Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

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Waldschrat
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Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#1

Beitrag von Waldschrat » Fr 18. Feb 2011, 19:11

Hallo,

wir haben noch eine alte 3 kammeranlage, die wir erst 2015 gegen eine moderne ersetzen wollen. Ist an sich kein Problem, weil in Sachsen die Frist bis Ende 2015 läuft.

Nun bekamen wir ein Schreiben von der Gemeinde, dass die mit der Schlammabfuhr betraute Firma festgestellt hat, dass es bei unserer Anlage diverse Mängel gibt. Das mit der nicht verkehrssicheren Abdeckung sehen wir ein und montieren eine neue Abdeckung. (dazu später eine Frage)

Nun folgende Überlegungen, weil uns das Alles etwas spanisch vorkommt. Die weiteren Mängel waren angeblich eine Verstopfung der Anlage. Kann unsrer Meinung nach nicht sein, weil wir dann ja buschstäblich in der Sch... :rot: stehen müssten (Anlage ist direkt vor der Haustüre). Das ist nicht der Fall, die letzte Grube vor der Versickerung ist auch "in Betrieb" (sickert laufend Wasser raus).

Dann wären angeblich "Ablagerungen" in den Abwasserkammern vorhanden. Unsere Meinung: Wir putzen sie halt nicht jede Woche mit Meister Propper... :motz:

Wir sollen die Mängel bis Ende Mai behoben haben, sonst droht Bussgeld (bis 10.000 Euro).

Jetzt unsere Fragen/Überlegungen: Darf die Firma einfach so auf unser Grundstück? In dem Schreiben war ein Datum angegeben, wo die Firma angeblich die Anlage inspiziert hat. Der Termin war 4 Tage vor meinem Entbindungstermin, damals hatte 1. mein Mann Urlaub und 2. war auch ich da den ganzen Tag daheim (Bettruhe). Wir hätten also auf jeden Fall mitbekommen, wenn sich da jemand direkt vor der Haustüre zu schaffen macht. Es war aber niemand da und sowas wie eine Nachricht oder ein Prüfprotokoll haben die auch nicht hinterlassen!!!! :nudel:

Wir vermuten: die waren gar nicht da!!!!

Nun haben wir zwar ne Art Mängelliste, aber keinen Hinweis darauf, wo angeblich die "Verstopfung" sein soll (an die 30m bis zum Versickerungspunkt), noch, was die mit "Ablagerungen" meinen.

Unsere Frage: hat die Firma oder die Gemeinde nicht eigentlich die Pflicht, dem Eigentümer der Anlage ne Art Prüfprotokoll zukommen zu lassen?!? Woher sollen wir wissen, wo genau da ne Verstopfung sein soll, ohne genaue Definition weiß man ja nicht, wo genau man was machen soll.

Wir vermuten, die Gemeinde will die Eigentümer der Altanlagen "ganz sanft" Richtung Neubau noch vor 2015 drängeln, deswegen solche Maßnahmen!!!

Hat jemand auch mal solche Schreiben bekommen und ne Ahnung, was die Mängelbeseitigung so kosten könnte? Muss man da die selbe Firma nehmen, die von der Gemeinde für die Schlammabfuhr ausgesucht wurde? (Eigentlich wollen wir die nicht alimentieren).

Hat nicht eigentlich die Gemeinde erstmal nachzuweisen, dass da tatsächlich etwas zu bemängeln ist? Ich wütrde gerne mal irgendwelche Prüfunterlagen sehen!!!


Der Punkt ist, in 2009 war diese Firma schonmal auf unserm Grundstück. Damals wußten wir noch nicht, wo genau das Wasser raussickert, wieviele Gruben usw. Die Firma konnte uns ironischerweise auch nichts genaues sagen. Sie meinten, das wär nur eine Grube und der Abfluss ging wohl da und dort lang. Später haben wir rausgefunden, es gibt deren 3 Gruben und der Abfluss ist grad nicht da, wo die Firma dachte. Wir vermuten also, die haben mal aufs Geradewohl irgendwas "festgestellt", was gar nicht der Wahrheit entspricht!!! (Deswegen wollen wir Unterlagen sehen)

Zuletzt noch die Frage: Gibt es irgendwelche Bestimmungen zur Beschaffenheit der Grubenabdeckung? Material, Dicke, abschließbar usw.? Wir hatten wor, eine dicke Metallabdeckung draufzuschrauben mit zwei oder drei eingearbeiteten, abschließbaren "Deckeln".

:kuuh:
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Manfred

Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#2

Beitrag von Manfred » Fr 18. Feb 2011, 20:35

Hast du schon bei der Gemeinde angerufen?
Wenn keiner da war (und einfach so dürfen die natürlich nicht auf euer Grundstück, da müsste schon mind. von Gemeideseite was schriftliches zu existieren) war es evtl. einfach eine Verwechslung?
Wenn es sich nicht telefonisch klären lässt, soll halt die Gemeine einen ihrer Leute vorbeischicken und dann könnt ihr vor Ort die nötigen Maßnahmen absprechen.

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tzoing
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#3

Beitrag von tzoing » Fr 18. Feb 2011, 20:51

Hallo Waldschrat,

wegen der Abdeckung kann ich Dir leider nicht weiterhelfen (bin weiblich, ehemals blond und über 50 :rot: )
Wegen der Firma, die bei Euch war, könntest Du evtl. gaaanz freundlich nachfragen, wann jemand nach einer Terminvereinbarung bei Euch persönlich vorbeikommt und Euch vor Ort die ganzen Schwachstellen zeigt, damit Ihr gezielt tätig werden könnt (Du musst ja nicht sagen, wann Du tätig wirst)
Öø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤øø¤º°`

Viele Grüße
Inge

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 18. Feb 2011, 21:22

hallo!

Ja, wahrscheinlich das beste: mal ganz nett nachfragen, was da passiert ist und wie die zu diesen Ergebnissen kommen und wieso sie überhaupt bei euch waren? Muss das nicht immer irgendwer in Auftrag geben? "Einfach so" darf niemand auf euer Grundstück!
Ich würde unbedingt auch "ganz naiv und interessiert" nachfragen, wo genau die "Verstopfung" sein soll :im:
Waldschratt hat geschrieben:Wir sollen die Mängel bis Ende Mai behoben haben, sonst droht Bussgeld (bis 10.000 Euro).
1.: die Mängel müssen genau definiert sein (und eigentlich auch bewiesenerweise vorhanden, oder?)
2.: die Frist ist sehr kurz
3.: das Bußgeld erscheint mir unverhältnismäßig hoch!

und das
Waldschratt hat geschrieben:Hat nicht eigentlich die Gemeinde erstmal nachzuweisen, dass da tatsächlich etwas zu bemängeln ist? Ich wütrde gerne mal irgendwelche Prüfunterlagen sehen!!!
ist sicher so - oder fast...
Der, der die Mängel angezeigt hat, muss schon konkret werden und soweit ich weiß, reicht da eine bloße "Vermutung" nicht aus. Ihr müsst ja schließlich eine Chance haben, euch gegen (eventuell ungerechtfertigte) Anschuldigungen wehren zu können.
Sonst könnt ihr Einspruch erheben und sagen: "So ist es nicht. wird auch aus dem Schreiben nicht ersichtlich, was genau zu bemängeln ist." oder so ähnlich.
Und sicher könnt ihr die Firma frei wählen, die die Mängel dann beheben soll (muss natürlich die Qualifikation haben, sowas zu reparieren)

p.s.:

"....Ich wütrde gerne mal...."
Ja, :flag: wütrend wäre ich da auch an deiner Stelle! ;)

liebe Grüße!

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Waldschrat
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#5

Beitrag von Waldschrat » Mo 21. Feb 2011, 20:15

Hallo,

...komme leider nur sporadisch zum Lesen/Antworten...

aber Danke für die Kommentare. Ja eigentlich nimmt man an, dass die da was Handfestes haben müssen. So hatte ich mir das ja auch gedacht. Aber man weiß halt nicht, bei Behörden ist es ja oft so, dass die Kraft ihrer Wassersuppe mal eben was feststellen und anordnen... :hotti:

Ich hatte noch nicht in der Gemeinde angerufen, werde das in den nächsten Tagen (diese Woche?!) auf jeden Fall noch tun. Wir werden sehen, was die meinen.

Am schlauesten ist es wohl wirklich, ganz freundlich naiv ranzufragen. Schön, dass ihr mich da bestärkt habt :daumen: Manchmal merke ich, dass mir hier im Wald etwas die Sozialkontakte fehlen, da schlittert man leicht mal in die falsche Tonart- oder ist sich nicht ganz sicher, welche man nu wählen soll!! :nudelholz:
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#6

Beitrag von emil17 » Mo 21. Feb 2011, 23:03

- Dei Menschen auf dem Amt sind nicht Eure Feinde, das sollte auch so bleiben.
Üblich wäre ein Vorankündigungsschreiben, "Die Firma XYZ führt in unserem Auftrag eine Reinigung und Überprüfung der Hauskläranlagen durch. Wir bitten Sie, die Leute aufs Gelände zu lassen und die Anlagen zugänglich zu machen".
Dann käme ein Protokoll mit den Mängeln, der Name des zuständigen Sachbearbeiters im Amt, die Frist zur Mängelbehebung und eine Rechtsmittelbelehrung, falls man dieses anfechten will.
Das Mängelprotokoll sollte so detailliert sein, dass damit von einer Firma ein Angebot eingeholt werden kann.
Besser als anrufen ist es, persönlich vorbeizugehen. Man muss wissen, wer zuständig ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Waldschrat
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#7

Beitrag von Waldschrat » Di 22. Feb 2011, 09:58

Hallo Emil,

jaaaa....das wäre die Schweizer Methode :holy:

Was das mit dem Grundstück betreten anbelangt habe ich das da gefunden:

"Die Bediensteten und die mit Berechtigungsausweis versehenen Beauftragten der Stadt sind berechtigt, die angeschlossenen Grundstücke zu betreten, soweit diese zum Zweck der Erfüllung der städtischen Abwasserbeseitigungspflicht oder zum Vollzug dieser Satzung erforderlich ist. Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten haben das Betreten von Grundstücken und Räumen zu dulden und ungehindert Zutritt zu allen Anlageteilen auf den angeschlossenen Grundstücken zu gewähren. Die Grundrechte der Verpflichteten sind zu beachten."

Hab ich jetzt zufällig von dieser Seite:

http://www.wesel.de/C12574AC0031664E/ht ... 451A0?Open

Steht so oder ähnlich aber in jeder Abwassersatzung. Sprich: Man macht sich noch "strafbar", wenn die nicht jederzeit aufs Grundstück können!!! Eigentlich ne Frecheit, oder? Naja, man will ja nicht zum "Wutbürger" werden, schließlich steht ja auch drin, dass die Grundrechte "der Verpflichteten" zu wahren sind :haha:

So, mein Zwerg hat sich gerade zum Einschlafen bequemt und vielleicht werde ich nun mal dazu kommen, jemanden in der Gemeinde zu erreichen!


Achso...Emil...das ist doch ein Zürcher....!!! Da sind die Berge aber nicht am höchsten!!! Und ein Berner wird sich kaum Emil nennen?!? :hmm:
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#8

Beitrag von emil17 » Di 22. Feb 2011, 12:07

Waldschrat hat geschrieben:Emil...das ist doch ein Zürcher....!!! Da sind die Berge aber nicht am höchsten!!! Und ein Berner wird sich kaum Emil nennen?!?
Weder ist Emil, falls Du, was ich vermute, den Kabarettisten Steinberger meinst, ein Zürcher, noch sind die Berge im Kanton Bern am höchsten. Emil kann man in der Schweiz überall heissen, auch in der französischsprachigen Region.
Ungenügend! Setzen! :opa:

Du machst Dich nicht strafbar, wenn die nicht aufs Grundstück können; du machst Dich strafbar, wenn Du sie daran durch aktive (Mistgabel in die Hand und laut Weg da! schreien) oder passive (Kontrollschacht zubetonieren) Massnahmen daran hinderst, ihrer Pflicht nachzukommen.

Weil Höflichkeit im Umgang mit anderen Personen für die Gesellschaft etwa dasselbe ist wie Schmieröl für ein Getriebe, ist es ziemlich unklug von der Wasserschutzbehörde, sich so zu benehmen. Man meldet sich an, bevor man in die Privatsphäre andere Personen eindringt, und bittet auch um Dinge, die einem von Rechtes wegen zustehen.
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#9

Beitrag von Waldschrat » Mo 28. Feb 2011, 11:02

Also, ich habs tatsächlich geschafft und ganz froindlich auf der Gemeinde angerufen. Die haben mir binnen 1 Tages :bet: eine Kopie des Prüfprotokolles zugeschickt.

Naja. Rausgestellt hat sich anhand dieses Wisches, entweder hatte die Dame, die auf dem Amt die Briefe schreibt, tierisch viel Stress, oder die haben grad Fasching gefeiert. Also erstens war das Protokoll vom April und nicht vom August. Deswegen konnte ich mich auch nicht erinnern.... :grr:

Zweitens hab ich das zwar unterschrieben (im Frühjahr war da tatsächlich jemand da, dem hab ich über die Schulter geguckt, na wie gesagt, "ausgekannt" hat der sich noch weniger als ich, mit der Anlage..), ABER:
das mit den Ablagerungen: Zitat Prüfprotokoll:

"Ablagerungen und Verstopfungen vorhanden".....angekreuzt ist ein "NEIN" :grinblum:

Somit bleibt nur die Abdeckung, die wir ja eh auswechseln wollten.... die ist wirklich nicht mehr ganz "betriebssicher", noch dazu, wenn der kleine Zwerg in nem halben Jahr vielleicht mal laufen kann und alles auskundschaftet.... :ohoh:

Dementsprechend auch der Hinweis der freundlichen Dame, dass die Auswechslung der Abdeckung Priorität hat. Na...wenn das mal keine positiven Nachrichten sind!!!! :pft:

Sonnige Grüße, Waldschrat
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Re: Ärger mit Abwasserbehörde der Gemeinde

#10

Beitrag von Waldschrat » Mo 28. Feb 2011, 11:18

Hallo Emil,

oh. ja, hab grad gelesen, Emil stammt aus Luzern. Also mitten aus der Schweiz. Naja, das was er spricht, dürfte eh weder der eine noch der andere Schweizer Hochdeutsch-Versuch sein, sondern das, was sich der Durchschnittsdeutsche unter Schweizerdeutsch vorstellt... Kann man das so sagen?!?

Komisch, hätte wetten können, das wär ein typischer Zürcher.

Mh. Na ja und bei den Bergen hab ich doch tatsächlich gedacht, das Dreigestirn gehört mit zum Höchsten, was die Schweiz zu bieten hat (Top of Europe, hehe :mrgreen: ).

Da sind die im Wallis doch tatsächlich reihenweise höher....wie peinlich :duckundweg:

Naja, nicht das erste Mal, das mir nem Schweizer gegenüber etwas peinlich ist.

Also schöne Grüße ins Wallis, dort wo die Schweiz am höchsten ist ?!
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