Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

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emil17
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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#31

Beitrag von emil17 » Do 3. Jan 2013, 20:33

bambam hat geschrieben:Welche anderen Öfen brennen denn nur die Holzspitzen (nicht die ganzen Scheiter auf einmal) und die mit extremen Sauerstoff-Überschuss so dass höchst mögliche Temperaturen entstehen?
Eigentlich alle mit unterem Abbrand, wenn man das Holz reinstellt statt legt.
Extremer Sauerstoffüberschuss kann nur extremen Luftüberschuss bedeuten, weil Du ja wohl nicht reinen Sauerstoff in den Ofen blasen wirst, und Luftüberschuss geht auf Kosten des Wirkungsgrades, weil mehr als nötig Luft erhitzt wird und durch den Schornstein verloren geht.
Wenn man höchst mögliche Temperaturen will (z.B. für Töpferöfen) muss man die Zuluft vorwärmen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

bambam
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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#32

Beitrag von bambam » Do 3. Jan 2013, 23:06

Hmm, aber wenn die Abluft am ende nur noch 20 Grad hat weil die ganze restliche Wärme an den Wärmespeicher abgegeben wurde dann ist Luftüberschuss wohl eher kein Problem, oder?

Ich hab jetzt mit meinem paar Ytong Blöcken und Schamott-Ziegeln mehrere Varianten versucht. Das einzige was mich abhält nen RMH zur Hotpod heizung zu bauen ist dass der zu oft gefüttert werden muss für meinen Geschmack. Mal gucken wie ich weitermach.

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luitpold
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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#33

Beitrag von luitpold » Do 3. Jan 2013, 23:17

was soll denn ein hotpod sein???
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#34

Beitrag von bambam » Do 3. Jan 2013, 23:18

verkaufe ein d und kaufe ein t :)

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luitpold
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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#35

Beitrag von luitpold » Do 3. Jan 2013, 23:24

bambam hat geschrieben:verkaufe ein d und kaufe ein t :)
danke, alles klar.....
im englischen Steamboat oder Hotpot), auch bekannt als chinesisches Fondue











:haha:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#36

Beitrag von globedriver47 » So 6. Jan 2013, 19:09

Nachdem ich einige "Rocketstoves" gebaut habe, muß ich jetzt mal den Klugscheisser spielen. Es gibt bestimmt keinen anderen Ofentyp, der so effizient arbeitet wie ein Rocketstove. Du benötigst alleine fürs anheizen eines normalen Küchen-Herdes soviel Holz, wie ich für das wasserkochen beim Rocket benötige. Beim Massheater ist es genauso. Du hast nach dem aufheizen mit wenig Holz (hier eignen sich die Äste aus dem Wald, die normalerweise liegen bleiben)den Kachelofeneffekt.
Die Baukosten sind enorm günstig. Im Netz finden sich genug kostenlose Pdfs und auch Videos, um so etwas nachzubauen. Für das eventuelle Qualmen in der Startphase ( je nach Wetterlage) bauen einige Leute einen Lüfter vor dem eigentlichen Kaminanschluß ein. Dieser muß ja nicht hitzebeständig sein. Das Problem in D wird der Schornsteinfeger sein. Wird übrigens zukünftig / langfristig ein EU-Problem werden. :roll:
Liebe Grüße aus den Vogesen


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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#37

Beitrag von globedriver47 » Mo 7. Jan 2013, 13:14

Kaufbares Modell eines Rocket Mass Heaters

http://www.zaugstoves.com/wordpress/
Liebe Grüße aus den Vogesen


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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#38

Beitrag von Adjua » Mo 7. Jan 2013, 13:32

globedriver47 hat geschrieben:Nachdem ich einige "Rocketstoves" gebaut habe, muß ich jetzt mal den Klugscheisser spielen. Es gibt bestimmt keinen anderen Ofentyp, der so effizient arbeitet wie ein Rocketstove. Du benötigst alleine fürs anheizen eines normalen Küchen-Herdes soviel Holz, wie ich für das wasserkochen beim Rocket benötige. Beim Massheater ist es genauso. Du hast nach dem aufheizen mit wenig Holz (hier eignen sich die Äste aus dem Wald, die normalerweise liegen bleiben)den Kachelofeneffekt.
Die Baukosten sind enorm günstig. Im Netz finden sich genug kostenlose Pdfs und auch Videos, um so etwas nachzubauen. Für das eventuelle Qualmen in der Startphase ( je nach Wetterlage) bauen einige Leute einen Lüfter vor dem eigentlichen Kaminanschluß ein. Dieser muß ja nicht hitzebeständig sein. Das Problem in D wird der Schornsteinfeger sein. Wird übrigens zukünftig / langfristig ein EU-Problem werden. :roll:
Was heisst Kachelofeneffekt?

Wie oft heizt man den und wie lange hält der dann? Ich kann meinen Kachelofen (Grundofen) auch mit Ästen aus den Wald befüllen, warm werden und eine Weile warm bleiben wird er auch damit, aber nicht 24 Stunden lang. Und dann heizt er mir halt nicht meine 100m2, sondern nur 10.

Ich brauche nur fürs Einheizen 3 m Holz pro Winter, Buche. Für 100m2. Was würde der Rocket Stove brauchen?

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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#39

Beitrag von johndooe » Mo 21. Jan 2013, 21:17

sehe ich das richtig, daß ein Teil des "Zugs" durch die Auskühlung der Verbrennungsgase in dem "Ölfass" entsteht. Wenn ja, dann könnte man doch ein zweiwandiges, wasserbefülltes nehmen und auch noch Heizkörper mitbetreiben und der Zug wäre noch viel höher, weil das "Faß" kälter wäre?

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Re: Rocket Stove mass heater - jemand sowas schon gebaut?

#40

Beitrag von emil17 » Di 22. Jan 2013, 09:20

Der Zug entsteht durch den Dichteunterschied der warmen Rauchgase im Schornstein zur Umgebungsluft. Er hängt nur vom Temperaturunterschied Rauchgas <-> Umgebungsluft und dem Höhenunterschied Ofen <-> Schornsteinende ab. Ist der Schornstein zu eng oder hat das Ofenrohr zu viele Krümmungen, dann bleibt die Strömungsgeschwindigkeit der Rauchgase klein und der Ofen zieht trotz hohem Schornstein nicht richtig.
Deshalb baut man innen glatte Schornsteine, einen Rauchgasweg mit möglichst wenig Krümmungen und der Schornstein soll wärmegedämmt sein, damit sich die Rauchgase nicht schon im Schornstein abkühlen, was nicht nur den Zug vermindert, sondern auch zu Kondensatausfall und Versottung führen kann.

Der Kachelofeneffekt ist das Prinzip, dass das Feuer mit optimaler Luftzufuhr brennen soll, also nicht durch Zuluftdrosselung geregelt wird, und dass die Wärmeenergie des Brennstoffes, die zum grössten Teil in den heissen Rauchgasen enthalten ist, an eine Speichermasse abgegeben wird. Ein guter Ofen ist so konstruiert, dass das Feuer genung, aber nicht zuviel Luft bekommt, dass die Rauchgase durch die Züge so lange im Ofen gehalten werden und den Ofen erwärmen, dass sie gerade noch mit ausreichender Temperatur in den Schornstein kommen, um ausreichend Zug zu erzeugen.
Deshalb ist es Unsinn, bei einem Grundofen mit Rauchrohrschikanen und Umwegen den Raum zusätzlich heizen zu wollen. Bei einem leichten Ofen ohne Züge und geringer Speichermasse kann es Sinn machen, dennoch wird man so nie einen akzeptablen Wirkungsgrad bekommen.

Ein Kilo ofentrockenes Brennholz hat einen Heizwert von etwa 4kWh. Mehr kommt nicht heraus, egal wie genial das Ofenprinzip ist. Ein Rocket Stove mass heater verhält sich zum Grundofen etwa so wie eine Posaune oder ein Alphorn zu einer Trompete. Im RocketStove ist das auseinandergezogen was im Grundofen in einen Quader zusammengefaltet ist: Ein Rauchkanal mit dicken Wänden aus Speichermasse. Deshalb sind bestenfalls etwa gleiche Wirkungsgrade zu erwarten. Ein RocketMassHeater wird aber eine grössere Heizleistung in den Raum abgeben, weil die warme Oberfläche grösser ist als bei einem Grundofen mit gleichem Gewicht. Das ist nicht etwa "besser": Er kühlt rascher wieder aus.

Abbrandregelung von Stückholz über die Luftzufuhr ist wegen der Natur des Brennstoffes unzweckmässig, denn Holz gast aus, ist also nicht wie Koks ein reiner Festbrennstoff. Fehlt die Luft, dann geht nicht die Ausgasung entsprechend zurück, sondern das Holzgas wird unvollständig verbrannt.

Wenn der Ofen kalt ist, und die Rauchgase auch noch durch die kalten Züge müssen, zieht er logischerweise schlecht. Deshalb hat es eine Anfeuerklappe, welche den Brennraum direkt mit dem Rauchabzug verbindet, wenn sie offen ist.
Der Rauch muss so warm sein, dass er im Schornstein nirgendwo den Taupunkt unterschreitet. Beim Anfeuern ist das nicht so, deshalb soll das Feuer rasch stark brennen. Zum Heizen lässt man das Feuer mit offener Luftklappe brennen, bis es nur noch Glut hat, und macht dann die Zuluftklappe zu.

Man kann den Wirkungsgrad einer Holzheizug folgendermassen vergrössern:
Rauch enthält viel Wasserdampf, der durch die Verbrennung entsteht, zudem hat lufttrockenes Holz etwa 15% Restwassergehalt. Wenn man den Rauch im Ofen selbst unter den Taupunkt abkühlt, gewinnt man zusätzlich zum grösseren Temperaturunterschied die Kondensationswärme des Wasserdampfs. Allerdings muss dann der Rauch mit einem Ventilator abgezogen werden, weil ein Schornstein nicht mehr ausreichend ziehen und zudem hoffnungslos versotten würde. Deshalb wird diese Technik bei Stückholz-Hausfeuerungen nicht eingesetzt: Der Gewinn stünde in keinem Verhältnis zum Zusatzaufwand. Aus Sicherheitsgründen muss gewährleistet sein, dass die Rauchgasförderung nicht ausfallen kann. Schon das verbietet einen Betrieb einer solchen Anlage in Wohnräumen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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