Das Problem beim Biogas ist, dass die Humusgehalte im Boden sinken, weil zu viel Kohlenstoff abgefahren bzw. zu wenig zurückgeführt wird.ihno hat geschrieben: hier wird seit ca . 20 Jahren vermehrt Mais für die Biogasanlagen angebaut , seit 10 Jahren steigt der Nitratwert in den Brunnen für die Wasserwerke. Also entweder sind die Richtwerte für die Ausbringung zu hoch oder sie werden einfach nicht eingehalten.
Das Biogassubstrat enthält fast keinen Kohlenstoff (der wird ja in der Anlange in Methan umgewandelt), im Gegensatz zu den Wirtschaftsdüngern aus der Tierhaltung.
Und je geringer der Humusgehalt des Bodens ist, desto schlechter kann der Boden Stickstoff zwischenspeichern und umso schneller landet er im Grundwasser.
Deshalb haben wir ja diese gegenläufigen Effekte. Wo viel zu viel Vieh steht, wie in den Intensivmast-Hochburgen im Nordwesten ist zu viel Stickstoff da. Und wo die Tiere fehlen, wird der ausgebrauchte Kunstdünger mangels Humus nicht ausreichend im Boden festgehalten wie z.B. in den Ackerbau- und Weinbaugebieten Unterfrankens. Beides führt zu erhöhten Nitratgehalten.
In den Grünlandregionen Süd- und Ostbayerns gibt es trotz der vielen Rinder und der bis vor kurzem noch erteilen Ausnahmegenehmigungen für mehr als 170 kg N / ha aus Wirtschaftsdüngern fast keine Probleme, weil die hohen Humusgehalte der Böden den Stickstoff puffern und für die Pflanzen nach Bedarf verfügbar machen.
Mit etwas Vernunft wäre das alles relativ einfach zu lösen:
Die Tierhaltung besser über die Fläche verteilen und Humus aufbauen, wo er fehlt.
Würde die zulässige Stickstoffdüngung sich am Humusgehalt der Böden orientieren und gäbe es eine sinnvolle Flächenbildung in der Tierhaltung, mit entsprechendem Außenschutz, dann, hätten wir einige Probleme weniger.
Dann könnte niemand mehr 300 kg N aus Kunstdünger auf Böden mit 1,5% Humus werfen und die Ballung der Intensivtierhaltung an den Rheinhäfen wäre auch Geschichte oder würde durch Abtransport des Wirtschaftsdüngers in Mangelregionen (viel mehr als das bisher schon geschieht) abgemildert.