Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

Sonne, Wind und Feuer
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Kap Horn
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#11

Beitrag von Kap Horn » Fr 23. Nov 2012, 11:22

Hej

Natuerlich hab ich mich auch schon mit der Freage beschäftigt Strom von PV oder Windrad in mein Hausnetz einzuspeisen.
Geht, ABER: in Schweden ist die "Steckdosenlösung" nicht erlaubt, da zu gefährlich. Da geht man nämlich am Sicherungskasten vorbei wie schon geschrieben.
Also muss ein Elektriker den Anschluss vor der Sicherung machen.

Jetzt gibt es zwar die Lösung dass der Konverter nur funktioniert wenn auch Strom in der Steckdose ist, also bei Stromausfall oder Sicherung kaputt, so ist auch kein Strom von der Anlage da aber auch das ist in Schweden nicht erlaubt.
Sollte was passieren, sagt die Versicherung natuerlich "NIX ISS"
Weiterhin ist es nicht selbstverständlich dass Dein Zähler langsamer läuft, vor allem bei digitalen solchen. Der Stromanbieter in Schweden ist allerdings gezwungen bei angemeldeter!!! eigener Stromerzeugung dafuer zu sorgen dass ein passender Stromzähler ins Haus kommt.

War mir alles zu aufwendig um ehrlich zu sein, dann bleibt unter dem Strich kein Gewinn mehr uebrig. Also erstmal "ad acta" gelegt!

Wohnst Du im eigenen Haus, dann habe ich bisher nur drei Möglichkeiten gefunden meinen Stromverbrauch und Stromrechnung zu druecken:
Ich habe mir Anteile via eine Kooperative an einem Windkraftwerk gekauft und beziehe damit billigeren Strom.
(meine Heizung zu Haus ist nun mal elektrisch plus ein Ofen von ca 9 kW, und es lohnt sich nicht ein wassergetragenes System einzubauen)
Was sich dahingegen wirklich lohnt ist ein Luft/Luft Wärmetauscher der aus einem Teil elektrischer Energie ca 3.5 Teile Wärme produziert.

Und was meinen Stromverbrauch weiter drueckt ist der Luft-Sonnenkollektor.
Da kommen an einem sonnigen Tag (den brauchen die PV´s ja auch um volle Leistung zu bringen) im Schnitt ca 2 bis 2,5 kW Stunden an Wärme ins Haus. Kosten ca 170 €.
Das ist bisher die billigste Wärmeenergiequelle.

Also, eigenen Strom zu produzieren fuer ein Haus das schon am Netz hängt lohnt sich in Schweden nicht, selbst bei einem staatlichen Zuschuss von ca 50% geht die Rechnung nicht auf.
In meiner "Datscha" im Wald die keinen Anschluss hat ist es anders, denn dort hätte ich schon mal direkt ca 12.000 Euro zu zahlen nur um das Kabel bis ans Haus zu bekommem!!!
Dass man allerdings einen Schritt in Richtung Unabhängikeit damit macht ist eine ganz andere Sache.

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#12

Beitrag von bioke » Fr 23. Nov 2012, 13:19

Normalerweise sind in Deutschland die alten Ferrariszähler verbaut. Das sind die großen schwarzen Kästen mit der drehenden Scheibe. Diese Zähler sind saldierend, d.h. sie summieren die Last auf allen Phasen.
Konkret bedeutet es, daß es egal ist, auf welcher Phase die Anlage einspeist und auf welcher der Verbrauch stattfindet, der Zähler bildet einfach physikalisch die Summe davon. Speise ich auf einer Phase 500 Watt ein und verbrauche auf einer der beiden anderen Phasen 500 Watt bleibt der Zähler stehen. Diese Zähler laufen auch rückwärts wenn man weniger Strom verbraucht als die Anlage gerade erzeugt. Es muß aber jedem klar sein, daß das als Betrug angesehen werden kann und im Extremfall auch strafrechtlich geahndet wird, wir reden hier schließlich über einige 100€. Solange niemand etwas merkt....
Probleme gibt es nur oft mit den elektronischen Zählern weil sie oft phasenweise zählen. Auf einer Fortbildung hat man uns gesagt die Energieversorger wären verpflichtet saldierende Zähler zu verbauen, die Übergangsfrist ist bereits abgelaufen, alle sollten ausgetauscht sein. Ob das stimmt weiß ich nicht, und selbst wenn: Wenn man keinen saldierenden Zähler hat und sich beim Versorger beschwert und einen anderen haben will, dann weiß er ja, daß man illegal einspeisen will und wird nachforschen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

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Kap Horn
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#13

Beitrag von Kap Horn » Fr 23. Nov 2012, 15:36

Hej Bioke

Ja, so ist das wenn man mit der Maffia zu tun hat. Vollständige Kontrolle...allderdings bei Strom ist es ja auch eine Frage von Sicherheit fuer die welche damit arbeiten.
Da glauben sie der Strom wäre abgeschaltet fuer eine Reperation und dann dreht einer an seinem (Wind)rad und Bild schon gibt es Bedarf fuer einen neuen Elektriker!

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#14

Beitrag von bioke » Fr 23. Nov 2012, 19:30

Sollte es nicht grundsätzlich so sein, daß der Wechselrichter innerhalb einer Halbphase das fehlende Netz erkennt und abschaltet? Aber davon habe ich keine Ahnung, wenn der FI nicht das tun kann was er soll, dann wird es unlustig. Jeder der nach den Sicherungen etwas anschließt, sollte sich der prinzipiellen Gefahren bewußt sein.

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#15

Beitrag von stechus kaktus » Di 16. Apr 2013, 06:28

Dass die Teile unsere Stromzähler nicht nur langsamer sondern auch rückwärts laufen lassen (mein ca. 10 Jahre altes Teil auch) wurde schon gesagt, das mit den Phasen auch geklärt.
Was aber vergessen wurde ist dass selbst die billigen Chinateile natürlich nicht irgendwie per Voodoo mit Gewalt Strom reindrücken, sondern abschalten wenn sie sich nicht auf die Sinuswelle im Netz einsynchronisieren können, der Elektriker bekommt also nichts verpasst ;)
Diese Abschaltung wurde aber nicht nach § 123 von einer inländischen Stelle hoch offiziell, mit viel TamTam und überteuert bestätigt, daraus resultiert dass es nicht zugelassen ist, nicht weil es das etwa real nicht macht. Das ist eben die Paradoxie der Juristerei, die können auch Tatsachen als nicht existent ausrufen ;) Bei Problemen einfach bis in die letzte Instanz aushalten, dort können die Leute idr. schon langsam denken und werden ein Hausbrand nicht irgendwelchen Teilen willkürlich zuordnen, ein China-Wechselrichter der irgendwo in der Asche gefunden wurde ist dann nicht automatisch der Grund für alle Probleme der Menschheit ;)

Aber ja, meckern und sich erst mal stellen kann schon passieren, wer sucht der findet bekanntlich immer Gründe dafür, das kann man eher nicht vermeiden. Also nach Möglichkeit um Ablesezeitraum rum darauf achten dass sich nichts rückwärts dreht und dass natürlich die Bilanz positiv bleibt, sprich man am Ende des Bezugsjahres was aus Netz bezogen hat.

Nachteile haben die Teile natürlich auch, während mein Laderegler schon ansprang bzw. abends noch lief, kann mein Netzeinspeisewechselrichter noch nicht/nicht mehr einspeisen, also bisschen Zeit und Strom geht verloren, bei mir so je 20 Minuten morgens und abends.
Allerdings ist das nur ein theoretisches Problem, denn der Wirkungsgrad des Akkus soll bei ca. 75% liegen, also nicht gerade die bessere Alternative, zudem halten sie nicht ewig. Klar so ein Netzeinspeisewechselrichter hat auch seine 10% Verlust, aber die hätte man beim Wechselrichter für die Batterie (12V->230V) auch, dazu kommt aber noch der der Akkus mit 25% Verlust und wie gesagt ihre Haltbarkeit.
Autark ist man damit natürlich nicht, wenn das Netz ausfällt muss man wieder Laderegler und Akkus anschliessen.

p.s. Kann mich ein Moderator umbenennen ? Bitte, bitte ;) Sollte natürlich stechus kaktus heißen ;)

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#16

Beitrag von karl-erwins-frau » Di 23. Apr 2013, 12:10

Hi,
ich weiß nciht ob es hilft, aber es gibt FI-Schutzschalter für die Steckdose (mit Steckdose). Sowas hatte ich anfangs im Haus im Bad, da ich keinen FI hatte... Vielleicht geht sowas?
Kastanien für DIY Waschmittel zerkleinern: Genialster Trick in meinem Blog
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#17

Beitrag von stechus kaktus » Di 23. Apr 2013, 14:33

karl-erwins-frau hat geschrieben:Hi,
ich weiß nciht ob es hilft, aber es gibt FI-Schutzschalter für die Steckdose (mit Steckdose). Sowas hatte ich anfangs im Haus im Bad, da ich keinen FI hatte... Vielleicht geht sowas?
Wo willst Du das hin machen ? Zw. Einspeisewechselrichter und Steckdose ? Wieso, hast Du vor da am Kabel des Wechselrichters zu nagen und meinst seine eigenen bzw. die Hauseigenen Sicherungen sind nicht schnell genug ? ;) Nicht böse gemeint aber in der Logik musst Du zw. alle Geräte und Steckdose so ein mobilen FI machen, der macht am Einspeisewechselrichter nicht mehr Sinn als woanders, streng betrachtet gerade da am wenigsten.
Also wie gesagt, der speist nur ein wenn er merkt "oh da ist prima Strom im Haus, da mache ich glatt mit" ;)
Der muss sein Hausstrom schon finden der im Defektfall nicht da ist, vorher macht er nichts und wenn man damit baden geht während er am Netz und Solarpanel hängt kann man sich natürlich verletzen, aber so muss man sich ja auch nicht anstellen.
Und sollte mehr Strom über Module reinkommen als er kann bzw. wenn er zu warm wird, auch dann wird er wenn der Lüfter das nicht mehr gekühlt bekommt, abschalten.
Diese ganzen Schutzvorrichtungen haben selbst die 100€-Teile, ich hätte mehr Angst davor dass in Abwesenheit irgendein anderes Gerät dass am Netz hängt anfängt zu brennen.

Es gibt auch keine "Steckdosen plug in" Einspeisewechselrichter die die Leitung überlasten würden, die haben ein Kabel dran das ist nicht dicker als die im Haus bzw. um genauer zu sein die zw. der einspeisenden Steckdose und Haussicherung, also sind eben darauf entsprechend ausgelegt was im Haus verbaut ist.
Ich will ehrlich gesagt nicht irgendwelche exotischen Fälle durchdenken, aber diese üblichen Einspeisewechselrichter mit den man vielleicht 300Watt rein schickt (Stromkreis ist für ~ 3700 ausgelegt bzw. eher die Sicherung), die kann man einfach an Steckdose dran machen und fertig, bei irgendwelchen Riesenanlagen auf Dach muss eher der Spezialist ran und der legt dann wohl ein eigenen Stromkreis mit sonstigen Absicherungen direkt zum Stromzähler. Und mehr als die kleinen Teile braucht man auch nicht "schwarz" anschliessen weil negative Verbräuche eher auffallen würden, also ist die Einspeisung eher begrenzt.
Wir reden doch über paar Solarmodule und sich eben die Akkus sparen und nicht irgendwelche Riesenanlagen, oder ?
Ja dann gilt wie gesagt dass es alles schon passt, die Module an das Teil und das dann in die nächste Steckdose rein, das funktioniert alles sicher, sicherer als ein Radiowecker unbeaufsichtigt an der Steckdose lassen.

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#18

Beitrag von stechus kaktus » Di 23. Apr 2013, 15:05

autark_heizen hat geschrieben:
Ist es daher nicht wesentlich sinnvoller, sich auf die Nutzung von Solarwärme zu konzentrieren und den Strom einfach aus dem Netz zu beziehen, wo er relativ billig herkommt und auch immer herkommen wird?
Mit der Betrachtung von Wirkungsgraden an einer bestimmten Stelle ist es wohl leider nicht getan.
Übrigens hat ein Heizlüfter fast 100%, da kann keine Gaszentralheizung mithalten, man leitet daraus aber auch seltenst ab dass wir alle mit Strom heizen sollten.
Aber spätestens "immer herkommen wird" kannst Du vergessen, so sollte es vielleicht sein, ist aber nicht, da wird kräftig hingelangt und zwar immer heftiger, wenn nicht irgendwelche unausweichlichen Sachen dann besorgt es Schäuble dass es schon nicht günstig wird.

Leute haben große Anlagen (auch teuer) und können gerade mal Brauchwasser damit erwärmen, die paar Liter da pro Tag. Die denken ja an Heizungsunterstützung aber nichts da bzw. nicht nenenswert und wenn dann braucht man es auch nicht mehr (Sommer), nennenswerte Einsparungen haben sie nur weil da meist die Heizung mitgetauscht wird. Die Wattangaben bei PV-Modulen sind ja schon großzügig, aber bei der Wärmegeschichte sind Versprechen noch viel übertriebener.
Ok die letzte Aussage kann man gerne hinterfragen, habe kein Problem damit, also bitte: Was kostet mich die Investition in Wärme-Autarkie ?
Bei Strom reden wir hier pro Familie von unter 10 000 € und dann braucht man tatsächlich die nächsten zig Jahre 0 Strom kaufen (bis auf in Produkten verkörperten Strom).
Ah ja und ist klar dass ich seriöse Rechnungen erwarte ;) Erstmal 100 000 für eine zusätzliche Dämmung gilt nicht, davon kann ich zig Jahre fossile Energieträger kaufen ;)

Übrigens was das Thema Geld oder nicht Geld angeht, da will ich nur fragen ob Unicef mehr oder weniger Spende bekommt wenn ich es unseren Stromerzeugern und unseren Minister der gerne Geld von Waffenhändlern in der Schublade vergisst, abgebe ? ;) Adam Riese ist unerbittlich, auch zu Mutter Teresa und Gandhi ;)

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#19

Beitrag von Kap Horn » Di 23. Apr 2013, 18:11

Hej

Natuerlich kann man auch mit Kleinsolaranlagen seine Stromkosten senken, aber ob es tatsächlich wirtschaftlich ist, auf die Frage kann ich zumindest was Schweden betrifft mit "nein" beantworten.
Auch wenn es Zuschuesse gibt, so rentiert sich diese Ausgabe nicht...ABER...wer seine Monatskosten senken will weil das Geld besser auf dem eigenen Dach als auf einer Bank liegt, der sollte sich diese Möglichkeit schon ueberlgegen (so wie ich es tue).

Ich dachte immer dass sich so ein Warmwasserkollektor dahingegen lohnt, aber siehe da das Umweltinstitut Muenchen hat mich eines besseren belehrt.
Hier kann man ein Excelblatt runterladen und selbst mal durchrechnen. Ich war erstaunt bei den Ziffern...http://umweltinstitut.org/energie--klim ... e-211.html
Und wenn ich so bei verschiedenen Foren lese, so haben viele damit auch noch Probleme und Ärger.

Dahingegen lohnt sich ein selbstgebauter! Luft-Sonnen-Kollektor. Das weiss ich mitlerweile aus eigener Erfahrung wie ich ja in dem thread geschrieben habe.
Amortisierung in spätestens zwei Jahren (ich rechne mit weniger) und die Lebensdauer (der Ventilator als einziges mechanisches Teil hat 50.000 betriebsstunden!) ist laaaaaang!

Aber nicht alles geht in Geld zu rechnen.

Wie hoch ist zum Beispiel der Preis fuer mehr Unabhängikeit?!


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