Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

Sonne, Wind und Feuer
Knurrhuhn

Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#1

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 16. Okt 2013, 16:44

In vielen Häusern in den neuen Bunten Ländern sind noch die alten Kachelöfen vorhanden und intakt. Eigentlich find ich die gar nicht mal übel, hab heute ein Haus gefunden da sind noch einige von denen über's Haus verteilt, sogar recht hübsche.

Wie ist das eigentlich - früher wurden die doch sicher mehr mit Braunkohle beheizt als mit Brennholz? Kann man die einfach so "umnutzen" und mit Holz beheizen, oder müssten die vorher 'ne Reinigung oder sowas kriegen?

Wenn die irgendwelche Schäden haben, sind die einfach zu sanieren, oder sollte man sie besser gleich austauschen?

Und wie schaut es eigentlich aus mit deren Effektivität? Bei Öfen gibt es ja solche und solche - bei den einen muß man ständig nachlegen, bei anderen weniger.

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Thomas/V.
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Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mi 16. Okt 2013, 17:22

Hi!

Ich bin mit solchen Öfen aufgewachsen. Es gibt da verschiedene Ausführungen http://de.wikipedia.org/wiki/Kachelofen
Wir hatten ältere Exemplare (mit Ofenbank, verschnörkelt) und auch neuere, nicht mehr so schöne.
Gefeuert wurde mit Braunkohlenbriketts, angeheizt mit Holz und/oder Feueranzündern.
Vorteil bei den Dingern ist, das man innerhalb kurzer Zeit morgens anheizt, wenn der Eimer Kohlen durchgebrannt ist und glüht der Ofen zugemacht und dicht verschlossen wird. Übern Tag wird der Ofen heiß und heizt das Zimmer auf und abends ist die Bude warm und der Ofen auch noch.
Ist also günstig, wenn man früh aus dem Haus geht.
Ich denke, die waren recht effektiv, denn unsere riesigen Zimmer (teilweise 25m2 und alle 3,60m hoch) wurden im Normalfall mit einem Eimer Kohlen richtig warm. In der Übergangszeit auch nur mit einem halben-dreiviertel Eimer.
Wie die mit ausschließlicher Holzfeuerung heizen, weiß ich nicht, in der Großstadt gabs nur wenig Holz, das hat grad so zum Anzünden gereicht.

Die Öfen, wo man dauernd nachlegen muß, sind meitens sogenannte "Dauerbrandöfen", allerdings muß da schon immer mal nachgelegt werden, "dauernd" brennen die nicht, zumal sie meistens klein waren und mit den paar Kacheln den Raum nicht nachhaltig warm halten.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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marceb
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Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#3

Beitrag von marceb » Mi 16. Okt 2013, 17:26

Hallo,

ich bin aus dem "Osten" und wir hatte diese Öfen.
Es wurde einmal am Tag geheizt, mit Holz angeheizt und dann 10 bis 20 Kohlen (Holzkohlenbriketts) drauf, nach dem Anbrennen, alle Klappen zu, das hat dann den ganzen Tag gereicht.

Gruß
Martina

Knurrhuhn

Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#4

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 16. Okt 2013, 17:46

Na, das klingt doch schon gar nicht mal so übel. :hhe:

centauri

Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#5

Beitrag von centauri » Mi 16. Okt 2013, 17:56

Naja so einfach ist das nicht zu beantworten.
Für holz mit hphem brennwert sind diese öfen nicht auf dauer ausgelegt.
Mit brikett funzt das.
Mit dem richtigen holz auch.
Also eiche, robinie, buche und esche.
Davon lieber größere scheite. Das geht.
Hölzer mit hoeherem brennwert wuerde ich eher meiden.

Lg thomas

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woody
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Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#6

Beitrag von woody » Mi 16. Okt 2013, 18:25

centauri hat geschrieben: Mit dem richtigen holz auch.
Also eiche, robinie, buche und esche.
Davon lieber größere scheite. Das geht.
Hölzer mit hoeherem brennwert wuerde ich eher meiden.

Lg thomas
Eiche, Robinie, Buche und Esche sind in dieser Reihenfolge die (heimischen) Baumarten mit dem höchsten Heizwert. Welche Hölzer mit "höherem Brennwert" meinst du denn?
Gruß, Woody

www.baumteam.de

centauri

Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#7

Beitrag von centauri » Mi 16. Okt 2013, 19:12

Fichte!
Gut an und für sich alle nadelhölzer.

Olaf
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Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#8

Beitrag von Olaf » Mi 16. Okt 2013, 19:28

Moin, jetzt geb ich auch noch meine Senf dazu, ich kenn die ja auch noch zur Genüge.
Mit Holz kann ich mir das nur schwer vorstellen, sowohl vom heizen als auch, wie lange der Ofen das durchhalten soll.
Übrigens schießt mir bei dem Thema sofort der schwelende Geruch ins Kleinhirn, den auch eine Kleinstadt im Osten im Winter annahm, wenn die Luft drückte. Schön war das nicht, und einen Kachelofen zur rechten Zeit abdrehen ist auch eine Kunst. Erst recht, wenn es noch äußere Zwänge gibt... man muß zur Arbeit oder so.
Egal.
Als ich so zehn war hat mein Opa einen Ofen "neu gesetzt".
Wir sind mit dem Handwagen im Dorf zur Lehmkute gefahren Lehm holen, dann hat er den Ofen auseinander genommen und wieder zusammengesetzt. (Ob er irgendwas innen erneuert hat weiss ich nicht, ich vermute nur sauber gemacht.)
Ich hab nur später welche abgerissen, was ich zumindest bei dem einen heute bereue.
Ich glaub, das kann man locker selber machen, wenn man nicht zwei linke Pfoten mit alles Daumen hat. Hatte mein Opa nicht, vielleicht erschien es mir auch nur in meiner Einfalt einfach, weil er es einfach konnte.
So wie ich Opa in Erinnerung hab, hat er sicher mehrere Tage gebraucht, aber dafür war es perfekt....
LG
Olaf
(Und, nagelt mich ans Kreuz, wenn ich einen hätte würde ich ihn mit Braunkohle heizen...)
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#9

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 16. Okt 2013, 19:39

centauri hat geschrieben:Fichte!
Gut an und für sich alle nadelhölzer.
Bist Du sicher, dass Du "Brennwert" meinst? :hmm:
Im Brennwert nehmen sich die verschiedenen Holzarten nämlich nicht so viel, liegen Alle so zwischen 4 und 4,5 kWh/kg, Braunkohle bei 5,6 kWh/kg.
Problematisch ist die meist zu niedrige Brennkammer, weil dort die längere Flamme bei der Holzverbrennung keinen Platz hat, was die Rußbildung fördert.

@Olaf: das mit dem dichten Verschließen hat bei mir auch sofort die Assoziation mit dem Braunkohle-Gestank ausgelöst, - auch wenn ich das nur kurz nach der Wende von den ersten "Expeditionen in den wilden Osten" kennen gelernt habe :ohoh:
Ganz dicht waren die Öfen wohl nicht, sonst wäre die Glut wohl erloschen, aber Zug hatte der Ofen kaum noch, so dass die Abgase alle Zeit der Welt hatten, um im Kamin abzukühlen und dann über die Dächer zwischen die Häuser zu fließen :pfeif:

Olaf
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Re: Alte DDR-Kachelöfen - Effektivität usw.

#10

Beitrag von Olaf » Mi 16. Okt 2013, 19:52

Im Brennwert nehmen sich die verschiedenen Holzarten nämlich nicht so viel, liegen Alle so zwischen 4 und 4,5 kWh/kg, Braunkohle bei 5,6 kWh/kg.
Das hab ich auch festgestellt, bei Holz, aufs Gewicht bezogen ist das ziemlich wurscht.
---
Die Öfen, wie ich sie kenne hatten eine Art Überwurf über den Türklappen, also dem eigenlichen Heizraum und unten beim Aschekasten. Und da war eine Flügelschraube in der Mitte, damit wurde die Tür mehr oder weniger fest zugedreht für eine Hauch von Restluft. Das brauchte Gefühl, je nach Wetter, auch wie beschissen die Kohlen grad waren, man musste seinen Ofen kennen und die Verbrennung war bestimmt oft mehr als nicht optimal...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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