Sprit statt Nahrung

Sonne, Wind und Feuer
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BernhardHeuvel
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Sprit statt Nahrung

#1

Beitrag von BernhardHeuvel » Di 6. Sep 2011, 21:50

Interview mit dem Nestlé-Boss:

http://online.wsj.com/article/SB1000142 ... 80124.html

Can the World Still Feed Itself?

"If politicians of this world really want to tackle food security," Mr. Brabeck-Letmathe says, "there's only one decision they have to make: No food for fuel....They just have to say 'No food for fuel,' and supply and demand would balance again...when politicians say, 'We want to replace 20% of the energy market through the food market,'" this means "we would have to triple food production" to meet that goal—and that's before we eat the first kernel of what we've grown.

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emil17
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Re: Sprit statt Nahrung

#2

Beitrag von emil17 » Mi 7. Sep 2011, 16:56

Na ja, Nestle macht ja lieber irgendwelche Spezial-Designer_Nahrungsmittel aus Grundnahrungsmitteln, wenn die verheizt werden geht die Wertschöpfung an denen vorbei.
Dieser Konzern ist der erste, der nach freier Konsumentenentscheidung und freiem Markt schreit, wenn ihre eigenen Produkte als unnötig erklärt werden, was sie auch oft genug sind - man erinnere sich an die Geschichte "Milchpulver statt stillen" in der Dritten Welt; Zahl der Säuglinge die deswegen gestorben sind unbekannt.
Denen glaube ich nichts.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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guenther
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Re: Sprit statt Nahrung

#3

Beitrag von guenther » Sa 10. Sep 2011, 20:57

Bernhard, das ist ja ueble GVO-propaganda von nestle :hmm: :bang: :dreh:

lg guenther

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fuxi
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Re: Sprit statt Nahrung

#4

Beitrag von fuxi » Mo 12. Sep 2011, 14:47

Diese geschwurbelte Vemischung von Wunschdenken und Propaganda, mit ein paar eingestreuten Fakten-Brocken, um glaubhaft zu wirken, lässt mich wünschen, er würde an seinem Genfood ersticken.

Mit einem allerdings hat er Recht:
"[... B]ecause as Europe's population "urbanized," as people moved to the cities and traded their ploughshares for time cards, "somebody had to ensure that people" who worked 12 hours a day in a factory could feed themselves. For the first time in history, "you need[ed] a food industry."

Die Nahrungsmittelkonzerne konnten nur so groß werden, weil der Mensch immer mehr in die automatisierte und industrialisierte Arbeitswelt gedrängt wurde (oder sich selbst gedrängt hat?) und weder Zeit noch Energie übrig bleibt, um selbst sein Essen aus frischen Lebensmitteln zuzubereiten.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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emil17
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Re: Sprit statt Nahrung

#5

Beitrag von emil17 » Mo 12. Sep 2011, 15:04

Na ja, wer heute das Welternährungsproblem lösen will, der kämpft gegen die Landflucht, gegen Bodenerosion und der züchtet anspruchslose Sorten für Grenzertragsstandorte, nicht Hochleistungssorten für beste Böden, die ohne Kunstdünger und Pflanzenschutz nicht fortkommen. Das weiss der Nestle-Direktor auch, denn dumm ist der nicht. Aber dann würden ihn seine Aktionäre nicht so gut bezahlen.
Auch das mit der food industry ist eine Halbwahrheit. Das London des beginnenden 19. Jahrhunderts war so gut wie das heutige ein Ort "where people moved to the cities and traded their ploughshares for time cards" . Aber da gab es noch keine Lebensmittelindustrie, die alle Grundnahrungsmittel, die die Landwirtschaft liefert, in Atome zerlegt und neu zusammendesignt. Es braucht nur eine leistungsfähige Lebensmittel-Logistik.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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