Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

Sonne, Wind und Feuer
Grunling

Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#81

Beitrag von Grunling » Mi 21. Mär 2012, 13:57

Jetzt wo der Thread etwas beruhigter ist...

Ich steige immer noch nicht ganz durch, ob der Biomeiler nun überhaupt Sinn macht und wenn unter welchen Umständen.

Ansonsten gehe ich davon aus, dass es schlaue Methoden gibt Rohre, Schläuche, Radiatoren so in einen Kompost, Mist oder Biomeiler einzubauen, dass man damit ordentlich wirtschaften kann.

Erzgebirgler
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Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#82

Beitrag von Erzgebirgler » Mi 21. Mär 2012, 16:57

Manfred hat geschrieben:Und welchen Kunstdünger willst du mit Holzkompost ersetzen?
Holzkompost hat ohne Zweifel seine Vorzüge. Aber mit dem C:N-Verhältniss gewinnt man keine Kunstdüngerersatzpreise.
Es ging um J. Pain,seinen Meiler -und um seine Mulchtechnik, die ich NICHT als *ökonomischen und ökologischen Unsinn* ansehe.

Mein letzter Satz war deshalb eher exemplarisch für unsere verfestigte Denkweise zu sehen -die uns aber gerade Probleme zu machen scheint.

Manfred

Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#83

Beitrag von Manfred » Mi 21. Mär 2012, 17:11

@Grunling:
Energetisch macht er durchaus Sinn. Immer dann, wenn er mit Material gebaut werden kann, für das keine bessere Verwertung zur Verfügung steht. Also z.B. aus dem Kompostmaterial, das tausende Tonnen weise auf den kommunalen Kompostieranlagen ohne Nutzung der freiwerdenten Energie kompostiert wird oder aus Mist, der nicht in Biogasanlagen umgesetzt werden kann.
Vor ein paar Jahren gab es noch keinen Markt für Holzhackschnitzel, schon gar nicht mit Grünanteil. Sie waren Abfall, der z.B. bei Heckenpflegemaßnahmen, an Straßenrändern oder unter Stromleitungstrassen in großen Mengen auf Haufen gehäckselt wurde und dort verfaulte. Jetzt ist es ein vervoller Rohstoff für Heizanlagen und entsprechend uninteressant die Verwertung als Biomeiler.
Was die umständliche Arbeit beim Auf- und Abbau für die Einbringung der Rohrspiralen angeht:
Im Landtreff haben wir mals diskutiert, in den fertigen Kaufen Lanzen mit jeweils Vor- und Rücklauf einzustecken (könnte man mit dem Traktor leicht rein drücken) und diese dann außerhalb des Haufens mit isolierten Schläuchen zu verbinden. Vor dem Aufladen des fertigen Kompostest könnte mann die Lanzen wieder mit dem Traktor wieder rausziehen.
Dann könnten Aufschütten und Abtransport des Haufens in kürzester Zeit per Frontlader oder Radlader erfolgen.
Wenn man dauerhaft per Meiler heizen will, könnte man dafür an 3 Seiten feste, isolierte Mauern errichten, um die Wärmeverluste zu verringern und evtl. auch die Bodenplatte befestigen und Dämmen, um Nährstoffauswaschungen ins Grundwasser zu vermeiden und ebenfalls um die Wärmeverluste zu verringern.
Steuern könnte man den Kompostierungsprozess über die Feuchtigkeit und die Belüftung des Haufens. Dazu könnte man die Lanzen zusätzlich mit Wasser- und Luftrohren versehen.
Dann könnte man sich jedes Jahr einen großen Abschiebewagen voll Kompostgut oder Pferdemist kommen lassen. Der wird in die "Grube" gekippt und verdichtet. Man drückt die Lanzen rein, die Schläuche werden über Schnellkupplungen angeschlossen. Evtl. auf der Anschlusseite noch eine Dämmmatte drauf, fertig.

Grunling

Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#84

Beitrag von Grunling » Mi 21. Mär 2012, 19:21

Ok. danke und die Idee mit den Lanzen finde ich gut!

roland
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Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#85

Beitrag von roland » Do 22. Mär 2012, 14:06

Nordhesse hat geschrieben:Das ist meiner Meinung nach nicht so wichtig. Im Rohr stehen 84 Liter Wasser. Wenn man das in die Badewanne laufen laesst und waehrend man darin badet, kann sich das Wasser fuer den Badewannennachfolger erhitzen.
Wenn Du das Wasser drin stehen lässt, heizt sich der Kompost immer mehr auf und die "Wohlfühlzone" der Bakterien wird überschritten oder sie sterben gar ab. Der Meiler bringt, so wie ich das verstanden habe, die besten Ergebnisse, wenn er mit so viel Wasser durchströmt wird, das er nicht zu stark abkühlt aber auch nicht überhitzt. Du hast also regelmässig Wasser um die 50°C - daher sehe ich die Anwendung des Meilers auch eher geeignet als Grundheizung ;).

Für Duschwasser (kleine Menge frisches Wasser) würde ich andere Wege wie Sonne oder Feuer wählen oder über einen Pufferspeicher am Holzmeiler mit Wärmetauscher.

Roland

Manfred

Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#86

Beitrag von Manfred » Do 22. Mär 2012, 14:18

Die Vorlauftemperatur ist auch zu beachten. Im Winter bei höherem Wärmebedarf dürfte die schnell sinken und dann für ältere Heizungsanlagen nicht mehr ausreichen. Dann wäre es besser, eine Wärmepumpe zwischenzuschalten.
Zum direkten Betrieb mit Meiler dürften sich am ehsten modere, großflächige Heizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturansprüchen eignen.
Oder man braucht einen großen Puffer mit guter Schichtung bei dem der Meiler das Wasser vorwärmt und die Heizung die Nacherwärmung auf die nötige Vorlauftemperatur übernimmt.

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Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#87

Beitrag von Ragna » Fr 27. Apr 2012, 17:16

Hallo,
erst jetzt bin ich dazu gekommen mir das Buch "Die Methoden Jean Pain - Ein anderer Garten" runterzuladen. Habe es hier gefunden:
http://www.biomeiler.at/explorer/Downlo ... Garten.pdf
Dort ist der Biomeiler ja sehr genau erklärt, ab Seite 49.

Ein Kapitel weiter geht es um "Buschwerkgas", finde ich sehr erstaunlich.
So eine Art kleine Biogasanlage für den Selbstversorger.
Er schreibt das aus 5 kg Buschwerk 1 m³ Gas erzeugt werden kann, was 1/2 l Treibstoff für Kraffahrzeuge mit Verbrennungsmotor ergibt.
Damit wäre die Frage nach Mobilität für den Selbstversorger geklärt. Man kann seinen Treibstoff selbst herstellen!!!
Hat von Euch schon Jemand etwas davon gehört, oder sogar gebaut?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

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Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#88

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 27. Apr 2012, 18:09

Ragna hat geschrieben:Hallo,
erst jetzt bin ich dazu gekommen mir das Buch "Die Methoden Jean Pain - Ein anderer Garten" runterzuladen. Habe es hier gefunden:
http://www.biomeiler.at/explorer/Downlo ... Garten.pdf
Dort ist der Biomeiler ja sehr genau erklärt, ab Seite 49.

Ein Kapitel weiter geht es um "Buschwerkgas", finde ich sehr erstaunlich.
So eine Art kleine Biogasanlage für den Selbstversorger.
Er schreibt das aus 5 kg Buschwerk 1 m³ Gas erzeugt werden kann, was 1/2 l Treibstoff für Kraffahrzeuge mit Verbrennungsmotor ergibt.
Damit wäre die Frage nach Mobilität für den Selbstversorger geklärt. Man kann seinen Treibstoff selbst herstellen!!!
Hat von Euch schon Jemand etwas davon gehört, oder sogar gebaut?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Was ist daran erstaunlich? Biogas-Anlagen sind doch nichts Neues, und mit Gas unter Atmosphärendruck kann man kein Auto antreiben, dazu muss es verdichtet werden, und der weiter vorn beschriebene Häcksler müsste dann auch mit dem Methangas angetrieben werden, ebenso wie der Kompressor, und mit dem REST ist dann die Mobilität für den Selbstversorger geklärt, richtig!
Da würde ich persönlich einen Holzvergaser vorziehen, - ist nicht so kompliziert und wahrscheinlich effizienter... ;)

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Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#89

Beitrag von Dagmar » Fr 27. Apr 2012, 18:25

Hallo,

oder man nimmt Ölpflanzen (wie z.B. Raps) und eine Ölmühle, dazu einen alten Dieselmotor und schon ist die mobile Fortbewegung auch gesichert.


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Re: Duschwasser durch Komposthaufen erhitzen

#90

Beitrag von emil17 » Sa 28. Apr 2012, 07:58

Dagmar, der Vorteil von Ölpflanzen zur Treibstoffherstellung ist bekannt - der Nachteil ist aber der, dass man sie auf Flächen in Konkurrenz zu anderen Nutzpflanzen anbauen muss. Das "Buschzeug" wächst hingegen von selber und ist sowieso da. Das ist auch der grosse Vorteil des Holzvergasers - der Treibstoff wäre sonst Abfall oder bestenfalls Heizmaterial.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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