Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
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Rohana
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Re: Newsticker zur Energiewende

#561

Beitrag von Rohana » Di 1. Feb 2022, 16:21

Ferry hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 08:03
Aber Professoren verdienen wirklich genug um sich Mühe zu geben!
Es macht keinen Unterschied im Verdienst ob einer sich Mühe gibt oder nicht :im:

So vielfältig wie die Menschen anderswo sind auch die Profs. Es gibt welche die engagieren sich sehr in der Lehre, andere sitzen lieber im Elfenbeinturm und treiben ihre Forschung voran und sehen die Lehre als lästiges Anhängsel, es gibt kauzige, umgängliche, schwierige, liebenswerte... manchmal alles gleichzeitig :mrgreen: und das kannst du von aussen einfach nicht beurteilen, ob sich jemand "Mühe" gibt oder nicht, und wenn ja ob das temporär oder permanent ist, vielleicht nur in einer Hinsicht oder generell...
penelope hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 09:09
Wer nicht einen gewissen Ehrgeiz und Leidenschaft für sein Fachgebiet mitbringt, kommt in der Regel sonst einfach nicht so weit.
So ist es. Wobei diese Leidenschaft sich nicht zwingend auf die Lehre erstrecken muss :hmm:
Zudem hat sich seit Diplom/Magister-Zeiten auch einiges intern an den Hochschulen getan. Inzwischen ist es Standard, dass Lehrveranstaltungen ganz regelmäßig evaluiert werden, es müssen Qualitätsberichte abgeliefert werden, es gibt wahnsinnig aufwendige Akkreditierungsverfahren usw.. Da passiert schon einiges, was man auf den ersten Blick von außen nicht gleich sieht.
Dummerweise sind diese Evaluierungen und noch mehr die Akkreditierungsverfahren unheimliche Papiermonster, die Ressourcen binden und nur sehr bedingt weiterhelfen (Hey super, wir haben xzig Stunden aufgewendet damit externe Schnüffler uns sagen können was wir auch so schon wussten! Hurra wir sind akkreditiert!). Wie in anderen Bereichen auch gibt es für die zusätzlichen Organisationsaufwand keinerlei Kompensation.


... aber ich glaube wir schweifen vom Thema Energiewende ab :holy:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Newsticker zur Energiewende

#562

Beitrag von penelope » Di 1. Feb 2022, 16:50

Vom Thema Energiewende weit ab sind wir wirklich.

Aber nur ein letzter kurzer Einwand, dass ich ebenso deine Aussage zu Akkreditierungsverfahren viel zu allgemein finde. Genau so etwas ist ja nun mein täglich Brot und ich bin absolut nicht der größte Fan der ganzen Sache. Aber auch da kann es so oder so laufen. Es gibt auch Verfahren, in denen am Ende ganz substanzielle Veränderungen herauskommen. Und sooo selten ist das nicht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#563

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 1. Feb 2022, 17:26

Ferry hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 08:03
Aber Professoren verdienen wirklich genug um sich Mühe zu geben!
Naja, es geht. Es ist mehr als ein normaler Arbeiter aber reich wird man davon auch nicht: in Sachsen-Anhalt bekommt ein Professor 5818,6 € brutto im Monat.
Bei gleicher Arbeitsbelastung und Verantwortung ist in der Wirtschaft deutlich mehr drin.

Entweder wird man Prof fürs Klingelschild (und Ego) oder weil man Spaß an der Lehre hat.
Aber fürs Forschen gibt's in der Wirtschaft mehr Geld und Möglichkeiten.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#564

Beitrag von penelope » Di 1. Feb 2022, 17:37

Das ist das reine Grundgehalt. Bedeutet: drunter liegt keiner, aber es gibt durch diverse mögliche Zulagen noch einiges an Luft nach oben.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#565

Beitrag von Ferry » Di 1. Feb 2022, 17:45

Wenn du 5800€ als nicht viel bezeichnest.... Ich bin baff.
Ich kenne niemanden der so viel verdient (ausser der Professor an der Uni- jetzt weiß ich wie er sich hier ein Haus kaufen konnte trotz Wohnung in Berlin und 4 Kindern).

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Re: Newsticker zur Energiewende

#566

Beitrag von Ferry » Di 1. Feb 2022, 17:46

Muss mich selbst berichtigen. Eine Frau weiß kenne ich noch die vermutlich noch mehr verdient.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#567

Beitrag von penelope » Di 1. Feb 2022, 17:58

Dass man in der freien Wirtschaft easy mehr Geld rausholen kann, ist auch viel Wunschdenken 😉

Die reine Untergrenze eines Professorengehalts liegt über dem Durchschnitt eines Ingenieurs. Und so eine Professur wird auf Lebenszeit verliehen. Damit hat man schon seine Schäfchen im trockenen.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#568

Beitrag von Rohana » Di 1. Feb 2022, 18:30

penelope hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:58
Dass man in der freien Wirtschaft easy mehr Geld rausholen kann, ist auch viel Wunschdenken 😉

Die reine Untergrenze eines Professorengehalts liegt über dem Durchschnitt eines Ingenieurs. Und so eine Professur wird auf Lebenszeit verliehen. Damit hat man schon seine Schäfchen im trockenen.
... und jetzt mal kurz nachdenken was man alles so tun muss um an eine Professur zu kommen. Die gibt's weder umsonst noch wie Sand am Meer.


Die Akkreditierungen... klar kommt's n bisschen drauf an wer die wo, mit und an wem und wozu macht. Was trotzdem immer so ist: Es kostet viel Zeit, und das ist Zeit bzw. Personal was seine üblichen Aufgaben nicht erledigen kann. Wirklich profitieren tun davon die Akkreditierungsunternehmen. *duckundweg*
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Re: Newsticker zur Energiewende

#569

Beitrag von sybille » Di 1. Feb 2022, 18:31

Oelkanne hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:26
Ferry hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 08:03
Aber Professoren verdienen wirklich genug um sich Mühe zu geben!
Naja, es geht. Es ist mehr als ein normaler Arbeiter aber reich wird man davon auch nicht: in Sachsen-Anhalt bekommt ein Professor 5818,6 € brutto im Monat.
Bei gleicher Arbeitsbelastung und Verantwortung ist in der Wirtschaft deutlich mehr drin.

Entweder wird man Prof fürs Klingelschild (und Ego) oder weil man Spaß an der Lehre hat.
Aber fürs Forschen gibt's in der Wirtschaft mehr Geld und Möglichkeiten.
Es geht :aeh: Ein normaler Arbeiter wäre sicher froh wenn er die Häfte hätte. Ich übrigens auch.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#570

Beitrag von emil17 » Di 1. Feb 2022, 20:19

Also, zu Profs und so: ich kenne den Laden von innen.

Ob jemand gut in der Lehre ist oder nicht, hängt, Rohana hat es gesagt, ausschliesslich von der Person ab. Gute Lehrer kommen deswegen leider nicht in wissenschaftliche Ehren, schlechte Professoren in der Lehre wurden nur deshalb noch nie geschasst.
Die Persönlichkeiten, die ihren Ehrgeiz darin sehen, nach der Professur hauptsächlich Nachwuchs zu fördern und ihre Erkenntnisse der Allgemeinheit verständlich zu kommunizieren, gibt es, aber sie sind leider selten.
Das hat damit zu tun, dass das Evaluationsverfahren für Berufungen hauptsächlich auf Publikationen beruht, und hier fliegt bald raus, wer nicht rechtzeitig erkennt, wie das funktioniert. Wer seine Ergebnisse verständlich publiziert oder gar interdisziplinär denkt, ist nicht kompetitiv und verliert Zeit - die akademische Karrierre und damit die wirtschaftliche Zukunft hängt davon ab. Wirtschaftlicher Druck alleine hat aber noch nie Kreativität gefördert.
Als berufener Professor hätte man die Zeit, aber viele haben es bis dann verlernt.
Ein häufiger Typ sitzt also in Gremien, wo Forschungsgeld gesprochen wird, lässt lästige Lehre soweit möglich durch Assistenten machen, schreibt Expertisen (nicht Peer Reviews, dazu sind die PostDocs da), treibt seine PostDocs zum Publizieren an (damit sein Institut in den internationalen Rankings aufscheint) und erfährt am wöchentlichen Forschungsseminar, was er gerade am Entdecken ist (---> siehe das Büchlein von S. Bär, Forschen auf deutsch).
Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen, und zum Glück nicht wenige. Das sind die Typen, die für ihr Fach begeistern können.

Die Evaluationen der Institute durch Studierende leiden daran, dass viele mit der Erwartung an die Uni kommen, bespasst zu werden, und dann entsprechend bewerten. Vieles muss man sich aber einfach erarbeiten, und das ist für den heutigen Zeitgeist offenbar altmodisch. Ich halte es für offenbaren Unsinn, dass man sich zur Evaluation hauptsächlich auf die Rückmeldung von Studierenden stützt. Zudem ist Forschung etwas, was noch keiner genau so getan hat. Dazu braucht es Kreativität. Wettbewerb mit selbstgemachten Kriterien (Publikationsranking, likes der Studenten) züchtet bloss Mittelmass.
Publikationstätigkeit und Medienpräsenz für anspruchsvolles fachfremdes Publikum ist mindestens so wichtig, gilt aber im Ranking nichts. Es kann natürlich nicht jeder ein Lesch sein, aber etwas mehr in der Richtung würde sehr viel mehr für ein Fach bewirken als für fast alle unleserliche bis unzumutbare Fachpublikationen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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