Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#251

Beitrag von Manfred » Di 26. Sep 2017, 14:25

Die Strategie lieber einen sicheren Ausbruch in Kauf zu nehmen als das geringe Risiko eines vorzeitigen Ausbruchs könnte ich evtl. verstehen, wenn gleichzeitig an Maßnahmen zum Überstehen eines Ausbruchs gearbeitet würde. Die kann ich aber nirgends erkennen (außer der Eigenschutz-Vorsorgemaßnahmen einiger Superreicher, die langjährig in ihren Bunkern überdauern könnten).

Benutzer 146 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#252

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 26. Sep 2017, 15:03

rein mathematisch ist die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs, auf einen "politisch relevanten" Zeitraum bezogen, vermutlich ohne zusätzlichen "Eingriff" geringer, als mit. Dazu kommt: wie sieht es denn mit dem Verhältnis von technisch abführbarer Energie aus so einer Magmakammer im Verhältnis zur Energiezufuhr aus dem Erdmantel aus?
Ich stell mir gerade vor, ein Schwarm Fruchtfliegen würde versuchen, das Überkochen eines auf dem Herd vergessenen Milchtopfes durch den abkühlenden Luftstrom ihrer koordinierten Flügelschläge zu verhindern :)
Und wie sollen solche Maßnahmen zum Überstehen eines Ausbruchs denn aussehen? Ist doch das Gleiche wie mit der Asteroiden-Problematik: Gefahr erkannt, es wird fleißig beobachtet (so weit das Geld reicht) und Spielfilme und Dokus produziert, aber in Sachen Prävention oder Folgen-Management tut sich nichts.
Würde ja auch die Haushalte belasten, die gerade stark für die Technologien zur mittelbaren und unmittelbaren Erzeugung eines anthropogenen, globalen Massensterbens benötigt werden.
So what? - ab und zu etwas global extinction hat noch keinem (Planeten) geschadet... :aeh:

Rati
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Re: Newsticker zur Energiewende

#253

Beitrag von Rati » Di 26. Sep 2017, 15:17

Manfred hat geschrieben:Die Strategie lieber einen sicheren Ausbruch in Kauf zu nehmen als das geringe Risiko eines vorzeitigen Ausbruchs könnte ich evtl. verstehen, wenn gleichzeitig an Maßnahmen zum Überstehen eines Ausbruchs gearbeitet würde. Die kann ich aber nirgends erkennen (außer der Eigenschutz-Vorsorgemaßnahmen einiger Superreicher, die langjährig in ihren Bunkern überdauern könnten).
Na ja,wenn mensch sich die gerade bestehende "freunschaftliche Lage der zusammenarbeit aller Völker" anschaut, wäre es schon erstaunlich wenn gerade bei diesem Punkt eine gemeinsame Vorbereitung möglich ware.
Gut zumindest bei einem der Vulkane hätte dann der Spruch "Amerika first" seine Berechtigung.
Bei einem anderen wäre es leider Germanie first.
frodo hat geschrieben:Dazu kommt: wie sieht es denn mit dem Verhältnis von technisch abführbarer Energie aus so einer Magmakammer im Verhältnis zur Energiezufuhr aus dem Erdmantel aus?
Ich erinnere mich mal eine Doku gesehen zu haben in der beschrieben wurde was es für Möglichkeiten geben könnte, letztendlich wurde aber dort auch gesagt das die tatsächlichen Folgen eines Eingreifens einfach nicht kalkulierbar sind und durchaus auch zu einer Verschlimmerung führen könnten.

zurück zum Thema:
Manfred hat geschrieben:Diese Art Einsparung durch Konsum- und Komfortverzicht ist halt nur schwer zu vermitteln und wird nur von wenigen Betrieben. Und viele derjenigen, die bisher nicht daran teilhaben können, würden gerne aufschließen.
ja, hast recht dabei wäre es die am einfachsten und schnellsten durchfürbare Maßnahme und die welche schon im Luxus schwelgen müssten nicht einmal in babarische Zeiten zurückfallen um denen die aufschließen wollen vernünftige Energiemengen bereitstellen zu können.
Aber wie du schon schreibst.:
Manfred hat geschrieben:Aber auf mich hört ja niemand
:aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Newsticker zur Energiewende

#254

Beitrag von emil17 » Mi 27. Sep 2017, 12:48

viktualia hat geschrieben: sparen ist gleich bremsen. Wenn ich bei meinem Boiler 1000Watt weniger nehme, muss ich länger warten, bis es warm wird, Punkt.
(Ich muss euch doch nix über den "Grundumsatz" von Maschinen erklären, oder?)
Wie gesagt, es geht um den Wirkungsgrad.
Der wird definiert als Aufwand pro gewünschtem Output - was output ist kann man relativ frei wählen.
Im Falle des Autos:
Die Autoindustrie definiert den Wirkungsgrad als Treibstoffverbrauch pro Strecke und Fahrzeuggewicht. Da sind grosse Fahrzeugt gut.
Wenn du den Wirkungsgrad aber mit dem Zweck der Fahrt in Beziehung setzest (ich habe 1700 Kilo Auto 4 Kilometer bewegt, um Brötchen zu holen und den Kompost wegzubringen" dann ist der Wirkungsgrad lausig.
Im Falle des Boilers:
Wenn das Ziel ist, möglichst schnell Wasser zu erwärmen, dann sind Watt das Hilfsmittel der Wahl.
(Ich muss euch doch nix über den "Grundumsatz" von Maschinen erklären, oder?)
Nö, aber vielleicht mal nachlesen:
Grundumsatz ist etwas anderes, beispielsweise der Energieaufwand, um eine Einsatzbereitschaft überhaupt erst aufrechtzuerhalten oder einen Service einer Maschine zeitnah abrufen zu können. Beim Boiler wäre das der Stromverbrauch, um den Boilerinhalt auf Nenntemperatur zu halten.

Man kann aber sparen, wenn man z.B. den Boiler schlau aufstellt, nämlich im Bad statt im Keller, dann habt man kurze Leitungswege und die Abwärme ist nicht verloren, sondern heizt das Bad. Nur hilft es da nicht weiter, den Boiler alleine zu verbessern.

Wenn ich im Sommer Warmwasser in einer thermischen Solaranlage bereite, dann habe ich noch viel mehr gespart, weil zugleich auch das Dach unter den Kollektoren weniger warm wird und eine vorhandene Klimaanlage weniger zu tun hätte. Baue ich mein Haus schlau, brauch ich gar keine Klimaanlage, weil man Häuser mit angenehmem Innenklima rein passiv bauen kann.
Das braucht aber Mitwirkung des Architekten, mithin vorausschauende Planung, und Zusammenwirken verschiedener Baugruppen.
Also ginge es um neue Maschinen oder was Modulares, mit dem der Verbraucher seinen Kram effektiver nutzen kann.
Egal, welche Quelle genutzt oder welches Ziel verfolgt wird.
Eben nicht nur, und überhaupt nicht egal. Es geht vor allem darum, unnütze Vorgänge zu vermeiden (ein ungenütztes Ferienhaus durchzuheizen, beispielsweise) oder durch Synergieeffekte Energie besser zu nutzen, z.B. indem man eine Heutrocknungsanlage neben einer Gaspipeline-Pumpstation aufstellt, so dass deren Abwärme nicht verloren ist.
Ich bin der Meinung, dass man einen geschätzten Drittel an Energie einsparen kann, ohne irgend einen Verlust an Lebensqualität zu erfahren.
Diese Art Energiesparen kann man nicht mit rein technischen Massnahmen alleine erreichen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#255

Beitrag von emil17 » Mi 27. Sep 2017, 12:59

Die Sache mit dem Anzapfen von Megavulkanen ist ja rein wegen den potentiell vorhandenen Energiemengen vielversprechend.

Weil ich aber immer gegen alles technische bin, was nicht schon der Opa so gemacht hat, folgende Einwände:

Man hat dann ungeheure thermische Leistungen in Yellowstone oder Indonesien.
Das ist nicht gerade im Zentrum des grössten Bedarfes.

Wenn das Ding trotzdem zornig wird und ausbricht, ist plötzlich ein Drittel der Weltenergieversorgung weg, samt der kostbaren Infrastruktur, um den dort geernteten Heissdampf in Strom oder Treibstoff umzuwandeln.
Soll ich an den Hintern frieren und von Hand waschen müssen, weil in Neuseeland eine Magmablase geplatzt ist oder weil irgend ein spinnerter Diktator mit einem kleinen Staatsstreich plötzlich Herr über die halbe Weltenergieversorgung geworden ist?

Energieversorgung muss umweltverträglich, nachhaltig erneuerbar, dezentral und redundant sein, denn es handelt sich um einen Grundbedarf des Lebens.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#256

Beitrag von Manfred » Mi 27. Sep 2017, 14:26

emil17 hat geschrieben:Wenn das Ding trotzdem zornig wird und ausbricht, ist plötzlich ein Drittel der Weltenergieversorgung weg, samt der kostbaren Infrastruktur, um den dort geernteten Heissdampf in Strom oder Treibstoff umzuwandeln.
Und du meinst, eine solarmodul-basierte Energieversorgung brummt munter weiter, wenn die Atmosphäre sich auf Jahre verdunkelt?
(Auch ein Punkt, den ich schon mehrfach kritisiert habe.)
Mega- und Großvulkane gibt es diverse auf der Erde.
Und einige hundert km um so einen Ausbruch wäre danach vermutlich nicht mehr viel übrig, was man noch zentralisiert versorgen könnte...

viktualia

Re: Newsticker zur Energiewende

#257

Beitrag von viktualia » Mi 27. Sep 2017, 18:44

Diese Art Energiesparen kann man nicht mit rein technischen Massnahmen alleine erreichen.
Weils halt nicht EnergieSPAREN sondern EnergieVERSCHWENDUNG REDUZIEREN ist.
Und nicht in den Geräten, sondern den Köpfen stattfinden muss.

Jep, Frodo, Emil, ihr habt recht mit dem "Wirkunsgrad", mea culpa,
aber das liefe ja bei Verbesserung auch auf Neukauf hinaus, da mein altes Gerät halt dadurch nix spart.
Und sparen durch kaufen ist eher eine der neuen Zivilisationskrankheiten in meinen Augen....
(Nicht nur auf Elektogeräte bezogen, allgemein.)

Energieversorgung muss Vielgestaltig sein, seid ihr grad bei nem entweder/oder?

Viele kleine Versorger, damit nicht so viele Große nötig sind. Große Versorger für große Abnehmer.*
Die Versorgung der Industrie bedarf einer anderen Vision als die der Haushalte;
in Städten braucht es andere Konzepte als auf dem weniger besiedelten Land.
Soweit sind wir uns (hier) doch einig, oder?

Ich liebe ja low-tec und zieh mich auch gleich aus dem Thema zurück, das Oxymoron "Energiesparen" reicht;
die schwurbelige Seite, wie das "Denken" von EnergieGEBRAUCH durch die Sprache geformt wird
und damit ja auch das planen und handeln,
die mach ich erst mit mir aus.

*aber bitte keine Großindustrie am Laacher See. https://de.wikipedia.org/wiki/Laacher_See

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Thomas/V.
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Re: Newsticker zur Energiewende

#258

Beitrag von Thomas/V. » Mi 27. Sep 2017, 19:23

Hallooo, jemand zu Hause?

Jede nicht für Wachstum verschwendete Energie (oder Rohstoff) führt zum Kollaps des Wirtschaftssystems!
Deswegen ist auch niemand in der Politik daran interessiert, tatsächlich Energie zu sparen.
Wie oft soll ich denn das noch erzählen?
Wenn ihr die Energie- und Rohstoffverschwendung tatsächlich bekämpfen wolt, dann müßt ihr zuerst das Wirtschaftssystem ändern!
Wie soll denn exponentielles Wachstum stattfinden, wenn weniger verbraucht wird? :pfeif:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

viktualia

Re: Newsticker zur Energiewende

#259

Beitrag von viktualia » Mi 27. Sep 2017, 19:55

Hallooo, jemand zu Hause?
Ist das eine Einladung an mich, dir darzulegen, dass du an den Teufel glaubst?
Lieber Thomas, lass es mich so sagen: ich halt mich mit schwurbeln aus dieser Techniksammlung,
und du dich mit deinen Huldigungen des Unguten.

So, und jetzt noch: klar hast du recht. Zum Glück kann ich aber auch ans Gute glauben.
Es lebe der Konjunktiv!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#260

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 27. Sep 2017, 21:15

Thomas/V. hat geschrieben:Wie soll denn exponentielles Wachstum stattfinden, wenn weniger verbraucht wird? :pfeif:
viktualia hat geschrieben:Zum Glück kann ich aber auch ans Gute glauben.
Die erste Aussage ( von Thomas) hat mit Glauben ( ans Gute von viktualia) nicht wirklich etwas zu tun, das eine ist mE eine logisch faktische Feststellung die einen gewissen Wahrheitsgehalt hat. Ans Gute im Menschen oder sonst was zu glauben ist löblich, tue ich auch (manchmal mit Zähne zusammenbeißen) ist aber weder logisch noch faktisch. :holy:

Blöderweise wird beim Energiesparen meist nur über die zunächst sichtbare Energieeinsparung geredet. Wie sieht es mit der Energie aus, die zur Herstellung eines Energiesparprodukts gebraucht wird und wie sieht es aus bei der Vernichtung eines Energiesünders. Im Klartext:

Kühlschrank 10 Jahre voll funktionsfähig vielleicht Energieeffizienz XXX behalten oder gegen neuen AAA eintauschen. Was ist Energiesparender?

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