Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

Sonne, Wind und Feuer
penelope
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#121

Beitrag von penelope » So 28. Aug 2022, 19:47

sybille hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 17:50
Hat der Bauernverband etwas gegen die Großkonzerne zu melden?
Der Bauernverband geht Hand in Hand mit den Großkonzernen im Agrarbereich - das ist ja leider ein Teil des Problems.
Agrarindustrieverband wäre ein passenderer Name für den Verein.

fabfiddle
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#122

Beitrag von fabfiddle » So 28. Aug 2022, 20:21

Hm, jetzt scheinen die Gasspeicher ja doch ganz überraschend bereits Anfang September knüppelvoll zu sein, alle Medien berichten heute drüber… war die ganze Panikmache umsonst? Das Gerede vom eiskalten Winter, wo drei Pullover übereinander nicht mehr reichen und die Leute wegen „Brennstoff gibts nicht“ wie 1947/48 erfrieren werden?
Ich kann, das muss ich gestehen, das Ganze noch nicht einordnen… :hmm:

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#123

Beitrag von Rohana » So 28. Aug 2022, 21:21

Tscharlie hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 16:55
Wieso hat der Bauernverband mit seinen Landwirten und den Herstellern von Landmaschinen nicht gefordert, dass Bemühungen die Landwirtschaft auf eigene energetische Beine zu stellen, gefördert werden? Nein man hat sich nur für einen Rabatt beim Diesel eingesetzt.
Du weisst doch gar nicht wer irgendwo Fördergelder in diese Entwicklungen gesteckt hat. Diesel ist nunmal das A und O bei land- und forstwirtschaftlichen Maschinen und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben, einfach weil es davon so viele gibt die damit funktionieren und weil nicht jeder für jeden Zweck seinen Fuhrpark modernisieren kann und will (mal zum Vergleich, unser ältester aktiver Trecker ist von 1972, hat ein definiertes Einsatzgebiet, hat TüV und wird mit Liebe gepflegt und genutzt). Aus dem selben Grund halte ich es um ein vielfaches sinnvoller auf E-Fuels zu setzen statt auf Elektro, weil dafür Infrastruktur und Fahrzeuge *schon vorhanden* sind und nicht erst noch gebaut/angeschafft werden müssen...
Natürlich hätte nicht jeder Landwirt das für sich selbst machen können, aber einige Betriebe hätten heute ein zukunftsträchtiges zusätzliches Standbein.
Haben sie doch. Biogas gibt's und wer will kann's offensichtlich auch in Trecker stecken. Will halt nicht jeder.
sybille hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 17:50
Du wirst nicht ernsthaft verlangen das die Landwirte sich danach richten müssen was Sesselpupser verlangen.
Keine Sorge, ist schon längst der Fall :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#124

Beitrag von SunOdyssey » So 28. Aug 2022, 21:29

Sybille, du kommst leider nicht drumherum, auch Lebensmittel zu tanken, denn in jeder Art Sprit, ob Diesel oder Benzin, wird auch ein Teil aus der LW beigemischt. Weiß nur kaum jemand

Das ist mir neu, dass der Bauernverband nix entscheidet in der Politik. Er war es doch, der im Einvernehmen mit nahezu jedem LW-Minister der CSU alle Gesetze, die die LW in irgendeiner Form entscheidend vorangebracht hätte für die Zukunft, verhindert hat. Ich weiß nicht, ob die jetzige Reigierung da noch was reißen kann.

Und ja, das, was Tscharlie da beschreibt, ist ja nur ein Aspekt der Verweigerung fast jeder Innovation. Wäre schon ganz gut, wenn nun wenigstens ein Umdenken passiert. Denn auch KFZ müssen ja umgestellt werden, ab 2035 werden keine Verbrenner mehr hergestellt, die fossile Brennstoffe tanken. Und e-Fuel ist wohl auch keine Lösung dafür.
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#125

Beitrag von Rohana » So 28. Aug 2022, 23:16

SunOdyssey hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 21:29
Sybille, du kommst leider nicht drumherum, auch Lebensmittel zu tanken, denn in jeder Art Sprit, ob Diesel oder Benzin, wird auch ein Teil aus der LW beigemischt. Weiß nur kaum jemand
5% Bioethanol sind drin und ja die kommen aus der Landwirtschaft, allerdings nicht zwingend aus Lebensmitteln. Es ist auch ein Trugschluss zu glauben man könnte dauerhaft "nur Lebensmittel" anbauen, am besten noch ohne mineralischen Dünger weil böse, und ohne organischen Dünger weil man ja auch keine Tiere haben will :roll:
Das ist mir neu, dass der Bauernverband nix entscheidet in der Politik.
Mir wäre allerdings neu dass es irgendwelche Lobbyisten sind die in der Politik *entscheiden*, ob nun BV oder andere :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#126

Beitrag von penelope » Mo 29. Aug 2022, 00:58

Das ist dir neu? Das ist doch sehr offensichtlich und eines der größten Probleme im Land. Der Präsident des Bauernverbands ist selbst Mitglied im Deutschen Bundestag. Noch diverse weitere Mitglieder sind im Bundestag und in den Landesparlamenten. Eine genaue Zahl zu nennen ist leider schwierig, da das Lobbyistenregister, was ja eigentlich entstehen zu sollte, leider immer noch grauenvoll unvollständig ist.

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#127

Beitrag von Sven2 » Mo 29. Aug 2022, 01:56

fabfiddle hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 20:21
Hm, jetzt scheinen die Gasspeicher ja doch ganz überraschend bereits Anfang September knüppelvoll zu sein, alle Medien berichten heute drüber… war die ganze Panikmache umsonst? Das Gerede vom eiskalten Winter, wo drei Pullover übereinander nicht mehr reichen und die Leute wegen „Brennstoff gibts nicht“ wie 1947/48 erfrieren werden?
Ich kann, das muss ich gestehen, das Ganze noch nicht einordnen… :hmm:
Neulich was gehört, und kurz gegoogelt:
In die Gasspeicher passen wohl ca. 24 Milliarden Kubikmeter, der Jahresverbrauch beträgt wohl 90 Milliarden Kubikmeter, und das meiste davon im Winter

Ich weiß jetzt nicht, wie viel Gas pro Monat zusätzlich fließt, um den Speicher zu füllen

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#128

Beitrag von Tscharlie » Mo 29. Aug 2022, 07:57

Rohana hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 21:21
...
Du weisst doch gar nicht wer irgendwo Fördergelder in diese Entwicklungen gesteckt hat. Diesel ist nunmal das A und O bei land- und forstwirtschaftlichen Maschinen und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben, einfach weil es davon so viele gibt die damit funktionieren und weil nicht jeder für jeden Zweck seinen Fuhrpark modernisieren kann und will (mal zum Vergleich, unser ältester aktiver Trecker ist von 1972, hat ein definiertes Einsatzgebiet, hat TüV und wird mit Liebe gepflegt und genutzt).
...
Ein letzter Versuch: Diesel ist nun mal eines der Ursachen warum jetzt Trockenheit herrscht. Warum hat eine Gemeinschaft (die Landwirte) nicht alles unternommen um das zu verhindern? Ihr Landwirte seid die Leidtragenden von Trockenheit, Starkregen, Stürmen die mit 150 km/h übers Land fegen.

Und euer 1972er Traktor fährt wunderbar mit Pflanzenöl, einzig die Kraftstoffschläuche, wenn er nicht sowieso Stahlleitungen hat müßtet ihr austauschen, wenn die nicht von 1972 sind sondern später mal erneuert wurden.

In dem Jahr als dieser Traktor gebaut wurde hat der Club of Rom den Bericht: Die Grenzen des Wachstums veröffentlicht. Seitdem konnte jeder wissen wohin es führt so weiterzumachen.

Ihr als Menschen die ja eigentlich am nächsten dran seid am Leben, habt nichts unternommen. Einzig über die Spinner gelacht die eben ohne mineralischen Dünger trotzdem Lebensmittel erzeugen

Gut das ist lange her, sieht man dem Trecker wahrscheinlich auch an, aber es ist doch nie zu spät das eigene Denken zu verändern und einen neuen Weg einzuschlagen.

Bevor ihr fragt was ich denn gemacht habe in der Zeit?

Ich habe mit meiner Frau 1990 ein baubiologisches stromautarkes Haus gebaut, das wir 5 Jahre danach verkauft haben, weil ich keine Teflonsschläuche, Mineralöle ect. mehr verkaufen wollte. Seitdem hat meine Frau in der Naturkosmetik-Porduktion und ich im Naturfarbenbereich gearbeitet, was ich heute noch mache. Wir haben 12.000 DM in den Umbau von Diesel in Pflanzenölautos gesteckt um vom Erdöl loszukommen. Dann das Spritgeld direkt an einen Landwirt bezahlt

Nach dem Hausverkauf haben wir Strom von EWS bezogen und auf jede verbrauchte kW/h Strom noch einen Beitrag zur Schaffung neuer Anlagen bezahlt.

Wir haben seit Ende der 1980er Jahre Lebensmittel möglichst direkt beim Erzeuger oder in Bioläden gekauft und damit dieses System zahlungskräftig unterstützt.

Das nur um dem Argument: Wasser predigen und Wein trinken, gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#129

Beitrag von SunOdyssey » Mo 29. Aug 2022, 12:53

Rohana hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 23:16
SunOdyssey hat geschrieben:
So 28. Aug 2022, 21:29
Sybille, du kommst leider nicht drumherum, auch Lebensmittel zu tanken, denn in jeder Art Sprit, ob Diesel oder Benzin, wird auch ein Teil aus der LW beigemischt. Weiß nur kaum jemand
5% Bioethanol sind drin und ja die kommen aus der Landwirtschaft, allerdings nicht zwingend aus Lebensmitteln. Es ist auch ein Trugschluss zu glauben man könnte dauerhaft "nur Lebensmittel" anbauen, am besten noch ohne mineralischen Dünger weil böse, und ohne organischen Dünger weil man ja auch keine Tiere haben will :roll:
Das ist mir neu, dass der Bauernverband nix entscheidet in der Politik.
Mir wäre allerdings neu dass es irgendwelche Lobbyisten sind die in der Politik *entscheiden*, ob nun BV oder andere :hmm:
Nein, nein ohne Tiere geht's nicht, aber die Zahl in D schockt mich immer wieder. Daran krankt es, nicht an Tieren überhaupt. Denn wie soll sonst eine seit Jahrtausenden erprobte Kreislaufwirtschaft funktionieren? Aber Arbeitspferde sind ja auch Grasfresser gell? :oma:
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Re: Nimmt jemand den Energiemangel und die Warnungen der Regierung ernst?

#130

Beitrag von Rohana » Mo 29. Aug 2022, 14:34

Tscharlie hat geschrieben:
Mo 29. Aug 2022, 07:57
Ein letzter Versuch: Diesel ist nun mal eines der Ursachen warum jetzt Trockenheit herrscht. Warum hat eine Gemeinschaft (die Landwirte) nicht alles unternommen um das zu verhindern?
Wir sollen nicht nur Urproduktion, sondern komplette Verarbeitung und Vermarktung machen, dazu Landschaftspflege und Naturschutz, Strom- und Gaserzeugung, jetzt auch noch Maschinen- und Kraftstoffweiterentwicklung. Am besten in Personalunion :roll: sonst noch Wünsche? Gibt bestimmt noch bissle Kapazitäten irgendwo. Irgendwie habe ich den Eindruck man könnte alle anderen Berufe und Tätigkeiten abschaffen, es braucht doch bald niemand mehr irgendwas tun ausser den Landwirten.
Und euer 1972er Traktor fährt wunderbar mit Pflanzenöl, einzig die Kraftstoffschläuche, wenn er nicht sowieso Stahlleitungen hat müßtet ihr austauschen, wenn die nicht von 1972 sind sondern später mal erneuert wurden.
Mag sein, aber wir erzeugen kein Öl. Müssen das also genauso kaufen wie alles andere. Bei den aktuellen Ölpreisen... ähm... naja reden wieder lieber nicht drüber oder?

Egal welcher superkrasser Alternativantrieb: Wenn er zuviel kostet, wird das Land hier stillgelegt. Am Ende der Abrechnung muss es nämlich wirtschaftlich bleiben, sonst wird es nicht gemacht. Ich freue mich auf den Tag da mit Pferden arbeiten wieder rentabel wird :grinblum:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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