Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

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Nimrodel
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Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#1

Beitrag von Nimrodel » So 29. Mai 2016, 15:24

Hallo!
ich würe gern Meinungen über diese Frage bekommen: würdet ihr Regenwasser von einem (alten) Asbest-Dach sammeln und zur Gemüsegarten-Bewässerung nutzen? Die Befürchtung wäre, dass sich vom Dach gelösten Asbest-Fasern auf der Erde ansammeln und während der Gartenarbeit eingeatmet werden.
Ich habe schon die Frage ans Umweltamt gestellt; Die Antwort (s. ein Teil davon unten) hat mir nicht so viel geholfen, klingt wie "eigentlich wahrscheinlich ok, aber soll man trotzdem nicht machen..". Was ich komisch finde, ist dass es nur von Nutzpflanzen gesprochen wird, obwohl die einzige Gefahr bei Asbest das Einatmen ist. Oder??
Was würdet ihr machen? Regenwasser trotzdem sammeln oder doch weiter mit Brunnenwasser bewässern?

Das Umweltbundesamt verfügt hierzu über keine aktuelle Expertise; wir halten das Risiko einer Freisetzung von Asbestfasern in gesundheitsrelevanten Mengen aufgrund von früheren Erfahrungen mit der Bewertung der Freisetzung von Fasern aus Asbestzement-Rohrmaterialien aber eher für gering.
Aus Vorsorgegründen möchten wir Ihnen dennoch empfehlen, von Asbestzement-Dächern oder -Flächen gesammeltes Regenwasser nicht zum Bewässern von Nutzpflanzen, die zum Verzehr bestimmt sind, zu verwenden.
Unser Blog, über unser neues Leben auf dem Land: https://hofimmekath.wordpress.com/home

Manfred

Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#2

Beitrag von Manfred » So 29. Mai 2016, 15:47

Ich würde es nicht tun.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#3

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 29. Mai 2016, 16:30

Ich hätte da keine Bedenken.

Eternit und Consorten setzen die Fasern ja nur frei wenn sie mechanisch beansprucht (Biegen beim Tragen, abrieb wenn man die Platten aufeinander schichtet) oder sie bearbeitet (sägen, bohren, schleifen) werden.
Liegen die Platten aber still aufm Dach löst sich da nix und dann kommt auch nix in Gießwasser.

Selbst wenn sich etwas lösen sollte (ein Sturm reist eine Platte runter o.ä.) würde ich weiter damit giesen.
Bilden sich 2g Staub (was ja auch schon viel wäre) und die werden in ein IBC Container gespült hast du 2g Staub auf einen Kubikmeter Wasser, so hast du eine Konzentration von 0,0002%, jetzt giest du 10 Liter auf einen Quadratmeter hast du ganze 0,002g Staub auf einen Quadratmeter aufgebracht der sich durch das viele Wasser innig mit der Erde vermischt hat.

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lianehomann
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Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#4

Beitrag von lianehomann » So 29. Mai 2016, 17:09

Ich habe für mich und meine Situation entschieden, es zum Bewässern zu verwenden. Schädlich sind die Fasern nur beim Einatmen. Und, sollten sich Fasern durchs Regenwasser lösen, gelangen sie wohl so oder so in die Luft in meinem Garten. Egal ob ich das Regenwasser zum Gießen nehme oder es unter dem Regenwasserabfluß versickert - weil ich das Wasser vom Schuppendach kann nicht in die Kanalisation leiten kann. Einzige Alternative wäre ein neues Dach, aber das steht zur Zeit nicht zur Debatte. Deshalb denke ich, dann kann ich genauso gut damit gießen.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#5

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 29. Mai 2016, 18:15

wenn Du immer genügend bewässerst, dass der Boden nie staubtrocken wird, kann ja eigentlich auch Nichts zum Einatmen aufgewirbelt werden.
Wir verwenden das Wasser vom Eternit-Dach für den Garten, allerdings haben wir auch eine 3-Kammer-Zisterne, wobei das Wasser vom Dach in die erste Kammer fließt, und erst in der 3. Kammer entnommen wird. Vielleicht reicht ja die Zeit zwischen Zufluss und Verbrauch, dass sich die Fasern absetzen :im:
Auch für die WC-Spülung verwenden wir das Wasser, aber nicht für die Wäsche - sicherheitshalber.

@ Ölkanne: allein durch die thermische Ausdehnung bewegen sich die Teile der Dacheindeckung im Tagesgang gegeneinander.
Die Freisetzung erfolgt permanent - leider..., und es ist wie mit der ionisierenden Strahlung: die Dosis beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, aber im Prinzip genügt eine einzelne Faser...

Olaf
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Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#6

Beitrag von Olaf » So 29. Mai 2016, 18:22

Ich würd es tun. Vielleicht weil ich Ossi bin. Bei den alten Dächern löst sich, durch Flechtenbewuchs und so, eigentlich nix. Die Empfindlichkeiten beim Abriss und der Entsorgung mögen berechtigt sein, aber in dem Wasser sollte eigentlich nichts sein.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#7

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 29. Mai 2016, 18:48

Olaf hat geschrieben:Ich würd es tun. Vielleicht weil ich Ossi bin. Bei den alten Dächern löst sich, durch Flechtenbewuchs und so, eigentlich nix. Die Empfindlichkeiten beim Abriss und der Entsorgung mögen berechtigt sein, aber in dem Wasser sollte eigentlich nichts sein.
LG
Olaf
leider habe ich gerade `was Anderes gefunden:
Das Niederschlagswasser vom Dach aus unbeschichteten Asbestzementplatten darf ganz normal in die Kanalisation geleitet werden, es ist aber wegen dem möglichen Gehalt an abgewitterten Asbestfasern nicht empfehlenswert, dieses Wasser weiterzuverwenden, z.B. für die Gartenbewässerung.
http://www.umweltinstitut.org/archiv/ar ... sbest.html

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Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#8

Beitrag von osterheidi » So 29. Mai 2016, 19:02

das kenne ich auch so. bei prasselndem regen sollen sich auch fasern lösen

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#9

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 29. Mai 2016, 19:43

Das Umwelt"institut", das kein Institut ist, kannste in der Pfeife rauchen :pfeif:

Benutzer 146 gelöscht

Re: Regenwasser aus Asbest-Dach zur Bewässerung sammeln?

#10

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 29. Mai 2016, 20:13

Oelkanne hat geschrieben:
Das Umwelt"institut", das kein Institut ist, kannste in der Pfeife rauchen :pfeif:
ich bin immer wieder fasziniert von Deiner differenzierten, messerscharfen, und auf profunder Sachkenntnis aufbauenden Argumentationsweise :mued:

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