Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

Sonne, Wind und Feuer
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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#11

Beitrag von Tscharlie » So 27. Mär 2022, 11:50

In 5 Jahren werden sie mir das Haus aus der Hand reißen. Denn Energieautarkie ist die Zukunft.

Und schon vergessen? Wir hatten schon mal ein Haus ohne Stromanschluss, das war beim Verkauf überhaupt kein Thema. Denn anschließe kann man das ja immer noch.
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#12

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 27. Mär 2022, 12:09

Tscharlie hat geschrieben:
Do 27. Jan 2022, 10:00

Wenn ein Notstromaggregat benötigt wird, das sehen wir noch, dann ein Hatzmotor, der mit Pflanzenöl läuft.
Denke daran dass dieses Pflanzenöl dann wie Heizöl versteuert werden muss.

Und gerade wenn der Motor so ein kleiner Direkteinspritzer mit einer kleinen (kostenoptimierten) Ölwanne ist sehr regelmäßig warten:
https://www.tfz.bayern.de/mam/cms08/bio ... ericht.pdf

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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#13

Beitrag von Tscharlie » So 27. Mär 2022, 13:34

Keine Ahnung, aber wir werden wohl ohne Stromaggregat auskommen.

Und dass das wenn nötig mit Pflanzenöl betrieben wird ist auch schon klar, wenn da Steuern zu bezahlen sind, dann mache ich das eben. Aber Erdgas-Benzin-Diesel-LPG kommt auf keinen Fall in Frage.
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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#14

Beitrag von Tscharlie » So 27. Mär 2022, 16:49

@emil17

Du hast viele Vorstellungen von PV Anlagen die viele Jahre alt sind. Es hat sich richtig was getan bei den einzelnen Elementen.

Zwei Beispiele:

1. 1990er Siemens 50 Watt Solarmodule haben 600 DM gekostet, Ertrag bei dusigem Licht gleich null.
2022 400 Watt Module kosten 250 €, Ertrag bei dusigem Licht überraschend gut 5-10 % der Nennleistung.

2. 1990 keine bezahlbaren neuen Stromspeicher außer Blei-Akkus (wie im Auto) wir hatten Nickel-Cadmium aus einer Notstromanlage eines Krankenhauses.
2022 Salzwasserspeicher, keine seltenen Erden ect. wenn nicht mehr gebraucht, über Haushaltsrestmüll zu entsorgen. Keine Brandgefahr, keine Säure, kein Gas, kann man unter das Bett stellen.

Es tut sich was, kaum wartet man 30 Jahre schon gehts voran.
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#15

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 27. Mär 2022, 19:15

Tscharlie hat geschrieben:
So 27. Mär 2022, 13:34
Keine Ahnung, aber wir werden wohl ohne Stromaggregat auskommen.

Und dass das wenn nötig mit Pflanzenöl betrieben wird ist auch schon klar, wenn da Steuern zu bezahlen sind, dann mache ich das eben. Aber Erdgas-Benzin-Diesel-LPG kommt auf keinen Fall in Frage.
Bei allen anderen Treibstoffen zahlst du genau so steuern mit, eben direkt beim Kauf und nicht per Formular.
Gegen den Pflanzenölbetrieb spricht ja nichts, ist ja praktisch CO2 neutral.

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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#16

Beitrag von Tscharlie » So 27. Mär 2022, 19:43

Echt? CO² neutral.

Klar das ist ein Grund für diese Entscheidung, wenn es denn nötig ist.

Aber das Pflanzenöl würde auch aus Oberfranken kommen, irgendw wird da eine Ölmühle sein.

Katar-Rußland-Iran-Irak können ihr Zeug gerne behalten.

Und natürlich käme das Pflanzenöl auch nicht aus irgendwo aus der Welt.

Nicht vergessen, wir haben auch damit bereits Erfahrung. Ende der 1990er Jahre sind wie mit Pflanzenölautos gefahren (DB W124 250TD und Golf III 1,9 Turbodiesel) Pfanzenöl kam aus einer Ölmühle bei Aichach, das holte ich bei den Liefertouren dort ab.

Leider hat niemand die Idee weiterentwickelt, daher sind wir auch davon wieder abgekommen. Die Idee war genial. Nein nicht für alle Autofahrer, aber ein Teil hätte so weitermachen können und damit die örtliche Landwirtschaft unterstützen und die Abhängigkeit von (siehe oben) verringern können.

Aber man hat doch lieber Erdöl eingekauft.

PS Pfanzenöl geht kaputt? Nö, ich habe hier noch ca 40 Liter von ca 2000, das ist noch völlig in Ordnung und wird für die Kettenschmierung der Motorsägen verwendet, man könnte sich damit aber auch noch einölen. :haha:
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#17

Beitrag von emil17 » So 27. Mär 2022, 19:54

Unsere PV- Module sind von 2021, 10% Leistung im Winter bei 9 Stunden Tageslicht ist immer noch bescheiden. Ich weiss sehr genau wieviel die machen.
Was die Salzwasserspeicher angeht, so musst du wohl ein Hochbett haben, damit das Teil drunter passt. Immerhin soll es ja so gross sein, dass man namhaft was speichern kann. Natürlich ist es ein grosser Vorteil, wenn nur "normale" chemische Elemente verwendet werden; Platz und Gewicht ist ja bei stationären Anlagen nicht so kritisch.
Die Kosten pro gespeicherter kWh über die Lebensdauer bei 5000 Ladezyklen berechnet stellen sich derzeit so um 35 Rp/Cent pro kWh (ohne Eigenkapitalkosten). Da kommt man als Bastler vielleicht drunter, aber wenn man bei der gesparten Elektroinstallation grosszügig rechnet sollte man es hier auch tun. Wenn du auch noch ein E-Auto zeitversetzt laden willst, kommst du mit einigen kWh Akkukapazität nicht weit und im Winter geht das mangels Sonne sowieso selten oder nie.
Ich sag ja nicht dass es nicht geht oder Unsinn sei, aber Nachteile hat es eben auch.
Bei der Entsorgung über den Haushaltrestmüll werden die ihre Freude dran haben, 10 kWh Kapazität sind etwa 600 Kilo.

Was das Verfahren von Biotreibstoff statt Diesel angeht, so ist das zwar genial, aber auch hier gibt es Nachteile: Der Anbau steht in Konkurrenz zu anderen landwirtschaftlichen Produkten von Ackerflächen. Würde gerne mal wissen wie die Energiebilanz von Rapsöl aussieht wenn man den Diesel für Pflügen, Ernten, Kunstdünger usw. gegenrechnet. Vermutlich immer noch positiv, aber weniger.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#18

Beitrag von Tscharlie » So 27. Mär 2022, 20:12

Schon wieder hat man das Problem beteits in den 1990er gelöst, nur will man das nicht.

Es gibt die Möglichkeit z.B. bei Weizen eine Öluntersaat mit zu pflanzen. Vorteil, Ölpflanzen sind Stickstoffsammler und düngen gleichzeitig den Weizen.

Die Ernte funktionierte mit Spezialmähdreschern die Weizen und Ölsaat getrennt ausgesprucht haben.

Und schon wieder habe ich dabei eigene Erfahrung, nicht umsonst war ich 10 Jahre Vorstandsvorsitzender eines Demetersaatversuchsgutes das mit den Biohöfen weltweit vernetzt war.
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#19

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 27. Mär 2022, 23:06

emil17 hat geschrieben:
So 27. Mär 2022, 19:54
Was das Verfahren von Biotreibstoff statt Diesel angeht, so ist das zwar genial, aber auch hier gibt es Nachteile: Der Anbau steht in Konkurrenz zu anderen landwirtschaftlichen Produkten von Ackerflächen. Würde gerne mal wissen wie die Energiebilanz von Rapsöl aussieht wenn man den Diesel für Pflügen, Ernten, Kunstdünger usw. gegenrechnet. Vermutlich immer noch positiv, aber weniger.
Nehmen wir Sonnenblumen und kein Raps, denn die lassen sich Bio Recht problemlos anbauen.
Raps in Bio gleicht der Quadratur des Kreises.
Bio-Sonnenblumen:
2,5 t/ha mit 48 % Öl ergeben bei einer Heißpressung mit 85 % Ausbeute 1020 kg Öl/ha, das sind 1109 Liter Öl.
Das Öl hat ein Heizwert von 9,2 kWh/l also werden 10.200 kWh/ha geerntet.

Kommen wir zu den Energiekosten:
Pflügen: 30 l/ha
Saatbettbereitung: 15 l/ha
Aussaat: 10 l/ha
3x Hacken: 3x 5l/ha
Mähdrusch: 15 l/ha
Transport: 5 l/ha
Stoppelbearbeitung: 10 l/ha
Macht 100 l/ha, ein Liter Diesel enthält 9,8 kWh, es werden also 980 kWh verbraucht
Eine kleine Ölpresse (1000 kg/h) verbraucht maximal 45 kWh, pro ha werden also 112,5 kWh zum Pressen verbraucht (Solarstrom oä)
Aufbereitung über Filtern etc schätze ich Mal mit 25 kWh.

Also werden 1117,5 kWh verbraucht um Öl mit einem Energiegehalt von 10.200 kWh zu produzieren. Macht in Summe ein Überschuss von 9.082,5 kWh/ha, also 987,3 Liter.

Ich denke das kann sich sehen lassen.

Stellt man den Strom für die Ölpresse über ein Sonnenblumenölbetriebenes bhkw, so kommt man auf ein Überschuss von 8.857,5 kWh/ha also 963 Liter.

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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#20

Beitrag von emil17 » Mo 28. Mär 2022, 09:38

danke für die Info, also rund 15% der Ernte für Aufwand, das wollte ich wissen. Gute Bilanz.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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