Problem mit Holzherd/Holzofen

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#11

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 11. Dez 2016, 15:54

Einige Erkenntnisse aus meiner Heizpraxis.

1. Papier kommt in keinen meiner Öfen, zu viel Asche
2. Abbrand nur mit möglichst viel Luft, bis zur Glut, dann Ofen abschließen oder rechtzeitig nachheizen, Luft bleibt dann offen.
3. Anheizen mit Kleinholz und eigenen Ofenanzündern (Eierkarton, Sägespäne, Wachs)
4. Qualmen kann es bei Tiefdruck ( Nebel),
starkem Wind,
wenn die Sonne den Kamin vor dem Anheizen erwärmt hat
durch Verrußung der Ofenrohrquerschnitt verkleinert ist
5. Ofenfeuer von oben anzünden
6. Verpuffung kommt vorbei zu spätem Nachlegen, Holz auf Glut und keine Luft; Holz gast aus und die Entzündung erfolgt explosionsartig (Verpuffung)
7. Richtiges Heizen erkennt man am Kamin,
schwarzer Rauch
weißer Rauch
flimmernde Luft.
spätestens eine viertel Stunde nach dem Anheizen sollte es nur noch flimmern, dann heizt man richtig und nahezu geruchlos.
8. Nachlegen immer 2 Stück Holz, brennen sich gegenseitig an
9. In einen Holzofen gehört keine Kohle
10. Holz am Abend für den nächsten Tag in die Stube, 20° warmes Holz brennt besser als -10° kaltes
11. Zu wenig Luft bedeutet niedrigere Brennraumtemperatur, es werden nicht alle brennbaren Gase richtig verbrannt, die gehen dann unverbrannt aus dem Kamin und das kann man sehen (siehe oben). = Energieverschwendung und Umweltverschmutzung

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Specki
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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#12

Beitrag von Specki » So 11. Dez 2016, 16:57

So, erstmal vielen Dank für alle, dass ihr mir helfen wollt :)

@Thomas:
Voll aufgedreht ist ja dann voll Power, dann ist ja das Holz viel zu schnell abgebrannt, oder liege ich da jetzt falsch?
Die Klappe am Ofenausgang (Anheizklappe) habe ich nur geöffnet beim anheizen. Sonst geht die Wärme ja direkt ins Ofenrohr und ich habe viel weniger Wärme im Ofen und somit in der Wohnung. Oder sehe ich das auch falsch?
Was hast du denn für einen Ofen? (Modell und Typ)
Und wie handhabst du es mit dem Ofenrohr? Meine Mutter lässt dieses immer aufstehen, damit mehr Wärme in den Raum übergeht. Klingt irgendwie logisch, aber bringt das wirklich was?

@Richard:
Was nimmst du dann zum Anheizen, wenn kein Papier?
Also wenn nur noch Glut da ist, dann machst du die Luft ganz zu? Das kann nicht zu Problemen führen?
Ist es dann besser, wenn ich ne Stunde vorm Schlafengehen nochmal vollgas Holz rein gebe und wenn ich dann schlafen gehe und nur noch Glut drin ist die Luft komplett zu mache? Hält das dann die Wärme länger über die Nacht?
Ok, die Frage mit dem Papier hat sich gerade erledigt ^^ Ich hab mir vor langer Zeit auch mal so "Bio"anzünder gekauft, die sind auch aus Sägespänen und Wachs oder so. Aber ich will halt auch net immer sowas kaufen.... und selber machen ist vermutlich auch einiges an Arbeit.


Also, warum ich die Luft relativ weit immer zugemacht habe....
Zum einen wegen einem Bauchgefühl. Weil dann das Holz weniger schnell abbrennt und somit vielleicht mehr Wärme in die Wohnung geht und weniger über den Kamin flöten geht.
Zum anderen, weils so (zum Teil) in der Anleitung steht.
Zitat beim Punkt Primärluftregelung: ..."In Stellung "1" erfolgt minimale Luftzufuhr, diese ist für den Dauerbrandbetrieb zu wählen."...
Zitat beim Punkt Brennstoff nachlegen: Nach der Anheizphase weiteren Brennstof (ca. 2 kg) auflegen: Primärluftregler auf Stufe 1 stellen"....
Jedoch ist auch eine Tabelle zu sehen, bei der steht, dass die Primärluft bei Fichtenholz und Buchenhol immer auf 3 Stehen soll und Sekundärluft auf 1/2. (Sekundärluft hab ich immer so eingestellt)

Sind also widersprüchliche Aussagen.

Aber vielleicht sollte ich dann wirklich ab sofort die Primärluft auf 3 stellen, also so dass deutlich mehr Luft hinein kommt als bisher bei Stufe 1.

Gruß
Specki

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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#13

Beitrag von mot437 » So 11. Dez 2016, 17:38

mein neuer ofen hat gar keine luftreguliermöglichkeit :hmm:
wen man nicht aufpast ist am morgen das feuer aus

das ist halt die kerseite der medalie das es sauberer ferbrent dafüer kan man nicht lange durchschlafen

wenigstens die ascheschublade gefült lasen hilft manchmal
Sei gut cowboy

Benutzer 146 gelöscht

Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#14

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 11. Dez 2016, 18:52

Specki hat geschrieben: unseren Holzherd (Lohberger Rega 75)
http://www.lohberger.com/fileadmin/cont ... 075_de.pdf
Bedienungsanleitung, Seite 10-11
SAUBERE VERBRENNUNG
erste Voraussetzung für einen möglichst geringen Schadstoffauswurf ist die Verwendung von trockenem Holz.
Die Anheizphase, bei der in besonderem Maße Zersetzungsprodukte auftreten, muß durch die Verwendung von
kleinstükkigem Anfeuerholz möglichst schnell durchlaufen werden, um in den Hochtemperaturbereich zu kommen.
Besonders schädlich wirkt sich eine Drosselung der Luftzufuhr während der Entgasungsphase aus, denn die Holzentgasung geht
auch ohne Sauerstoffzufuhr und ohne Flammenbildung weiter (Schwelbrand). Auf diese Weise können große Teile der Holzsubstanz ohne Wärmegewinn, und damit nutzlos, augetrieben werden und unverbrannt in die Umwelt entweichen, bzw. sich als Teer und Ruß auf den Feuerraumwänden und auf den Rauchgaswegen absetzen.
Auch in der Ausbrandphase darf die Luftzufuhr nicht völlig gedrosselt werden, es besteht auch hier die Gefahr der Kohlenmonoxidbildung.
Beim Fortheizen soll nicht zu viel Holz aufgelegt werden. die Holzmenge muß stets dem Wärmebedarf angepaßt sein.
Besser häufig kleinere Mengen Holz aufgeben als selten große Mengen.
BRENNSTOFF NACHLEGEN
Beim Nachlegen von Brennstoff empfehlen wir:
•Kurze Abstände (alle 50 - 60 Minuten)
•Kleinere Mengen
damit wird die Nennwärmeleistung bei geringem Schadstoffauswurf und gutem Wirkungsgrad erreicht
Dem ist eigentlich nur hinzuzufügen, dass bei häufigem Nachlegen eigentlich IMMER ein Teil des Holzes in der Entgasungsphase, d.h. eine Drosselung der Luftzufuhr unangebracht ist.

Das Problem: Du willst einen Kochherd zum ganztägigen bzw. rund-um-die-Uhr-Heizen verwenden - dafür ist der aber nicht geeignet, weil -
1. zu kleiner Feuerraum
2. keine Speichermasse

Gruß

frodo

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#15

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 11. Dez 2016, 18:58

Zu Anzünder gugst du ma http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... er#p232095
Specki hat geschrieben: wegen einem Bauchgefühl.
Mit Bauchgefühl heizt kein Ofen !
Schau mal was bei deinem Kamin herauskommt bei verschiedenen Klappenöffnungen.
Specki hat geschrieben:Weil dann das Holz weniger schnell abbrennt
Es brennt nicht nur weniger schnell ab, es verbrennt auch nur halb so gut (siehe oben Brennraumtemperatur usw.) Die Brennraumtemperatur regelt man mit der Menge Holz, die man einlegt und damit auch die Abbrenndauer.

Ist so ähnlich wie die Geschichte vom Nachbar Franz der meinte: " Nasses Holz ist besser für den Ofen, denn das hält länger" :bang: Anders gesagt: "Erst kocht das Holz, dann die Suppe"

Wenn nur noch Glut da ist kann man den Ofen dicht machen.

Mein Lehmgrundofen hat nur eine Ofentüre, keine Luftklappen usw. Wenn man am nächsten Tag die Türe aufmacht und Holz auf die Glut legt fängt es von alleine zu brennen an.

Bei deinem Küchenherd wird das so nicht gehen, denn diese Öfen haben meist Luftöffnungen die man nicht schließen kann (wegen Sicherheit)

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Thomas/V.
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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#16

Beitrag von Thomas/V. » So 11. Dez 2016, 19:31

Wenn die Küche aufgeheizt ist, und ich will nicht alle 5 Minuten nachlegen, was ja zu weiterer Hitze führt, andererseits das Feuer auch nicht gleich wieder ausgehen soll, dann muß ich einen Kompromiß finden. Bei mir ist der eben so, das ich auf die noch brennende Glut einen großen Scheit lege und dann, wenn er brennt, die Zufuhr drossele und die Abluft um den Backraum leite bei offener Backraumklappe, damit die Warmluft noch mit in die Küche geht.
So brennt der Scheit langsamer, aber er schwelt nicht und mein Schornstein ist sehr sauber. Der Schorni hat noch nie was auszusetzen gehabt. Ruß im Ofenrohr habe ich im Jahr ca. 1/2 Zentimeter, und "Teer" habe ich noch nie gehabt, obwohl ich viel Fichte und etwas Kiefer verheize, mit ein bischen anderem Holz.
@Thomas:
Voll aufgedreht ist ja dann voll Power, dann ist ja das Holz viel zu schnell abgebrannt, oder liege ich da jetzt falsch?
Die Klappe am Ofenausgang (Anheizklappe) habe ich nur geöffnet beim anheizen. Sonst geht die Wärme ja direkt ins Ofenrohr und ich habe viel weniger Wärme im Ofen und somit in der Wohnung. Oder sehe ich das auch falsch?
Was hast du denn für einen Ofen? (Modell und Typ)
Und wie handhabst du es mit dem Ofenrohr? Meine Mutter lässt dieses immer aufstehen, damit mehr Wärme in den Raum übergeht. Klingt irgendwie logisch, aber bringt das wirklich was?
Na klar muß zuerst volle Power geheizt werden, bei mir sind früh 11-12° in der Küche, da will ich nicht 2 Stunden im Kalten sitzen.
natürlich verbrennen die ersten Scheite schnell, muß ja so sein, um schnell Hitze zu haben. Tagsüber, wenn nicht Hitze zum Backen oder Kochen gebraucht wird, versuche ich es langsam brennen zu lassen, aber nicht schwelen, sondern immer mit offener Flamme. Ein Stück Hartholz, mit Ast hält sich da am besten.
Unser Ofen ist einer aus dem Internet, ziemlich billig, aber recht gut bis jetzt.
Was meinst Du mit "das Ofenrohr aufstehen lassen?"
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#17

Beitrag von Specki » So 11. Dez 2016, 20:24

RichardBurgenlandler hat geschrieben: Mit Bauchgefühl heizt kein Ofen !
Deswegen hab ich ja auch die Bedienungsanleitung gelesen, die dummerweise das Bestätigt hat. Wenn auch teilweise Widersprüchliche Aussagen darin zu finden sind....


Sorry Thomas, ich meinte nicht das Ofenrohr sondern die Türe des Backrohres...
Also wenn die auf ist, geht mehr Wärme in den Raum über, also der Wirkungsgrad des Ofens ist dann etwas höher. Kannst du dem so zustimmen?

Also ich geb dem Ofen jetzt auf jeden Fall mehr Luft!

Mal schauen wie es sich entwickelt :)

Gruß
Specki

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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#18

Beitrag von Thomas/V. » So 11. Dez 2016, 23:10

Also wenn die auf ist, geht mehr Wärme in den Raum über, also der Wirkungsgrad des Ofens ist dann etwas höher. Kannst du dem so zustimmen?
Das ist meine Vermutung. Die Abgase gehen nicht direkt vom Brennraum in das Rohr, sondern geben Wärme an das Backfach ab.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#19

Beitrag von Samsoli » So 18. Dez 2016, 00:28

Also ich würde auf jeden Fall mal den Kaminkehrer kommen lassen - auch wenn hier viele gute Tipps gegeben werden, aber klingt ja schon relativ gefährlich, was euer Herd da so macht :eek:
Und der kann sich das Gesamtwerk anschaun und ist Fachmann... Wie oft kommt der denn zu euch normalerweise und hat er den Herd nicht auch abgenommen? Unser Kaminkehrer war während dem Einbau von unserem Wamsler immer mal wieder da (war ganz schön aufwendig, weil unser Kaminrohr so alt ist, dass es einen Durchmesser hat für den es inzwischen keine passenden Anschlüsse mehr gibt) und er war hilfsbereit und nett!
Ich bin ja normalerweise kein Schisser, aber wenns um Feuer geht sollte man kein unnötiges Risiko eingehen, denke ich :aeh:

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Re: Problem mit Holzherd/Holzofen

#20

Beitrag von Dyrsian » So 18. Dez 2016, 12:09

Man soll nicht über die Luftzufuhr drosslen, weil das jede Menge Schadstoffe, Ruß usw. Produziert. Je heißer die Verbrennung, desto sauberer.
Wie ich gehört habe, reicht bei einheitlich durchgeglühtem Holz der im Holz vorhandene Sauerstoff zur Verbrennung aus, das soll ja irgendwie das Prinzip dieser Grundöfen sein. Mein Wissen ist aber nur theoretischer Natur, ich träume zwar schon mein ganzes Leben lang von einem Ofen, ist aber in Mietwohnungen schwierig
Da du mit deinem Herd kaum Speichermasse hast, bleibt dir nur öfters nachlegen, denn wenn dir der Kamin versottet und dann Rückzündet wirds gemütlich.
Wenn du mir deine Adresse schickst, sende ich dir das Buch "Richtig heizen mit Holz" von Ebert als Leihgabe.

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