Zucker(-sirup) selbst herstellen
Zucker(-sirup) selbst herstellen
Ausgehend von der Diskussion ob Rohr oder Rübenzucker der "bessere" ist, hat mich das Interesse gepackt und ich habe versucht selbst Rübenzucker herzustellen.
Dabei habe ich parallel zwei Wege ausprobiert:
1. Weg: an die Rohrzuckerproduktion angelehnt (Zellsaft auspressen, reinigen, eindicken)
2. Weg: "Zuckerfabrik in klein" (Rübe auskochen, Saft reinigen, eindicken)
Vorweg: Weg 2 hat nicht funktioniert, ohne Gegenstromverfahren beim auskochen ist der Dünnsagt viel zu Zuckerarm, die Reinigung mit Kalkmilch hat zu einem klaren Dünnsaft geführt. Die handelsüblichen Wassersprudler bekommen wohl nicht genügend CO2 in den Saft das das gelöste Calciumhydroxid aus der Lösung ausfällt.
Es fällt dann beim einkochen aus und sorgt dort mit seinem hohen pH-Wert dafür das statt einen Zuckersirup eine Teerartige Substanz entsteht, die seifig-süß schmeckt und zu nichts zu verwenden ist.
Weg 1 hat um so mehr funktioniert, aber der Restzuckergehalt in den Rübenabfällen ist sehr hoch (= Ausbeute schlecht).
Dazu die Rübe waschen und Schälen.
Die Rübe möglichst fein zermusen (ein Thermomix oder eine Mulinette tun hier gute Dienste).
Das Muß portionsweise in ein Leintuch packen und so fest als Möglich auspressen.
Den Zellsaft durch das Haarsieb in den Topf gießen und erhitzen bis sich viele Flocken bilden, die Brühe aber nicht kocht.
Durch die Hitze fallen viele nicht-Zuckerstoffe als Flocken aus, diese Flocken mit Hilfe eines Kaffe-Filters entfernen.
Den nun erhaltenen Saft auf kleinster Stufe ganz langsam eindampfen bis er etwas dickflüssiger wird und beim Schwenken des Topfes stark schäumt.
Den Sirup aus ein Teller gießen und abgedeckt trocknen lassen.
Der Sirup klebt stark, schmeckt sehr süß und etwas nach Rübe.
ich hoffe daß sich durch weiteres Trocknen Zuckerkristalle bilden die ich dann abtrennen kann.
Ein Bild hoch zu laden ging nicht,
aber darauf zu sehen ist ein weißer Porzellan-Desertteller bodenbeckt gefüllt mit einer bräunlichen Flüssigkeit die leicht schäumt.
also eher unspektakulär
Dabei habe ich parallel zwei Wege ausprobiert:
1. Weg: an die Rohrzuckerproduktion angelehnt (Zellsaft auspressen, reinigen, eindicken)
2. Weg: "Zuckerfabrik in klein" (Rübe auskochen, Saft reinigen, eindicken)
Vorweg: Weg 2 hat nicht funktioniert, ohne Gegenstromverfahren beim auskochen ist der Dünnsagt viel zu Zuckerarm, die Reinigung mit Kalkmilch hat zu einem klaren Dünnsaft geführt. Die handelsüblichen Wassersprudler bekommen wohl nicht genügend CO2 in den Saft das das gelöste Calciumhydroxid aus der Lösung ausfällt.
Es fällt dann beim einkochen aus und sorgt dort mit seinem hohen pH-Wert dafür das statt einen Zuckersirup eine Teerartige Substanz entsteht, die seifig-süß schmeckt und zu nichts zu verwenden ist.
Weg 1 hat um so mehr funktioniert, aber der Restzuckergehalt in den Rübenabfällen ist sehr hoch (= Ausbeute schlecht).
Dazu die Rübe waschen und Schälen.
Die Rübe möglichst fein zermusen (ein Thermomix oder eine Mulinette tun hier gute Dienste).
Das Muß portionsweise in ein Leintuch packen und so fest als Möglich auspressen.
Den Zellsaft durch das Haarsieb in den Topf gießen und erhitzen bis sich viele Flocken bilden, die Brühe aber nicht kocht.
Durch die Hitze fallen viele nicht-Zuckerstoffe als Flocken aus, diese Flocken mit Hilfe eines Kaffe-Filters entfernen.
Den nun erhaltenen Saft auf kleinster Stufe ganz langsam eindampfen bis er etwas dickflüssiger wird und beim Schwenken des Topfes stark schäumt.
Den Sirup aus ein Teller gießen und abgedeckt trocknen lassen.
Der Sirup klebt stark, schmeckt sehr süß und etwas nach Rübe.
ich hoffe daß sich durch weiteres Trocknen Zuckerkristalle bilden die ich dann abtrennen kann.
Ein Bild hoch zu laden ging nicht,
aber darauf zu sehen ist ein weißer Porzellan-Desertteller bodenbeckt gefüllt mit einer bräunlichen Flüssigkeit die leicht schäumt.
also eher unspektakulär
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
Hab heuer Birnendicksaft probiert. Gab ja jede Menge Material. Birnen in der Obstrmühle gemahlen und gepresst, den Saft am Herd dann auf ca 1/5 eindicken lassen. bei 25l dauert das !!! geht energiemäßig gesehen auch nur am Holzherd.Ausbeute: naja auf den Zeitaufwand zum Überlegen. Aber sehr süß. Für den Tee bleib ich wenn nötig, aber bei Honig und Aztekensüßkraut, das schmeckt nicht so eigen wie Stevia.
Fazit: Zucker kauf ich oder lass ihn weg.Ich verwende aber gern Melasse.
Fazit: Zucker kauf ich oder lass ihn weg.Ich verwende aber gern Melasse.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
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- Rohana
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- Beiträge: 5346
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Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
Gratulation, du hast Rübensirup gemacht?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
@Oelkanne: interessant.
Am Ende hatte ich damals gar keine Zuckerrüben??
Denn bei mir schmecken Möhren süß, Rote Bete (neben einem gewissen "Erdgeschmack"), sogar Pastinaken!
Aber diese Pflanzen hatten gar keine Süße drin!
oder hab ich was falsch gemacht? die brauchen doch keinen Frost?
sollte ich vielleicht noch mal probieren
Am Ende hatte ich damals gar keine Zuckerrüben??
Denn bei mir schmecken Möhren süß, Rote Bete (neben einem gewissen "Erdgeschmack"), sogar Pastinaken!
Aber diese Pflanzen hatten gar keine Süße drin!
oder hab ich was falsch gemacht? die brauchen doch keinen Frost?
sollte ich vielleicht noch mal probieren
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
ja so in etwaRohana hat geschrieben:Gratulation, du hast Rübensirup gemacht?
Das Eigenprodukt unterscheidet sich vom käuflichen aber stark (käuflich tief braun, mein eher grau-braun; käuflich leicht nach Karamell schmeckend, meins vergleichsweise intensiv nach Rübe; käuflich eher zäh, meins eher dünn)
Zur Zuckergewinnung sollten es schon Zuckerrüben sein ...ina maka hat geschrieben:@Oelkanne: interessant.
Am Ende hatte ich damals gar keine Zuckerrüben??
Denn bei mir schmecken Möhren süß, Rote Bete (neben einem gewissen "Erdgeschmack"), sogar Pastinaken!
Aber diese Pflanzen hatten gar keine Süße drin!
oder hab ich was falsch gemacht? die brauchen doch keinen Frost?
sollte ich vielleicht noch mal probieren
Die Heutige Zuckerrübe enthält ca. 20% Zucker, die Urform (Runkelrübe) wenn mich nicht alles irrt 2 oder 3%.
Wenn Zuckerrüben Frost bekommen sind sie nach dem auftauen kaputt.
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
Oelkanne, finde ich klasse, daß Du das kurzerhand ausprobiert hast!
Ich wollte mit meinen Zuckerrüben eigentlich auch das mal ausprobieren (Video Bonbons machen aus Zuckerrübe mit Anleitung, Schulprojekt):
https://www.youtube.com/watch?v=tA7W7bWXM-Y
Leider ist bei mir nur 1 Zuckerrübe was geworden statt 20 wie geplant.
Ich wollte mit meinen Zuckerrüben eigentlich auch das mal ausprobieren (Video Bonbons machen aus Zuckerrübe mit Anleitung, Schulprojekt):
https://www.youtube.com/watch?v=tA7W7bWXM-Y
Leider ist bei mir nur 1 Zuckerrübe was geworden statt 20 wie geplant.
- kraut_ruebe
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Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
schön, dass das mal wieder jemand versucht
ich hab auch mal zuckerrübensirup gemacht. das ist so lange her, dass die beschreibung dazu wahrscheinlich im alten forum stand und damit leider den bach runter ist. was ich davon nach all den jahren noch weiss: mach ich nie wieder, war viel zu viel aufwand. grafsch*** goldsaft ist cool, kostet nicht viel und schmeckt genial auf ner semmel mit dick butter drunter.
ich hab auch mal zuckerrübensirup gemacht. das ist so lange her, dass die beschreibung dazu wahrscheinlich im alten forum stand und damit leider den bach runter ist. was ich davon nach all den jahren noch weiss: mach ich nie wieder, war viel zu viel aufwand. grafsch*** goldsaft ist cool, kostet nicht viel und schmeckt genial auf ner semmel mit dick butter drunter.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
nach dem das einkochen im Topf mir zu heikel wurde und das Trocknen mir zu langsam ging habe ich den Sirup in der Mikrowelle weiter eingedampft bis eine feste heiße Masse übrigblieb.
nach dem Abkühlen war sie Stein hart, da hab ich sie vom Teller gekratzt und noch zwei Tage auf der Heizung trocknen lassen.
Ergebniss:
etwa 100g nicht rieselfähiger "Zucker" mit hell grau-brauner Farbe, Geruchslos aber mit starkem "Rübengeschmack" und Zuckersüß ist er
Fazit:
in der etwa 1,2kg schweren Rübe waren etwa 210g Zucker, das mach eine Ausbeute von nichtmal 50%.
Zusammen mit dem großen Aufwand (vorallem um das ganze Geschirr hinterher wieder von der Rüben- und Zuckersaftmatsche zu befreien) und dem unvermeidbaren Geruch (ich mag ihn aber sehr) lässt sich sagen das man Zucker doch besser im Laden kauft.
Aber natürlich bitte Rübenzucker von hier.
nach dem Abkühlen war sie Stein hart, da hab ich sie vom Teller gekratzt und noch zwei Tage auf der Heizung trocknen lassen.
Ergebniss:
etwa 100g nicht rieselfähiger "Zucker" mit hell grau-brauner Farbe, Geruchslos aber mit starkem "Rübengeschmack" und Zuckersüß ist er
Fazit:
in der etwa 1,2kg schweren Rübe waren etwa 210g Zucker, das mach eine Ausbeute von nichtmal 50%.
Zusammen mit dem großen Aufwand (vorallem um das ganze Geschirr hinterher wieder von der Rüben- und Zuckersaftmatsche zu befreien) und dem unvermeidbaren Geruch (ich mag ihn aber sehr) lässt sich sagen das man Zucker doch besser im Laden kauft.
Aber natürlich bitte Rübenzucker von hier.
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
Oelkanne, und was machst Du nun mit der Zuckerplatte? Abbrechen und als Rübenbonbons lutschen?
Mein erster Gedanke war, daß es sich nach Kandis anhört... Der wird aber wohl anders hergestellt.
Hast Du pro Versuchsaufbau wohl 1 Zuckerrübe a 1 kg verwendet?
Ich könnte ja mal diesen Versuchsaufbau mit meiner einsamen Zuckerrübe ausprobieren:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/haus/v098.htm
Vielleicht könntest Du mir als Chemiecrack ja sagen was die Formulierung "Mit Aktivkohle ausgeschüttelt" bedeutet? Einfach nur Behälter mit Deckel und in der Hand schütteln?
Könnte das funktionieren? Was meinst Du dazu?
Mein erster Gedanke war, daß es sich nach Kandis anhört... Der wird aber wohl anders hergestellt.
Hast Du pro Versuchsaufbau wohl 1 Zuckerrübe a 1 kg verwendet?
Ich könnte ja mal diesen Versuchsaufbau mit meiner einsamen Zuckerrübe ausprobieren:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/haus/v098.htm
Vielleicht könntest Du mir als Chemiecrack ja sagen was die Formulierung "Mit Aktivkohle ausgeschüttelt" bedeutet? Einfach nur Behälter mit Deckel und in der Hand schütteln?
Könnte das funktionieren? Was meinst Du dazu?
Re: Zucker(-sirup) selbst herstellen
Es ist keine Platte, durch das abkratzen vom Teller ist das ein (mehr oder weniger feines) Granulat,Oelkanne, und was machst Du nun mit der Zuckerplatte? Abbrechen und als Rübenbonbons lutschen?
Mein erster Gedanke war, daß es sich nach Kandis anhört... Der wird aber wohl anders hergestellt.
Hast Du pro Versuchsaufbau wohl 1 Zuckerrübe a 1 kg verwendet?
was ich damit mache
das weiß ich jetzt noch nicht.
Ja, für Weg 1 und 2 habe ich je eine Rübe verwendet.
Das Ausschütten ist sehr simpel:
Zuckersaft und Aktivkohle in ein Schraubglas, Deckel zu und nun schütteln.
Die Aktivkohle bindet alle Nichtzuckerstoffe.
Ausprobiert habe ich das nicht, aber die Experimente von Herrn Prof. Dr. Blume haben Hand und Fuß.