alte Rezepte

hobbygaertnerin
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Re: alte Rezepte

#221

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 6. Feb 2019, 06:32

Was mir beim Lesen der Rezepte sehr positiv rübergekommen ist, was es da alles an Suppeneinlagen gab.

Doris L.
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Re: alte Rezepte

#222

Beitrag von Doris L. » Sa 2. Mär 2019, 17:58

Für heute habe ich Griesklöße machen wollen und im Netz gesucht. Ganz das richtige fand ich nicht aber einen Küchenkalender von Anno Tobak mit Speisen für jeden Tag, gleich mit Rezepten. https://books.google.de/books?id=ayI7AA ... &q&f=false Seite 76 für den 2 März.

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Re: alte Rezepte

#223

Beitrag von hobbygaertnerin » So 3. Mär 2019, 04:39

Sehr interessant, was 1831 so auf den Tisch kam.
Beim Schauen ist mir aufgefallen, dass damals sehr viel Suppe gekocht wurde-
alles ohne Magg... Fix und Suppenwürfel.
Wenn auch diese Fix und Suppenwürfel die Arbeit erleichtern, so eine langsam gekochte Suppe schmeckt auch heute noch ganz anders.

Doris L.
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Re: alte Rezepte

#224

Beitrag von Doris L. » So 3. Mär 2019, 09:11

1927 wird auf jeden Fall mit Maggi gewürzt: Hier http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-ku ... age-8380/7, das zweite Suppenrezept. Interessant ist das Fleischlose Gerichte in den Rezepten sind. Butter und Eier werden verwendet. Überhaupt Eier, die werden selbst im Winter großzügig verwendet, 10-12 Eier pro Rezept sind keine Seltenheit.
In irgendeinem alten Buch wird Erbswurst Suppe empfohlen, die kenne ich auch noch.

Noch früher ist irgendwo eine Beschreibung wie man Fleischsuppen Extrakt selbst herstellt damit man immer einen Vorrat davon hat. Diese Masse wird getrocknet und wenn man etwas braucht Stücke davon abgebrochen. Leider weiß ich nicht mehr wo ich das gefunden habe. Ich habe soviel in den alten Büchern gestöbert.

Es gibt Rezepte für Froschschenkel, Biber und Maikäfersuppe und noch andere für uns heutige exotische Zutaten. Lebkuchen werden auch im Januar noch gebacken, das ist heute nach Weihnachten ja tabu. Ich esse Lebkuchen für mein Leben gern, also sollte ich mich an heute gar nicht stören :holy:

Schwierig sind für mich viele Begriffe die man heute gar nicht mehr kennt. Nach Hohlbeere mußte ich guugeln.

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Re: alte Rezepte

#225

Beitrag von hobbygaertnerin » So 3. Mär 2019, 09:49

Eichhörnchen und Waldrappe ( ein selten gewordener Vogel)wurden auch verspeist- nicht als Arme-Leute Futter, sondern bei den Oberen.
Was Oben modern war, ging dann in Stufen nach Unten.
Wenn ich es noch recht in Erinnerung habe, hat Justus von Liebig den Suppen- bzw. Fleichwürfel erfunden.
Hab neulich mal in einem Anfall von Zeitverschwendung die Inhaltsliste von Suppenwürfeln und Fleischwürfeln, ein paar Fixprodukte m LEH , gelesen und wenn so eine langsam gekochte Suppe auch Arbeit macht, zeitaufwendig ist, es ist mir lieber als Suppenwürfel oder -würze.
Im Herbst mache ich jedes Jahr einige Gläser Suppenwürze aus Gemüse, das kommt zur gekochten Fleischsuppe dazu-
auch eine gute Sosse aus Knochen ist ein Luxusprodukt, aber der Geschmack :holy:
Lebkuchen hab ich noch in der Gefriertruhe, für ein paar Mal gibts noch an trüben niesligen Tagen Tee mit den frisch aufgetauten Lebkuchen, schmecken ganz anders als diese ewig lange im Voraus gebackenen Elisenlebkuchen in den Päckchen. Ausserdem ärgert es mich, dass überall in dem gekauften Zeugs Palmfett und Unmengen an Zucker verarbeitet werden, in meine Lebkuchen kommt Honig und wenn nötig Butter.
Wir haben dank der heutigen Möglichkeiten ein grosses Angebot an Lebensmitteln zu jeder Zeit, man braucht nicht mehr viel in der Küche stehen, wenn man es nicht will, aber das lesen der Zutatenliste ist immer sehr ernüchternd.

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Re: alte Rezepte

#226

Beitrag von Doris L. » So 3. Mär 2019, 13:21

Jaja, Justus Liebig war das mit den industriellen Fleischextrakten. Ich meine aber was anderes, selbstgemachtes und gefunden habe ich es in meinem eigenen alten Kochbuch von 1900.

Glace, getrocknete Fleischessenz oder Suppenzelten
Man bedeckt den Boden einer weiten Kasserolle mit Nierenfett, Zwiebelscheiben, zerschnittenen Mohrrüben, Petersilienwurzeln, Sellerie und Porree; dann legt man 2 kg. zerschnittenes Ochsenfleisch und 1 kg. Kalbfleisch darauf und dünstet es bei mäßiger Hitze mit einigen Eßlöffel Wasser, bis der Saft hellbraun ist. Nun gießt man 6 Liter Bouillon darauf und lässt es langsam sieden, wobei man sorgfältig abschäumt. Nachdem man die Brühe 6-7 Stunden hat kochen lassen , gießt man sie durch eine Serviette , läßt sie erkalten und entfettet sie.
Am andern Tag siedet man sie auf hellem Feuer in einem flachen Geschirr stark ein und stellt sie wieder an einen kühlen Ort.
Am dritten Tag kocht man sie , nachdem man sie nochmals entfettet , im Wasserbade noch dicker ein, wobei natürlich beide Gefässe unverdeckt sein müssen.
Nachdem sie wieder eine Nacht am kühlen Ort gestanden , muß sie jetzt so fest sein , daß man mit einem Messer Stücke abschneiden kann.
Man trocknet dieselben in einem kühlen Luftzuge, wickelt sie in Papier und bewahrt sie in einer Schachtel an einem kühlen trockenen Ort.

Ich hatte noch ein anderes Rezept gefunden, aber ich habe nicht die Absicht das nachzumachen. Da braucht man am Besten ein Holzofen.
Frisches Suppengemüse mache ich auch in Salz ein, oder Thymian in Salz. Bleibt ewig haltbar.

Lebkuchen oder Lebzelten darf ich ja gar nicht soviel machen, die wären ratzfatz gegessen :roll:

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Re: alte Rezepte

#227

Beitrag von sybille » So 3. Mär 2019, 20:01

auch eine gute Sosse aus Knochen ist ein Luxusprodukt
Warum Luxusprodukt? Sicher, wenn ich die Kosten für die Herstellung berechne dann kommt mich die Brühe teurer (wobei es auch auf die Menge ankommt) aber nach meinem Kosten-Nutzen-Prinzip komme ich damit wieder wesentlich günstiger da die Brühwürfel einfach geschmacklich nicht an die selbstgemachte Brühe rankommen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: alte Rezepte

#228

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 4. Mär 2019, 05:01

Sosse und Suppe aus Knochen, Gemüse, Fleisch ist ein Luxusprodukt, braucht auch eine Menge Zeit-
im Verhältnis ist so ein Suppenwürfel bzw. ein Sossenpackerl sehr günstig.
Aber es ist eben nur eine vordergründige Einsparung- denn die selbstgekochte Suppe bzw. auch die Sosse beinhaltet ganz andere Inhalstsstoffe und Aromen sind nicht zugesetzt, sondern echt.
Ich koche Brühe immer gleich im Einwecktopf, lasse sie sehr lange dahinsimmern und wecke dann die Brühe ein, so hab ich auf die Schnelle eine Suppe.
Bei Sossen mach ich es ähnlich, auch von Huhn und Gemüse gibts eingeweckten Fond.
In den alten Kochbüchern gibts eine Unmenge an Suppenrezepten, das fällt mir immer auf- inzwischen hab ich unsere Koch- und Essgewohnheten ein wenig verändert, gibt inzwischen auch in der kühleren Jahreszeit täglich eine Suppe.
Inzwischen hab ich auch eine reichliche Auswahl an Suppeneinlagen im Gefrierschrank lagernd, hab mit der zeit herausgefunden, was da gut einzufrieren ist und was nicht.
Früher wurde sehr viel mit Einbrenne gekocht, das mag ich eher nicht so, aber gekochtes Gemüse schmeckt sehr gut, muss nicht alles roh auf den Tisch.
Mich freut es immer, dass wir heute so eine Vielzahl an Möglichkeiten haben, auch an Küchengeräten, vermute mal, dass wir da in einer wirklich beglückenden Zeit leben, so wie wir heute kochen und essen können, ds war früher vielleicht nur ganz reichen Personengruppen möglich.
Wobei ich auf Waldrappe und Eichhörnchen liebend gerne verzichten kann, hat halt jede Zeit auch ihre Essmoden.

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Re: alte Rezepte

#229

Beitrag von Maeusezaehnchen » Mo 4. Mär 2019, 10:57

Eichhörnen müssen nicht auf den Teller wie auch andere früher öfter gegessene Tiere aus der freien Wildbahn.
Das heißt nicht, dass es bei uns nicht Hase, Fasan oder Reh sein darf.
Suppenwürfel verwende ich schon, aber nur teilweise als zusätzliche Gewürzmischung. So eine leidige Packerlsuppe ohne weitere Verfeinerung finde ich aber ungenießbar.
Und Fleiß- oder Knochenbrühe kocht man ja auch im großen Topf auf Vorrat.

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Re: alte Rezepte

#230

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Mär 2019, 11:19

Maeusezaehnchen hat geschrieben:Eichhörnen müssen nicht auf den Teller
schmecken die nicht gut?
Ich mein, jaaaa - süße Tiere, aber wenn sie sich zu stark vermehren, kriegen wir keine Nüsse mehr ab. Mein Mann hat schon öfter gedroht, dass er sie jagen und töten wird und von dem her ... :aeh:

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