Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#511

Beitrag von emil17 » Mi 12. Jan 2022, 23:25

OC2 -Gewinnung aus Luft ist energetisch deswegen sehr ineffizient, weil es nur zu 400 ppm dort vorkommt, weil man mithin also grosse Luftmengen für wenig CO2 behandeln muss. Das hat etwas mit Thermodynamik und Entropie zu tun. Die grünen Pflanzen müssen deshalb sehr viel Aufwand treiben, das CO2 anzureichern, bevor sie es in den Photosyntheseprozess einschleusen.

Deshalb halte ich Luft-CO2 als Ausgangssubstanz zur energetischen Speicherung für wenig aussichtsreich und deshalb sucht Bill Gates vermutlich immer noch nach einer effizienten Lösung. Wasser als Ausgangssubstanz hat demgegenüber sehr viel Vorteile, und das spricht für Wasserstoff, auch wenn das Gas unangenehme Eigenschaften hat.

Es ist übrigens ziemlich unhöflich, in Diskussionen den anderen vorzuwerfen, sie hätten keine globale Lösung für ein Problem, von dem man weiss oder bei ernsthafter Beschäftigung mit dem Thema wissen müsste, dass zurzeit noch keine bewährte und auch noch wirtschaftliche und auch noch langfristig umweltverträgliche Lösung existiert.
ich halte Herrn Gates nicht für einen unfähigen Ignoranten, der von dem, was er behauptet oder hofft keine Ahnung hat, bloss weil er etwas verfolgt, das ich aufgrund meines Wissens für wenig aussichtsreich halte.

Die Lösung dürfte sein, dass man verschiedenes ausprobiert und nicht gleich einen ideologischen Kampf anfängt, weil der andere auf anderen Wegen zum gleichen Ziel kommen will. Deswegen halte ich es auch für unglücklich, wenn man bei der E-Mobilität nur auf Akkustrom oder nur auf Brennstoffzelle setzt.
Es kann ja sein, dass es sich wirtschafltich darstellt, lokal mit überschüssigem Strom von der eigenen PV-Anlage Treibstoff für die Brennstoffzelle im E-Auto zu machen. Das kann Wasserstoff sein. Wenn das dann plötzlich sehr viele so machen, ist Wasserstoff doch eine Lösung, auch wenn es sich nicht um mega-Anlagen handelt. Das nur so als ein mögliches Szanario von mehreren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#512

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 12. Jan 2022, 23:32

Irgendwo weiter oben haben wir Mal ausgerechnet wie viel Energie man Speicher muss um einen Tag Dunkelflaute zu überbrücken...
... wenn man PTG nutzt reicht der größte Speicher Deutschlands nicht Mal zwei Tage.

und dann müssen vier Tage volle Lotte Sonne und steife Briese sein um den Speicher wieder aufzufüllen.

Theoretische Überlegungen.
Es ist nicht möglich die Kaverne in 2 Tagen zu leeren.

Es ist auch nicht so einfach möglich diese riesigen Mengen Energie zu speichern...
... die Natur brauchte dafür tausende Jahre was wir an einen Tag verbrauchen.

Ferry
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Re: Newsticker zur Energiewende

#513

Beitrag von Ferry » Do 13. Jan 2022, 02:08

Ein Bekannter von mir hat eine sehr kritische Sicht auf das heizen mit Erdwärme. Er meint solange nur einzelne Häuser damit geheizt werden ist es sicher kein Problem. Wenn aber viele so heizen wird der Erde richtig Temperatur entzogen und damit auch den Mikroorganismen die in ihr leben sprich wir töten damit Leben... welche Auswirkungen da hat kann man nur raten...

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emil17
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Re: Newsticker zur Energiewende

#514

Beitrag von emil17 » Do 13. Jan 2022, 08:34

Oelkanne hat geschrieben:
Mi 12. Jan 2022, 23:32
... die Natur brauchte dafür tausende Jahre was wir an einen Tag verbrauchen.
Das kommt dem eigentlichen Problem schon näher.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#515

Beitrag von emil17 » Do 13. Jan 2022, 08:59

Ferry hat geschrieben:
Do 13. Jan 2022, 02:08
Ein Bekannter von mir hat eine sehr kritische Sicht auf das heizen mit Erdwärme. Er meint solange nur einzelne Häuser damit geheizt werden ist es sicher kein Problem. Wenn aber viele so heizen wird der Erde richtig Temperatur entzogen und damit auch den Mikroorganismen die in ihr leben sprich wir töten damit Leben... welche Auswirkungen da hat kann man nur raten...
Da wäre ich jetzt nicht so besorgt: Mikroorganismen halten sehr viel mehr aus als alle anderen Lebenwesen, und eine Erdwärmesonde verwandelt ja nicht den Boden in einen Eisklotz. Was man der Erde mit Überbauung, Übernutzung, Abfällen, Chemikalien usw. antut ist da sehr viel schlimmer. Man versucht auch, die Erde so wenig wie möglich abzukühlen, denn je tiefer die Temperatur in der Schicht ist, wo sich die Sonde befindet, desto schlechter ist der Wirkungsgrad der Wärmepumpe.
Die Wärme der obersten Bodenschichten, worin sich die Sonden befinden, wird zudem fast nur vom Klima geliefert - wenn man nicht gerade in einer Gegend mit vulkanischer Bodenheizung lebt. Was man im Winter rausholt, kommt im Sommer von oben her wieder nach.
Das Problem der Wärmepumpenheizungen ist, dass sie im Winter eine sehr hohe Grundlast an Stromverbrauch erzeugen, und zwar umso mehr, umso kälter es ist. Erdwärmepumpen sind in der Einrichtung teurer als solche, die die Umgebungsluft ausnutzen, dafür deutlich besser, wenns knackig kalt ist. Und sie nerven nicht mit Ventilatorengebrumm.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Newsticker zur Energiewende

#516

Beitrag von Ferry » Do 13. Jan 2022, 09:08

Ews gibt 2 verschiedene Erfwärme anlagen. Die Flachen, die viel Platz brauchen und die Tiefen. Da wird im Sommer nix mehr von der Sonne erwärmt!

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Re: Newsticker zur Energiewende

#517

Beitrag von Sven2 » Do 13. Jan 2022, 09:18

Ich bin mir nicht sicher, aber wie viel Leben gibt's denn so tief unten? Das meiste ist ja eher an der Oberfläche bzw. im Meer und damit eher von der Sonne abhängig. Oder denk ich jetzt verkehrt?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#518

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 13. Jan 2022, 09:32

emil17 hat geschrieben:
Do 13. Jan 2022, 08:34
Oelkanne hat geschrieben:
Mi 12. Jan 2022, 23:32
... die Natur brauchte dafür tausende Jahre was wir an einen Tag verbrauchen.
Das kommt dem eigentlichen Problem schon näher.
Es strahlt im Mittel an Sonne ein Vielfaches dessen was wir brauchen an Energie auf den Planeten.
Wir können davon auch genug nutzbar machen, wenn die aenerfue bis zum Erdboden kommt.
Wir können aber nicht genug speichern wenn die Energie in den Wolken (für uns) verpufft.

Kohle, Atom und Gas sind kontinuierlich fließende Energiequellen, nahezu unabhängig vom Wetter.
Der Tagebau Hambach, größter Braunkohletagebau, fördert jedes Jahr 40 Millionen Tonnen Rohbraunkohle.
Am Tag etwa 110.000 Tonnen, das entspricht 240.000 kWh, nach Umwandlungsverlusten im Kraftwerk noch etwa 100.000 kWh.

Um per Wasserelektrolyse und Anschliesende verstromung in einer Brennstoffzelle 100.000 kWh zu speichern muss man 270.000 kWh an Strom aufwenden und 315 Kubikmeter Wasserstoff bei 200 bar speichern.

Wohl gemerkt, hier lagern wir nur die Energie die aus dem Tagebau Hambach kommt. Es gibt noch viele weitere Tagebaue, Steinkohlekraftwerke usw.

Dazu habe ich 3 Fragen:
Wo sollen die anfänglichen 270.000 kWh herkommen?
Wo soll man so große Mengen Druckgas speichern?
Die Erdgasspeicher sind auf üblicherweise 10 bar ausgelegt, im Spezialfall 20 bar, man müsste also 6300 Kubikmeter laggerraum bereithalten.
Was machen wir wenn alles "elektrisiert" ist und sich der Stromverbrauch verzehnfacht hat?

Manfred

Re: Newsticker zur Energiewende

#519

Beitrag von Manfred » Do 20. Jan 2022, 22:41

Wieder ein unschönes Beispiel für den Irrsinn der "Energiewende":

Thyssen-Krupp will das Stahlwerk in Duisburg von Kohle auf Wasserstoff umstellen.
Dadurch wird der Energiebedarf mehr als verzehnfacht, von 4,3 TWh auf 46 TWh. Der größte Teil des Mehrbedarfs wird für die Gewinnung des Wasserstoffs benötigt.
Bezahlen soll die Mehrkosten in Milliardenhöhe der Steuerzahler:

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 85472.html

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Newsticker zur Energiewende

#520

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 21. Jan 2022, 00:36

Manfred hat geschrieben:
Do 20. Jan 2022, 22:41
Wieder ein unschönes Beispiel für den Irrsinn der "Energiewende":

Thyssen-Krupp will das Stahlwerk in Duisburg von Kohle auf Wasserstoff umstellen.
Dadurch wird der Energiebedarf mehr als verzehnfacht, von 4,3 TWh auf 46 TWh. Der größte Teil des Mehrbedarfs wird für die Gewinnung des Wasserstoffs benötigt.
Bezahlen soll die Mehrkosten in Milliardenhöhe der Steuerzahler:

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 85472.html
Auf ganz ähnliche Zahlen kommt die BASF für sich und der VCI für seine Mitglieder.
Um konkurrenzfähig zu sein, darf die kWh leinenfalls mehr als 4,5 Cent kosten hatte der VCI ausgerechnet.

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