jetzt in den Tagen kurz danach, wenn der Bauer seine Mahdwiese (mit Gülle) gedüngt hat?
Da müssten wir mal spontan messen - zweimal jährlich zu fixen Terminen dürfte nicht reichen, nehm ich an. :im:

Eine wichtige Zubringerquelle zu unserem Bach ist versiegt, weil es in letzter Zeit so wenig geregnet hat und zusätzlich sind viele Bäume gefällt worden (ein Freund meint, das könne da mitschuld sein - ??)
Abgesehen davon, dass es traurig ist und ich sehr hoffe, das gibt sich wieder, stellen sich mir zwei Fragen:
Von wie weit unten kommt Quellwasser?
Und wie sauber ist es daher (je nachdem wie tief wahrscheinlich)?

;) Mein Vater hatte mal als Kind eine arge Magen-Darmgeschichte.
Er hat uns das so erzählt, dass es aus einem Bach getrunken hat, als ihm ein Freund der bergauf an dem Bach stand zuschrie, dass da gerade eine Kuh hineingepinkelt habe...
weiß nicht, ob diese Geschichte stimmt, oder ob sie mein Vater "aus pädagogischen Gründen" für uns erfunden hat - es hat mich jedenfalls nachhaltig beeindruckt.
Überlebt hat ers auf jeden Fall, mein Vater.

Wörthersse-Wasser hat (mehrfach getestete) Trinkwasserqualität, aber wenn man gerade neben einer gackenden Ente trinkt, wahrscheinlich nicht. :holy:

Wasser fließt.

liebe Grüße!

Anno

Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#25

Beitrag von Anno » Sa 28. Apr 2012, 12:30

@ ina maka,

habe mir eben gerade mal die Gegend NÖ von Wien auf Google Earth angeschaut. Kaum anzunehmen, dass du bei der Menge Landwirtschaft und Erdölbohrungen im Hochleithenwald und den Hügeln hinter Matzen ohne jeglich Schadstoffe im Wasser deines Brunnens davonkommen wirst.

Vom Geländeprofil her scheint es mir, als ob es sich bei dir um einen Grundwasserbrunnen handelt. Du könntest ja mal die genauen Koordinaten einstellen, dann könnte man das Einzugsgebiet besser einschätzen und mehr dazu sagen. Mein Quellgebiet liegt z.B. hier: 50°02'17.57"N / 09°24'53.52"E

Quellwasser kammt in aller Regel von oben und nicht von unten. Ausnahmen sind für geologische Formationen denkbar, bei welchen der Boden im Untergrund und talwärts bis an die Oberfläche wasserunduchlässig ist, das Quellwasser also hochgestaut wird. Dürfte eher selten sein und vorwiegend in Gesteinsspalten im Hochgebirge vorkommen.

Ich beobachte seit etwa 5 Jahren ebenfalls einen kontinuierlichen Rückgang der Wassermenge. Einige Quellen schütten fast gar nichts mehr, der sich durch den Talgrund schlängelnde Bach führt derzeit etwa 20% der für diese Jahreszeit üblichen Wassermenge - letztes Jahr trocknete er fast aus. Die gefasste Quelle in meinem Keller fiel früher nur von Ende Juni bis Ende August aus. Seit 3 Jahren ist sie die meiste Zeit des Jahres trocken.


@ emil:

Da haben sie bei dir ja ganze Arbeit geleistet.

Immer schön dem Staat und von diesem berufenen Autoritäten trauen - und gegenteilige Darstellungen in den Bereich der Esoterik verbannen. Hat was mit Konditionierung des präfrontalen Cortex zu tun und ist Grundlage für die ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, deren Konsequenzen auszubaden wir so langsam anfangen dürfen.

Und hier endet gemäß deiner Definition die Freiheit des Glaubens, denn damit wird sämtlichen Spezies auf dieser Biosphäre geschadet. Ich wäre daher glücklich, wenn du insoweit konsequent wärest und das von dir gestütze System dazu bringen würdest, Dasein und Freiheit anderer Lebewesen zu respektieren. ;)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#26

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Apr 2012, 15:27

hallo!
Anno hat geschrieben:...Hochleithenwald....Matzen...
danke für diese Warnungen!
hab jetzt schnell mal ge-ecosiat (seltsames Wort, aber ich google halt nicht!) :rot:
Gott sei Dank sind diese beiden Gegenden nicht bei uns in der Nähe (wir sind im Mostviertel) - eigentlich ist hügelaufwärts fast nur Wald - "fast" eben, aber die Menge macht ja viel aus, (nehme ich an - ?)

Nö, im Ernst, das Wiener Wasser ist einer der stärksten Argumente nicht aufs Land zu ziehen, sorry - aber so ist es.
Es gab mal bei uns ein Hochwasser und danach waren alle Brunnen verschmutzt.
Die Menschen haben sich ihr Trinkwasser in Flaschen aus Wien geholt!!
Und dann den Brunnen ausgeputzt (wie auch immer das geht) und jetzt wird halt wieder getrunken - was solls denn, wenn man kein anderes Wasser hat?

Ich hab mir überlegt - Achtung: totale Laien-Vermutung!! - dass der Grundwasserspiegel vielleicht auch sinkt, seit überall alles verkanalisiert wird - ??
Früher gab es nur Sickergruben und alles, was nicht echt dreckig war, ist eben tatsächlich versickert. (*psssst*! - aber das war wohl fast überall so, oder?)
Das war ja ist eigentlich eine tolle Sache - wenn nur alles wirklich natürlich wäre, was da versickert.....

liebe Grüße!

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Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#27

Beitrag von emil17 » Sa 28. Apr 2012, 21:45

Anno hat geschrieben: Da haben sie bei dir ja ganze Arbeit geleistet. Immer schön dem Staat und von diesem berufenen Autoritäten trauen - und gegenteilige Darstellungen in den Bereich der Esoterik verbannen.
Du magst offenbar die Badewanne mit dem Kind drin ausgiessen - bezüglich Trinkwasser habe ich Vertrauen in die Behörden, die ich kenne. In anderen Sachen weniger bis gar nicht - aber das nachzuvollziehen würde ja schon eine etwas differenzierte Betrachtungsweise oder wenigstens eine Rückfrage voraussetzen, und das ist nicht allen Leuten gegeben.
Es ist mir übrigens bekannt, dass die Aussage "Leitungswasser ist Trinkwasser" an sehr vielen Orten nicht richtig ist. Ob daran die Behörden schuld sind, ist wieder eine andere Frage.
Ach ja - wer sind "sie" - die "ganze Arbeit" geleistet haben sollen?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Anno

Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#28

Beitrag von Anno » So 29. Apr 2012, 01:06

emil17 hat geschrieben: Du magst offenbar die Badewanne mit dem Kind drin ausgiessen - bezüglich Trinkwasser habe ich Vertrauen in die Behörden, die ich kenne. In anderen Sachen weniger bis gar nicht - aber das nachzuvollziehen würde ja schon eine etwas differenzierte Betrachtungsweise oder wenigstens eine Rückfrage voraussetzen, und das ist nicht allen Leuten gegeben.
Da magst du recht haben und mir eventuell verzeihen.
Wirst du? :nick:

Womöglich sind die Verhältnisse in CH auch noch nicht ganz so degeneriert, wie hierzulande.
Immerhin werdet ihr ja wenigstens hin und wieder mal gefragt, ob ihr euer "Bestes" auch wirklich wollt.
emil17 hat geschrieben: Ach ja - wer sind "sie" - die "ganze Arbeit" geleistet haben sollen?
Das sind alle, die dich im Laufe deines Lebens lehren, Meinungen vermeintlicher Autoritäten als dein Inventar zu akzeptieren. :)

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Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#29

Beitrag von emil17 » So 29. Apr 2012, 11:52

Anno hat geschrieben: Da magst du recht haben und mir eventuell verzeihen.
Wirst du?
Klar, kein Problem :flag:
Anno hat geschrieben:Womöglich sind die Verhältnisse in CH auch noch nicht ganz so degeneriert, wie hierzulande.
Die Sache mit dem Wasser ist überall dort schwierig, wo es eine hohe Bevölkerungsdichte und/oder intensive Landwirtschaft hat. Grosse Teile der Schweiz (und Österreich usw.) haben den Vorteil, dass sie aus klimatischen und geographischen Gründen ausreichend Wasser hervorragender Qualität haben. Das hat eigentlich nichts mit den politischen Verhältnissen zu tun.
Wenn man aber anfängt, aus neoliberalen Kostenersparnisgründen ("der Staat kann nichts besser als die Privatwirtschaft") die Grundversorgungen wie Trinkwasseraufbereitung und -verteilung zu privatisieren oder zu rationalisieren, dann können schon mal Probleme mit dem Trinkwasser auftreten. Daran sind dann aber nicht die Behörden schuld, sondern die Leute, die die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet haben.
Ich meine, keine Gemeinde hat das Recht, Quellen und dergleichen zu verkaufen. Das gehört nämlich nicht ihnen, sie sind nur Treuhänder davon.
Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Den Preis, den wir dafür bezahlen, dass es bei uns so reichlich und gut vorhanden ist - ab und zu einen verregneten Sommer - wissen wir nicht zu schätzen, weil wir es nur so kennen. Wenn man 7 Stunden pro Tag nur damit zubringen muss, für den Tagesbedarf Wasser und Brennholz unter einer gnadenlos brennenden Sonne zu besorgen, sieht das schon sehr anders aus.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Anno

Re: Quellwasser zum Trinken/Kochen/Gießen/Aquarium

#30

Beitrag von Anno » So 29. Apr 2012, 16:20

ina maka hat geschrieben: Gott sei Dank sind diese beiden Gegenden nicht bei uns in der Nähe (wir sind im Mostviertel) - eigentlich ist hügelaufwärts fast nur Wald - "fast" eben, aber die Menge macht ja viel aus, (nehme ich an - ?)
...
Ich hab mir überlegt - Achtung: totale Laien-Vermutung!! - dass der Grundwasserspiegel vielleicht auch sinkt, seit überall alles verkanalisiert wird - ??
:) Da hast du mich aber schön reingelegt. :)

Die Gegend nordwestlich und westlich von Wien sieht doch schon ein ganzen Stück verheißungsvoller aus, als der Nordosten.
Bin mir ziemlich sicher, dass du in dieser Gegend unbedenkliche Quellen finden kannst, denn nach intensiver Nutzung sehen Wald und Wiesen eher nicht aus. Es muss auch nicht zwingend Wald oberhalb der Quelle sein, auch sonstige halbwegs natürliche Böden Filtern ganz ordentlich - und sicher besser, als eine biologisch ziemlich tote Fichtenmonokultur. Letztlich sind es nicht nur die Pflanzen, sondern insbesondere die Bodenorganismen, die die Schadstoffe abbauen/umsetzen. In der Monokultur ist im Boden nicht viel los, weil eben nur bestimmte Organismen den übersäuerten Boden vertragen.

Deine "totale Laienvermutung" trifft den Nagel auf den Kopf. Durch fortschreitende Versiegelung der Oberflächen und kanalisierte Ableitung des Regenwassers sickert natürlich weniger Wasser in den Boden, was in der Konsequenz den Grundwasserspiegel senkt.

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