Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

Sven2
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#31

Beitrag von Sven2 » So 6. Feb 2022, 20:52

Tscharlie hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 11:15
Wir brauchen ja so wenig Wasser dass sich ein Brunnen ja nicht lohnt. Mal eine Kanne aus der Weismain zu nehmen, das sind keine 10 Schritte vom Grundstück weg.

Mir geht es darum:
Möglichst wenig Wasser verschmutzen.
Möglichst Regenwasser erstmal zurückhalten um es erst später dem Flüsschen zu geben.
Ich wünsche euch keine fiesen Nachbarn, und bei mal eine Kanne spricht da fpr mich nichts dagegen. Aber bei größeren Mengen immer auf das Wasserrrecht achten. Mein Onkel ist mal angegangen worden, weil er das Gießwasser für die städtischen (!) Blumen auf einer Brücke, um die er sich ehrenamtlich kümmert, aus dem Bach darunter genommen hat...

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emil17
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#32

Beitrag von emil17 » So 6. Feb 2022, 22:18

Warmwasser wird wegen Verbrühungsgefahr auf 50 oder 55 Grad begrenzt. Man kann sich sonst beim Duschen oder Hände waschen ekelhaft verbrennen. Das geschieht meist mit einem Rückmischungsventil.
Legionellen gibt es meist bei Zirkulationsleitungen. Da wird warmes Wasser im Kreis geführt, damit das Warmwasser immer fliesst und man bei entfernter Zapfstelle nicht ewig warten muss, bis warm kommt. Es halt also einen dritten Strang, wo Warmwasser wieder zum Boiler zurückgeführt wird. Weil dabei ein Teil des Wassers in den Leitungen bleibt und wiederholt in die Warmwasserleitung eingespeist wird, können sich Bakterien viel besser halten, als wenn das Wasser nur in einer Richtung fliesst. Unangenehme Nebenwirkung ist neben hohem Bereitstellungsenergieverbrauch, dass das Kaltwasser gerne auch lauwarm kommt, wenn beide Leitungsstränge zu nahe oder schlecht voneinander gedämmt verlegt sind.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#33

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 6. Feb 2022, 22:54

emil17 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 22:18
Warmwasser wird wegen Verbrühungsgefahr auf 50 oder 55 Grad begrenzt. Man kann sich sonst beim Duschen oder Hände waschen ekelhaft verbrennen. Das geschieht meist mit einem Rückmischungsventil.
In einem DDR Plattenbau mit Nahwärme hat man sich das gespart :mrgreen:

wir haben 85 °C heißes Wasser, ja da kann man sich 1A verbrühen.
Das kommt daher dass im Wärmetauscher im Keller das Wasser für 30 Parteien erwärmt wird. damit das auch am anderen Ende des Block seine soll Temperatur hat ists bei uns vorne so heiß.

Der Vorlauf des Wärmetauschers ist Abdampf einer Industrieanlage mit schlanken 115 °C.
Da es die Industrie schon länger gibt als den Block heizt der Block schon immer Klimaneutral :grinblum:

Eule
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#34

Beitrag von Eule » So 6. Feb 2022, 22:55

emil17 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 22:18
Legionellen gibt es meist bei Zirkulationsleitungen. Da wird warmes Wasser im Kreis geführt, damit das Warmwasser immer fliesst und man bei entfernter Zapfstelle nicht ewig warten muss, bis warm kommt. Es halt also einen dritten Strang, wo Warmwasser wieder zum Boiler zurückgeführt wird. Weil dabei ein Teil des Wassers in den Leitungen bleibt und wiederholt in die Warmwasserleitung eingespeist wird, können sich Bakterien viel besser halten, als wenn das Wasser nur in einer Richtung fliesst.
:hmm: da habe ich aber schon das Gegenteil gehört: dass die Zirkulationsleitung gerade das Legionellenwachstum in stagnierenden WW-Leitungen verhindern soll, weil es das Wasser immer wieder in den Boiler zurück führt, wo es auf Legionellen-tödliche Temperaturen erhitzt wird.
https://www.sbz-online.de/warmwasser-zi ... r-bewegung

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emil17
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#35

Beitrag von emil17 » Mo 7. Feb 2022, 10:01

Du hast Recht, das Problem tritt ja auch nur bei fehlerhaften Installationen auf. Sonst wäre Legionellose eine der häufigsten Krankheiten.
Zeitweiliges Hochfahren der Wassertemperatur hift, aber es dürfen keine toten Äste in der Installation sein, die von der erhöhten Temperatur nicht erreicht werden und wo sich die Bakterien halten können.
Die beiden Warmwasserstränge müssen einzeln jeder für sich sehr gut gedämmt sein, das wurde früher oft nicht gemacht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#36

Beitrag von Küstenharry » Mo 7. Feb 2022, 17:15

Ist denn für das Bauvorhaben eine Kanalanschlusspflicht vorhanden?

Wenn ich nochmal bauen würde, dann mit PV auf dem Dach.
Nur eine Kaltwasserleitung zu den Verbrauchern, Warmwasser mittels Durchlauferhitzer erwärmen.

Ich nutze das gereinigte Abwasser der Kleinkläranlage zum Garten bewässern. 150l am Tag. Tauchpumpe in den Überlauf gehängt, fertig.

Aber im Haushaltsalltag mit Familie im Haus irgendwelche Abwässer separieren, ne danke.
Gruss von der Küste

Harry

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Tscharlie
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#37

Beitrag von Tscharlie » Mo 7. Feb 2022, 19:17

Ja es besteht eine Anschlußpflicht, an den Kanal und unser nur 300 m² großes Grundstück hätte auch nicht genug Platz für eine Pflanzenkläranlage.

Warmwasser mit elektrischen Durchlauferhitzer würde die PV-Anlage überfordern, der Wechselrichter müßte riesig sein und damit auch die Batterien. Besser mit dem überschüssigen Strom einen Solarboiler langsan hochheizen.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#38

Beitrag von Dyrsian » Di 8. Feb 2022, 09:58

Es ist schon erstaunlich und fällt ja derzeit auch bei anderen Dingen auf ( :teufel: ): Da kommt ein wirklich hervorragendes Produkt fast kostenfrei ins Haus und dennoch herrscht bei so vielen Menschen Misstrauen und es wird teilweise ein gewaltiger Aufwand betrieben, um dieses nicht verwenden zu müssen. Da wird (Plastik-)Flaschenwasser für viel Geld getrunken, mit Vogelkot belastetes Regenwasser zum Wäschewaschen benutzt (für die Geschirrtücher ... mhh!) usw. Übrigens gibt es kaum etwas, das so stark mikrobiell belastet ist wie Vogelkot, also wenn ich mir hier so die Dächer anschaue: Lecker! Glücklicherweise leben wir aber in einem freien Land, sodass natürlich jeder das machen kann wie er oder sie meint, es machen zu müssen. Alles ok!
Eule hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 10:50
Wie Du sehr richtig schreibst, passiert das, wenn "ganz viele Menschen" weniger Wasser verbrauchen, aber es passiert nicht überall, sondern nur in Einzelfällen mit ungünstigen Voraussetzungen.
Und von einem "flächendeckenden" Bevölkerungsrückgang kann ja leider nicht die Rede sein.
Ich hatte es im Immobilienthread schon geschrieben meine ich: Die Demographie ist etwas, was sich sehr gut vorausberechnen lässt, weil die Datenlage dazu extrem gut ist. Alle Berechnungen gehen derzeit von einem starken Bevölkerungsrückgang aus, siehe z.B. hier:
https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/ ... hnung.html
Dieser Rückgang zeichnet sich in vielen ländlichen Gemeinden schon jetzt ab. Die einzige unsichere Variable ist die Zuwanderung, doch auch hier hat die Vergangenheit eines sehr deutlich gezeigt: Die Zuwanderung erfolgt vor allem in die Ballungsgebiete wo die Jobs sind und die Landsleute bereits eine Gemeinschaft aufgebaut haben. Frankfurt und Berlin werden wohl eher nicht vom Bevölkerungsschwund betroffen sein, das Erzgebirge vermutlich schon.
Kurioserweise sprechen wir Deutschen viel über Zuwanderung, doch ein Problem wird selten thematisiert: Abwanderung. Wir haben eine seit Jahren steigende Zahl von Fachkräften (gerne: Ärtzinnen, Pfleger, Ingenieure) ;) , die Deutschland verlassen. Das ist grade unter Akademikern echt ein Thema, weil woanders die Steuern und Lebenshaltungskosten niedriger, die Löhne aber höher sind. Mittlweile verlassen fast 1 Millionen Menschen jährlich dieses Land, und das sind natürlich nur die Zahlen von Leuten die sich hier offiziell abgemeldet haben:
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/

Es wird - grade bei der infrastrukturell aufwändigen Wasser- und Abwasserversorgung - zukünftig also tatsächlich an der ein oder anderen Stelle auf dezentrale Systeme umgestellt werden müssen.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#39

Beitrag von Eule » Di 8. Feb 2022, 10:47

Dyrsian hat geschrieben:
Di 8. Feb 2022, 09:58
mit Vogelkot belastetes Regenwasser zum Wäschewaschen benutzt (für die Geschirrtücher ... mhh!) usw. Übrigens gibt es kaum etwas, das so stark mikrobiell belastet ist wie Vogelkot, also wenn ich mir hier so die Dächer anschaue: Lecker!
Da gibt es durchaus andere Ansichten:
Gesundheitlich bedeutsame Bakterien kommen typi-
scherweise nicht bzw. nur kurzfristig in äußerst geringen Kon-
zentrationen im Regenwasser vor. Alle bislang bekannten Un-
tersuchungen zeigen, dass das vom Dach ablaufende Wasser
von geeigneten Standorten eine i.d.R. deutlich bessere
Wasserqualität aufweist, als sie der Gesetzgeber für Bade-
gewässer fordert.
Vogelkot ist bei den meisten Regenwassernutzungsanlagen
die einzige relevante Quelle von möglichen Krankheitser-
regern. Solche Krankheitserreger benötigen Wärme und ein
ausreichend hohes Nährstoffangebot, um sich außerhalb eines
Wirtsorganimus vermehren zu können. Da im Regenwasser
solche Lebensbedingungen nicht vorkommen, sterben hygie-
nisch relevante Bakterien selbst dann ab, wenn sie in hoher
Zahl experimentell dazugegeben werden.
Kann Regenwasser ohne Risiko zum Wäsche-
waschen verwendet werden?
Ja! Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich
bei Verwendung von Regenwasser weder das Waschergebnis
verschlechtert noch der Keimgehalt der schrankfertigen
Wäsche erhöht wird. Der Bakterieneintrag in die Wasch-
maschine durch schmutzige Wäsche ist um ein Vielfaches
höher als der Eintrag durch Regenwasser. Bereits während
des Waschvorgangs, spätestens aber beim Trocknen werden
die Bakterien – unabhängig von der Herkunft des verwende-
ten Waschwassers – weitestgehend entfernt oder abgetötet.
Wegen der sehr geringen Härte des Regenwassers muss zu-
dem deutlich weniger Waschmittel zudosiert werden.
https://www.fbr.de/fileadmin/fbr-top_Reihe/fbr-top2.pdf
Dyrsian hat geschrieben:
Di 8. Feb 2022, 09:58
Eule hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 10:50
Wie Du sehr richtig schreibst, passiert das, wenn "ganz viele Menschen" weniger Wasser verbrauchen, aber es passiert nicht überall, sondern nur in Einzelfällen mit ungünstigen Voraussetzungen.
Und von einem "flächendeckenden" Bevölkerungsrückgang kann ja leider nicht die Rede sein.
Ich hatte es im Immobilienthread schon geschrieben meine ich: Die Demographie ist etwas, was sich sehr gut vorausberechnen lässt, weil die Datenlage dazu extrem gut ist. Alle Berechnungen gehen derzeit von einem starken Bevölkerungsrückgang aus, siehe z.B. hier:
https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/ ... hnung.html
Dieser Rückgang zeichnet sich in vielen ländlichen Gemeinden schon jetzt ab. Die einzige unsichere Variable ist die Zuwanderung, doch auch hier hat die Vergangenheit eines sehr deutlich gezeigt: Die Zuwanderung erfolgt vor allem in die Ballungsgebiete wo die Jobs sind und die Landsleute bereits eine Gemeinschaft aufgebaut haben. Frankfurt und Berlin werden wohl eher nicht vom Bevölkerungsschwund betroffen sein, das Erzgebirge vermutlich schon.
Die Quelle, die Du bezüglich Auswanderung verlinkst, sagt bezüglich Einwohnerzahl aber 'was Anderes.
https://de.statista.com/statistik/daten ... tschlands/
Und da dürften die Auswanderer ja mit einberechnet sein :hmm:
Dyrsian hat geschrieben:
Di 8. Feb 2022, 09:58
Es wird - grade bei der infrastrukturell aufwändigen Wasser- und Abwasserversorgung - zukünftig also tatsächlich an der ein oder anderen Stelle auf dezentrale Systeme umgestellt werden müssen.
Ach so, das war eine Prognose, - im vorigen Post hörte sich das so an, als gäbe es schon solche Fälle.. ;)

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#40

Beitrag von Dyrsian » Mi 9. Feb 2022, 09:26

Naja du hast da die Einwohnerzahl von 1990 bis heute verlinkt - da hatten wir ja noch ein leichtes Wachstum. Was ich aber verlinkt habe war die Prognose bis 2060 die sich, im Gegensatz zu manch anderen Prognosen, sehr gut berechnen lässt, weil man das Alter der Bevölkerung sehr gut kennt. Wir haben den Peak erreicht, würde ich sagen ;)

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