Strom sparen - wie intelligent ist ein Durchlauferhitzer?

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Renysol
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Strom sparen - wie intelligent ist ein Durchlauferhitzer?

#1

Beitrag von Renysol » Do 31. Mär 2022, 13:13

Hallo, allerseits,

Wenn ich duschen will und der Durchlauferhitzer auf 40 Grad eingestellt ist, dann muss er das 8 Grad warme Leitungswasser um 32 Grad erhitzen.

Würde dem Durchlauferhitzer aber bereits vorgewärmtes Wasser mit 30 Grad zugeführt, müsste er dieses Wasser nur um 10 Grad erhitzen.

Welche Energie in beiden Fällen erforderlich ist, lässt sich einfach berechnen.

Bei meiner Frage geht es aber um was anderes, da ich die Technik verstehen möchte.

Wenn der Durchlauferhitzer im ersten Fall mit 20 kW heizt, wie ist es dann im zweiten Fall mit vorgewärmtem Wasser? Ist da eine Elektronik drin, welche die Leistung entsprechend senkt?

Vermutlich ja, aber wie ist es bei älteren Durchlauferhitzern, bei denen die Temperatur nicht eingestellt werden kann, sondern wo man die Temperatur des Duschwassers regelt, indem man entsprechend auf den Kaltwasserhahn aufdreht? Solche Durchlauferhitzer laufen offensichtlich immer mit der gleichen vollen Leistung.

Würde es bei solchen Durchlauferhitzern überhaupt was bringen, sie mit vorgewärmtem Wasser zu versorgen?

sybille
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Re: Strom sparen - wie intelligent ist ein Durchlauferhitzer?

#2

Beitrag von sybille » Do 31. Mär 2022, 15:50

Ist es aber nicht bei allen Durchlauferhitzern so das sie je nach Einlauftemperatur hochheizen? Im Winter kommt das Wasser kälter an als im Sommer und der Durchlauferhitzer muß es genauso auf 40 Grad bringen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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emil17
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Re: Strom sparen - wie intelligent ist ein Durchlauferhitzer?

#3

Beitrag von emil17 » Do 31. Mär 2022, 16:11

Bei Altgeräten ganz ohne Regelung wurde die Heizleistung so gewählt (über den Innenwiderstand des Gerätes), dass eine vernünftige Durchflussmenge bei üblicher Duschwassertemperatur und üblicher Kaltwassertemperatur herauskommt. Die paar Grad Unterschied zwischen Winter und Sommer kann man dann über die Durchflussmenge oder Zumischen von Kaltwasser regeln.

Wenn man eine Dusche mit 10 Liter pro Minute hat und 40 Grad anstrebt, erfordert das bei einer Kaltwassertemperatur von 10 Grad eine Leistung von (40 - 10) * 4186 * 12/60 = 21kW Leistung. Das sind bei Drehstrom immerhin 30 A.

Daraus ergibt sich, dass bei einem auf 20 kW eingestellten alten Durchlauferhitzer die dreifache Wassermenge durchgejagt werden müsste, wenn der bereits 30grädiges Wasser auf der Kaltseite bekommt und du nicht mit 60 Grad duschen willst.

Zur Zeit wo sowas erfunden wurde, konnte man diese Leistungen im Wechselstrombereich nicht vernünftig regeln.
Heute kann man das zwar, etwa über eine Phasenanschnittschaltung über Temperaturfühler gesteuert, aber man kann vor allem die Wärme viel intelligenter erzeugen.

Daraus ergibt sich, dass solche Geräte auf den Schrott gehören. Im Drehstrombereich darfste sowieso nicht selber installieren und bei diesen Leistungsaufnahmen will das E-Werk mitreden. Ich glaube nicht dass man sowas noch installiert bekommt.
Das Problem der hohen Leistungen wird wieder aktuell bei Ladestationen für E-Autos, wo man auch so hohe Ladeleistungen möchte, um nicht ewig lange Ladezeiten zu haben.

Wirf also das Teil weg und wenn schon nimm einen Erhitzer mit Flaschengas, denn die können einfach über die Gaszufuhr die Temperatur konstant halten. Dort würdest du mit z.B. solar vorgewärmtem Wasser dann Gas sparen.
Zum elektrisch Duschen hatte man deswegen gewöhnlich einen Boiler, der das Wasser langsam erhitzen kann und so den Hausanschluss viel weniger belastet.
Früher hat man so auch den billigen Nachtstrom ausgenutzt.
Heute macht man das üblicherweise mit einer sowieso zum Heizen vorhandenen Wärmepumpe in Kombination mit einem Warmwasserspeicher. Der Strom kann dann gerne vom eigenen Dach kommen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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