Leistungsgrenze von Batterien

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Leistungsgrenze von Batterien

#11

Beitrag von emil17 » Sa 21. Okt 2023, 08:15

Nachtrag:
Bei einer PV-Anlage für Inselbetrieb im Winterhalbjahr sollte man es darauf anlegen, die kurzzeitigen Grossverbraucher nicht mit Strom zu betreiben. Denn dann ist auch die Leistung der Solarkollektoren limitierend. Im Winter kommt oft sehr wenig - kurze Tage, tiefer Sonnenstand, trübes Wetter, Schnee oder Reif auf den Kollektoren sind Gründe dafür.
Überdimensionierte Batterien und Wechselrichter haben den Nachteil, dass sie teuer sind und mehr Ruhestrom verbrauchen. Das sollte man für die knappen Monate (November bis Februar) durchrechnen. Grosse Akkus können den Verbrauch über einige Tage ausgleichen, aber nicht vom Sommer zum Winter.

Wir sind es gewöhnt, dass Strom einfach da ist und dass es keine Rolle spielt, welche und wann ich welche Geräte betreibe. Ich habe einen Hausanschluss mit 25 A Drehstrom ab Werk und die maximal 17kW elektrische Leistung können jederzeit abgerufen werden.

Bei der PV-Selbstversorgung ist das grundsätzlich anders. Da kann man mit etwas Vorausdenken viel Energie und technischen Aufwand und somit auch Geld sparen.
Viel Stromverbrauch und -Erzeugung kann man durch Überlegen optimieren - wo kommen die Kollektoren hin, wie optimiere ich mein Verbraucherverhalten.
Am Wechselrichter kann man gewöhnlich die verbrauchsseitige Last in Watt ablesen. Die sollte man möglichst weit herunterbringen, wenn nichts in Gebrauch ist. Kann man das nicht ablesen, einen Leistungsmesser als Zwischenstecker verwenden.
Bei nicht dauernd gebrauchten Anlagen (Wochenendhaus) den Verbrauch über einen Hauptschalter führen, damit nicht ein vergessenes Gerät den Akku leert.
Strom ist vor allem für Beleuchtung und Elektronik da, in zweiter Priorität für Maschinen (Nähmaschine, Bohrmaschine, Staubsauger, Mixer usw.).
Als Faustregel sollte man alles was Wärme erzeugt möglichst nicht mit Strom betreiben, oder dann nur im Sommer wenn die Anlage zuviel produziert.
Die Waschmaschine sollte also mit Warmwasser betrieben werden können, die man dann mit einem Gas-Durchlauferhitzer (oder über eine thermische Solaranlage oder auch einem holzgefeuerten Badeofen) mit Warmwasser versorgt, damit reduziert sich der elektrische Energiebedarf pro Waschgang deutlich.
Das Kaffeewasser für die Maschine wird auf dem Holzherd vorgewärmt und so weiter. Für den ersten Kaffee am Morgen dauert es vielleicht zu lange, wenn man erst den Holzherd einheizen muss, also füllt man am Abend vor dem Schlafengehen heisses Wasser in eine grosse Thermoskanne um und füllt damit am Morgen den Kaffeebereiter, der dann 80grädiges statt 10grädiges Wasser zum Sieden bringen muss - energetisch ein gewaltiger Unterschied.
Der Kühlschrank kommt in einen kalten Raum und steht nicht in der Küche, damit reduziert sich auch dort der Stromverbrauch sehr deutlich.
Netzteile kommen an eine schaltbare Steckleiste. Der Hersteller spart ein paar Pfennige am Schalter und Kabel wenn der Verbraucher (etwa eine Schreibtischlampe) auf der Niederspannungsseite geschaltet wird. Aber es fliesst dann ein wenig Strom, auch wenn die Lampe aus ist.
Die grosse Kreissäge kann auch an einen Stromerzeuger gehängt werden, wenn man denn sein Brennholz in sonnenarmen Zeiten sägen oder grosse Bohlen besäumen will.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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busbeck
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Re: Leistungsgrenze von Batterien

#12

Beitrag von busbeck » Di 24. Okt 2023, 07:01

Was heißt "Hausanschluss mit 25 A Drehstrom ab Werk"?

Überdimensionierte Wechselrichter sind echt übel. Ich hab mittlerweile deshalb drei(!) Wechselrichter angeschlossen, um so wenig wie möglich über die Wechselrichter selbst zu verbrauchen: (1) Winter - braucht wenig, leistet wenig (Licht etc.). - (2) Standard - braucht akzeptabel, leistet akzeptabel. - (3) Großverbraucher - braucht viel, leistet viel.

Am kleinen WR sind allerdings die Kühlgeräte nicht dran. Kitzelige Sache...
Den großen schalte ich nur kurzzeitig zu, wenn Power gefragt ist und genügend Energie reinkommt (Waschmaschine oder Dörrautomat).
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)

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