Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

Sonne, Wind und Feuer
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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#21

Beitrag von Tscharlie » Mo 28. Mär 2022, 18:46

Mal rechnen:

Geplant ist eine 9 KW Solaranlage.

Wenn ich nun von 10 % Leisung und 5 Stunden ausgehe und noch 40 abziehe, weil die Dachlage nicht ideal ist, dann habe ich 29 KW/h Ertrag.
Hm das wäre etwa das 20 fache was ich brauche wenn alles zurückgefahren wird.

Vielleicht ist die geplante Anlage doch zu groß?
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

Eule
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#22

Beitrag von Eule » Mo 28. Mär 2022, 19:02

Tscharlie hat geschrieben:
Mo 28. Mär 2022, 18:46
Mal rechnen:

Geplant ist eine 9 KW Solaranlage.

Wenn ich nun von 10 % Leisung und 5 Stunden ausgehe und noch 40 abziehe, weil die Dachlage nicht ideal ist, dann habe ich 29 KW/h Ertrag.
Hm das wäre etwa das 20 fache was ich brauche wenn alles zurückgefahren wird.

Vielleicht ist die geplante Anlage doch zu groß?
Mal nachrechnen:
9kWp x 0,1 x 5 = 4,5kWh Ertrag
ich würde an der Planung nix ändern :pfeif:

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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#23

Beitrag von Tscharlie » Mo 28. Mär 2022, 19:12

Also doch ändern, denn ich brauche nur 1 KW/Tag. :lol:
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Hildegard
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#24

Beitrag von Hildegard » Mo 28. Mär 2022, 19:32

Tscharlie hat geschrieben:
Mo 28. Mär 2022, 19:12
Also doch ändern, denn ich brauche nur 1 KW/Tag. :lol:
Das kann sich auch aber sehr schnell ändern!
LG Hildegard
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#25

Beitrag von Eule » Mo 28. Mär 2022, 20:53

Hildegard hat geschrieben:
Mo 28. Mär 2022, 19:32
Tscharlie hat geschrieben:
Mo 28. Mär 2022, 19:12
Also doch ändern, denn ich brauche nur 1 KW/Tag. :lol:
Das kann sich auch aber sehr schnell ändern!
und ich habe die "40" was auch immer für ungünstige Ausrichtung nicht abgezogen... :hmm:

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emil17
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#26

Beitrag von emil17 » Mo 28. Mär 2022, 21:04

Üblicherweise berechnet man die Anlagen so, dass man wirtschaftlich otimal fährt, durch Optimierung des Eigenverbrauches.
Bei 100% Eigenverbrauch (aller PV-Strom wird selbst verbraucht) ist die Anlage zu klein, weil man viel Strom hinzukaufen muss, denn Verbrauch und Erzeugung passen zeitlich fast nie zusammen.
Du willst aber 100% Autarkie, d.h. nie Strom vom Netz beziehen. Die Rechnung ist aber die selbe, nur ist dein "Netz" der mit Pflanzenöl laufende Stromerzeuger. Der muss zu oft laufen, wenn die Anlage zu klein ist, und wenn die Anlage zu gross ist, hast du zuviel Geld investiert, weil du die meiste Zeit im Jahr mit dem Strom vom Dach nix anfangen kannst.
Auch deshalb kann sich ein Netzanschluss rechnen, weil man einspeisen kann, wenn auch zu schlechtem Preis, und weil man die Verbrauchsspitzen nicht mit sehr viel installierten Panels abdecken muss und dann übers Jahr gesehen den meisten erzeugten Strom doch nicht verbrauchen kann. Zudem können andere mehr grünen Strom als solchen aus Braunkohle verwenden - selbst dann ein ideeller Wert, wenn es sich finanziell nicht rechnet.
Selbst wenn du nur 1kWh pro Tag (die Einheit ist nicht kW/Tag, sondern kWh pro Tag) verbrauchst, solltest du zuerst in Erfahrung bringen, wieviel Quadratmeter Kollektorfläche du in der ungünstigen Jahreszeit mindestens brauchst, damit dein Dach pro Woche die 10 kWh bringt (mit Lade/Entladeverlusten der Batterien und vielleicht will man ja mal auch im Winter eine Stunde staubsaugen oder waschen), und zwar bei andauernd trübem Wetter. Dazu gibt es online Simulatoren, die lokale Gegebenheiten und die Dachausrichtung und Neigung berücksichtigen. Interessant für Autarkie sind November bis Februar, nicht die Jahreserträge.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Tscharlie
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#27

Beitrag von Tscharlie » Di 29. Mär 2022, 07:07

Vielleicht gibt es wohlwollende Beobachter, für die ist dieser Thread von meiner Seite aus geschrieben.

Den Zweiflern lasse ich in Zukunft ihre Meinung.

Da es ja im Laufe dieses Jahres noch Wirklichkeit werden kann, werde ich weiter berichten wie der Stand der Überlegungen und dann auch der Tatsachen ist.

PS bei der Berechnung habe ich mich tatsächlich um eine Kommastelle vertan, rechnerisch sind es min. 2,7 KW/h pro Tag. Für uns mehr als ausreichend.
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#28

Beitrag von penelope » Di 29. Mär 2022, 08:39

Ich freue mich über deine Berichte hier und bin gespannt zu hören, wie es weitergeht.

Letztlich ist man ja auch mit einem Anschluss an das öffentliche Netz niemals zu 100% abgesichert - es kann auch dann immer mal zu Stromausfällen kommen. Und was soll denn das schlimmste Szenarion sein, was man sich vorstellen kann? Wenn es einem dann zu sehr auf die Nerven geht, im Winter bei wochenlangen trüben Wetter mit minimalen Strom auskommen zu müssen, gönnt man sich mal für einige Zeit eine günstige Ferienwohnung. Vermutlich ist das günstiger, als eine Anlage zu bauen, die jeden denkbaren Engpass abdeckt.

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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#29

Beitrag von emil17 » Di 29. Mär 2022, 18:41

Damit man mich richtig versteht: Ich finde Solarstrom etwas vom besten was die letzten Jahre gebracht haben. Nur sollte man sich das eigene Szenario nicht gewaltsam schönrechnen und zu den ersparten Anschlussgebühren die dafür in Kauf genommenen Umstände und Investitionen genau so akribisch rechnen. Eine tolle Sache bleibt es trotzdem.
Ob unsere Anlage sich rechnet? Keine Ahnung, ist auch nicht so wichtig, weil es seltsamerweise Spass macht, zu wissen dass gerade eigener Strom fliesst.
Was den Autarkiefall betrifft, so hoffe ich, dass der nie eintritt. Damit meine ich nicht kurzzeitige Stromausfälle. Die Genugtuung des "das E-Werk kann mich mal" wiegt den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kollateralschaden eines solchen Ereignisses in keiner Weise auf.
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Re: Ein Haus ohne Anschluß an das allgemeine Stromnetz

#30

Beitrag von Tscharlie » Di 29. Mär 2022, 19:38

Beim Durchlesen des Threads ist meiner Frau aufgefallen, dass dabei gar nicht richtig klar wird, warum wir das so machen wie wir das machen.

Es geht nicht um sparen. Es geht auch nicht darum vielleicht einmal keinen Strom zu haben.

1990 ging es darum den Irrsinn der Atomkraft (damaliger Anteil in Bayern 60 %) nicht mitzutragen. Wir waren im besten Alter und haben das mit eisener Konsequenz durchgezogen. Mit 500 Watt/p und der Erfahrung bei dusterem Licht 0,0 Ertrag zu haben, war das eine sehr interessante Erfahrung.

Die Zeiten haben sich ein bißchen geändert. Wir haben nun einen Router der auch das Telefon betreibt, damals kam der Strom noch aus der Telefonleitung. Heute sind die PV-Module um ein zigfaches billiger pro Watt. Daher ist das kein Problem mehr.

Wir selbst haben für den Lebensabend mühevoll Geld auf die Seite gelegt, das wir zum Teil jetzt in eine modere Energieversorgung anlegen. Ich hoffe noch 25-30 Jahre zu leben, das sieht gut aus denn alle meine Vorfahren, wenn sie denn mal 60 Jahre alt wurden, wurden bei geistiger Gesundheit 90 und älter. Wenn ich nun denke wie lange ich keine Grundgebühren für einen Stromanschluß bezahlen werde ist das auch ein Vorteil. Wenn das auch heute nicht im Vordergrund steht. Im Vordergrund steht: Die praktische "Beweisführung" für: Und es geht doch, ohne Gas, ohne Atomkraft, ohne Erdöl, ohne Kohle.

Ob daraus eine autarke Gemeinschaft "Erlach" entstehen kann? Man wird sehen. Es gibt noch Pläne das Ganze auszubauen. Auch damit der "Überstrom" nicht verloren geht. Mal sehen wie sich das in der Gesetzgebung verändert.

Und noch was: Wenn ihr keine solche Frau wie ich habt, die allen diesen Unsinn seit 40 Jahren mitträgt, dann laßt es. Hier also ein liebes Dankeschön an meine Frau.
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