Sauerteigbrot

Wolkenflug
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Sauerteigbrot

#1

Beitrag von Wolkenflug » Sa 23. Okt 2010, 17:58

Meine Grüße

Die letzte Zeit hab ich ja mal wieder öfter meinen Brotbackautomaten (ja ich weiß, ich bin faul :rot: ) benutzt.
Beim einkaufen bin ich durch Zufall über eine Brotbackmischung von Seiten..acher gestolpert.
Irgendein Zwiebelbrot mit Sauerteig.
Das war total lecker! Aufgrund einiger Mißgeschicke meinerseits hab ich gleich das ganze Paket verbraucht und es wurde ein Riesenbrot, was fast die Kapazitätsgrenzen meines Backautomaten gesprengt hätte. Es ging aber gut.
"Na toll", dachte ich mir, "das Riesending wird dir ja schlecht, bzw. trocken, bis du das aufgegessen hast"
Nein, wurde es komischerweise überhaupt nicht :eek: :)
Glücksfall, oder hält Sauerteigbrot einfach länger?
Was ich auch komisch fand, die Backmischung hatte nicht nur Sauerteig, sondern auch Trockenhefe. Beides sollte ich zusammenrühren.
Sauerteig braucht doch normalerweise keine Hefe?
Ein Paket Sauerteigkultur hab ich noch überbehalten, zwecks erhalt dieser Kultur, Weiterzüchtung einfach in Mehl geben, Wasser drauf?

Bin ein absoluter Sauerteig Neuling :rot:

Wolkenflug

Benutzer 72 gelöscht

Re: Sauerteigbrot

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 23. Okt 2010, 18:36

hallo!

Also eine Woche hält Sauerteigbrot normalerweise mindestens (bei mir im tönernen Brottopf) - wahrscheinlich sogar länger.

Hefe zum Sauerteig? Ja und nein: man "soll" keine Hefe zum Sauerteig geben - meine Mutter macht das trotzdem immer und das Brot wird auch recht gut, allerdings gibt sie die Hefe erst dazu, nachdem sie einen Teil extra getan hat fürs nächste Mal (als "Ansatz" oder "Anstellgut")! Ich gebe nie Hefe dazu, weil ich die gekaufte Hefe nicht mag :watt:
Die Hefe, die "von selber" im Sauerteig vorhanden ist, ist eine andere Hefe als die, die du zu kaufen kriegst - es ist eine Hefe, die Säure verträgt bzw. sogar braucht.

Wenn ich Brot backe, dann nehm ich sowas zwei Eßlöffel vom gegangen Teig (aber noch bevor ich Salz und Gewürze dazugetan habe - die sind der Gärung nicht unbedingt förderlich!) und gebe sie mit etwas Mehl auf einen flachen Teller, dort lasse ich es etwa einen Tag lang antrocknen und bekomme so mein "Krümelsauer", dieses hält im Kühlschrank mindestens 10 Tage.
Die andere Methode ist, dass ich einfach immer wieder etwas Mehl und etwas Wasser dazu gebe und das Ganze zugedeckt in der Küche stehen lass - funktioniert bis jetzt auch.

Es ist aber gar keine Hexerei, einen Sauerteig selber zu schaffen - wenn du mehr lesen willst, auf der Seite, wo mein Panettone-Rezept steht (danke, zaches!) - da gibt es viiiiele Tipps!

liebe Grüße!

zaches
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Re: Sauerteigbrot

#3

Beitrag von zaches » Sa 23. Okt 2010, 19:24

...ich verschicke auch immer wieder mal etwas von meinem Sauerteigansatz. Inkl. meines Brotrezeptes. Alles ganz simpel.

In meinen Brotbackkursen geht es allerdings ziemlich ungewöhnlich zu - ohne Waage, ohne Thermometer etc......backen nach Gefühl, Geruch, Aussehen und Konsistenz.
hihi - wenn Du nicht soweit weg wohnen würdest könntest Du ja mal kommen.

lg, zaches
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Wolkenflug
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Re: Sauerteigbrot

#4

Beitrag von Wolkenflug » Sa 23. Okt 2010, 20:02

Mal so zwischendurch einwenig Backen finde ich ja mal ganz entspannend.
Meist nehme ich da aber der Einfachhalt halber diese fertigen Backmischungen.
Sich da selbst was zusammenzumischen ist ja eigentlich auch keine Kunst, aber irgendwie schaffe ich es nie mir da mal einen guten Vorrat an diversen Zutaten zuzulegen :roll:
Ich liebe Brot, eigentlich müßte ich permanent was backen, trotzdem kauf ich mir meist das praktische, schon in Scheiben geschnittene :ohoh:
Ärgere mich da permanent über mich selbst. ich sollte langsam aber sicher mal die Kurve vom Prakmatismus zum Genuß hinbekommen.

Mit dem kochen werd ich wohl nie richtig warm werden, aber langsam liebäugel ich damit, dass ich mich mal mit Suppen und Eintöpfen beschäftige. Da kann man ja dann auch mal gleich 20Liter herstellen und Portionsweise einfrieren ;-)

@ ina maka : Danke für den Link, werd da mal bei zeiten reinschauen, da ist bestimmt was interessantes für mich drin
@ Zaches: Ein Brotbackkurs würd mir bestimmt was bringen, vielleicht bin ich ja mal in deiner Gegend, manchmal komme ich ja auch mal aus meinem Wald raus :-)

Wolkenflug

Landfrau

Re: Sauerteigbrot

#5

Beitrag von Landfrau » Sa 23. Okt 2010, 20:33

Wolkenflug,

Sauerteigbrot kann wochenlang halten - ich backe seit gut 25 JAhren und mir ist nie eines verschimmelt. Altbacken wie gekauftes BRot wird es auch nicht, allerdings natürlich irgendwann trocken.

Sauerteig und Hefe sind kein Widerspruch. Ins Sauerteig sind verschiedene Sorten Milchsäurebakterien drin und Hefe.
Durch eine präzise Teigführung erweckt man die der Reihe nach zum Leben, zur Säuerung, Aromabildung und zum GAsbilden.
Dass in vielen Rezepten zum SChluss Hefe zugegeben wird zu ST - Teig, liegt vermutlich daran, dass man auf der sicheren Seite sein will - falls die ST - Führung nicht richtig geklappt hat, wird das BRot so zumindest noch locker.


Wenn sich deine übrigbehaltenen ST - Kultur weiterzüchten lässt, hast du Glück gehabt, das funktioniert mit den wenigsten gekauften ST - Kulturen. Es ist allerdings ohne weiteres möglich, wenn man einen funktionierenden ST hat, diesen ewig weiterzukultivieren, er wird immer besser.

LAndfrau

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Re: Sauerteigbrot

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 23. Okt 2010, 22:04

Hei, Wolkenflug,
Zaches' Backkurs würde mit Sicherheit dazu führen, daß du dir in deinem Wald einen Steinbackofen baust - das Brot daraus kann man mit dem aus normalen Küchenbacköfen gar nicht vergleichen. (Leider war der letzte Backtag des Jahres im Kreismuseum Syke letzten Sonntag - die Brote sind superklasse.)
Aber wie Landfrau schon schrieb, präzise Teigführung ist das vorherige A und O, das verlangt Aufmerksamkeit bei Temperatur und Timing, Brot backen ist nicht umsonst Lehrberuf (auch wenn sie heute fast alle auch nur noch Backmischungen anrühren...). ;)
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Re: Sauerteigbrot

#7

Beitrag von Winnie07 » Sa 23. Okt 2010, 22:33

Ich habe mal einen Trockensauerteig geschenkt bekommen und dann das Brot nach Anweisung auf der Rückseite gebacken. Das Resultat war sehr gut. Allerdings bin ich mir bis heute nicht sicher, ob das mit dem Sauerteig eine Finte war, weil laut Rezept noch 2 Packungen Germ beigefügt werden mussten.
lg
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Re: Sauerteigbrot

#8

Beitrag von Wolkenflug » Sa 23. Okt 2010, 22:39

Sabi(e)ne hat geschrieben: Brot backen ist nicht umsonst Lehrberuf (auch wenn sie heute fast alle auch nur noch Backmischungen anrühren...). ;)
Oh, da stimm ich dir vollkommen zu, da gibt es gewaltige Unterschiede. Fertigmischung+Backautomat und selbst angerührte mit Steinbackofen und eigener Hefe/Sauerteig. Das würd ich nie bestreiten :-)

Wenn ich hier schon ein paar Expertinnen habe. Ich hab ja das Brot in Indien sehr geliebt, diese Flaten. Ich meine sie wurden einfach Nan genannt.
Mit frischen Knoblach und einem Hauch Käse einfach ein Genuss. Hat da jemand ein Rezept? Kann man den heißen Stein auch anders simulieren? Wahrscheinlich nicht, am Stein wird es wohl scheitern :-(

Wolkenflug

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Re: Sauerteigbrot

#9

Beitrag von luitpold » Sa 23. Okt 2010, 22:50

das beste brot das ich jemals gegessen habe hat diese Zutaten:

Roggenmehl*, Wasser, Roggennatursauerteig*, Säuerungsmittel Milchsäure, Roggenmalzmehl*, jodiertes Salz, Hefe; *Alle Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs aus kontrolliert - biologischem Anbau. schaut so aus
und wird so beschrieben:
BIO-Roggen-Pur - hergestellt ausschließlich mit Roggenmehlen - ist sehr saftig und schmeckt auch noch nach Tagen wie frisch gebacken. Dieses Brot kann aus produktionstechnischen Gründen geringfügige Spuren von Weizen enthalten. Das BIO-Roggen-Pur gehört zu unserer 'Bewusst für mich'-Linie.

mit etwas anstrengung schaffe ich eine fast ununterbrochene versorgung, aber nach mittag ist dieses brot normalerweise ausverkauft.

lg
luitpold
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Re: Sauerteigbrot

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 23. Okt 2010, 23:02

:mrgreen: Nö, kein Problem:
http://www.youtube.com/user/ShowMeTheCu ... kiN7fQbHiA
Meine Lieblings-indisch-Köchinnen.... :michel:
Pizzastein hilft, wenn man keinen Manz-Steinbackofen für den ambitionierten Hobbybäcker hat (Hardy hat einen Manz und ist begeistert)
Die Methode, das Mehl mit den gespreizten Fingern anzurühren ist übrigens genial gut, auch bei allen anderen Teigen, geht viel schneller und effektiver als mit Handmixer.
Von den Mädels stammt auch der Tip, bei allen möglichen Gemüsegerichten einen TL Senfsamen im heißen Fett aufpoppen zu lassen, das gibt einen schönen Gewürzkick.
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