Kleinkläranlage

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tzoing
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Kleinkläranlage

#1

Beitrag von tzoing » Sa 29. Jan 2011, 12:18

Hallo zusammen,

unsere 3-Kammer-Klärgrube muss nachgerüstet werden. Der Nachbar (wohnt 1 km entfernt) hat bei seinem Pflanzenklärbeet ständig Probleme mit Pilzbefall, deshalb überlegen wir, ob wir statt eines Pflanzenklärbeetes eine Kleinkläranlage (Aquamax o.ä.) einbauen.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit??
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Viele Grüße
Inge

Landfrau

Re: Kleinkläranlage

#2

Beitrag von Landfrau » Mo 31. Jan 2011, 15:13

Nur mit dem Schilfbeet - das haben wir, problemlos, und eigentlich alle Einzelgehöfte, die nicht ans Kanalsystem angeschlossen sind.

das einzige, was hier ab und an Probleme macht, ist die Untere Wasserbehörde, die aus gefühltermaßen purer Willkür oder zur Förderung der heimischen WIrtschaft, "Aufrüstung" verlangt.

Ein richtig angelegtes Pflanzenklärbeet funktioniert.
Da aber in jedem fall eine nicht unerhebliche Investition ansteht, vllt bei der Behörde nachfragen, wie sie es gern hätte.

Ist zwar irgendwie eklig, aber besser, als heute Geld auszugeben und sich in 3 Jahren anhören zu müssen "und nu machense das ma neu". Unser Staat ist halt so. wenn er knattern geht, wird er auch die Amtsstuben nicht mehr heizen und diese Leut werden sich wohl bequemen, ihre hübschen Vorgärten unter Spaten zu nehmen, statt die Bürger (das sind die, die bürgen für die Staatsschulden...) mit Formalitäten zu schikanieren. Natürlich immer schön im Rahmen der Vorschriften in Deckung bleibend. Naja, ist ein tagtraum. Dass das Neue besser werde.....

Wenn baulich machbar, würde ich eine Variante wählen, die keine Betriebskosten (Strom, Kulturen, Entleerung) nach sich zieht.

Hardy aus dem alten Selbstversorgerforum hatte so etwas.

Landfrau

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kleinkläranlage

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 31. Jan 2011, 19:30

hallo!
Landfrau hat geschrieben:Unser Staat ist halt so. wenn er knattern geht, wird er auch die Amtsstuben nicht mehr heizen und diese Leut werden sich wohl bequemen, ihre hübschen Vorgärten unter Spaten zu nehmen, statt die Bürger (das sind die, die bürgen für die Staatsschulden...) mit Formalitäten zu schikanieren. Natürlich immer schön im Rahmen der Vorschriften in Deckung bleibend.
sorry - ein bisschen ot ...
aber weil wir ja auch gerade unter der Langeweile der Beamten leiden mussten (leiden??) -
es gibt da (in Österreich zumindest) so schön einen Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, was den Eimgriff in bestehende (genehmigte) Anlagen angeht
Begründung ist übrigens meistens das "öffentliche Interesse" :pfeif:
Oberster Grundsatz bei diesem Verfahren ist, dass der Eingriff in ein bestehendes Recht nur dann erfolgen darf, wenn dies unbedingt notwendig ist und immer nur das für den Rechtsinhaber gelindeste Mittel verwendet werden darf (Verhältnismäßigkeitsgrundsatz).

Quelle: http://www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser/Rech ... print.html

So ein Schilfbeet müsste doch dann auch reichen, um die Abwässer eines Fischteiches zu reinigen?

liebe Grüße!

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tzoing
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Re: Kleinkläranlage

#4

Beitrag von tzoing » Mo 31. Jan 2011, 20:46

ina maka hat geschrieben: aber weil wir ja auch gerade unter der Langeweile der Beamten leiden mussten (leiden??) -
tja, das ist der hauptsächliche Grund, warum ich derzeit so selten hier bin :bang:
Ansonsten kommt am Mittwoch erst mal ein (hoffentlich!) Fachmann, der uns Näheres sagen kann. Nach so vielen unterschiedlichen Empfehlungen haben wir jeden Tag eine andere Idee :dreh:
Öø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤øø¤º°`

Viele Grüße
Inge

moorhexe
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Re: Kleinkläranlage

#5

Beitrag von moorhexe » Mo 31. Jan 2011, 20:51

wir hatten auch nach dem 3 kammersystem eine schilfkläranlage gebaut.

es gibt einige vorgaben, ich glaube vom bauamt. jedenfalls nicht einfach drauflos bauen. erst die gemeinde fragen, welche auflagen es gibt.

mona74

Re: Kleinkläranlage

#6

Beitrag von mona74 » Mi 16. Feb 2011, 15:14

Erfahrung leider nicht, aber ich habe mal im Internet geschaut und diesen Anbieter zum Thema Kleinkläranlagegefunden, vielleicht kann man darüber mehr in Erfahrung bringen..?

LG
Mona

fuente
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Re: Kleinkläranlage

#7

Beitrag von fuente » Do 17. Feb 2011, 10:29

Hola Inge,
wir haben seit ein paar Jahren eine Kleinkläranlage. Es ist seit geraumer Zeit Vorschrift im Campo, ich habe aber meine Zweifel das die Leute sich daran halten, da die meisten nur in den Sommermonaten auf ihrer finca leben.
Die Anlage ist aus Kunststoff, hat einen Fettabscheider und mehrere Kammern. Der Überlauf wird in einem 3000 l Behälter aufgefangen und kann von da zum Giessen im Garten verwendet werden. Wir lassen das Wasser in eine Mulde fliessen, die mit Schilf und Riedgras bewachsen ist. Dort fliesst auch das Regenwasser vom Dach hin, sodass wir dort ein Refugio für Kröten geschaffen haben. Das Abwasser ist klar und geruchsfrei. Die erste Zeit hat es etwas gemüffelt, aber nachdem wir mehrmals ein Pulver mit Bakterien zugefügt haben hat sich das gegeben. Letztes Jahr haben wir mal den Satz entfernen lassen. Bis jetzt funktioniert alles einwandfrei. Wie die von Dir erwähnte Anlage funktioniert, weiß ich allerdings nicht.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen
fuente

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Waldschrat
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Re: Kleinkläranlage

#8

Beitrag von Waldschrat » Fr 18. Feb 2011, 18:45

Wir haben im Prinzp das gleiche Problem, wobei wir hoffen, noch bis 2015 mit der alten Grube hinzukommen. (In Sachsen gilt die Frist bis 2015)

Wir hatten uns bei Hauskauf auf diversen Messen schonmal informiert, am sympathischsten war uns eigentlich auch eine Pflanzenanlage, v.a. weil wir wahrscheinlich dann keine Pumpen bräuchten. Wir hatten uns das da:

http://www.aqua-nostra.de/

mal etwas angeschaut, scheint nicht ganz schlecht zu sein.

Kann es sein, dass dein Nachbar die Anlage nicht in der vollen Sonne stehen hat? Uns wurde geagt, das Schilf (oder was das sonst für Pflanzen sind) bräuchte volle Sonne!!! Vielleicht hat er wegen mangelnder Sonneneinstrahlung Probleme mit Pilzen?!?

Der Vorteil der Pflanzenanlagen ist angeblich, dass sie auch mal paar Wochen ohne "Nahrungszufuhr" auskommen, also mit Lastschwankungen nicht ganz so zickig sind.

Bei uns wäre die volle Sonne das Problem, weil wir nun mal mitten im Wald wohnen und mindestens die Hälfte des Tages Schatten irgendwo im Garten haben... deswegen sind wir uns nicht so sicher, was wir nu nehmen sollen.

Deswegen hatten wir uns dann weiter informiert und sind auf das da:

http://www.mutec-markgraf.com/mutec/mutec-system.php

gestoßen.

Das scheint auch sehr interessant zu sein, weil man angeblich den Klärschlamm nicht entsorgen muss, sondern ihn in einer Kompostanlage zu Kompost verrotten lassen kann!!! :)

Wir machen uns Gedanken zu den Punkten Haltbarkeit (Behälter, Elektronik, Elektrik), Zuverlässigkeit (was ist, wenn man mal 3 Wochen im Urlaub war...), Kosten (Schlammabfuhr usw), was ist bei Stromausfall?!? (gibt es Lösungen ohne Elektrik...).

Zu "ohne Elektrik" ist uns bislang nur das aqua nostra-System unter die Augen gekommen (haben das nötige Gefälle). Aber wir sind uns halt auch unsicher, was die Pflege des Pflanzenbeetes angeht (siehe Pilzbefall).

Bei uns kommt erschwerend dazu, dass wir in einem FFH-Gebiet wohnen und Verschlechterungsverbot herrscht. Nun war ich im Dezember bei einer Infoveranstaltung zu dem FFH, zu der ich nur gekommen bin, weil der rührige Sächsische Waldbesitzerverband darauf aufmerksam gemacht hat. Ich war die einzige Privatperson unter lauter "Amtsträgern" da. Bislang dachten wir immer, der Eigentümer (Landbesitzer) wäre in der Pflicht nachzuweisen, dass er durch sone Anlage das Verschlechterungsverbot nicht verletzt (ist immerhin ein großes Bauvorhaben mit Baggereinsatz usw...). Darauf klärte mich der Chef des Landesamtes für Umwelt (oder so ähnlich) auf, dass die Nachweispflicht bei der Behörde liegt!!!!

(Evtl. an landfrau: vielleicht muss die Behörde Euch erstmal nachweisen, dass Eure Anlage irgendwelche Mängel hat und das geklärte Abwasser die Kriterien nicht erfüllt!!!!! Solange das abfliesende Wasser die Grenzwerte einhält, kann Euch doch niemand was?!? Macht Euch da mal kundig!!!!! Wir jedenfalls haben uns vorgenommen, bei Behörden"willkür" uns erstmal ganz ruhig überall zu informieren...ruhig "ganz oben" - die genannte Infoveranstaltung hat mir da die Augen geöffnet....)

Also ich denke, man wird erst in 5-10 jahren mitbekommen, welches System sich unter welchen Bedingungen bewährt... :schaf_2: Momentan sind wir auch noch am Suchen und Überlegen. Naja und bezahlen möchte man es auch können...
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Re: Kleinkläranlage

#9

Beitrag von tzoing » Fr 18. Feb 2011, 20:38

Hallo zusammen,

der Sachverständige hat uns wirklich weiterhelfen können, was für einen Sachverständigen ja nicht selbstverständlich ist :mrgreen:
Vielen Dank für die ganzen Infos. Die werde ich mir in den nächsten Tagen langsam zu Gemüte führen. Bin im Moment noch ein bisschen matschig, nachdem es mir vorgestern den Kreislauf völlig zerbröselt hat.
Wir werden das Pflanzenklärbeet aber größtenteils machen lassen, weil wir den Selbstbau von der Zeit und Energie her einfach nicht schaffen...
Öø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤øø¤º°`

Viele Grüße
Inge

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Re: Kleinkläranlage

#10

Beitrag von roland » Fr 18. Feb 2011, 21:00

Hi,
wie ist das mit den ganzen Klein- oder Pflanzenkläranlagen:
Wenn man ein Kompostklo hat, gibt es ja nur noch wenig feste Bestandteile im Abwasser, ist hier ein Absetzbecken oder ähliches überhaupt noch nötig?
Und, wenn man so ein Teil bauen muss, weils halt vorgeschrieben ist: Was passiert, wenn die Jahrelang nicht abgesaugt wird, weil sie eben aus oben genannten Gründen nie voll wird - führt das bei den Kleinanlagen zu Problemen?

Warum ich Frage: das Grundstück, das ich vielleicht erwerben will, soll mit einer Sammelgrube ausgestattet werden, die dann regelmässig abgepumpt würde. Das will ich natürlich gerne umgehen und das Abwasser auf dem Grund selbs versorgen, wenn schon kein Anschlusszwang besteht.

Roland

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