Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

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Jens77
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Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#1

Beitrag von Jens77 » Mo 30. Jan 2017, 20:19

Hallo,

viele haben Solarzellen auf dem Dach und fragen sich, wie man den produzierten Strom kostengünstig speichern kann, um möglichst autark zu werden.

Meiner Meinung nach sind Bleiakkus nach ein paar Jahren durch, ursprünglich "noch gute" Starterbleiakkus (=Standard-Autobatterien) sind noch schneller hin.

Weil Atomstrom so billig ist, gab und gibt es in Frankreich mehr Elektroautos als hier, dort wird auch überwiegend mit Strom geheizt.
Viele Besitzer der e-Autos aus den 90ern und 00ern, die noch mit den alten sehr langlebigen Nickel-Cadmium-Akkus rumfahren, tauschen jetzt gegen Lithiumakkus. Die haben zwar mehr Kapazität bei gleichem Gewicht, aber von Lithium-Titanat abgesehen(?), eine kürzere Lebensdauer.

Die gleiche Nicad-Technologie wurde jahrzehntelang auch in Flugzeugen eingesetzt, damals gab's eher keine Flugzeuge, die wegen brennenden Batterien Probleme hatten.

Man kann sich für weniger Geld als neues Blei eine Akkubank anschaffen, die mit sehr wenig Pflege quasi ewig hält, mit der Zeit zwar an Kapazität verliert, aber deren Kapazität auch voll nutzbar ist. Die also im Gegensatz zu Blei darauf ausgelegt ist, tiefentladen zu werden und das auch locker zu überstehen.

Man braucht also auch weniger Amperestunden am Akku mit gleicher Voltzahl für die gleiche Speicherkapazität(=mein 12V-100Ah-Akku aus Blei bringt die gleiche nutzbare Kapazität wie mein 12V-50AH-Akku aus Nicad).

Melde mich nochmal mit Details zu Kosten pro Wattstunde usw, muss noch recherchieren.

LG, Jens

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 30. Jan 2017, 21:19

Akkus für Solarbetrieb benötigen eine hohe Anzahl an Lade und Endladezyklen, dafür sind Bleiakkus (Autobaterie) nicht geeignet.

Für die Solarstromspeicherung gibt es geeignete Blei-Säure-Akkus oder Blei-Gel-Akkus, die dafür entwickelt wurden.

NiCd haben üblichwerweise eine Kapazität von 50 - 4000 mAh und sind mit Übergangsfristen in der Eu seit 2004 verboten.

Jens77
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Re: Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#3

Beitrag von Jens77 » Mo 30. Jan 2017, 21:48

Hallo Richard,
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Akkus für Solarbetrieb benötigen eine hohe Anzahl an Lade und Endladezyklen, dafür sind Bleiakkus (Autobaterie) nicht geeignet.

Für die Solarstromspeicherung gibt es geeignete Blei-Säure-Akkus oder Blei-Gel-Akkus, die dafür entwickelt wurden.

NiCd haben üblichwerweise eine Kapazität von 50 - 4000 mAh und sind mit Übergangsfristen in der Eu seit 2004 verboten.
Wir sind uns einig, dass Starterbatterien nix taugen, die Blei-Saeure oder Gel-Akkus halten aber auch nur Jahre, aber nicht Jahrzehnte.
Die gebrauchten Nicads aus den Autos mit 100000 mAh sind legal von Privatleuten (wenn man über Kleinanzeigen jemanden findet, der für Li tauschen will oder getauscht hat) zu erwerben.

Liebe Grüße,

Jens

Manfred

Re: Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#4

Beitrag von Manfred » Mo 30. Jan 2017, 21:55

Da ich mich aktuell auch wieder mit Batteriespeichern beschäftige:
Hier in Videokanal von jemandem, der gebrauchte Lithiumzellen zu großen Speichern zusammenbaut:
https://www.youtube.com/user/nocrf50here/videos
In den Packs hat jede einzelne Zelle eine kleine Sicherung die durchbrennt, wenn eine Zelle einen Kurzschluss macht.
So bleibt der Rest des Packs am Laufen.

Die Profigeräte (wie Tesla Powerwall) haben aber anscheinend ein eingebautes Kühlsystem, um hohe Ströme möglich zu machen.
Bei Selbstbau-Packs ohne aktive Kühlung würde ich deshalb zu etwas konservativere Stromstärken raten.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#5

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 30. Jan 2017, 23:15

:dagegen: neu sind sie verboten, Gebrauchte werden wohl kaum abgegeben, so lange sie noch effizient sind , und früher oder später sind sie Sondermüll der möglicherweise teuren Art.
Ausserdem dürfte es wenig geeignete Ladetechnik für NiCd-Akkus größerer Kapazität (für PV) am Markt geben, ausser für die RICHTIG großen Anlagen in Krankenhäusern oder Notbeleuchtung in öffentlichen Gebäuden, und die ist (mir) zu teuer.
Im Netz ist zu lesen, dass es bei älteren NiCd-Akkus bei Tiefentladung auch schon mal zur Umpolung einzelner Zellen kommen kann, die dann Knallgas erzeugen... :pfeif:
Ich ziehe preisgünstige, bewährte (Blei-Säure/Gel), oder evtl. demnächst mal bezahlbare, moderne (Litium-Ionen) Akkus vor.
Bei korrekter Auslegung und Behandlung durch hochwertige Ladetechnik, halten sogar die Blei-Akkus viele Jahre.

Gruß

frodo

Jens77
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Re: Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#6

Beitrag von Jens77 » Di 31. Jan 2017, 10:44

Manfred hat geschrieben: Hier in Videokanal von jemandem, der gebrauchte Lithiumzellen zu großen Speichern zusammenbaut:
https://www.youtube.com/user/nocrf50here/videos .
Hallo Manfred,

im Pedelecforum gibt's jemanden, der allen Nutzern die alten, relativ schweren Lithium-Eisenphosphat-Akkus (eine der robustesten Lithiumvarianten) abkauft, um sich daraus einen Solarakku zu bauen, kann aber nichts dazu sagen, wie er die zu einem Akkupack vereint.
frodo hat geschrieben::dagegen: neu sind sie verboten, Gebrauchte werden wohl kaum abgegeben, so lange sie noch effizient sind , und früher oder später sind sie Sondermüll der möglicherweise teuren Art.
Hallo Frodo,

im Elweb (Forum für e-Autofahrer) gibt's viele Kleinanzeigen dazu. Teilweise noch mit guter Kapazität (werden getauscht, weil Lithium viel höhere Reichweiten bringt), teilweise nur mit zwei Dritteln der ursprünglichen Kapazität. Momentan kann man sie laut Forenmitgliedern wohl noch bei der Sammelstelle abgeben, wenn man sie zu einem Betrieb bringt, der diese Batterien verwertet, soll es rund 1 Euro pro Kilo kosten.
Ausserdem dürfte es wenig geeignete Ladetechnik für NiCd-Akkus größerer Kapazität (für PV) am Markt geben, ausser für die RICHTIG großen Anlagen in Krankenhäusern oder Notbeleuchtung in öffentlichen Gebäuden, und die ist (mir) zu teuer.
Nicads zu laden ist simpel und sie verzeihen schlechte Behandlung besser, als die meisten anderen Akkuchemien, das Ladegerät sollte jede Zelle aber auf 1,55V bringen können.
Im Netz ist zu lesen, dass es bei älteren NiCd-Akkus bei Tiefentladung auch schon mal zur Umpolung einzelner Zellen kommen kann, die dann Knallgas erzeugen... :pfeif:
Vielleicht hätte ich nicht schreiben sollen, dass man sie einfach so tiefentladen kann, aber ein Bleiakku kann nach einer Tiefentladung hin sein, ein Nicad hält das aus. (und Links zu Videos einzustellen, wo kleine Lithiummodellbauakus Häuser abfackeln, wäre unseriös ;) )
Ich ziehe preisgünstige, bewährte (Blei-Säure/Gel), oder evtl. demnächst mal bezahlbare, moderne (Litium-Ionen) Akkus vor.
Bei korrekter Auslegung und Behandlung durch hochwertige Ladetechnik, halten sogar die Blei-Akkus viele Jahre.

Gruß

frodo
Das bezweifle ich eben mit diesem Thread, dass Blei insbesondere in Bezug auf die mögliche Nutzungsdauer im Vergleich zu Nicd preisgünstig ist. (Edit: meld mich wie gesagt noch mit Infos zu Kosten pro Wattstunde usw.)

LG, Jens

Jens77
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Re: Solarakkus - kein Blei, sondern Nickel-Cadmium

#7

Beitrag von Jens77 » Mi 1. Feb 2017, 22:01

Hallo Frodo,

Danke für Deine Kritik, wollte in meinem Womo eigentlich Nicd als Versorgerbatterie auch mit der LiMa laden, aber hab nochmal geschaut,1,55V sind nur Erhaltungsladung, Ladeschlussspannung ist 1,78V pro Zelle, und bei 10 Zellen würde ich nie die Akkus vollkriegen...hätte jetzt fast mehrere 100Ah-Akkus gekauft :)

Bin von der Akkuchemie begeistert, weil die quasi unkaputtbar sind (hab 40 Ah Zellen aus ollen Boeings bisher, nicht im Womo im Einsatz), zum zwischenlagern werden sie kurzgeschlossen und brauchen keine Erhaltungsladung, was bei Systemen, die auch monatelang Schnee haben, ohne, dass man den Schnee wegräumen kann, hilfreich wäre - aufladen statt neukaufen;)

Kosten pro Wattstunde habe ich grob und Solar-Laderegler, die für Nicd passen, finde ich noch...doch mit für Blei ausgelegten Reglern machen? Die Voltzahl muss passen, um sie voll zu bekommen.

Kritik willkommen & LG, Jens

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