Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

Manfred

Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#11

Beitrag von Manfred » So 4. Jan 2015, 15:07

Ich könnte mir vorstellen, dass das Problem bei deiner "Berg-und-Tal-Leitung" Luftansammlungen in der Leitung sind.
Du könntest versuchen, an den Hochpunkten senkrechte Steigleitungen zur Entlüftung zu installieren. Die sollten aber mind. den Durchmesser der eigentlichen Leitung haben, damit sich für den Widder eine entsprechende Wassersäule aufbauen kann.
Alternativ oder zusätzlich könntest du versuchen, denn Staubereich am Zulauf zu vergrößern und zu vertiefen, damit das Wasser mehr Zeit hat sich zu beruhigen und keine Luft von der Oberfläche angesaugt wird.

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Brunnenwasser
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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#12

Beitrag von Brunnenwasser » Mo 5. Jan 2015, 11:33

Guten Morgen,

uups, was ist denn hier passiert? Brauche eine Sonnenbrille, alles so schön hell und freundlich!

Stimme da Manfred zu, könnten Luftansammlungen in der Leitung sein. Also, so kannst du die Leitung nicht an einem Widder anschließen, zumal man so keine Triebleitung verlegt!

Ich nehme an, du möchtest ein Wasserspiegelerhöhung im Bach selbst erzeugen. Hierzu hat Manfred sich auch bereits geäußert. In deinem Fall solltest du am Ende der Leitung im Bach ein Standrohr setzen, in diesem steigt dann das Wasser an. Zwischen Standrohr und Widder wird dann die eigentliche Triebleitung gesetzt. In dieser Triebleitung zirkuliert dann das Wasser.
Das Standrohr sollte in etwa 2 bis 3 mal größer als der Durchmesser der Zuführungsleitung sein.

Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, wenn du an einem gewissen Punkt mit der Zuleitung über die Böschung des Baches an Land kommst, die Leitungen dort zu verlegen. Am Besten du stellst mal ein oder mehrere Fotos hier ein, auf denen man den Bachverlauf erkennt.

Widder hintereinander zu schalten bringt in dem Fall etwas, wenn du das Wasser auf große Höhen pumpen musst. Wie hoch muss das Wasser den gepumpt werden? Wie hoch ist der Wasserzulauf?( L/min.)
Gruß Brunnenwasser

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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#13

Beitrag von emil17 » Fr 16. Jan 2015, 17:19

Lourky hat geschrieben: Mein Problem ist das geringe Gefälle im Bach. Ich dachte das ließe sich durch längere Leitungen lösen, dabei komme ich aber nicht immer ohne Steigung über "Staustufen" hinweg. Wenn das Rohr des Zulaufs komplett mit Wasser gefüllt ist, dachte ich, könnte man das vernachlässigen solang es insgesamt abwärts geht.
Es kommt nicht auf das Gefälle, sondern auf die Fliessgeschwindigkeit in der Treibleitung an. Das Wasser wird dann plötzlich gestoppt, der sich daraus ergebende Druckanstieg wird dazu ausgenützt, den Windkessel des Widders aufzupumpen und dieser wiederum treibt das Wasser ins Steigrohr nach oben.
Entlüftungsleitungen sowie Luft in der Treibleitung würden nach meinem Verständnis den Wirkungsgrad der Sache verschlechtern, weil sie einen grossen Teil des Druckstosses abfangen oder entweichen lassen, der ja den Windkessel aufladen soll.
Es ist die Ausnutzung des Effekts, der den Gartenschlauch zappeln lässt, wenn man das Wasser zu plötzlich abstellt.
Man kann also Wasser höher fördern als das Gefälle der Treibleitung ist, das ist ja der Witz an der Sache.
Weil nun aber ohne Gefälle nichts fliesst, braucht es eben Gefälle, damit das Wasser in der Treibleitung in Bewegung kommt.
Da aber nicht Energie aus dem Nichts kommen kann, ist der Volumenstrom der Treibleitung multipliziert mit dem Höhenunterschied in dieser stets grösser als das Entsprechende im Steigrohr.


Wie lange und wie dick die Treibleitung (in welcher das Wasser durch den Widder ruckartig abgebremst wird) sein soll und ob es für eine gegebene Situation besser ist, die Treibleitung lang zu machen oder das Wasser zuerst ein Stück drucklos zu führen, das können dir Leute wie der oben verlinkte Norbert Samweber sagen. Wichtig scheint mir aber zu sein, ein glattwandiges Rohr zu nehmen und kleine Krümmungsradien sowie Reduktionsstücke, die Verwirbelung erzeugen, zu vermeiden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#14

Beitrag von Brunnenwasser » Sa 17. Jan 2015, 11:28

Weil nun aber ohne Gefälle nichts fliesst, braucht es eben Gefälle, damit das Wasser in der Treibleitung in Bewegung kommt.
Genau, der Widder ist eine Verhältnispumpe. Die Triebleitung muss in einem bestimmten Verhältnis zur Länge stehen und auch das Verhältnis der Triebhöhe zur Förderhöhe muss ideal sein.

Die Stoßwelle resultierend aus dem Druckstoß läuft rückwärts durch die Triebleitung und pendelt nur zwischen Stoßventil und Triebleitungseinlauf. Das Standrohr ist nicht betroffen.
Standrohre werden zB. bei überlangen Triebleitungen eingesetzt und bewirken eine Verkürzung derselben. Praktisch Einlauf unten und Auslauf auch unten am Standrohr.
Die Öffnung des Standrohres sollte dann das Höhenniveau zB. der Quelle haben.

Da wir hier aber einen Bach mit wenig Gefälle haben, kann man u.U ein Standrohr zur Gefälle-Erzeugung benutzen oder Aufwendig den Bach anzapfen : Und Triebschacht und Widderschacht bauen. Da es sich um einen Gebirgsbach handelt, kommen wohl Staustufen auch nicht in Frage.
Der Einlauf in dieser Art von Standrohr wäre dann unten, der Auslauf knapp unter der Wasserspiegel-Eröhung. Mit PVC-Rohr zum Standrohr, von dort mit Stahlrohr zum Widder.

Die Triebleitung sollte immer so kurz wie möglich gehalten werden.
Gruss
Brunnenwasser
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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#15

Beitrag von Lourky » Fr 9. Dez 2016, 13:12

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Da ich sowieso einen Weg wiederherstellen muss werde ich mit Hilfe eines Benzinbohrhammers oder eines Kompressors für die nötigen Gegebenheiten sorgen.
Wird allerdings ein paar Jahre dauern.

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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#16

Beitrag von Brunnenwasser » So 11. Dez 2016, 11:19

Lourky hat geschrieben:Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Da ich sowieso einen Weg wiederherstellen muss werde ich mit Hilfe eines Benzinbohrhammers oder eines Kompressors für die nötigen Gegebenheiten sorgen.
Wird allerdings ein paar Jahre dauern.
Bis dahin hat der Bach eventuell seine Gegebenheiten bereits alleine geändert. :)

Wie lang könntest du denn eine Triebleitung ohne diesem auf und ab legen und wie hoch wäre das erzielte Gefälle? Und wie hoch muss das Wasser gehoben werden?
Wenn du 2 Widder hintereinander schalten möchtest, dann muss der erste Widder ja mehr Leistung haben, damit dieser ausreichend Triebwasser für den 2. Widder liefert.
Gruß Brunnenwasser

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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#17

Beitrag von Brunnenwasser » Sa 17. Jun 2017, 09:34

Hier ein Beispiel für ein modifiziertes Stoßventil:

https://www.youtube.com/watch?v=aURVLT53_bM

Und ein Widder mit Spiraltriebleitung von Norbert:

https://www.youtube.com/watch?v=ktBz3sVgoG4

und einem Spezialwidder mit 256m Förderhöhe:

https://www.youtube.com/watch?v=kWSCT0HtnLA
Gruß Brunnenwasser

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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#19

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 24. Jul 2017, 07:40

Wir hätten auch eine Quelle am Grundstück, müsste allerdings schon eine ganze Strecke zum Garten gepumpt werden. Früher wurde das mit einem hydraulischen Widder gemacht, mein Mann kann sich aber noch dunkel erinnern, welche Freude als der Hof ans das öffentliche Wassernetz angeschlossen wurde.
Aber zum Gartengiessen fänd ich es ganz praktisch, wenn die Regentonnen leer sind.
Für dieses Jahr wird da wohl nichts mehr draus werden, aber für nächstes Jahr entweder wieder mit einem Widder, wobei ich hier niemanden mehr wüsste, der sich mit dieser Technik auskennt oder mit einer Pumpe - entweder Zapfwelle beim Traktor oder einer verlegten Stromleitung und einer Pumpe.
Mein Ziel wäre ja nur, die Regentonnen auffüllen, damit ich das abgestandene Wasser zum Giessen verwenden könnte.

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Re: Widderpumpe - Hydraulischer Widder - Ram Pump

#20

Beitrag von Brunnenwasser » Do 27. Jul 2017, 09:34

@hobbygaertnerin:

Wenn dort in früheren Zeiten bereits einmal ein Widder gelaufen ist, dann sollte es ja kein Problem sein.
Um ein ausreichendes Triebgefälle zu erzielen, muss man ja auch erst eine Triebleitung von der Quelle bergabwärts führen.
Gruß Brunnenwasser

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