Met

zaches
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Met

#1

Beitrag von zaches » Mo 26. Mär 2012, 15:46

Ihr Lieben,

die Besuche von Fuxi bei mir sind immer unheimlich inspirierend :)
Gestern haben wir den ersten geschlachteten Ouessant Bock in Teilen auf den Grill gelegt und waren vom Geschmack sehr angetan. Nicht so schaaaafig wie angenommen, rücken und Nacken eher wie Wild. Sehr lecker!

Dann kamen wir wieder auf Met zu sprechen. Gemeinsam hatten wir schon bei einem Beusch vor ein paar Wochen den Met von Rati ausgesüppelt, der mir per Wichtelpost zu gestellt wurde :lala: Und der war einfach sehr sehr sehr lecker! Kompliment Rati! Was war drin? Der schmeckte so Blütig :hmm:

Und nun möchte ich doch auch mal Met machen. Wie wäre es mit einer Rezeptesammlunf inkl. Kommentare hier aun Ort und Stelle?

lg, zaches
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Re: Met

#2

Beitrag von Specki » Mo 26. Mär 2012, 16:44

Hallo,

mein erster Post hier ;)

Habe gestern wieder einen 50l und einen 25l Ballon Met angesetzt.

Ich kann zum Thema Met nur folgende Seite empfehlen: http://www.honigweinkeller.de
Dazu gibts noch viele weitere Infos auf: http://www.fruchtweinkeller.de

Gibt meiner Meinung nach keine bessere Informationsquelle über Met ;)

Ich mache meistens das Basisrezept aus oben stehender Homepage. Durch die unterschiedlichen Honigsorten schmeckt er jedesmal anderst.
Kirschmet sowie Traubenmet hab ich auch schonmal gemacht, sehr lecker!

Wovon ich auf jedenfall abraten möchte, ist Honig aus dem Supermarkt. Hab ich früher mal genommen aus Kostengründen, aber werde ich nie wieder machen. Nur noch deutscher Imkerhonig. Ist um ein vielfaches besser und den höheren Preis auf alle Fälle wert!

Gruß
Specki

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Re: Met

#3

Beitrag von fuxi » Mo 26. Mär 2012, 16:57

Mein Standardrezept:
  • 1 Fläschchen Reinzuchthefe (Port oder Malaga)
  • 1 Liter trüber Apfelsaft
  • 5 kg Honig
  • 10 Liter Wasser
Tag 1
Reinzuchthefe und Apfelsaft in 1,5L-Flasche. Flasche schütteln. Mit Tuch abdecken.

Tag 3, 4 oder 5 (je nach Stressfaktor)
Honig in Wasser auflösen (so warm wie nötig, so kühl wie möglich). Abkühlen lassen auf unter 30°C (besser 28°C). Honigwasser und Hefeansatz in Gärballon (muss ca 120% der Honigwassermenge fassen, um Schaumbildung zu berücksichtigen). Gärverschluss drauf.

Die nächsten 4 Wochen
Ungefähr einmal täglich schwenken und immer mal wieder Wasserstand im Gärverschluss korrigieren. Nach 4 Wochen kommt der Gärballon in den Keller und muss nur noch von Zeit zu Zeit geschwenkt werden.*

Nach ca 3 bis 4 Monaten
Abziehen in Flaschen. Mindestens 3 Monate nachreifen lassen.


*Ich experimentiere gerade damit, in diesem Stadium Gewürze hinzuzufügen. Die Studien sind noch nicht abgeschlossen ;)

Nachtrag:
Ich verwende billigsten Honig aus der Metro. Schmeckt mir und das einzige Mal, wo ich richtig viel Geld in Honig vom Imker aus der Region investiert habe, war der Met geschmacklich überhaupt nicht mein Ding.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Met

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 26. Mär 2012, 17:28

der honigweinkeller ist sehr ausführlich und die anleitungen gut erklärt. ich denk auch dass die rezepturen für den deutschen geschmack gut passen, alle vier die ich bisher gekostet habe passen auf diese rezepte.

ich bin österreichischen, speziell burgenländischen met gewohnt, der schmeckt sehr anders. die grundlage ist hier ausnahmslos waldhonig und apfel als saft beigegeben oder gar trauben oder kirschen geht hier geschmacklich gar nicht, auch wenn wickingerblut zugegebenermassen hübsch aussieht.

ich hab met angesetzt vor 3 wochen, das ergebnis steht also noch aus und weil der dann wenn er fertig ist erst noch ins eichenfass kommt dauert es wohl noch ein jahr bis der geschmackstest ansteht.

das klassische grundrezept lautet hier:

6 l Wasser
3 kg Honig
5 Tbl. Hefenährsalz
1 Stück Apfel
10 g Mehl
1 Fl. Reinzuchthefe - zumeist wird hier Port genommen
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Met

#5

Beitrag von Rati » Mi 28. Mär 2012, 09:12

zaches hat geschrieben: Gemeinsam hatten wir schon bei einem Beusch vor ein paar Wochen den Met von Rati ausgesüppelt, der mir per Wichtelpost zu gestellt wurde :lala: Und der war einfach sehr sehr sehr lecker! Kompliment Rati! Was war drin? Der schmeckte so Blütig
Danke fürs Kompliment. :)

Wenn ich mich recht entsinne, war das ein Ansatz mit Hollunder und Pflaumensaft.
Das wechselt bei mir immer mal. Hauptsache ein möglichst saurer Saft.

Rezept für 25L:
8kg Honig
ca. 3 L Saft deiner Wahl
1/2 Fläschchen Sherry Hefe.

Im Ballon stehen lassen bis er schön klar geworden ist.
Und wenn du es schaffst ihn nach der Abfüllung noch mindestens ein Jahr stehen zu lassen, wird er natürlich noch besser.
Bei mir ist er aber meist schon vorher wech. :)

Grüße Rati
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Re: Met

#6

Beitrag von 65375 » Mi 28. Mär 2012, 11:48

Hallo Rati,
ist mir jetzt nicht ganz klar, wie man aus 8 kg Honig und 3 l Saft 25 Liter macht. Da muß doch sicher noch eine nicht näher definierte Menge Wasser dazu?

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Re: Met

#7

Beitrag von Rati » Mi 28. Mär 2012, 22:34

@65375 :mrgreen: klar, alles was noch zu den 25L fehlt ist Wasser. ;)

Nee, im Ernst. Genau definiert ist das nicht (ich muß auf Arbeit schon immer alles so genau machen).
Ich benutze 30L Balonns und mein Honig ist von Feinkostalbrecht (Nord)
Als erstes kippe ich den Honig in den Ballon, wenn er nicht flüssig genug ist stelle ich die Gläser vorher in heißes Wasser.
Dann spüle ich die Gläser noch mal mit warmen Wasser (möglichst nicht mehr als 50 °C) aus und kippe das hinterher.
Alles einmal kurz durchschwenken und dann weiter mit warmen Wasser auffüllen.
Zwischendurch immer mal schwenken um möglichst viel zu lösen.
Wenn am Boden noch ein wenig Honig übrig bleibt, ist das nicht so schlimm, das löst sich wärend der Gährphase.
Am Ende dann den Saft rein. Und wenn der Ansatz etwas abgekühlt ist die Hefe dazu. Noch mal schwenken und fertig.
Wenn alles drin ist sollte über der Oberfläche noch mindestens eine Handbreit (meine Hand - mittelgroße Männerhand) Platz im Ballon sein, damit nichts überschäumt wenn es heiß zur Sache geht.

Wenn die Gährung richtig in Gang gekommen ist alle paar Tage mal etwas schwenken um das CO2 aus zu treiben (vorsicht, dann schäumt es besonders stark) und wenn es nicht mehr so oft blubbert einfach alles in ruhe lassen bis der Met klar ist.

Grüße Rati
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Re: Met

#8

Beitrag von 65375 » Do 29. Mär 2012, 05:20

Hallo Rati, vielen Dank für die ausführliche und anschauliche Beschreibung!

Hab noch nie Met gemacht, aber würde es gerne mal ausprobieren. Geht das auch in Kleinmengen, oder ist es nicht sinnvoll, z. B. ein oder zwei Gläser Honig anzusetzen? Uralte Trockenhefe müßte ich noch haben. Wenn die nicht mehr will, würde ich dann anstatt Saft und Hefe einfach Federweißen vom Winzer holen, das müßte ja auch gehen. Muß ich halt warten bis zum Herbst.
Oder Saft von unserm Obsthof (leider nicht bio, aber trotzdem gut und im Sortiment regional orientiert) in der Nähe. Da hatte ich mal naturtrüben Apfelsaft im Kanister, der hat nach einer Weile im Kühlschrank angefangen zu gären. Der war dann lecker! Müßte ja als Ansatz auch funktionieren.
Sonst hat man bei Kleinmengen die angebrochene Hefe rumstehen.

Jetzt hab ich hier so ein bißchen "laut" gedacht. Vielleicht ist ja die eine oder andere Überlegung dabei, die auch andern nützt.

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Re: Met

#9

Beitrag von zaches » Do 29. Mär 2012, 08:40

Ihr Lieben Alkis :lala:

Danke! Das ist schon eine tolle Rezeptesammlung!
Ich bin sicher - Met wird dieses Jahr auch noch gemacht!

lg, zaches

PS: Jetzt muss ich nur noch Gärballon etc organisieren... (noch etwas, was rumsteht!)
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Re: Met

#10

Beitrag von Rati » Do 29. Mär 2012, 08:48

Hi
65375 hat geschrieben:Geht das auch in Kleinmengen, oder ist es nicht sinnvoll, z. B. ein oder zwei Gläser Honig anzusetzen?
geht auch, aber je größer der Ansatz, des to besser ist der Gärverlauf.
65375 hat geschrieben: Uralte Trockenhefe müßte ich noch haben.
Trockenhefe ist nicht ganz so praktisch, weil es länger dauert bis sie in Gang kommt und dann könnten unerwünschte Bakterien schneller sein, was negativen Einfluss auf den Geschmack haben kann. Die Flüssighefe ist nicht teuer und du kannst eine angebrochene Flasche locker ein Jahr im Kühlschrank lagern. Außerdem macht Sherryhefe einfach den meisten Alohol. :lala:
Wenn du experimentieren willst, dann kannst du auch das machen was ich bei meiner ersten Met gemacht habe.
Etwas Saft im Mund "durchrühren und ab damit in den Ballon. :mrgreen:
Der hat meinen Freunden auch geschmeckt (du solltest dann nur mit der Preisgabe der Herstellung warten bis sie schon ein zwei Gläser intus haben ;) )

Grüße Rati
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