Holzkochofen, der die Wärme hält?

Sonne, Wind und Feuer
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Specki
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Holzkochofen, der die Wärme hält?

#1

Beitrag von Specki » Mo 12. Okt 2015, 20:42

Hallo,

hoffe, das ist das richtige Unterforum für meine Frage.

Bin auf der Suche nach einem Holzofen den ich mir ins Wohnzimmer stellen kann. Er soll die möglichkeit haben, dass ich auf ihm Kochen kann. Am liebsten auch ein Backrohr haben.
Des Weiteren hätte ich gerne, dass er auch einen gewissen Wärmespeicher darstellt. Also so wie hochwertige Schwedenöfen, die auch einige Stunden, nachdem das Feuer ausgegangen ist noch Wärme abgeben.

Gibt es sowas? Kennt jemand einen solchen Ofen?

Bei meiner Suche bin ich auf diesen gestoßen:
http://www.kaminofen-store.de/speckstei ... beria.html

Diesen gibt es mit emaillierten Wänden, aber auch wie beim Link oben mit Speckstein, welcher als gewisser Wärmespeicher dient. Es schaut aber nicht so aus, als würde dieser Ofen länger als ca. 2h die Wärme halten und abgeben können.
Was haltet ihr von diesem Teil? Meint ihr, der Ofen taugt was?
Oder habt ihr mir gute Alternativen?

Gruß
Specki

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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 12. Okt 2015, 22:13

Du suchst die eierlegende Wollmilchsau - das gibt die Physik aber nicht her.
Da mußt du mal an deinen Parametern schrauben, was dir wirklich wichtig ist, und was überhaupt machbar ist.
Willst du es in der Bude lange warm haben, oder soll da für 8 Minuten eine Pizza bei 300°backen, oder was?
Wenn du es lange warm willst, brauchst du viel Speichermasse, und es dauert, bis die Hütte warm wird, aber dann bleibt sie auch ziemlich lange warm - also eher was für Eintöpfe.
Und man sollte sich mal länger mit einem sehr guten Grundofenbauer unterhalten, wie diese gegenteiligen Anforderungen machbar sind...
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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#3

Beitrag von Specki » Mo 12. Okt 2015, 22:36

Dass ich keinen Kochofen haben kann, der wie ein Kachelofen nen ganzen Tag warm hält ist mir schon klar.

Aber ich hätte halt gerne einen Kochofen, den ich mir ins Wohnzimmer stellen kann und der auch noch eine gewisse Speichermasse hat. Also irgend ein "zwischending".

Dass ich da Abstriche machen muss ist auch klar. Der wird nicht ewig warm halten und er wird nicht so funktional sein, wie ein reiner Kochofen.
Aber vielleicht gibt es ja etwas, was irgendwo dazwischen liegt. So in etwa wie der von mir verlinkte... der macht erstmal keinen so schlechten Eindruck.

Ich könnte mir auch zwei Öfen reinstellen, einen ins Wohnzimmer und einen in die Küche... aber das ist mir dann ehrlich gesagt zuviel Arbeit. Man muss halt irgendwo Kompromisse eingehen....

Gruß
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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#4

Beitrag von WernervonCroy » Di 13. Okt 2015, 05:37

Wie oft brauchst du die Backröhre?
Willst du darauf dauerhaft kochen oder eher als Notlösung gedacht?

Wenn du dauerhaft darauf kochen möchtest, dann würde ich mir einen Küchenofen mit Wassertasche suchen. In der Küche heizen und kochen, im Wohnzimmer einen Heizkörper. an will doch nicht im Wohnzimmer kochen. Gehen tut alles, ich weiss.

Ich persönlich mag die BiFire Öfen von Klover, Holz und Pellet, kochen geht damit , aber backen nicht und sie haben eine Wasserasche und man könnte Heizkörper direkt daran anschliesen.

Holzwärme speichern ist kompliziert und geht eigentlich nur mit einer Art Kachelofen wo ein Speichermedium aufgeheizt wird.
Es gibt diese Kachelöfen auch als Kochlösung. Tante Google hilft.

Eins sollte dir aber klar sein. Billig ist anders. Zwei sehr gute Öfen wären sicher billiger. Kochofen in der Küche und einen Speckstein im Wohnzimmer
Der BiFire kostet ca. 5600€
Der Kachelofen vom Ofenbauer eher im 5 stelligen Bereich.
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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#5

Beitrag von Contempt » Di 13. Okt 2015, 09:33

Der von dir verlinkte Ofen dürfte etwas zu stark sein, wenn er nur dein Wohnzimer heizen soll.
12KW (Scheitholz) sind sehr viel.
Mein 7KW-Ofen heizt bereits eine ganze Etage auf 21°C hoch.
Die Wärme ewig abgeben wird er auch nicht. Wenn er aus ist, würde ich schätzen, dass er noch ca. 1/2 bis 1 Stunde Wärme abgibt.

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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#6

Beitrag von Specki » Di 13. Okt 2015, 10:48

Also auf dem Ofen soll dann schon regelmäßig gekocht werden.
Er wird quasi eh durchlaufen und jeden Tag morgens angeheizt werden und bis man ins Bett geht laufen.
Die Backröhre wird wohl nur ein bis zwei mal die Woche benutzt werden. Man muss schauen, wie das Brotbacken darin geht. Da habe ich keine Erfahrung, wie gut das funktionieren wird. Wäre natürlich super, wenn ich da jede Woche mein Brot drin backen kann und einmal die Woche noch nen Auflauf oder Kürbis oder so. Keine Ahnung wie sich die Temperatur in so einer Backröhre regeln lässt.
Das Kochfeld soll dann wohl täglich in Benutzung sein. Also anstelle des Elektroherdes. Denke das sollte ganz gut funktionieren.
Wie gesagt, mir ist klar, dass ich keinen Idealen Kochofen finde, der auch noch über Nacht die Wärme hält. Ich suche eine Zwischenlösung. Ein Ofen auf dem sich kochen lässt und der, wenn das Feuer aus ist, vielleicht noch ein bisschen die Wärme hält. Deswegen bin ich auch auf den von mir verlinkten gestoßen, da dieser eben noch die Specksteinplatten hat, welche als gewisser Wärmespeicher fungieren.

Wie der Ofen letztendlich von der Qualität ist weiß ich nicht. Er ist auf jeden Fall relativ günstig.
Aber vielleicht weiß ja jemand einen ähnlichen Ofen von besserer Qualität.

Was ich auch gut finde an dem Modell, dass er eben nicht so groß ist wie die typischen Holzkochöfen. Somit lässt er sich gut im Wohnzimmer integrieren.

Mit dem Kochen im Wohnzimmer hab ich gar kein Problem. Die Küche ist direkt neben an. Würzen tue ich eh in der Regel nach dem Kochen.
Gerade für Bohnen- oder Linsengerichte ist der Ideal, da diese lange Kochen müssen. Auch das Zubereiten von Nudeln oder Kartoffeln sollte hier gut gehen denke ich.

Ja, 12 KW sind nicht ohne… aber ich muss ihn ja nicht non stop auf voller Leistung laufen lassen. Kann ihn ja auch einfach mit weniger Holz befüllen, das sollte ja gehen. So haben wir das bei unserem alten Schwedenofen früher auch gemacht.
Und der Ofen steht auch direkt an der Türe zum Gang. Somit hoffe ich, dass auch einiges an Wärme in das restliche Haus geht.

Gruß
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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 13. Okt 2015, 11:45

a, 12 KW sind nicht ohne… aber ich muss ihn ja nicht non stop auf voller Leistung laufen lassen. Kann ihn ja auch einfach mit weniger Holz befüllen, das sollte ja gehen.
Nee, das geht eben nicht so einfach, weil dann deine Verbrennung nicht optimal ist.
Entweder brennt er zu schnell durch, oder er kokelt.
Jeder Ofen wird auf eine bestimmte Leistung gebaut, und eben nicht für weniger.
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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#8

Beitrag von Akopalüze » Di 13. Okt 2015, 11:52

Laut der Kundenbewertungen scheint der Ofen gut zu heizen, aber nicht wirklich zum Kochen geeignet zu sein.

"Das Backfach kann gut genutzt werden und auch das "Kochfeld" funktioniert top, z,B. zur Punschzubereitung oder Luftklimaoptimierung."

Punschzubereitung und Luftklimaoptimierung würde mir nicht reichen. Mal schnell ein paar Nudeln kochen ist damit wohl nicht drin.

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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#9

Beitrag von Specki » Di 13. Okt 2015, 11:59

Dann sollte ich mich wohl nach Alternativen umschauen... Wenn jemand etwas weiß, immer her mit der Info. Ihr wisst ja jetzt, was ich in etwa suche :)

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Re: Holzkochofen, der die Wärme hält?

#10

Beitrag von emil17 » Di 13. Okt 2015, 18:44

Es gibt die eierlegende Wollmilchsau im Ofenbereich.
Der wurde schon vor mehreren hundert Jahren erfunden, stand in jedem Bauernhof des Alpenvorlandes.
Du hast die Wohnstube Wand an Wand mit der Küche.
In der Küche steht der übliche Holzkochherd.
In der Stube steht, mit dem Rücken zur Wand der Küche, der Grundofen mit Ofenbank, Warmhaltefach für Wärmflasche und so weiter.
Der Holzkochherd soll ja kochen, also muss die Herdplatte möglichst rasch möglichst warm werden.
Das beisst sich mit der Forderung, ohne Nachlegen möglichst lange warm haben zu wollen.
Am raschesten ging das Kochen mit den guten alten Herdringen, aber da keiner mehr aussen schwarze Pfannen will, hat man dann die Herdplatte und Töpfe mit ebenem Boden geschaffen.
Nun kommt der Trick: man kann den Rauch mit einer Klappe durch den Grundofen in den Schornstein leiten, statt direkt. Dann wird dieser durch das Feuer im Kochherd mit erwärmt, und man hat die Speicherwirkung.
Im Sommer und zum Anfeuern lässt man den Rauch direkt in den Schornstein.
Der Grundofen hat selbstverständlich einen eigenen Feuerraum, damit man ihn auch direkt einheizen kann.
Befeuert wird alles von der Küche aus, damit man den Dreck nicht in der guten Stube hat.

Zur Physik der Wärmespeicherung nur soviel:
Wasser hat eine spezifische Wärmespeicherkapazität von etwa 4 kJ /kg und Grad, Speichersteine aller Art so ungefähr 1kJ/kg.K, also rund einen Viertel davon. Die Unterschiede der Steinsorten hierin bezogen auf das Gewicht sind gering, egal was die Ofenhändler in den Hochglanzprospekt schreiben.
Das bedeutet, um die gleiche Speicherwirkung wie die eines Wasser-Speichers zu haben, sollte der Ofen rund 4mal so schwer sein. Gut, man kann ihn im Gegensatz zu Wasser auf deutlich über 100 Grad aufheizen, aber dann wirds in der Stube ungemütlich.

Ein Schwedenofen, egal ob mit vorgehängter Speckstein-Verkaufsförderungsplatte oder nicht, wiegt vielleicht 300 Kilo, d.h. speichert so viel Wärme wie ein 80Liter-Topf voll Wasser auf dem Herd.
Speckstein nimmt man zum Ofenbau, weil er sich leicht bearbeiten lässt, in der Wärme wenig arbeitet und dauerhaft ist. Nicht weil er Wärme besser speichert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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