Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

Eule
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#21

Beitrag von Eule » So 6. Feb 2022, 10:50

Dyrsian hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 09:22
Nun, unter anderem deshalb weil sich Aerosole bilden können, wie schon beschrieben, Legionellen wäre da ein typisches Stichwort. Wie gesagt, es gibt Gründe dafür.
Legionellen vermehren sich zwischen25 und 50-55°C - bei Regenwasser also eher ausgeschlossen.
Dyrsian hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 09:22
Deutschland ist ein wasserreiches Land, und es wird auch in den trockensten Sommern nicht zu flächendeckenden Wasserknappheiten kommen, einzelne kleine Gebiete mal ausgeschlossen. Nur weil es mal 4 Wochen nicht regnet, heißt das nicht das der Grundwasserspiegel abfällt usw.
Ich brauche keine "flächendeckende" Wasserknappheit - mir genügt eine Bewässerungssperre dort, wo ich lebe, und die gab's hier schon 2 mal.
Dass die Grundwasserspiegel in vielen Regionen massiv abgesunken sind, ist Fakt!
Dyrsian hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 09:22
Menschen in den wasserarmen Gebieten nutzt es überhaupt nichts, wenn wir hier ein paar Liter Wasser "sparen". Im Gegenteil, wenn das ganz viele Menschen machen, passiert folgendes:
a) die Abwasserkanäle müssen ggf. verstärkt gespült werden wg. Verstopfung und Geruchsbelästigung
b) es kommt, insbesondere in Regionen mit Bevölkerungsrückgang (kleinere Landgemeinden im Osten z.B.) zu Stagnation in den zu groß dimensionierten Leitungen die dann aufwendig gespült werden müssen um nicht zu verkeimen
c) der Grundpreis muss erhöht werden, denn der weit überwiegende Teil der Kosten bei der Trinkwasseraufbereitung und -Verteilung (>50%) sind Fixkosten
Wie Du sehr richtig schreibst, passiert das, wenn "ganz viele Menschen" weniger Wasser verbrauchen, aber es passiert nicht überall, sondern nur in Einzelfällen mit ungünstigen Voraussetzungen.
Und von einem "flächendeckenden" Bevölkerungsrückgang kann ja leider nicht die Rede sein.
Dyrsian hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 09:22
In Extremfällen kann das dazu führen, dass einzelne Dörfer "aufgegeben" werden und nicht mehr infrastrukturell versorgt werden, mit Wegziehprämien usw. Wer will soetwas?
Wie wär's zu dieser Behauptung mit einem kronkreten Beispiel, besser noch mit zwei oder drei :pfeif:

Eule
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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#22

Beitrag von Eule » So 6. Feb 2022, 11:04

@Tscharlie: wie sieht es denn mit einem Brunnen aus? So nah am Bach ist der Grundwasserspiegel evtl. recht hoch :hmm:

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#23

Beitrag von penelope » So 6. Feb 2022, 11:14

2018-2020 waren doch nun gerade sehr trockene Jahre, in denen der Grundwasserspiegel stark abgefallen ist und es heißt doch immer wieder, dass der sich immer noch nicht wieder vollständig erholt hat.

Dass es in einigen Gegenden, die unter Bevölkerungsrückgang leiden zu der von Dysrian beschriebenen Situation kommt, habe ich auch schon mal gelesen und kann das auch durchaus nachvollziehen. Man muss da wohl differenzieren, ob man die Situation dort betrachtet oder in Regionen, in denen ein Neubaugebiet nach dem nächsten hochgezogen wird.

Hier in der Region Lüneburger Heide zB. war die Wasserversorgung auch schon vor den trockenen Jahren ein kritisches Thema. Für die Stadt Hamburg wird ein Großteil des Wassers hier abgepumpt, der Grundwasserspielgel sinkt seit Jahren kontinuierlich und es kommen immer noch mehr Faktoren hinzu, die die Situation verschärfen: trockene Sommer, starker Bevölkerungszuwachs, vermehrte Bewässerung auf den Feldern... Einen Aufruf, in Trockenperioden keine Pools zu befüllen etc. gibt es ganz regelmäßig. Da hält sich nur halt keiner dran. In vielen umliegenden Gemeinden wurde schon ein zeitweiliges Verbot ausgesprochen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das über kurz oder lang kommen wird.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#24

Beitrag von Tscharlie » So 6. Feb 2022, 11:15

Wir brauchen ja so wenig Wasser dass sich ein Brunnen ja nicht lohnt. Mal eine Kanne aus der Weismain zu nehmen, das sind keine 10 Schritte vom Grundstück weg.

Mir geht es darum:
Möglichst wenig Wasser verschmutzen.
Möglichst Regenwasser erstmal zurückhalten um es erst später dem Flüsschen zu geben.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#25

Beitrag von emil17 » So 6. Feb 2022, 11:35

Hallo Dyrsian,
Legionellen sind ein typisches Problem von fehlerhaft geplanten oder fehlerhaft betriebenen Warmwasserinstallationen.

Auch bin ich nicht der Ansicht, man könne Wasser nicht "verbrauchen". Klar ist es immer noch da, aber genauso wie Energie, die man ja auch nicht verbrauchen, sondern nur umwandeln kann, gibt es wertvolle und wertlose bis lästige Formen davon. Korrekt müsste es aber heissen, dass man Wasser entwertet.

Krank machende Aerosole der Klospülung ... na ja. Ich darf ja eigentlich aus gleichem Grund (man könnte davon krank werden) auch keine Rohmilch konsumieren. Soll jeder machen wie er will, da gibt es meiner Meinung nach viel grössere Gesundheitsrisiken.

Für viele Leute ist Wasser ähnlich wie Strom immer noch ein Gut, das nichts kosten darf und das da zu sein hat, wann immer man es verbrauchen will.
Beim Wasser ist es so, dass zwar das ganze Land statistisch gemittelt übers Jahr kein Problem hat, dass aber lokale Knappheiten problematisch sind. Wasser ist nicht einfach "da".
Der Verbrauch an Wasser nimmt offenbar zu, es gibt sinnvolle (Landwirtschaft) und weniger bis gar nicht sinnvolle hohe Verbräuche (Zierrasen, Golfplätze, künstliche Beschneiung in Skigebieten ... ).
Vor allem städtische Regionen müssen sehr viel Aufwand für die Wasserversorgung treiben, so kommt viel Wasser für Stuttgart aus dem Bodensee. Ich halte es für offenbaren Unsinn, dass man Wasser mit hohem Aufand in Trinkwasser aufbereitet und dann damit das Klo spült, oder den Zierrasen giesst, egal was es kostet.
Immer mehr versiegelte Flächen führen dazu, dass das Abwassersystem bei Regen überlastet wird, was den Kommunen ebenfalls hohe Kosten verursacht. Sehr oft wird dann ein Teil des Abwassers einfach unbehandelt in die Flüsse entlassen.
Regenwasser hat zudem den Vorteil, dass es nicht mit Kalk beladen ist, man kann damit in Gegenden mit sehr hartem Wasser viel Waschmittel und Seife sparen.
Für Selbstversorger ist es daher naheliegend, dass man das eigene Dachwasser auch im Haus nutzt, mindestens wenn man in Gegenden wohnt, wo Trinkwasser extra aufbereitet werden muss. Auch wenn es sich in Euros nicht direkt rechnet. Das ist aber mit dem selbst gepflanzten Blumenkohl nicht anders.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#26

Beitrag von emil17 » So 6. Feb 2022, 11:38

penelope hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 11:14
Einen Aufruf, in Trockenperioden keine Pools zu befüllen etc. gibt es ganz regelmäßig. Da hält sich nur halt keiner dran.
Ein typisches Problem der Tragik der Allmende.
Kriegen die Heidegemeinden Geld von der Stadt Hamburg für ihr Wasser, abgesehen von der Finanzierung der dafür nötigen Infrastrukturen?

Pools sind ein Problem. In einer kleinen Berggemeinde hier gab es mal eine längere Wasserpanne, weil in einem Ferienhaus der Schwimmer für die Befüllung des Pools kaputt war und das Ding das ganze Reservoir leergesaugt hat. Wegen Zweitwohnung hat das lange Zeit keiner gemerkt, das Haus stand ja leer. Wasser kostet hier pauschal (die Gemeindeversammlung hat die Installation von Zählern abgelehnt).

Da gibt es auch rechtliche Schwierigkeiten: Nach schweizerischem Zivilgesetzbuch muss jeder, der zuviel Wasser hat, seinem Nachbarn abgeben, was er entbehren kann. In trockenen Jahren kann das bedeuten, dass Hausgärten nicht mehr bewässert werden dürfen, während Golfplätze weiterhin Wasser bekommen. Rein wirtschaftlich kann man dem Problem nicht beikommen, denn Hausgärten haben keine Wertschöpfung, Golfplätze hingegen noch mehr als Landwirtschaftsland.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#27

Beitrag von penelope » So 6. Feb 2022, 11:51

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ob die Gemeinden dafür Zahlungen erhalten.

Da die Klagen dagegen von privater Seite kommen würde ich annehmen, dass das vermutlich so ist.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/pr ... -99-491286

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#28

Beitrag von sybille » So 6. Feb 2022, 17:52

Legionellen sind ein typisches Problem von fehlerhaft geplanten oder fehlerhaft betriebenen Warmwasserinstallationen.
Warum rät mir dann der Heizungsbauer bei meiner neuen Heizung das Warmwasser immer auf 50 Grad einzustellen?
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#29

Beitrag von Eule » So 6. Feb 2022, 19:13

sybille hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 17:52
Legionellen sind ein typisches Problem von fehlerhaft geplanten oder fehlerhaft betriebenen Warmwasserinstallationen.
Warum rät mir dann der Heizungsbauer bei meiner neuen Heizung das Warmwasser immer auf 50 Grad einzustellen?
Gute Frage, - vielleicht hat die neue Heizung so eine Anti-Legionellen-Automatik die 1x/Woche das WW auf 70 Gtrad erhitzt :im:
Vielleicht hast Du aber auch eine so kleinen WW-Speicher und so kurze WW-Leitungen, dass er denkt, dass die Legionellen keine Zeit zur Vermehrung haben.
Oder er denkt wie ich, dass das Thema künstlich aufgebläht wurde, um Umsatz im Handwerk und bei den Energielieferanten zu generieren :pfeif:
Bei sehr großen Anlagen (Hotels, Krankenhäuser) und langen Stagnationszeiten (Saisonbetrieb) ist es sicher sinnvoll, darauf zu achten. Bei 1 - 2-Fam.-Häusern halte ich es für s.o.
Faktisch verstößt Dein Heizungsbauer aber gegen geltende Gesetze, wenn er tatsächlich dauerhaft nicht mehr als 50° empfielt.
Bei mir macht die Solaranlage im Sommer bis zu 80°, damit wird dann das System gespült :aeh:, ansonsten fahre ich auch mit ~50° im Winter und 60° im Sommer - bisher (>30 Jahre) ohne Probleme.

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Re: Vielleicht mögen welche mitdenken was wir "mit" Wasser im neuen Haus machen sollen.

#30

Beitrag von Wurzltrockner » So 6. Feb 2022, 20:28

Bei WW dauerhaft über 60° hat man das Problem der Verkalkung in kalkreichen Gebieten ...

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