Der Entrümpelungsfaden

Sonnenschein
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#11

Beitrag von Sonnenschein » Di 24. Apr 2012, 09:35

@ Was braucht man wirklich?

Ich habe mal mit meiner Tochter auf ein Jahr befristet im Ausland gelebt. Da habe ich natürlich nur die absolut notwendigen Dinge angeschafft (jeweils 1 Garnitur Bettwäsche, minimalistische Küchenausstattung,...), und es hat toll funktioniert. Wenn mich meine Nachbarin besuchen kam, nahm sie einfach einen eigenen Teller mit, und wenn das Wetter schön war, setzten wir uns mit einer Decke in die Wiese vor dem Haus. Klar, eine größere Party hätte ich nicht so leicht schmeißen können - aber das hatte ich ohnehin nicht vor :aeh: . Wieder zurück in der Heimat habe ich alles im Überfluss - insbesondere seit mein Freund und ich unsere beiden Haushalte zusammengelegt haben :pfeif: . Einiges von meinen Küchenutensilien lagert derzeit im Keller, weil wir in der Wohnung dafür keinen Platz haben. Aber weggeben will ich's irgendwie auch nicht, weil da doch einige praktische Dinge dabei sind (v.a. mein transportabler Dampfgarer :roll: ), die mir jetzt manchmal abgehen. Vielleicht sollte ich nochmal ins Ausland ziehen :hmm: .

LG
Sonnenschein, die sich mal in nächster Zeit die Kisten im Keller genauer ansehen wird...
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Sonnenschein
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#12

Beitrag von Sonnenschein » Di 24. Apr 2012, 09:43

Oh, da hat sich mein Posting gerade mit jenem von Fr. Hollerbusch überschnitten. Hab mich da jetzt quasi ungewollt hineingequetscht :aeh:
Also ich glaube auch, dass materielles "Ausmisten" sehr wohl etwas mit einem mentalen Wandlungsprozess zu tun haben kann. Es ist ein innerliches und äußerliches Ballastabwerfen, um frei für Neues und/oder Anderes zu sein - oder auch einfach nur, um mit weniger "Gepäck" durch's Leben gehen zu können. Das wäre ja auch meine Motivation zum Ausmisten, aber anscheinend bin ich noch nicht ganz so weit. Tu mir mit dem Loslassen immer sooo schwer :rot: - dabei wäre es doch eigentlich ganz einfach, oder?

LG
Sonnenschein, für die der richtige Moment schon noch kommen wird ;)
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Knurrhuhn

Re: Der Entrümpelungsfaden

#13

Beitrag von Knurrhuhn » Di 24. Apr 2012, 11:41

Hallo Sonnenschein,
och, mach Dir da keinen Druck - das entwickelt sich. :)

Bei mir hat es auch erst mit ganz wenig angefangen, und ich hab noch oft gedacht: neee, das kann ich doch nicht hergeben!!
Dann hab ich in regelmäßigen Abständen immer wieder mal alle Bereiche durchstöbert und gemerkt: das hab ich jetzt ein Jahr lang nicht gebraucht, dann werde ich es wohl auch nicht mehr brauchen!
Und so ging es immer weiter und weiter ......
Das ist ja auch völlig individuell, wie jeder für sich entscheidet was ihm am Herzen liegt und was er benötigt, mit wie viel oder wenig er sich wohl fühlt.

Ich möchte auch nicht leben wie Diogenes in der Tonne, und für manche Puristen hab ich vielleicht immer noch zu viel Krempel. Ich passe es eben meinem persönlichen Empfinden und Wohlgefühl an, was ich loslasse oder behalte. Nur merke ich, daß es mir eben verdammt gut tut, nicht mehr jeden Winkel vollgestopft zu haben mit meist unnützem Tand und Krempel, und ich mich im wahrsten Sinne unbeschwerter fühle.
Auch wenn ich nicht ständig vor Augen habe, was im Keller oder der Garage rumsteht - allein das Wissen darum, daß es vorhanden ist und eigentlich nicht gebraucht wird, zieht mir Energie ab. Kann das nicht so richtig erklären oder begründen, aber ich finde den ganzen Kram schon als Belastung.
Mal ganz davon abgesehen, wie oft ich mit dem Gedöns schon umgezogen bin .... :dreh:
Wie oft ich irgendwelche Kisten von links nach rechts und wieder zurück geräumt habe - ich will es gar nicht wissen!

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#14

Beitrag von 65375 » Di 24. Apr 2012, 12:02

Ich kämpfe auch grade wieder mit diesem Problem! Wir haben vor drei Jahren ziemlich überstürzt zwei Haushalte zusammengeworfen -keine Zeit zum Ausmisten. Jetzt muß ich bald wieder arbeiten -keine Zeit zum Ausmisten. Der Garten kann nicht warten, der richtet sich unaufhaltsam nach den Jahreszeiten - keine Zeit zum Ausmisten. Jetzt ist das Haus der Tante auszuräumen, aber bitte flott, die Käufer warten schon - keine Zeit zum Ausmisten.

Beim Haus der Tante kommt ein Aspekt dazu, der absolut katastrophal ist: es geht nicht mehr drum, brauche ich das oder nicht, sondern ich finde die alten Sachen teilweise so hübsch, daß ich sie einfach vor dem Weggeworfenwerden retten will! Ich könnte NIEMALS professionell entrümpeln. Das tut mir fast körperlich weh, Dinge der Entsorgung zuzuführen oder es zulassen zu müssen, weil mir Zeit und Platz fehlt, mich drum zu kümmern.

Ich war früher beim Sperrmüllsuchen nie bös drum, wenn mir jemand was "weggeschnappt" hat; mir ging's eher drum, daß die Dinge genutzt werden, bis ihre Zeit wirklich abgelaufen ist!

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#15

Beitrag von Spottdrossel » Di 24. Apr 2012, 12:15

65375 hat geschrieben: Ich war früher beim Sperrmüllsuchen nie bös drum, wenn mir jemand was "weggeschnappt" hat; mir ging's eher drum, daß die Dinge genutzt werden, bis ihre Zeit wirklich abgelaufen ist!
Das Problem habe ich mit meiner Mutter. Nein, ich will sie nicht weitergeben :mrgreen: , aber es wird nix zum Sperrmüll gegeben, was noch "gut" ist. Daß das Schlafzimmer jetzt nach 40 Jahren zwar technisch noch einwandfrei, geschmacklich aber nicht up to date ist... :roll: .Lieber wird im Keller zwischengelagert und alle paar Monate gefragt "kannst Du das nicht gebrauchen für..?" NEIN! Was ich gebrauchen konnte, steht schon hier, und irgendwann ist Schluß. Sogar eine Couch aus Uromas Zeiten geistert dort im Haus herum, auf der nie jemand sitzt. Aber sie ist noch gut...
Mein Bruder wollte schon den Typ von der Mülldeponie bestechen, damit er sagt, er kann das Zeug gebrauchen.
Es scheint wirklich nur ein Problem zu sein, wenn sie weiß, der Kram wird nicht mehr benutzt.
Ich vermute mal, es liegt daran, daß die Eltern als Flüchtlinge herkamen - über das Thema diskutieren können wir bis jetzt noch nicht, da ist absolut kein Problembewußtsein vorhanden.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#16

Beitrag von Picassa » Di 24. Apr 2012, 12:29

@kraut_rübe:
Das mit dem Nein sagen klappt nur, wenn die Gegenseite mitspielt. Die blöde Schenkerei wollte ich schon lange abschaffen, aber ich renne da gegen eine Wand.
Ich hatte einmal ausdrücklich betont, dass ich meinen Geburtstag nicht feiern will. Aus „Sicherheitsgründen“ habe ich mir nach der Arbeit meinen Mann geschnappt, und wir sind zu Fuß zu einem ausgedehnten Picknick aufgebrochen.
Als wir nach Hause kamen, standen die Geschenke vor der Tür, und meine Mutter glaubt mir bis heute nicht, dass ich wirklich nicht zu Hause war (weil mein Auto ja in der Einfahrt stand). Böses Blut bis heute.


Aber zum Ausgangsthema zurück: Heute knöpfe ich mir meinen Keller vor. Dort stehen noch jede Menge Blumentöpfe rum. Da wird jetzt auch gnadenlos aussortiert, ich freue mich schon drauf!

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#17

Beitrag von 65375 » Di 24. Apr 2012, 13:14

@Spottdrossel
Das Problem gibt es nicht nur bei Flüchtlingen. Meine Mutter ist eigentlich recht gutsituiert aufgewachsen, nicht vom Krieg verpflanzt worden und hat auch entsprechend geheiratet. Aber ich hab dIese "Krankheit" IMMER NOCH! Woher??!!!

Ein vierzig Jahre altes Schlafzimmer ist wahrscheinlich wirklich grauslich, aber Uromas Sofa könnte ich auch nicht hergeben! Mein Geschmack liegt ungefähr bei vor 1950. Heute hatte ich Geschirr in der Hand, das rund 100 Jahre alt sein dürfte. Ich brauch DAS NICHT! aber das kann man doch nicht einfach in die Tonne kloppen!

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#18

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 24. Apr 2012, 14:16

hallo!
65375 hat geschrieben:Heute hatte ich Geschirr in der Hand, das rund 100 Jahre alt sein dürfte. Ich brauch DAS NICHT! aber das kann man doch nicht einfach in die Tonne kloppen!
oh - weil ich Menschen kenne, die vor ähnlichen Problemen standen, hab ich überhaupt erst mal "einen Haushalt gründen" können damals...
ich weiß nicht, aber Möbel sind bei mir neutral und unterliegen keiner Mode. Na gut, wir haben aber auch nur "hauptsächlich praktische" Sachen aus unbehandeltem (bzw. mit Leinöl eingelassenem) Holz.

Ganz am Anfang hatte ich keine Möbel außer einer Matratze (die ich tagsüber zum Lüften aufstellte) ein Ikea-Keller-Regal aus Holz (das ist heute Heimat für die Kindersachen und -bücher) und als Tisch drei Holzpaletten übereinander...
Von letzteren hab ich mich echt nur mit Wehmut getrennt - war so praktisch, am Boden sitzend, oben drauf das ganze Eßzeug und was zum Trinken und dazwischen sind Zeitschriften, Lernzeugs und sowas verschwunden.
Aber mein Mann bestand auf einem echten Tisch - Hauptargument "Was willst du machen, wenn Besuch kommt?" :holy:

p.s.: ich tu mir auch sehr schwer, etwas wegzuwerfen, was man noch verwenden könnte - ist das nicht normal????

liebe Grüße!

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#19

Beitrag von Waldläuferin » Di 24. Apr 2012, 14:23

hey, ich bin zu faul, alle ISBN Codes etc einzugeben und alles einzeln zu versenden.
Gibt es ne Lösung für haufenweise alte Bücher?
Schallplatten?
Und wenn ich mehr Papierkram wegwerfen will als nur eine Tonne - sammeln und verteilen auf mehrere Wochen? Oder kann man nen Container bestellen?
:haha:
Mit ebay bin ich nicht mehr zufrieden. Habt Ihr andere Plattformen entdeckt, zB um Möbel loszuwerden?
Entrümpeln will
die
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Fertig ist besser als perfekt.

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#20

Beitrag von 65375 » Di 24. Apr 2012, 14:33

Container bestellen kostet. Hatte mal für Altglas angefragt. Aber bei den Nachbarn die Tonne füllen beschleunigt vielleicht die Entsorgung. :aeh:
Wenn Du was verschenken willst, freecycle. Ansonsten ebaye ich auch immer nur und kenne mich nicht weiter aus.

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