Der Entrümpelungsfaden

hobbygaertnerin
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#141

Beitrag von hobbygaertnerin » So 25. Nov 2012, 10:55

Ich kann keine Lebensmittel wegwerfen, das steckt in mir und da kann ich nicht aus meiner Haut raus.
Hund, Katze........... oder bekommt es zu fressen, schlimmstenfalls auf den Kompost, damit es wieder in den Nährstoffkreislauf kommt.
Es ist sicher auch eine Entwicklungsfrage, mit der Zeit sieht man Moden kommen und gehen, jedes Jahr im Frühling und Sommer die Unmengen an Kleidung, die in den Geschäften lagern- und dann kommen mir die Bilder der Leute, die für Hungerlöhne nähen, färben, Textilien veredeln usw. in den Sinn und der Einkaufsspass ist mir verdorben.
Möbelprospekte wandern in den Papierkorb, bin ich froh, dass wir nichts kaufen müssen, Sofas, Tische, usw. durchdesingt, aber nichts mit gemütlichem Sitzkomfort und vorgestern mediterran, gestern asiatisch, heute afrikanisch und morgen....... immer alles aus einem Guss,
auch bei den Wohnfarben, so dunkel wie die Möbel, dazu noch Energiesparlampen - halleluja, der dunkle Winter kann kommen.
Es ist wohl das Problem einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft, dass man nichts mehr kauft, weil man es braucht, sondern kaufen soll, weil die Mode wechselt.
Schöne zeitlose Sachen gibt es zum Glück noch, eines davon ist unser Haus- seit 1855 tut es brav und treu seine Dienste.

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Waldläuferin
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#142

Beitrag von Waldläuferin » So 25. Nov 2012, 13:47

habe gerade das entdeckt: http://www.kleiderkreisel.de
Fertig ist besser als perfekt.

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AlterSchwede
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#143

Beitrag von AlterSchwede » So 25. Nov 2012, 17:07

ina maka hat geschrieben:Menschen mit viel Geld tun sich beim Wegwerfen leichter. :im:
Klingt logisch - stimmt aber trotzdem nicht. Wer mehr Geld hat kauft meist hochwertigere und auch schönere Dinge. Diese Sachen halten meist qualitätsbedingt länger und nutzen sich auch optisch weniger ab. Eine geschmackvoll eingerichtete Wohnung "müllt" man sich zudem ja auch nicht so leicht mit "Krimskrams" zu dem man nach kurzer Zeit überdrüssig wird.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Frage wie man mit den Sachen umgeht. Mit teueren Sachen geht man halt auch entsprechend mitfühlender um... was im Zusammenhang mit der besseren Qualität ja nochmal eine positive Rückkopplung liefert.

Wenn ich mich so in meiner Gegend umsehe so komme ich zu dem Fazit daß sich Reichere und Ärmere kaum im Umfang der Sachen unterscheiden die sie besitzen. Jeder hat "fast Alles". Wer weniger Geld hat kauft halt von Allem immer das Billigere... Hier muß man ja auch mal sagen daß sich "reichere" und "ärmere" Haushalte auch nicht so enorm im gesamten Haushaltseinkommen unterscheiden. Beim Arzt arbeitet halt nur ER - während beim Polizisten ER und SIE arbeiten - und dann ist da noch die Oma mit ihrer Rente im Haus... und dauert sicher auch nicht lange bis die Kinder auch schon was nachhause bringen.
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#144

Beitrag von hobbygaertnerin » So 25. Nov 2012, 17:23

Das Einkommen und die Ausgaben - hier liegt in meinen Augen der Schlüssel.
Es gibt Unmengen von billigem Schund, der für Ex und Hopp hergestellt wird.
Unsere uralten Schränke, die wir von den Schwiegereltern geerbt haben, sind mit der Ausbildung der Kinder immer mit ihnen umgezogen.
Heute stehen sie wieder an ihrem Ort. Sie haben das Auf- und Abbauen problemlos überstanden, während die billigen Möbel einen Umzug fast nicht aushalten.
Wer kennt eigentlich das Vereinfachen des Lebens von Werner Tiki Küstenmacher?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Der Entrümpelungsfaden

#145

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 25. Nov 2012, 18:10

hallo!
AlterSchwede hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:Menschen mit viel Geld tun sich beim Wegwerfen leichter. :im:
Klingt logisch - stimmt aber trotzdem nicht.
aha.

(nicht alles, was logisch klingt, ist deshalb falsch).

Ich rede da aber aus Erfahrung - und es geht mir zum Beispiel auch um solche Dingerchen wie Gummiringerl, die am Gemüsebund dran waren. :rot:
Wir haben einen kleinen Kasten für Nägel, Gummiringerl und anderes Krims Krams. Da kommt sehr selten was gekauftes rein, meistens nur "gefundenes".

Na ja, mein Onkel ist reich . wirklich reich. Und ich kann mich noch erinnern, wie mich das fasziniert hat, dass die ihren ganzen (teuren und qualitativ guten) Weihnachtsschmuck nach den Feiertagen einfach im Müll entsorgt haben. Bei uns wandert der immer in den Keller. :im:
Irgendwie war ich denen damals als Kind sogar neidisch - das wirkte so unbeschwert und leicht.

Und teure, aber sinnlose "Nippes" kaufen wir sowieso nicht
- wozu gibt es Federn, Wurzelstücke, Föhrenzapfen und schöne Steine am Straßenrand - völlig gratis!
Hm?? :lol:
AlterSchwede hat geschrieben:Wer mehr Geld hat kauft meist...
:duckundweg:

Und wer kein Geld hat, kriegt es geschenkt - die Sachen, das Geld leider eher selten....
Sowas wirft man dann auch nicht leichtfertig weg - oder doch? :hmm:

hobbygaertnerin hat geschrieben:Unsere uralten Schränke, die wir von den Schwiegereltern geerbt haben, sind mit der Ausbildung der Kinder immer mit ihnen umgezogen.
:daumen:

So ähnlich läuft das bei uns - nur, dass es sich bei dem "Erbstück" um ein Ikea-Kellerregal handelt, welches meine Mutter von einer Freundin geschenkt bekam und dann stand es in meinem Zimmer, hat mit mir geschätzte 15 WG-Umzüge in Wien mitgemacht (damals war es mein einziger "Kasten") und jetzt steht er bei uns im Kinderzimmer.....
ist mit dem Alter immer schöner geworden! :aeh:
- stehen ein paar Schlagworte aus meiner Jugendzeit drauf, ein altes Hufeisen und Nägel, die ich vorne reingeschlagen hab, um was aufzuhängen - da hing bis vor kurzem ein Hampelmann dran....
Unser Eßtisch hat auch schon ein paar Kerben und Flecken - er war billig, aber er ist aus massivem Holz und sowas braucht man auch nicht jede Saison zu entsorgen!

Möbel sind ja zum Leben da, dass sie sich dabei im Laufe der Jahre "anpassen" macht sie nur noch interessanter - finde ich :holy:

liebe Grüße!

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Re: Der Entrümpelungsfaden

#146

Beitrag von hobbygaertnerin » So 25. Nov 2012, 18:35

Hallo Ina,
meine Erfahrungen mit "reichen Leuten" sind andere, die können sparen, dass ich oft nur staunen kann. Da werden selbst die Zwiebelsäckchen aufgetrennt, um die Schnur für Tiefkühltüten zubinden zu verwenden, da werden mit sehr viel nachhaltigem Druck ganz andere Preise beim Einkaufen herausgehandelt.
Gab früher einen Spruch- von den reichen Leuten kann man das Sparen und von den Armen das Kochen lernen.
Ob der heute noch gilt?
Ich versuche, einmal im Jahr alle Schränke, Schubladen, Zimmer gründlich durchzuputzen, bin immer erstaunt, was ich dabei alles wieder entdecke.
Es kommt nur noch was Neues ins Haus, wenn das Alte kaputt ist oder keinen Sinn mehr ergibt.
Weihnachtskugeln sind bei uns ein generationenübergreifendes Sammelsurium, die gebastelten Sachen der Kinder kommen ebenso an den Baum, ich kaufe auch keine Adventsdeko, sondern mach es aus Naturmaterialien selbst. Vorteil, es kann entweder verheizt oder kompostiert werden. Wir benötigen auch keinen edlen Weihnachtsbaum, in der Regel kommt die Fichte, die andere beim Wachsen stört - als Christbaum ins Haus. Hier musste oft schon der Bohrer her, um mit eingesetzten Ästen einen halbwegs brauchbaren Baum zu schaffen.
Es gibt eine Advents- und eine Weihnachtskiste und wenn nach Weihnachten alles weggeräumt wird, schreib ich gleich auf, was für das kommende Weihnachtsfest fehlt. Kommt gleich als Eintrag in den Monat Dezember des kommendes Jahres rein und so vergesse ich es nicht.
Nichts ist nerviger, als eine Stunde vor Geschäftsschluss noch um Christbaumkerzen losrennen zu müssen, in der Regel ist das dann nicht mehr zu finden. Ich muss Weihnachten echte Bienenwachskerzen am Baum haben, das gehört für mich dazu.

Knurrhuhn

Re: Der Entrümpelungsfaden

#147

Beitrag von Knurrhuhn » So 25. Nov 2012, 20:10

hobbygaertnerin hat geschrieben:Das Einkommen und die Ausgaben - hier liegt in meinen Augen der Schlüssel.
Es gibt Unmengen von billigem Schund, der für Ex und Hopp hergestellt wird.
Unsere uralten Schränke, die wir von den Schwiegereltern geerbt haben, sind mit der Ausbildung der Kinder immer mit ihnen umgezogen.
Heute stehen sie wieder an ihrem Ort. Sie haben das Auf- und Abbauen problemlos überstanden, während die billigen Möbel einen Umzug fast nicht aushalten.
Wer kennt eigentlich das Vereinfachen des Lebens von Werner Tiki Küstenmacher?
*meld* :)
Ich habe das Buch geschenkt bekommen, als ich am Anfang meines "Trips" war. Nein, nicht Trip. Es war/ist eine Entwicklung, die unaufhaltsam fortschreitet. Irgendwann hat's mal eine Art Initialzündung gegeben, und dann nahm das alles einfach so seinen Lauf in diese Richtung.
Das Buch war mir eine gute Hilfe, um meine Ansichten und mein Bedürfnis nach "weniger" noch mal zu intensivieren.
Neulich hatte ich es mir nochmal aus dem Regal genommen und ein wenig drin geschmökert und voller Freude gesehen, wie das meiste der Tipps mir schon in Fleisch und Blut übergegangen ist, und wie vieles ich bereits "erledigt" habe.

Für mich ist das Vereinfachen keine Religion, kein Wettbewerb, keine Mode, und das Buch ist nicht meine Bibel. Sondern es ist mir ein tiefes Bedürfnis nach Reduktion und Konzentration auf das Wesentliche. Und mir geht's wirklich sehr gut damit.

hobbygaertnerin
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#148

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 26. Nov 2012, 09:04

Hallo Frau Hollerbusch,
ich hatte das Buch ewig liegen, aber mit der Umsetzung hats gehapert. Irgendwann hab ich es als Hörbuch geschenkt bekommen und hab mit einem Schreibtisch angefangen und mich dann wirklich durch das ganze Haus hindurch geräumt. Dieses Räumen mit System war der Anfang von Freude an der Hausarbeit.
Auch wenn man als etwas geistig minderbemittel dargestellt wird, wenn einem ein einigermaßen lebenswertes Haus wichtig ist, wenn alles sauber aufgeräumt ist, dann fühle ich mich befreit, als würde die Seele sich auch viel wohler fühlen.
Vereinfachen sehe ich auch nicht als Religeon oder Weltanschauung, sondern als eine etwas gesündere Art in einer übervollen Welt zu leben.

Picassa

Re: Der Entrümpelungsfaden

#149

Beitrag von Picassa » Mo 26. Nov 2012, 09:35

Ich kann Ina maka nur beipflichten: wenn mehr Geld im Haus ist, wird mehr gekauft und schneller weggeschmissen.
Ich seh´s an meinen Geschwistern: eine wohnt noch im Haus der Eltern und zahlt kaum Miete, die andere hat reich geheiratet.
Wenn ich deren Kleiderschränke mit meinem vergleiche, wenn ich sehe, wieviel Bücher/CDs/DVDs die horten (und später wieder am Flohmarkt verscherbeln oder verschenken oder entsorgen), wieviel Weihnachtsklimbim die haben... da schlackern mir die Ohren!
Da wird auch schnell mal was zum Hinstellen oder Aufhängen gekauft, das nach ´ner gewissen Zeit auf´m Speicher oder im Müll landet. Da muss ein grünes Tischdeckchen her und dann noch ein apricofarbenes und auch noch eins in Flieder, natürlich auch noch passende Servietten und Kerzchen und anderer Tischdekoklimbim.
Allein die Badvorleger meiner Schwester: alle zwei, drei Wochen ´ne andere Farbe, passend dazu die Hand- und Duschtücher. Allein dafür braucht sie ´nen ganzen Schrank.

Wie bei Frau Hollerbusch ging es mir auch so, dass mir mein eigener Kram irgenwann auf den Geist ging.
Ich kaufe schon lange nur noch wenig Neues, aber was (trotz letztem Umzug) immer noch bei mir rumsteht, ist mir eigentlich auch noch zu viel. Leider gehört mein Mann zu den Jägern und Sammlern, und immer wenn ich etwas wegschmeißen will, nimmt er es an sich... der Kram wird also leider nicht weniger, sondern wechselt nur das Zimmer :motz:

Ich habe immer noch zwei übervolle Bücherregale... so nach und nach lese ich jetzt alle Bücher noch einmal und hebe nur das auf, was wirklich noch gefällt (mein Bücher-Geschmack hat sich im Laufe der Zeit natürlich mit mir entwickelt, und ich denke, dass mindestens die Hälfte der Bücher so nach und nach weg kommt).
Von CDs kann ich mich schlechter trennen, da hat sich mein Geschmack erstaunlicherweise kaum geändert, ich hatte sowieso nie 08/15-Musik im CD-Regal stehen.

michi
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Re: Der Entrümpelungsfaden

#150

Beitrag von michi » Mo 26. Nov 2012, 10:23

in meinem bekanntenkreis grassiert grad die "ich brauche dringend eine neue küche"-welle.
teilweise ist das dann schon die 3. küche , die angeschafft wird. die jeweilige mode muss sich ja schließlich auch in der küche zeigen. ;)
ich kapier diese wegwerfmentalität überhaupt nicht. warum soll man etwas wegwerfen nur weil es die falsche farbe hat zb.
unsere einrichtung ist, bis auf einen teppich (sonderangebot) secondhand. oder sogar thirdhand. :lol:
zum glück bin ich schon als drehscheibe für möbel, gewand und sonstiges bekannt. grad hab ich wieder zwei vollholzkästen auf einen guten platz vermittelt, sofapölster gingen an eine schule zum draufrumlümmeln, gewand war grad meine größe. :michel:

andrerseits...wenn die leut nicht so hemmungslos entrümpeln würden...woher nähme ich dann meine secondhandsachen ? :hhe:

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