Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

Sonne, Wind und Feuer
Reini
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Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#1

Beitrag von Reini » Do 9. Nov 2023, 08:52

Hallo,

ich möchte kurz unsere Situation schildern.
Wir wohnen seit ca. 20 Jahren in unserem Haus. Beim Bezug des Hauses hatten wir Strom von unserem örtlichen Stromanbieter.
Der Strom wurde zu unserem Nachbarn ( ein Zementwerk) geliefert und von dort an uns weiter geleitet. Nach relativ kurzer Zeit, hat aber der Nachbar den Anbieter gewechselt, so dass der örtliche Stromversorger uns nicht mehr beliefern konnte. Wir bekamen aber weiterhin Strom von unserem Nachbarn.
Jetzt ist es aber so, dass der Nachbar seine Produktion eingestellt hat und wir in absehbarer Zeit keinen Strom mehr über ihn beziehen können.

Ich habe darauf hin bei unserem zuständigen Stromanbieter einen Stromanschluss beantragt, doch dieser weigert sich beharrlich, mit der Begründung, dass eine neue Versorgungsleitung gelegt werden müsse. Doch die neu zu verlegende Versorgungsleitung sei für den Stromanbieter unwirtschaftlich.

Wir sind jetzt bemüht, die rechtlichen Fragen zu klären. Versorgungspflicht und Zumutbarkeit für den Anbieter usw.

Auf der anderen Seite, denke ich darüber nach, ob es nicht möglich ist, das Gebäude selbst mit Strom zu versorgen.

Unser Haus liegt in einem Tal, im Winter haben wir ca. zwei Monate überhaupt keine Sonne, Wind ist auch nicht kontinuierlich vorhanden.

Meine Idee ist, einen Dieselgenerator mit Pufferbatterien und ggf. einer PV-Anlage zur Entlastung des Generators zu installieren.


Mein Anliegen wäre hier, hat jemand Erfahrungen mit so einer Situation. Hat eventuell jemand so eine Anlage gekauft oder gebaut. Kennt sich jemand mit der rechtlichen Situation aus?

Über ein paar Tipps und Anregungen würden wir uns sehr freuen.

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si001
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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#2

Beitrag von si001 » Do 9. Nov 2023, 09:59

Reini hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 08:52
Kennt sich jemand mit der rechtlichen Situation aus?
Ja, hast du den ein voll erschlossenes Grundstück bebaut? Hast du damals Erschließungskosten (auch für den Stromanschluss) für dieses Grundstück an die Gemeinde bezahlt?
Das würde ich als erstes abklären.
Sollte das ein unerschlossenes oder teilerschlossenes Grundstück sein und keine entsprechenden Erschließungskosten gezahlt haben, wirst du wohl selbst buddeln (lassen) müssen um eine Leitung zu bekommen.

Nach Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz - EnWG) § 36 Grundversorgungspflicht handelt der Energieversorger meines Erachtens nach rechtmäßig. (Auch wenns für dich blöd ist)
Liebe Grüße, si001!
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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#3

Beitrag von Reini » Do 9. Nov 2023, 10:11

Hallo, wir haben das Haus (Baujahr 1900) im Jahre 2002 gebraucht gekauft. Beim Kauf war eine Energieversorgung des örtlichen Stromanbieters vorhanden. Der Vorbesitzer ist bereits verstorben und ob Erschließungskosten gezahlt wurden ist nicht mehr nachvollziehbar.

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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#4

Beitrag von si001 » Do 9. Nov 2023, 10:29

Reini hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 10:11
Beim Kauf war eine Energieversorgung des örtlichen Stromanbieters vorhanden.
Ja, die über das Zementwerk, oder ne eigene?
Reini hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 10:11
Der Vorbesitzer ist bereits verstorben und ob Erschließungskosten gezahlt wurden ist nicht mehr nachvollziehbar.
Hm, eigentlich! müssten diese Unterlagen beim zuständigen Bauamt liegen. Eigentlich. Da habe ich schon viel ältere Unterlagen gesehen, aber ob es damals eine Erschließungsgebühr bei euch schon gab?
Beim Bauamt nach der aktenkundigen Erschließung deines Grundstückes wäre auf jeden Fall hilfreich. Die müssten dann eine vergilbte Mappe aus dem Schrank ziehen können (eine elektronische Akte würde mich wundern. :lol: )
Liebe Grüße, si001!
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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#5

Beitrag von Reini » Do 9. Nov 2023, 10:51

si001 hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 10:29
Reini hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 10:11
Beim Kauf war eine Energieversorgung des örtlichen Stromanbieters vorhanden.
Ja, die über das Zementwerk, oder ne eigene?

Wir haben ein offizielles Schreiben des damaligen Stromanbieters, in dem er uns mitteilte, das eine Stromversorgung aus o.g Gründen nicht mehr möglich sei. Eine Stromrechnung aus der Zeit ist auch noch vorhanden. Eine Stromlieferung ist demnach vom Versorger erfolgt.
Reini hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 10:11
Der Vorbesitzer ist bereits verstorben und ob Erschließungskosten gezahlt wurden ist nicht mehr nachvollziehbar.
Hm, eigentlich! müssten diese Unterlagen beim zuständigen Bauamt liegen. Eigentlich. Da habe ich schon viel ältere Unterlagen gesehen, aber ob es damals eine Erschließungsgebühr bei euch schon gab?
Beim Bauamt nach der aktenkundigen Erschließung deines Grundstückes wäre auf jeden Fall hilfreich. Die müssten dann eine vergilbte Mappe aus dem Schrank ziehen können (eine elektronische Akte würde mich wundern. :lol: )
Da wir hier auch keinen Wasseranschluss und keine Kanalisation haben, gehe ich davon aus, dass das Grundstück nicht erschlossen ist. ich werde aber Kontakt zu dem Bauamt aufnehmen.

Vielen dank schon mal

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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#6

Beitrag von Eule » Do 9. Nov 2023, 11:50

Reini hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 08:52
Beim Bezug des Hauses hatten wir Strom von unserem örtlichen Stromanbieter.
Der Strom wurde zu unserem Nachbarn ( ein Zementwerk) geliefert und von dort an uns weiter geleitet. Nach relativ kurzer Zeit, hat aber der Nachbar den Anbieter gewechselt, so dass der örtliche Stromversorger uns nicht mehr beliefern konnte. Wir bekamen aber weiterhin Strom von unserem Nachbarn.
Jetzt ist es aber so, dass der Nachbar seine Produktion eingestellt hat und wir in absehbarer Zeit keinen Strom mehr über ihn beziehen können.

Ich habe darauf hin bei unserem zuständigen Stromanbieter einen Stromanschluss beantragt, doch dieser weigert sich beharrlich, mit der Begründung, dass eine neue Versorgungsleitung gelegt werden müsse. Doch die neu zu verlegende Versorgungsleitung sei für den Stromanbieter unwirtschaftlich.
an fehlenden Leitungen kann es doch eigentlich nicht liegen, wenn Ihr bisher schon Strom bezogen habt :hmm:
Bevor Ihr über komplette Autarkie nachdenkt (als Option natürlich auch MIT Stromanschluss kein Fehler!), würde ich an Eurer Stelle mal die Sinnhaftigkeit einer neuen Trasse trotz bestehender Leitungen hinterfragen.

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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#7

Beitrag von Reini » Do 9. Nov 2023, 12:16

Bisher ist es wohl so, dass eine 5KV Leitung zum Zementwerk liegt. Dort ist ein Trafo an dem wir angeschlossen sind. Da aber in Zukunft der Trafo weg fällt, müsste wohl eine neue Leitung gelegt werden. Zur Ortsmitte wären das ca. 1500 m. Das nächst gelegene Haus von uns aus sind ca. 300m.

Das Problem daran ist, das der Stromanbieter nicht gewillt ist eine Leitung zu legen. Wir warten schon seit einer ganzen weile auf ein Angebot von ihm. Ich habe den Eindruck, dass der Stromanbieter die Sache aussitzt.

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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#8

Beitrag von RoterFuchs » Do 9. Nov 2023, 12:20

Weil der Trafo wegfällt habt ihr keinen Strom mehr. Was ist wenn dort ein kleinerer Trafo hinkäme und daran euer Haus? Dann muss keine neue Leitung verlegt werden, eine Leitung existiert ja bereits.

Evtl. müsste dann der Trafo gekauft werden.

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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#9

Beitrag von Küstenharry » Do 9. Nov 2023, 12:22

Gibt es in dem Tal ein Bach für Wasserkraft?
Gruss von der Küste

Harry

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Re: Autake Stromversorgung eines Einfamilienhauses

#10

Beitrag von Reini » Do 9. Nov 2023, 14:55

RoterFuchs hat geschrieben:
Do 9. Nov 2023, 12:20
Weil der Trafo wegfällt habt ihr keinen Strom mehr. Was ist wenn dort ein kleinerer Trafo hinkäme und daran euer Haus? Dann muss keine neue Leitung verlegt werden, eine Leitung existiert ja bereits.

Evtl. müsste dann der Trafo gekauft werden.
[/quote]

Ich habe keine Ahnung, was ein Trafo kostet, der von 5.000 V auf 400 V runterregelt. Und dann muss der auf einem fremden Grundstück stehen und angeschlossen werden. Das Ganze dann, um von dem "nicht willigen" Stromanbieter den Strom zu beziehen.

Da denke ich, ich bin besser beraten, mir eine eigene Stromversorgung zu bauen.

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