alte Rezepte

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Rohana
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Re: alte Rezepte

#351

Beitrag von Rohana » Mo 1. Apr 2019, 17:21

Dyrsian hat geschrieben:
Doris L. hat geschrieben: Wenn ich im Heim mal erzähle was ich gesammelt habe, dann kennen die alten Leute außer Brennnessel nichts davon. Was ich komisch finde . Nach dem Krieg waren Nahrungsmittel knapp.
Waren sie. Nur bekommst du von dem meisten Zeugs was draußen im Wald wächst kaum mehr Kalorien als du bei der Suche verbrennst. Eher im Gegenteil. Beeren (Zuckeranteil) mal außen vor ...
:daumen: aus genau dem Grund amüsiere ich mich auch immer wenn geraten wird man soll das Unkraut doch aufessen. Ja gut, wenn's grad schmeckt und ich sonst nix für'n Salat hab, gerne, aber wahnsinnig nahrhaft ist das alles nicht - da können noch so viel Mineralstoffe und tolle Vitamine drin sein, *satt* macht es nicht, zumindest nicht mich :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Sonnenstrahl
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Re: alte Rezepte

#352

Beitrag von Sonnenstrahl » Mo 1. Apr 2019, 19:29

So hat jeder seine Sicht auf die Dinge.
Als geprüfter Kräuterführer kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, Wildkräuter zu sammeln und zu futtern.
Denn das "Unkraut" hat Unmengen mehr Inhaltsstoffe, als alles Kulturgemüse.
Die Brennessel ist z.B. die Königin der Wildkräuter.
Sie hat zum Beispiel 333 mg Vitamin C pro 100mg essbaren Anteil. Da kommt nix anderes mit.
Also ein hoch auf alle, die sich die Mühe machen und fleißig sammeln und futtern.
Gesünder geht nicht :daumen:

Bis jetzt hat jeder, der mal bei uns Brennesselsuppe oder z.B. in Kokosöl gebackene Brennesseln und Co bei uns gegessen hat, gesagt,wie lecker das schmeckt :hhe:
Übrigens wurde uns gelernt, die Wildkräuter machen durch die vielen Inhaltsstoffe auch viel eher satt. :pfeif:

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Re: alte Rezepte

#353

Beitrag von 65375 » Mo 1. Apr 2019, 19:49

Kräuter esse ich ja nicht wegen der Kalorien, davon krieg ich genug über die "normale" Nahrung. Kräuter, wild und gezähmt, sind für den Geschmack und die Vitamine/Mineralstoffe. Ist ja nicht verboten, Kartoffeln und Fleisch dazu zu essen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: alte Rezepte

#354

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 1. Apr 2019, 19:53

Also mich machen Wildkräuter tatsächlich satt, richtig satt, so dass ich mich ganz und ganz "rund" fühle und Kraft zum Arbeiten hab. Wildkräuter, nur die! Salat und Spinat hat nicht so eine intensive Wirkung (schon aber die Wildkräuter, die mehr oder weniger gewollt in meinem Garten wachsen).
Muss aber dazu sagen, dass mein Stoffwechsel wahrscheinlich ein bisschen anders tickt ;)
Ich esse sehr oft wirklich viel Süßes und dann wieder mal einen Tag lang nichts und "meinen Blutzucker" hab ich noch nie gespürt.
Ob das vom vielen Wildkräuter essen kommt oder Zufall ist?? :aeh:

Auf jeden Fall ist es nicht wahr, zu sagen, Wildkräuter seien nicht nahrhaft. Das sind sie!!
Kalorien haben sie wahrscheinlich nicht so viele wie Getreide und Fleisch, Nährstoffe schon.

Postelein hat angeblich den ersten Europäern, von denen wir wissen, dass sie in Amerika gelandet sind, sogar das Leben gerettet, weil sie fast an Skorbut gestoren wären.....

Es dürfte eher daran liegen, dass man einfach wußte, was man so nebenbei essen konnte und solche Dinge wurden eher nicht in Kochbüchern aufgeschrieben.
kann mich noch erinnern, dass ich in Italien bei einer Freundin eines unserer Lieblingsessen für den Sommer kennengelernt habe: Nudeln mit Tomaten, Mozarella und Basilikum in einer Knoblauch-Olivenöl-Soße.
Sie hat es serviert und lachte, als ich sie nach dem Rezept fragte: "Das ist kein Rezept, das mach ich einfach so"

Ich denke, das war "früher" oft genauso.

Meine Großmutter hat sich für alles, was sie als rückständig ansah, sehr geschämt.
Das war ein Zeichen von Armut und damit etwas sehr sehr unerwünschtes, wenn man etwas, was einfach so in der Wiese wächst, zum Mund führt.....

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Re: alte Rezepte

#355

Beitrag von 65375 » Mo 1. Apr 2019, 20:07

Es war früher (nach WW II) auch üblich, hinterm Haus repräsentativen Blödsinn zu pflanzen. Dann kam 'ne Hecke und dahinter versteckt der Gemüsegarten. Ich bin so nicht aufgewachsen, meine Eltern und Großeltern haben sich nie für eigenes Gemüse geschämt. Auch Brennesseln zu essen, fand bei uns niemand abwegig.

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Re: alte Rezepte

#356

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 2. Apr 2019, 08:14

Wird denn heute mehr Gemüse in den Gärten angepflanzt?
Die Flächen bei den Neubaugebieten werden kleiner und da viele nicht viel Zeit für den Garten haben, sehe ich sehr viele gepflasterte, mit Steinen gemulche Flächen und die Rasenfläche, die der Robbi mäht. Wenn Glück dabei ist, steht ein Hochbeet dort.
Ich bin den wilden Pflanzen nicht abgeneigt, aber mit Maß und Ziel. Was mich interessieren würde, Brennessel, roh mag ich sie nicht, wie verhält sich ihr sagenhafter Vitamingehalt, wenn man sie kocht?
Was bei Brennessel auch noch ganz wichtig ist, ihr Eisengehalt- der ist wirklich sehr, sehr gut und der Körper kann es gut verwerten.

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Re: alte Rezepte

#357

Beitrag von 65375 » Di 2. Apr 2019, 09:31

Brennessel, Giersch, Borretsch, Petersilie, Vogelmiere, Grün im Schnee, wilder Schnittlauch, Sauerampfer, Löwenzahn. Alles in schmale Streifen geschnitten und dann dick auf die fertige Pizza gelegt. Mitgebacken waren auch Brennesseln und Vogelmiere. Man schmeckt die einzelnen Kräuter nicht raus, aber ich esse dieses Sortiment zur Zeit ein- oder zweimal täglich und habe das Gefühl, die Frühjahrsmüdigkeit kriegt mich dieses Jahr nicht!

Im Tee hab ich manchmal noch Rosmarin und Thymian, auch ein bißchen Waldmeister. Achso, klar, Pfefferminze. Und Fenchel.

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Re: alte Rezepte

#358

Beitrag von moorhexe » Di 2. Apr 2019, 09:42

das mit dem vitamingehalt kann ich nicht beurteilen. für mich ist bei den wild- und heilkräutern immer der gesundheitliche aspekt.

https://www.youtube.com/watch?v=EwGaM2j ... Iw&index=1

https://www.youtube.com/watch?v=HBStO1U ... Iw&index=2

https://www.youtube.com/watch?v=oKA7HS0 ... Iw&index=3

maria treben lebt schon lange nicht mehr, lohnt sich aber mal anzuhören.besonders im 1. teil, wie wichtig brennesseln sind.

ich bin mit so vielen kräuterexperten alt geworden. leider geht dieses wissen verloren.

ich hoffe nicht.
ich versuche es meinen enkelkindern weiterzugeben, mein wissen um die heilwirkung von nahrungs- und heilkräutern.

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Re: alte Rezepte

#359

Beitrag von Sonnenstrahl » Di 2. Apr 2019, 18:37

Brennesseln mach ich manchmal roh als Brennesselbutter/ mit in Kräuterbutter.
Auch in den Quark, grüne Soße.
Da mach ich sie aber vorher mit dem Nudelholz platt. :holy:

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Re: alte Rezepte

#360

Beitrag von Rohana » Mi 3. Apr 2019, 10:14

Sonnenstrahl hat geschrieben:So hat jeder seine Sicht auf die Dinge.
Als geprüfter Kräuterführer kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, Wildkräuter zu sammeln und zu futtern.
Denn das "Unkraut" hat Unmengen mehr Inhaltsstoffe, als alles Kulturgemüse. [...]
Wenn das mit den Wildkräutern ausreichen täte, hätt niemand sich die Mühe gemacht irgendwas zu kultivieren ;) wie 65375 schon sagt, es ist ja nicht verboten zu den Kartoffeln auch Brennesseln zu essen oder andersrum. :kaffee:
Leider bin ich mit Brennesseln überversorgt, so viel kann ich gar nicht essen dass sich die Bestände etwas lichten würden... :nudel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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