Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

Sonne, Wind und Feuer
wörpedahler
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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#11

Beitrag von wörpedahler » Fr 1. Sep 2023, 19:42

Dyrsian hat geschrieben:
Fr 1. Sep 2023, 19:10
Ohne den ganzen Thread gelesen zu haben: die momentane Leistungsaufnahme von einem Thermostatgesteuerten Dörrer ist doch total schnurz! Wichtig ist, den Gesamtenergieverbrauch während eines ganzen Vorgangs zu kennen. Messgeräte dafür gibts für nen 10er in jedem Baumarkt.
Du hättest vielleicht mal lesen sollen, denn genau darum geht es: Das die Dinger für nen 10er eben nicht genau messen.

Ich zitiere mal von Verivox, weil ich die per Google gefunden habe:
Sobald Kondensatoren oder Spulen in einer elektrischen Schaltung auftauchen, wird die Sache komplizierter, und das ist bei Elektrogeräten in der Regel der Fall. Diese elektronischen Bauelemente verursachen im Wechselstrom sogenannte Phasenverschiebungen. Entweder hinkt die Spannung dem Spannungsverlauf im Stromnetz hinterher oder sie läuft ihm voraus.

Die durch Kondensatoren und Spulen in Elektrogeräten bedingte Phasenverschiebung erzeugt eine scheinbare Leistungsaufnahme, die wieder ins Stromnetz zurückgespeist wird. Bei Privatanschlüssen wird diese Blindleistung nicht vom Stromzähler erfasst. Dieser misst nur die Wirkleistung, also den echten Stromverbrauch.

Strommessgeräte, die ausschließlich die aus Spannung und Stromstärke berechnete Scheinleistung messen, ermitteln daher tendenziell zu hohe Verbrauchswerte. Ein höherwertiges Messgerät zeigt die Wirkleistung üblicherweise in Watt an, abgekürzt mit dem Buchstaben W, und die Scheinleistung in der Einheit VA, also Volt-Ampere.
Quelle: https://www.verivox.de/strom/themen/strommessgeraet/

Also wenn kein Zugang zum Stromzähler existiert, dann hochwertiges Messgerät kaufen, oder hochwertiges Dörrgerät oder mit der Sache leben wie sie ist.

sybille
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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#12

Beitrag von sybille » Fr 1. Sep 2023, 20:05

wenn kein Zugang zum Stromzähler existiert
So wie Fons schreibt gehe ich davon aus das er Mieter ist.
Einen Zugang zum Stromzähler muss es geben damit der Mieter seinen Zählerstand ablesen und seinem Versorger mitteilen kann. Es sei denn die Wohnung wurde warm, inkl. aller Kosten vermietet und der Mieter hat keinen eigenen Stromzähler. Dann wäre der Stromverbrauch aber egal.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#13

Beitrag von emil17 » Fr 1. Sep 2023, 22:56

Hochwertig ist immer gut, aber weil ein Dörrgerät eine rein ohmsche Last ist, sollte in diesem Fall auch ein Billiggerät zur Verbrauchsmessung reale Verbrauchswerte anzeigen, da keine Blindleistung auftritt.
Also lieber in einen guten Dörrer investieren, denn man will ja dörren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

wörpedahler
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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#14

Beitrag von wörpedahler » Sa 2. Sep 2023, 08:51

emil17 hat geschrieben:
Fr 1. Sep 2023, 22:56
Hochwertig ist immer gut, aber weil ein Dörrgerät eine rein ohmsche Last ist, sollte in diesem Fall auch ein Billiggerät zur Verbrauchsmessung reale Verbrauchswerte anzeigen, da keine Blindleistung auftritt.
Also lieber in einen guten Dörrer investieren, denn man will ja dörren.
Das finde ich eine spannende Aussage.
Die Heizspirale im Dörrgerät, ja, die ist eine ohmsche Last.
Ich würde aber bei jedem Gerät von nach 1980 davon ausgehen, dass es eine Zeitschaltuhr gibt. Temperatur und vielleicht Feuchtigkeitssensor. Und dafür irgendwelche Regelkurven. Wenn du das aufschraubst ist das vermutlich ein Computer mit angeschlossenem Heizelement (überspitzt gesagt).

Genau für diese Annahme spricht ja auch der Originalbeitrag, der sagt:
Das Strommessgerät zeigt an, dass der Cosori
während des Dörrens immer wechselnd zwischen ca. 62 Watt und ca. 1200 W umschaltet.
Das würde mich genau darauf schliessen lassen, dass es sich nicht um eine einfache Ohmsche Last handelt und daher stammt ja die ganze Diskussion.
Ich sagte auch direkt in meiner ersten Antwort, dass das Meßgerät sicher einen Fön messen könnte (weil das nämlich genau eine rein ohmsche Last ist).

Man kann natürlich einfach mal einen ganzen Dörrvorgang mit Messgerät machen und am Ende den Verbrauch ablesen, statt zwischendurch die Momentan-Leistung. Aber wie genau das dann bei einem 10€ Messgerät ist, steht meines erachtens in den Sternen. Schätzeisen bleibt Schätzeisen.

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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#15

Beitrag von emil17 » Sa 2. Sep 2023, 09:27

Wenn die Diskussion in eine technische abdriften soll, frage ich mich, wie ein Gerät aus einem Timer mit regelbarer Heizung, wo die Leistung in der Heizung buchstäblich verbraten wird, eine Last mit nennenswerter Phasenverscheibung zwischen Strom und Spannung machen kann. Falls dem so ist, müsste ein Cos. phi auf dem Typenschild angegeben sein.
Kann natürlich auch sein, dass primitivste Verbracuhsmessgeräte nicht mit modernen Dimmern und Phasenanschnittsteuerungen zurecht kommen. Aber auch dann müsste für eine nennswerte Blindleistung viel Kapazität oder viel Wicklung und Eisen verbraut sein, was ich eher nicht glaube.
Wenn aber Billig-Verbrauchsschätzer eher zuviel anzeigen, dann ist man ja auf der sicheren Seite: Noch teurer wird es nicht.

Man muss sich schon im Klaren sein, dass so ein Food dehydrator ein Heizlüfter ist und halt erntsprechend verbraucht. Bei Dauerbetrieb dürften das Handgelenk mal Daumen durch Pi etwa 5 bis 10 kWh pro Tag werden.
Hat man eine PV auf dem Dach, dann kann man das per Zeitschaltuhr auf Tageslicht begrenzen, aber dann ist ein Solardörrer wesentlich besser. nachteil dieser Geräte ist, dass sie bei Regenwetter nichts machen und viel Platz brauchen.
Ich habe meinen alten Dörrex so umgebaut, dass man nur den Ventilator laufen lassen konnte. Der steht dann voll an der Sonne und trocknet so auch, allerdings langsamer. Man kann das dann auch auf eine warme Holzofenherdplatte stellen
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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#16

Beitrag von Tausch » Mo 4. Sep 2023, 06:33

Um billiger als mit Hitze elektrisch zu trocknen, kann man Luftenfeuchter mit Ventilatoren in einen Schrank einbauen. Einen Luftaustausch muss stattfinden sobald es zu heiss wird (temp. je nach trockengut), sonst kocht es.

Es antwortet die Frage nicht, ich weiss. Aber mit Hitze zu trocknen ist sauteuer, ob man den Strom misst oder nicht.

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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#17

Beitrag von emil17 » Mo 4. Sep 2023, 07:23

Das Problem an diesem Prinzip ist, dass man zu wenig Verdunstung aus dem Trockengut heraus und damit zu lange Trockenzeiten bekommt. Bei Kräutern ist das nicht weiter tragisch, die kann man auch so im Zimmer ausgebreitet trocknen. Bei Obststücken hingegen schon, das verdirbt dann.
Auch Luftentfeuchter ziehen übrigens ziemlich viel Strom.
Was ich mal mit einem alten Labor-Exsikkator und einem ausgebauten Kühlschrankkompressor als Saugpumpe ausprobiert habe, ist Vakuumtrocknen. Das funktioniert gut, aber man hat bloss einige Liter Nutzvolumen um drin zu trocknen. Das Gut wird unvergleichlich schonend getrocknet, wie viel Strom es verbraucht habe ich nicht gemessen. Der technische Aufwand für ein Gerät mit vernünftigem Durchsatz (grosser Vakuumschrank) ist gross, und man stellt sich da eine potentielle Bombe in den Raum - implodiernde Unterdruckgefässe können beeindruckende Zerstörungen verursachen. Und die Saugpumpe muss Wasser abkönnen.
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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#18

Beitrag von emil17 » Mo 4. Sep 2023, 10:25

Ich habe jetzt wegen der Diskussion hier die Leistungsaufnahme meines Geräts (ein 20 Jahre alter Sigg Dörrex) mit einem Zwischensteckergerät gemessen. Es sind 240 Watt, also 6 kWh pro Tag. Weil das Gerät analog geregelt wird, dürfte der gemessene Verbrauch dem tatsächlichen einigermassen entsprechen.
Ich fahre 18 Siebe, mit dem Gerät geliefert wurden gerade mal 3 Stück. Damit kriege ich im Dauerbetrieb und zwei Mal Auflegen pro Tag etwa 6 Kilo frische Äpfel trocken.
Wie bereits gesagt, die frischen Stücke kommen ganz nach oben. Nach 12 Stunden sind sie auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Grösse geschrumpft. Man kann dann den Inhalt von je zwei Sieben zusammenkippen und fertigtrocknen, so dass die Siebe eher frei werden und frisch belegt werden können.
Wenn man die Äpfelstücke dünn macht, wird die Trockenzeit erheblich verkürzt.
Das fertig gedörrte Obst kommt sofort in einen luftdichten Vorratsbehälter, dann bleibt es frisch. Luftiges Aufbewahren in Stoffbeuteln führt je nach Ort und Wetter zu etwas zähen Stücken.
Man kann, wenn man genug Siebe hat, die dünn geschnittenen Stücke zunterst so weit dörren, dass sie in der Konsistenz fast wie Kartoffelchips werden, ohne dass es mehr Strom verbraucht, weil die gesamte Heizleistung zum Trocknen der Siebe darüber ausgenutzt wird. Diese Apfelchips von etwas unreifen Äpfeln sind dann süss-sauer und ein beliebtes Mitbringsel, falls die Kinder sie nicht vorher wegfuttern.
Wenn man eine eigene PV-Anlage hat und eigenen Strom verbrauchen will, sollte man morgens auflegen, denn es ist wichtig, dass die frisch geschnittenen Stücke rasch angetrocknet werden. Man kann dann problemlos abends ausschalten, wenn die PV n ichts mehr tut.

Dieses Jahr würde wegen dem trockenen Wetter ein Solardörrer mit Ventilator hervorragend funktionieren. Damit hätte man dann den Verbrauch auf unter 10 Watt, wenn man nur tagsüber trocknet.
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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#19

Beitrag von Fons » Sa 16. Sep 2023, 00:20

Ach, hat die Anfrage für dich nur Unterhaltungswert?? Na dann schade um meine Mühe darauf zu antworten.
Ah, Verzeihung, nein, nein, überhaupt kein Unterhaltungswert hier. Vielen Dank für die Mühe, das waren ja sehr interessante Informationen! Täuschte mich, ist also doch eine rein sachliche Diskussion.
Auch der ist ein ziemliches Schätzeisen.
Das heißt, er ist ungenau? Die Stromkosten können also höher oder geringer sein, als die, die bei genauer Messung tatsächlich ermittelt wären? Anders gesagt, sie müssen nicht denen entsprechen, die sich aus der Messung des Stromzählers ergäben?
Die Berechnung hier - Internetseite - müsste doch völlig falsch sein, oder?
Das ist eine Abschätzung für diesen einen ganz bestimmten Betriebszustand, den der Hersteller auf das Gehäuse draufgedruckt hat.
Wenn man das Gerät zufällig in genau dieser Weise nutzt, dann kommt das schon hin.
Aber wenn sich das Heizelement - wie offenbar bei Dörrern unabhäng vom Betriebszustand gängig - nach erreichen der eingestellten Temperatur jedes Mal abschaltet und wieder ein zur Erhaltung der Temperatur, müsste es doch falsch sein, für den gesamten Dörrzeitraum die gleiche Menge Watt zu berechen, oder nicht?
Kauf Dir einen brauchbaren Verbrauchszähler als Zwischenstecker
Habe schon zwei davon, einer oder beide messen falsch.
Es hilft, beim Dörrgerät viel Wind und wenig Heizung einzustellen.
Minimal-Einstellung ist 35° C. Ich nutze ihn nur bei 42°, also recht niedrig immer noch, trotzdem scheint er mindestens die Hälfte mit Volllast, also mit 600 Watt zu laufen.
Wenn das nicht geht baust du es um, indem du die Heizung über einen separaten Schalter führst.
Ich glaube, dafür reichen meine Fähigkeiten nicht.
Damit kannst du ungefähr den Wirkungsgrad des Geräts abschätzen.
Könnte man denn effizient dörren ganz ohne Heizelement, wenn also nur das Gebläse liefe bei Zimmertemperatur, was ja sehr viel billiger wäre offenbar?
Für den Selbstbau machst du eine schwarze Platte unter Glas. Die Luft wird durch einen kleinen Ventilator (etwa 10 Watt) oder rein passiv dort durch angesaugt und per Sonne vorgewärmet und steigt durch die Dörrsiebe auf.
Ich habe leider keine Möglichkeit den Dörrer Sonneneinstrahlung auszusetzen. Gäbe es nicht eine andere (technische, also immer vorhandene) Erhitzungsmöglichkeit, die nicht über 42° erreichen müsste?
Also wenn kein Zugang zum Stromzähler existiert, dann hochwertiges Messgerät kaufen, oder hochwertiges Dörrgerät oder mit der Sache leben wie sie ist.
Woran erkennt man ein solches Dörrgerät bzw. dass dessen Stromverbrauch wie gewünscht wäre? Angaben zum Stromverbrauch, die ihn in einem für mich verständlichen / brauchbaren Wert angäbe, hätte ich noch nicht gefunden.
Das würde mich genau darauf schliessen lassen, dass es sich nicht um eine einfache Ohmsche Last handelt und daher stammt ja die ganze Diskussion.
Ich sagte auch direkt in meiner ersten Antwort, dass das Meßgerät sicher einen Fön messen könnte (weil das nämlich genau eine rein ohmsche Last ist).
Das würde mich genau darauf schliessen lassen, dass es sich nicht um eine einfache Ohmsche Last handelt und daher stammt ja die ganze Diskussion.
Ich sagte auch direkt in meiner ersten Antwort, dass das Meßgerät sicher einen Fön messen könnte (weil das nämlich genau eine rein ohmsche Last ist).
Das andere, jetzt verwendete Messgerät (Globaltronics GT-PM-06: https://www.bedienungsanleitu.ng/global ... /anleitung) zeigt die Hälfte der Werte an, die das zuerst benutzte anzeigt für den Dörrer, also etwa 600 W und 30 W (offenbar bei Abschaltung des Heizelements), das sieht auf jeden Fall plausibler aus.
Wenn die Diskussion in eine technische abdriften soll, frage ich mich, wie ein Gerät aus einem Timer mit regelbarer Heizung, wo die Leistung in der Heizung buchstäblich verbraten wird, eine Last mit nennenswerter Phasenverscheibung zwischen Strom und Spannung machen kann. Falls dem so ist, müsste ein Cos. phi auf dem Typenschild angegeben sein.
Das steht drauf:
https://i.imgur.com/I9LJ0x5.png
Wenn aber Billig-Verbrauchsschätzer eher zuviel anzeigen, dann ist man ja auf der sicheren Seite: Noch teurer wird es nicht.
Na ja, wenn es den doppelten Verbrauch anzeigt, scheint mir das aber auch nicht so sinnvoll.
Man muss sich schon im Klaren sein, dass so ein Food dehydrator ein Heizlüfter ist und halt erntsprechend verbraucht.
Ja, aber dass selbst bei einer geringen Temperatur wie 42° so viel verbraucht wird, kommt mir komisch vor. Es kann doch nicht sein, dass man für das Heizen auf so eine geringe Temperatur so viel Strom braucht, wenn man einen vernünftigen Dörrer konzipiert hätte. So ein Dörrer scheint ja nicht viel weniger zu verbrauchen als ein Ofen.
Ich habe meinen alten Dörrex so umgebaut, dass man nur den Ventilator laufen lassen konnte. Der steht dann voll an der Sonne und trocknet so auch, allerdings langsamer.
Das wäre wohl nicht unbedingt schlecht, da der Stromverbrauch zur Erzeugung des Luftstroms ja - vergleichsweise - lächerlich gering wäre.
Es antwortet die Frage nicht, ich weiss. Aber mit Hitze zu trocknen ist sauteuer, ob man den Strom misst oder nicht.
Aber selbst bei maximal 42°? Es muss doch eine Möglichkeit geben, die mit weitaus geringerem Stromverbrauch zu erzeugen.
Das Problem an diesem Prinzip ist, dass man zu wenig Verdunstung aus dem Trockengut heraus und damit zu lange Trockenzeiten bekommt. Bei Kräutern ist das nicht weiter tragisch, die kann man auch so im Zimmer ausgebreitet trocknen. Bei Obststücken hingegen schon, das verdirbt dann.
Während des Dörrens? Weil es zu lange dauert, bis das Wasser vollständig verdunstet ist?
Es sind 240 Watt, also 6 kWh pro Tag. Weil das Gerät analog geregelt wird, dürfte der gemessene Verbrauch dem tatsächlichen einigermassen entsprechen.
Ich fahre 18 Siebe, mit dem Gerät geliefert wurden gerade mal 3 Stück. Damit kriege ich im Dauerbetrieb und zwei Mal Auflegen pro Tag etwa 6 Kilo frische Äpfel trocken.
Das muss ja ein recht großes Gerät sein, jedenfalls im Vergleich zu meinem, bei der dreifachen Menge an Ebenen. Mich wundert, dass für das Volumen 240 W reichen, da meiner bei offenbar weitaus geringerem Volumen 600 W hat.

Der Hersteller schreibt auf meine Anfrage, dass die Kosten "...bei einem Strompreis von 55,32 Cent/kWh die Kosten für einen Tag (24 Stunden) Trocknen bei 73°C/165°F wie folgt sind
3.202kW/h*4h*55.32 Cents/kWh ≈ 708.5cents = 7.085€."

Bei nur zehne Tagen pro Monat dörren wären es als 70 € monatlich. Dafür kriegte man ja schon recht viele Lebensmittel, z.B. Obst / Gemüse.

Habe zwar kein Idee, um wieviel geringer der Verbrauch bei 42° C wäre, aber bestimmt immer noch induskutabel hoch.

Nehme an, ein Backofen zum Dörren zu benutzen, dürfte auch nicht so viel mehr Kosten, falls überhaupt.

Mich wunderte bzw. kann ich es mir nicht vorstellen, dass man industriell keine Dörrer herstellen können sollte, die mindestens einen akzeptablen Stromverbrauch hätten. Bzw. wundert es mich, dass man Dörrer anbietet, deren Stromverbrauch diese Geräte (praktisch) unbrauchbar machen.

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Re: Horrende Stromkosten für Dörrgerät – wie ermittelt man diese?

#20

Beitrag von emil17 » Sa 16. Sep 2023, 08:01

Der Hersteller schreibt auf meine Anfrage, dass die Kosten "...bei einem Strompreis von 55,32 Cent/kWh die Kosten für einen Tag (24 Stunden) Trocknen bei 73°C/165°F wie folgt sind
3.202kW/h*4h*55.32 Cents/kWh ≈ 708.5cents = 7.085€."
Woher kommt die Zahl 3.202 kW/h * 4h?
Entweder es sind kW, das ist eine Leistungsaufnahme, oder es sind kWh (Kilowattstunden, das ist eine Energiemenge. 3.2 Kilowatt pro Stunde. Offenbar lassen die das Gerät 6 Stunden laufen und kennen dann den mittleren Energieverbrauch über diese Zeit. Dann müsste es aber 4 und nicht 4h heissen.
Egal, wenn man zurückrechnet braucht das Teil 708.5 Ct/55.32 ct/kWhpro Tag, also ist der Tagesverbrauch 12.8 kWh, das entspricht einer Leistungsaufnahme von 12'800 W/24 h = 530 W und das entspricht etwa dem was auf dem Typenschild steht.

Vielleicht hilft dir ein wenig Physik weiter.

Die Sonne hat eine direkte Strahlungsleistung am Boden auftreffend von ungefähr 1'000 Watt. D.h. ein Solardörrer mit einem halben Quadratmeter schwarzer Fläche zum Heizen hat bis zu 500 Watt thermische Leistung.

Wenn man Luft erwärmt, ist die erforderliche Leistung das Produkt aus Volumenstrom (Wind) mal Temperaturunterschied kalt zu warm mal spezifische Wärme von Luft. Deshalb reicht die Aussage, man heize nur bis 42 Grad, nicht aus um die Leistung abzuschätzen.
Aber selbst bei maximal 42°? Es muss doch eine Möglichkeit geben, die mit weitaus geringerem Stromverbrauch zu erzeugen.
Das geht sogar ganz einfach, indem man den Wind abstellt. Aber dann trocknet es nicht, denn das Wasser muss ja weg. Einen kontinuierlichen Luftstrom kostenfrei erwärmen kann nur ein Solardörrer. Der braucht aber genausoviel Energie dafür, nur kostet die nix.

Wenn auf dem Typenschild steht, dass das Gerät rund 550 Watt zieht, und zwei Messgeräte auch etwa so viel anzeigen, und der Hersteller auf Rückfrage angibt, dass es so viel sind, dann ist es wohl so, dass es so viel sind, auch wenn du nur 42 Grad eingestellt hast.


Wenn du nur mit Wind trocknest, also ohne Heizen, dann dauert das Trocknen je nach Dörrgut, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit zu lange, weil das Wasser zu langsam aus dem Dörrgut herausdiffundiert und zu langsam verdunstet. Das ist ja der Grund, weshalb man Dörrgeräte baut.

Grosse Anlagen können kostengünstiger dörren, weil die Luft mit Gas oder Öl und nicht mit Strom geheizt wird, oder weil man sogar die Abwärme andere Anlagen dafür nutzen kann. Wenn du billig zu Dörrobst kommen willst, musst du es wie früher machen, also an die Sonne legen oder auf Fäden ziehen und über den Ofen hängen. Lange Dörrzeiten bringen aber Qualitätseinbussen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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