Du begibst Dich da auf ein dünnes Eis. Leute aus Südbaden verstehen Schweizerdeutsch aus den nördlichen Regionen problemlos; die Dialekte aus den abgelegenen Bergtälern sind aber auch für Leute aus Zürich oder Basel schwer bis gar nicht verständlich. Leute aus Mittel- und Norddeutschland brauchen einige Monate, bis sie einer Unterhaltung einigermassen folgen können. Stell dir vor, jemand aus Karlsruhe würde in die Pampa irgendwo in Schleswig-Holstein versetzt, wo alle nur platt reden, ausser mit den Behörden.Waldschrat hat geschrieben:oh. ja, hab grad gelesen, Emil stammt aus Luzern. Also mitten aus der Schweiz. Naja, das was er spricht, dürfte eh weder der eine noch der andere Schweizer Hochdeutsch-Versuch sein, sondern das, was sich der Durchschnittsdeutsche unter Schweizerdeutsch vorstellt... Kann man das so sagen?!?
In Zürich wird das häufigste Schweizerdeutsch gesprochen (weil es halt so viele Zürcher gibt), das je nach Person viel bis zuviel englische Modewörter enthält. Weil die Region Zürich zur Zeit eben das begehrteste Einwanderungsziel für Leute mit gehobener Ausbildung aus Deutschland ist, glaubt man nördlich vom Rhein vermutlich, "das" sei Schweizer Deutsch.
Dabei sind die Zürcher für die Landschweizer etwa das, was die Berliner für die Bayern sind oder die Wiener für die Tiroler oder die Pariser für die restlichen Franzosen. Kleines Beispiel: Wenn bei Kleinanziegen irgendwo in einem Schweizer Internetportal der Ort nicht steht, sondern nur die Strasse, dann ist es eben in Zürich.
Ich (und fast jeder Schweizer) kann schon nach einem halben Satz ziemlich genau sagen, woher der andere kommt. Der Dialekt von Zürich und noch mehr aus der Nordostschweiz wird von vielen eher als eine Art Halskrankheit empfunden. Dabei sind die Leute so wie überall, nett oder auch nicht.
Waldschrat hat geschrieben: (... )und bei den Bergen hab ich doch tatsächlich gedacht, das Dreigestirn gehört mit zum Höchsten, was die Schweiz zu bieten hat (Top of Europe, hehe ). Da sind die im Wallis doch tatsächlich reihenweise höher....wie peinlichWaldschrat hat geschrieben: Das kann man so und anders sehen. "Top of europe" ist halt Werbung. Aufs Jungfraujoch werden in der Saison täglich hunderte Japaner hinaufgefahren; bei Nebel gibts einen Film mit dem Panorama. Tatsache ist, dass die Berner Oberländer Gipfel von Norden her frei stehen und von überall her sichtbar sind, also relativ zur Umgebung höher sind, als die Walliser Alpen, wenn Du in der Schweiz bist. Das Walliser Haupttal ist zwar tief, aber da siehst Du die ganz hohen Berge nicht wirklich.
Falls Du mal bei klarer Sicht in der Poebene unterwegs warst, sieht die Sache anders aus.