Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

Sonne, Wind und Feuer
Manfred

Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#1

Beitrag von Manfred » Mi 21. Nov 2012, 22:27

Das Thema interessiert mich schon länger:
Wie kann man mit einer kleinen Solaranlage ohne teuren Stromspeicher effektiv die Stromkosten drücken.
Jetzt habe ich einen preiswerten Einspeisewechselrichter mit 500 Watt Leistung gefunden:
http://www.westech-pv.com/index.php?a=1591
Man muss nur aufpassen, dass man auch auf der Phase (dem Stromleiter) einspeist, auf der man entsprechenden Verbrauch hat. Speist man auf den anderen beiden Phasen ein, freut sich nur den Netzbetreiber über den kostenlosen Strom.
Und und die Geschichte in D ohne Dreiphasenüberwachung legal ist, sei dahingestellt.
Scheint mir aber eine sehr gute Lösung zu sein, um evtl. sowieso vorhandenen Solarmodulen den Stromzähler etwas langsamer drehen zu lassen.
Besonders geeigent ist das natürlich für Haushalte, die tagsüber eine durchgehende Grundlast haben, z.B. den Computer im Homeoffice. Dazu Telefonanlage, Fritzbox, Fax usw.
Wenn ich tagsüber keinen Verbrauch habe, weil ich eh weg zur Arbeit bin, macht sowas keinen Sinn.

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Waldläuferin
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#2

Beitrag von Waldläuferin » Do 22. Nov 2012, 13:06

HI,
hast Du Infos über den Preis?
Leider habe ich von Strom NULL Ahnung - wo kommt der Stecker rein? Ins Solarmodul?
Und 500 Watt Leistung heißt, ich kann damit den Stromverbrauch um den Verbrauch eines 500 Watt-Geräts senken bzw. dafür Solarstrom nutzen?
Würde es reichen, eine Solarplatte auf eine Gartenhütte zu setzen, dieses Gerät anzuschließen und daran einen 500-W-Verbraucher? Nutzung nur bei Anwesenheit, da kein Speicher, zB zum Radiohören - wäre das denkbar?
Tschuldige, die Fragen sind sicher oberblöd, aber siehe oben...
Grüße
Waldläuferin
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bioke
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#3

Beitrag von bioke » Do 22. Nov 2012, 13:48

Es gibt bereits die ersten Wechselrichter welche die Fähigkeit besitzen, nur soviel Strom zu erzeugen und einzuspeisen, wie momentan auch im Haus verbraucht wird. Der Stromzähler bleibt dann stehen. Wenn man Batterien anschließt, dann wird der Überschüssige Strom dort gespeichert und bei Bedarf (Dunkelheit) auch wieder rausgeholt. Wenn man möchte, kann man den Überflüssigen Strom (Batterien sind voll oder nicht vorhanden, Strom wird momentan nicht verbraucht aber die Sonne scheint) auch einspeisen, dann wird man aber Unternehmer und die Anlage meldepflichtig. Bei einem netzseitigen Stromausfall bleibt der Strom im Haus an, nur die Hauszuleitung wird Spannungsfrei geschaltet.
Solche Anlagen kosten natürlich viel Geld (4000-20000€) sparen aber über die projektierte Lebensdauer von 20 Jahren erhebliche Kosten. Je nach Standort und Verbrauchergewohnheiten rechnet sich eine solche Anlage ab 10 Jahren.
Hat man noch andere Stromerzeuger (z.B. Generator, Wasser/Windkraft), dann kann man diese mit einigen Modifikationen oft auch anschließen und hat in einem Gerät eine komplette eigene Versorgungsstation.
Vorsicht, keinesfalls Anlagen mit Bleiakkumulatoren in Betracht ziehen wenn man nicht selbst welche umsonst bekommen kann. Blei ist nicht zyklenfest genug. Lithium sollte es schon sein. Die Akkus selbst (Lithiumyttriumeisenphosphat) kauft man dann aber selbst bei einem anderen Verkäufer der Calb Winston o.ä. verkauft, nicht vom Solarteurfritzen. Kosten sollten sie um 350€ für eine Kilowattstunde, 3-4kWh sollten reichen.
Normalerweise sollte eine solche Anlage 50-70% des Stromverbrauches decken können. Ein einfaches Solarmodul wie o.a. kommt so auf 15%.

Manfred

Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#4

Beitrag von Manfred » Do 22. Nov 2012, 18:42

@bioke: Genau diesen Aufwand mit den hohen Kosten für so eine Speicheranlage möchte ich vermeiden. Die rentieren sich m.E. 1. für alte Solaranlagen nach Ende der geförderten Einspeisevergütung. Dann bringt die kWh nur noch eine Cent und die Eigennutzung wird hoch attraktiv und 2. für größere neue Anlagen für den vorgeschriebenen Eigenverbrauch. Wenn man den Anteil nicht selber nutzt, ist er ja finanziell verloren.

@Waldläuferin: Da bringst du ein paar Sachen durcheinander.
Du möchtest vermutlich eine Insel-Solaranlage, d.h. deine Hütte ist nicht an das Stromnetz angeschlossen?
Dann wäre erst mal zu klären, welche Verbraucher du wann und wie lange betrieben willst.
Dann können wir dir schon zusammenstellen, was du dafür an Solarkram benötigen würdest.

Der oben verlinkte Wechselrichter ist dazu gedacht, bei einem Gebäude mit vorhandenem Stromanschluss den Strom von ein paar Solarmodulen in das Stromnetz einzuspeisen.
Der Stecker kommt in eine Steckdose. Die Solarmodule werden an die rote und schwarze Klemme hinten am Gerät angeschlossen.
Der von den Solarzellen erzeuge Gleichstrom wird dann in 230 V Wechselstrom verwandelt und in das Stromnetz des Hauses eingespeist. Und an andere Stelle im Haus kannst du deinen Verbraucher anschließen und den Strom entnehmen.
Da beides hinter dem Zähler passiert, musst du entsprechend weniger Strom über den Zähler aus dem Stromnetz kaufen.

Die Sache hat 2 Haken:
Der Strom kommt in der Regel über 3 getrennte Leitungen (Phasen) ins Haus. Diese werden dann im Verteilerkasten auf die verschiedenen Räume / Steckdosen verteilt.
Der verlinkte Wechselrichter kann aber auf einer Phase einspeisen.
D.h. der Verbraucher muss an der gleichen Phase hängen wie der Wechselrichter. Hängt dein Verbraucher an einer anderen Phase, dann speist dein Wechselrichter kostenlos Strom in das Stromnetz ein (wovon du nichts hast, weil den Zähler nicht rückwärts läuft) und auf der anderen Phase holt der Verbraucher Strom aus dem Netz, denn du bezahlen musst.
Dann wäre die Sache für dich rausgeworfenes Geld.
Im einfachsten Fall hast du ein Zimmer das komplett mit einem einphasigen Sicherungsautomaten abgesichert ist. Dann hängen alle Steckdosen dieses Zimmers auf der gleichen Phase. D.h. du kannst in die eine einspeisen und aus der anderen Strom abzapfen.
Wenn du nicht sicher bist, frag lieber einen Elektriker. Der kann rausfinden, welche Anschlüsse in einem Haus auf welcher Phase hängen.

Der 2. Haken ist: Du musst den Strom gleichzeit erzeugen und verbrauchen. Wenn du weniger verbrauchst als du erzeugst, geht der Rest ohne Vergütung ins Stromnetz.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich für die Winterversorgung meines Weidezaungerätes 3 Solarmodule a 130 Watt (peak) benötige.
Im Sommer würde wegen der stärkeren Sonneneinstrahlung eines davon reichen.
Dann könnte ich die anderen beiden daheim verwenden, um Strom ins Hausnetz einzuspeisen. Da hier den ganzen Tag mind. 1 Computer läuft und dazu Drucker, Monitor, Lautsprecher, die Telefonanlage und der WLAN-Router, ist eine durchgehende Grundlast gegeben, so dass ich auch einen Großteil des erzeugten Stromes selber verbrauchen würde. Und wenn doch die eine oder andere Kilowattstunde unvergütet im Stromnetz landet, ist das auch kein Beinbruch.

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woody
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#5

Beitrag von woody » Do 22. Nov 2012, 19:45

Finde ich höchst interessant das Gerät. "Dauerverbraucher" gibt es ja in fast jedem Haushalt auch bei Tageslicht. Das mit der Phase lässt sich lösen, ggf. muss man Stecker und Steckdose markieren (zb. mit Edding) aber auch nur bei Geräten die man öfter mal aussteckt. Weißt du weiviel der Wandler kostet oder steht das schon irgendwo und ich habs überlesen?
Gruß, Woody

www.baumteam.de

Manfred

Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#6

Beitrag von Manfred » Do 22. Nov 2012, 19:55

Preise hab ich 219 (solarzellen-shop.de, ab Januar wieder lieferbar) und 249 Euro (mbw-electronic-online.de) gefunden.
Einfach per Suchmaschine nach WSN 500W suchen.

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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#7

Beitrag von Waldläuferin » Do 22. Nov 2012, 20:40

Hallo Manfred,
danke für die ausführliche Erklärung.
:xschaf:
Habe ich jetzt verstanden. Okay, der Stecker ist für die Steckdose, das ist ja mal einfach. Das mit den Phasen kann man ja irgendwie rausfinden.
Akut brauche ich sowas nicht, aber es ist halt schick, zu wissen, es gibt sowas und bei Bedarf an dem einen oder anderen Ort wäre es sinnvoll einsetzbar.
Der Preis müsste sich ja nach einiger Zeit wieder reinholen lassen.
Je weniger Atomstrom, desto besser...
ich hoffe, es gibt bald viele alltagstaugliche Kleinlösungen.
Herzliche Grüße
Waldläuferin
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#8

Beitrag von Adjua » Fr 23. Nov 2012, 10:14

Manfred, und wie ist das, wenn das Gerät gerade keinen Strom erzeugt, weil z.B. Keine Sonne scheint? Sind dann die Computer trotzdem versorgt?

Manfred

Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#9

Beitrag von Manfred » Fr 23. Nov 2012, 10:18

Da. Dann holt der Computer seinen Strom ganz normal aus dem Netz. Du hast quasi ständig einen Strom-Mix aus selbst erzeugtem Strom und dem aus dem Netz. Was zu zu wenig erzeugst, kommt über den Zähler aus der Leitung und was du zu viel erzeugst, wird ohne Vergütung in das Netz eingespeist, weil ein normaler Zähler nicht rückwärts laufen kann.

roland
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Re: Mit Kleinsolaranlage Strombezug senken

#10

Beitrag von roland » Fr 23. Nov 2012, 10:27

Hi,
bitte beachtete bei den ganzen Dingen auch die Sicherheit:
230V sind auch aus einem kleinen Spannungswandler tötlich und der hängt bei der oben beschriebenen Anwendung (einfach in ne Steckdose stecken) komplett hinter allen Sicherungs und Schutzelementen.

Also: wenn ihr in dem Stromkreis ein fehlerhaftes Gerät betreibt, könnt ihr einen Stromschlag bekommen. Wenn der Fehlerschutzschalter oder die Sicherung auslöst, fliesst ja jetzt weiterhin der Strom vom Wandler.
Interessant wäre ausserdem , ob man das Gerät überhaupt in einen Kreislauf mit Fi-Schutz einbauen kann, oder obs den dann raushaut.

Will damit nicht sagen, das man es nicht machen soll, aber man sollte wissen, was man tut ;)

Roland

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