Sind diese Solarkoffer brauchbar?

Sonne, Wind und Feuer
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Buchkammer
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Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#1

Beitrag von Buchkammer » Mi 31. Okt 2012, 13:12

Seit einiger Zeit trage ich mich mit dem Gedanken, einen dieser Solarkoffer in der Bucht zu ersteigern. Speziell fällt meine Wahl auf einen Koffer mit 120 Watt, die so um die 100,- Euro regelmäßig verscherbelt werden.

Diese 120 W sollten reichen, um in der stromlosen Zeit ein paar kleine Eneloops, ein GPS-Gerät und einen Laptop aufzuladen. Zusätzlich sollten einige LED's zum leuchten gebracht werden. Nicht alles gleichzeitig und wenn möglich auch bei bewölktem Himmel. Hat jemand schon Erfahrungen mit diesen Solarkoffern gesammelt? Bringen die überhaupt ausreichende Leistung, um bspw. einen Laptop mit 19 V und 90 Watt Leistungsaufnahme (mit zwischengeschaltetem Spannungswandler) zu laden? Sollte man eventuell noch einen oder mehrere Akku's als Zwischenspeicher schalten und wenn ja, welche sind zu empfehlen?
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#2

Beitrag von Spencer » Mi 31. Okt 2012, 17:50

Für solcherart Fragen könnte ich Dir jemanden empfehlen. Ich kenne den Mann persönlich. Er ist aus der Branche und rüstet Wohnmobile mit Solar und LED und was so dazu gehört aus. Allerdings verkauft er kein Billigkram, denn als ordentlicher Händler muss man ja auch Garantie geben. Und wenn man länger als ein Jahr seine Firma am Start haben will, sollte das mit der Garantie auch seine Berechtigung haben. Ich häng Dir mal einen Link zu seiner Webseite mit an. Sei es auch nur, damit Du Dich belesen kannst. Ich hab von ihm in meinem WoMo LED Licht drin. Schon krass wie hell so ein Teil leuchtet bei solch wenig Stromverbrauch.

Falls Du ihn anschreibst, kannst ruhig darauf hinweisen das Du von Spencer den Tip hast.

http://www.amumot-shop.de

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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#3

Beitrag von Buchkammer » Do 1. Nov 2012, 17:59

Hm, ich nehme an, wenn ich ihn wegen dem China-Teil frage, wird er abwinken und mir etwas von sich verkaufen wollen. :rot:

Aber trotzdem vielen Dank für den Hinweis.

Grüßle
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#4

Beitrag von AlterSchwede » Do 1. Nov 2012, 18:36

Habe mir die Dinger auch mal angesehen... Teilweise Komponenten die ansonsten längst unverkäuflich sind (polykristallin...) - insgesamt auch relativ teuer.
Ich denke es ist günstiger sich seinen tatsächlichen Bedarf auszurechnen und dann die passende "Mono-"Kollektorfläche samt Regler zu kaufen... Ein paar ordentliche Stecker dran... und fertig.

Ich bin mit "meinem China-Schrott" eigentlich recht zufrieden. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt - und natürlich erwischt man da häufiger mal ein Teil das nach kürzester Zeit "hopps" geht als mit "Made in Germany" (wobei Made in Germany heute ja bei Elektrik/Elektronik meistens heißt daß Chinaschrott in Deutschland ausgepackt und auf Herz und Nieren geprüft wurde bevor´s an den Verbraucher geht...)
Aber wenn das passiert kauft man sich einfach Ersatz - und muß sich dafür nicht lange mit Garantie/Reparatur herumärgern.

Also "made in Germany" würde ich nur dann bezahlen wenn ich die Kosten a) auf Kunden abwälzen kann und b) es um eine Anwendung geht wo ein Ausfall mit hohen Folgekosten verbunden wäre. Also den Motor in einer Fertigungsstraße kauft man wohl nicht aus China - wenn eine Stunde Ausfall wegen Wechsel schon mehr kostet als der ganze Motor neu aus Germany... ;)
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#5

Beitrag von Löwenzahn » Fr 2. Nov 2012, 20:06

AlterSchwede hat geschrieben:Habe mir die Dinger auch mal angesehen... Teilweise Komponenten die ansonsten längst unverkäuflich sind (polykristallin...) - insgesamt auch relativ teuer.
Was ist denn das für eine seltsame Aussage?

Weder gibt es einen direkten Qualitäts-Unterschied ob Mono oder Poly. Noch wäre das unverkäuflich. Ganz im Gegenteil, viele Hersteller die früher nur Mono hatten, haben nach und nach dies durch Poly ersetzt. Manche machen beides, Andere nur Eines. Der Marktanteil von Poly-Modeln ist viel größer als Mono! Um 2000 hatte Mono in meiner Firma s ca. 90% Anteil (BP), heute sind es wahrscheinlich nicht mal mehr 10% (Sanyo, Bosch).

Manch gutes Poly-Modul hat einen erheblich höheren Wirkungsgrad als ein durchschnittliches Mono-Modul, von meist erheblich günstigeren Preis und den besseren Umwelteigenschaften ganz abgesehen. Die Degradation liegt meist sogar niedriger!

Polys sieht man ihre Technik heute meist nicht mehr an, anstelle des Flittereffektes sind sie homogen blau oder fast schwarz.

http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... 9ef0d83e06



Obwohl ich nun seit 1997 Solarstrom mache, habe ich noch nie einen solchen Solarkoffer angeboten, gleichzeitig aber z.B. für ein Orang-Utan-Projekt im Urwald aus 2 Marken-Modulen so etwas machen lassen - weil vom Prinzip ja nicht dumm. Die Preise liegen dann (trotz des erheblichen Verfalles) beim Mehrfachen der Ebay-Angebote. Ich kann mir beim besten Willen keine langlebige Qualität vorstellen, zumal hier die Gefahr besteht, dass man so einen Koffer beim verstauen schiebt = Zellbruch möglich! Ein guter Regler für ein 120 Wp-Model kostet auch meist schon mehr, es sei denn man will billig. Gerade Kleinstmodule sind im Preis ja noch nicht so gefallen, wie die typischen großen heute mit 200 Wp und mehr. Keiner meiner langjährigen Großhändler hat solche "Consumer"-Artikel im Programm.

Für eine kleine (unökologische) Spielerei sicherlich eine schöne Sache. Ist man auf den Strom angewiesen und will auch nicht riskieren, dass das Ding mal im Wind umfällt, sollte man bei normaler Technik bleiben und fest installieren. So viel teurer ist das heute auch nicht mit Markenqualität.

Zur Anwendung muss man den simultanen Betrieb (120 Wp für 90 W Aufnahmeleistung unmöglich) und das Aufladen eines Akkus unterscheiden. Sicher hat der Laptop einen Akku und der wird nach einigen Stunden auch voll sein. Solar-Betrieb ohne Solarakku macht man in der Regel nur bei Pump-Systemen (egal ob Teich oder Tiefbrunnen) oder Ventilatoren.

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AlterSchwede
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#6

Beitrag von AlterSchwede » Sa 3. Nov 2012, 12:37

Was das für eine Aussage ist? Wenn z.T. schon die Verkäufer hinschreiben daß es Polys sind - dann sehe sogar ich (der Verkäufern grundsätzlich mißtraut wenn es um "mein" Geld geht...) keinen Grund zu zweifeln. :D

Die beliebte Argumentation mit dem Marktanteil ist hingegen ein Beispiel für eine selbsterfüllende Profezie. Der Marktanteil von manchen Produkten ist das Ergebnis von Verkäufern die hier für sich Vorteile mitnehmen wollen.
Ich kenne das noch sehr gut aus meiner Studienzeit als ich im Handel gejobbt habe. Wir verkauften das was die beste Marge brachte. Sogar unbewußt weil der Chef und die Herstellerkataloge einem halt selber die Vorzüge bestimmter Produkte argumentativ einimpften. Produkte ohne "teure Lobby" hatten da von Haus aus einen schlechten Stand... Als ich dann nach ein paar Jahren im Betrieb als Urlaubsvertretung auch den Einkauf machte... wurde mir so einiges klar. Ausgehend von dieser Basis dann die Kunden zu fragen ob sie zufrieden sind ist natürlich die Quadratur der Lächerlichkeit. Das ist Niveau "like it" Facebook. Der DAU kennt die Alternative gar nicht und soll ein Urteil über seine eigene (Kauf)entscheidung fällen? Unzufrieden ist da höchstens der Kunde dem das Ding komplett "um die Ohren geflogen" ist...(welch Qualitätsanspruch) der Rest kennt die Alternative ja gar nicht.

Made in Germany ist z.B. so ein "Running Gag". Wiviel von dem "Made in Germany" ist denn tatsächlich hier gemacht? Hier habe ich ein Beispiel für "Made in Germany" das lediglich in Deutschland getestet und endverpackt wurde: (http://www.wildblog.eu/blogarchiv/30.php). Was mir "Made in Germany" außer "dem guten Gefühl" nun tatsächlich gebracht hat? Eigentlich nur daß Grund zur Hoffnung besteht daß die Firma am Ende der Gewährleistungspflicht noch gibt. Viel Konkretes ist das freiclich auch nicht...

Wieviel von "Made in PCR" wird dort eigentlich *nicht* nach Standards gemacht die hierzulande auch nicht anders sein können? Mal mit Blick auf Solarplatten... Die Fertigungsstraßen sind/waren in Cina und Deutschland exakt die selben von Centrotec... Die Rohstoffe exakt die selben von den gleichen Spezialchemieunternehmen. Warum sollten also die Produkte schlechter sein? Weil Schulbildung/Ausbildung in China auch nicht schlechter ist als hierzulande?

China ist für unsere Maßstäbe dann ein Produzent von Minderwertigem wenn es um Dinge geht die eigentlich gar nicht für unseren Markt bestimmt waren. Da sprechen wir aber über Produkte die entweder für den heimischen Markt oder Drittweltmärkte hergestellt werden. Davon schwappt natürlich auch Einiges über graue Kanäle zu uns rein... Aber das sind immer noch Produkte die weltmarktfähig sind. Den Bauern irgendwo in der 3. Welt interessiert es nicht ob er seinen Traktor öfter mal reparieren muß. Für den zählt daß er sich den Traktor leisten kann - und der Dorfschmied den Traktor mit einfachsten Mitteln reparieren *kann*. Deutsche Hightec wäre für ihn nicht nur finanziell unerreichbar - sondern der "Dorfschmied" hätte auch noch Probleme bei der instandsetzung von Teilen die bei uns halt im Schadensfall einfach ausgetauscht werden... Elektronik... :D
Elektronik ist hingegen wieder eine Produktgruppe für die weltweit die gleichen Standards gelten. Die Elektronik für ein Drittwelthandy oder einen Drittweltcomputer ist praktisch die gleiche wie für unsere Modelle. Da liegen (wenn überhaupt) nur ein-zwei Innovationsschritte dazwischen...
Schon mal den eigenen Computer aufgemacht was da alles aus China drin ist - auch wenn HP oder was auch immer draufsteht? Da gilt dann auch die gleiche Erfahrung wie aus den Zeiten früher westlicher Elektronik: Entweder das Teilt geht binnen einiger Wochen kaputt - oder es läuft auch noch wenn man es zum Wertstoffhof bringt weil es Niemand mehr geschenkt haben will...

Darüber hinaus gibt´s ja eine ganz einfache Methode herauszufinden was preiswerter ist. Den Preis - und selber messen und beobachten ob sich die eigenen Ergebnisse von den Erfahrungen Anderer unterscheiden. "Meine" China-Module bringen unter "Laborbedingungen" die angegebene Leistung und liegen auch bei indirektem Licht (auf das es in meinem Fall zu mehr als 90% ankommt) im Rahmen dessen was man von der Technik an und für sich erwarten darf.

Mich erinnert die ganze Sache an das Aufkommen der "Reisschüsseln" (Japanischer Autos) in den 80igern. Erstmal nur Horrorgeschichten... Hähme... Verachtung. Daß die Dinger schon damals gut in USA angenommen wurden schien nicht zu interessieren. Wenige Jahre später kam dann der Umschwung in der Meinung. Jene die sich auf die "Reisschüsseln" eingelassen hatten waren zufrieden. Sogar zufriedener als manch "Deutschländer". Wie kam´s? Wahrscheinlich weil die Dinger plötzlich eine Lobby hatten. Es gab inzwischen mehr Händler die Propaganda machten - aber auch mehr Leute mit der unpathetischen Erfahrung daß ein Japaner auch nicht schlechter ist als ein Deutscher.
Die Verachtung mancher Produkte rührt tatsächlich daher daß der Endverbraucher unter Auslassung des Zwischenhandels günstiger an sie rankommt... also nicht nur über den Fachhandel mit Gewerbeschein. Hier geht es also alleine um Marketing... Marketing das im Übrigen ja auch etwas kostet und (vom Kunden) bezahlt werden muß. So wie sich ja auch Marken für ihren Namen bezahlen lassen.

Persönlich übel nehmen kann man das freilich dem Handel und seinen Protagonisten nicht. Es ist halt menschlich. Und wie gesagt: Ich habe auch schon mit Überzeugung Produkte verkauft ohne mir selbst ein objektives Bild über Alternativen gemacht zu haben. Auch dies ein Grund zur Nachsichtigkeit - aber eben kein Grund zur Experten-Höhrigkeit. Denn hinter den meisten Experten versteckt sich ja geradee nicht die mit dem Begriff unterstellte fundierte Ausbildung mit echten Grundlagenkenntnissen sondern lediglichsowas wie "Erfahrungsexpertentum" oder schlimmstenfalls "Nachplapperexpertentum". Leteres ist gar nichts wert - und ersteres kann Jeder werden der die Bereitschaft mitbringt sich mit einer Sache vertraut zu machen. Oder ganz knapp gesagt: Better pay yourself than paying somebody else. Der Grundgedanke der Selbstversorgung!
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#7

Beitrag von Buchkammer » So 4. Nov 2012, 18:30

Hm, besten Dank für eure ausführlichen Anmerkungen.

Ich glaub, ich bestell mir mal so einen Solarkoffer und teste das Teil. :hmm:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#8

Beitrag von Löwenzahn » Mo 5. Nov 2012, 10:35

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kabraedu
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#9

Beitrag von kabraedu » Fr 9. Nov 2012, 19:09

ich oute mich gerne als Technikblondine und frage mal ganz blöd.
Ich möchte für meinen Kleingarten auch gerne etwas haben, was meine Brunnenpumpe und ab und an mal die kaffeemaschine oder den elektrischen Backofen betätigen läßt ohne Stromkosten zu verursachen. Schliesslich ist der Brunnen ja auch aus Kostengründen vom Vorgänger gebohrt worden.
Ich habe auf der Caravanmesse diese teile auch gesehen, aber der Standbetreiber sprach nur spanisch, imm wahrsten Sinne des Wortes.
Könnt ihr mir weiterhelfen??? Reicht so ein Teil aus wenn man mal ein wenig Strom braucht oder eher nicht?
Gruß Karin
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woody
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Re: Sind diese Solarkoffer brauchbar?

#10

Beitrag von woody » Fr 9. Nov 2012, 21:00

kabraedu hat geschrieben: Reicht so ein Teil aus wenn man mal ein wenig Strom braucht oder eher nicht?
Für "ein wenig Strom" reicht das schon, aber Kaffeemaschine und Backofen brauchen eher sehr, sehr viel Strom.
Gruß, Woody

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